Manchmal fragen mich Leser, wie sie ebenfalls zum Reiseblogger werden können. Sie möchten wissen, wie ich 101 Places damals gestartet habe, wo die Webadresse herkommt und wo sie überhaupt anfangen sollen. Dabei ist es in den meisten Fällen nicht sinnvoll, von mir auszugehen. Nicht jeder braucht einen professionellen Reiseblog, von dem man leben und dauerhaft um die Welt reisen kann. Ja, das klingt nach dem Traum, trotzdem ist es nicht für jeden das Richtige.
Wenn du deine Reiseberichte im Internet festhalten möchtest, würde ich zunächst eine wichtige Entscheidung treffen: Möchtest du einen Reiseblog starten, um
A) eine lange Reise für dich selbst, deine Freunde und Familie zu dokumentieren
oder
B) ein dauerhaftes Hobby oder Business aufzubauen?
Daraus ergeben sich ganz verschiedene Optionen. Schauen wir uns erst einmal an, was du machen kannst, um Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten.
Optionen für Friends & Family
Wenn du keinerlei Ambitionen hast, mehr Menschen zu erreichen als dein persönliches Umfeld, kommst du mit kostenlosen Lösungen aus. Du brauchst keinerlei Geld in die Hand zu nehmen und auch keine technischen Kenntnisse zu haben. Ich sehe vier Optionen:
1. Auf einer Plattform für Reiseberichte veröffentlichen
Es gibt fertige Websites, auf denen Reisende ihre Berichte ganz unkompliziert veröffentlichen können. Die größte Plattform dürfte umdiewelt.de sein. Auf deren Berichte stoße ich beim Googeln nach Reisezielen immer wieder. Kein Wunder, denn schon über 2.000 Autoren haben dort mehr als 65.000 Beiträge geschrieben! Ich habe dort auch schon mal einen ausführlichen Beitrag zu meiner ersten Südafrikareise verfasst.
Mit dem Betreiber Martin stehe ich seit einiger Zeit in Kontakt, da er seinen Lesern mein Buch No Worries empfiehlt.
Als Reisender kannst du dort kostenlos Reiseberichte einstellen und Fotos hochladen. Deine Freunde und Familie schickst du einfach auf dein Autorenprofil.
Alternative Plattformen sind einfach-fernweh.de, Rastlos.com und Underwaygs.
2. Einen Free-Blog erstellen
Möchtest du lieber deine eigene Plattform haben, auf der nur du Reiseberichte veröffentlichst? Dafür gibt es Free-Blogs. Die meines Wissens nach am häufigsten verwendeten Anbieter sind WordPress.com und Blogger.com (ein Service von Google).
Beide Angebote sind sehr ähnlich. Für was du dich entscheidest, ist reine Geschmacksache. Bei beiden kannst du deine eigene Plattform erstellen, ohne dich um Webspace oder eine eigene Domain kümmern zu müssen. Das sieht dann (bei Blogger) z.B. so aus: http://ichweisswo.blogspot.de
Du kannst bei beiden aber auch deine eigene Domain verwenden, sofern du eine hast.
3. E-Mail Verteiler
Bevor es Blogs gab, haben viele Weltreisende ihre Freunde mit regelmäßigen E-Mails auf dem Laufenden gehalten. Manch einer macht das heute noch so. Das ist die einfachste Variante, da du nichts vorbereiten musst. Allerdings sind die Darstellung und Lesbarkeit in einer E-Mail nicht optimal. Das endet oft in Textwüsten und ganz am Ende hängen ein paar Fotos an.
4. Facebook-Fotoalben
Bei einem Nicht-Reiseblogger habe ich gesehen, wie er seine Reisen bzw. Wanderungen festhält: Er legt bei Facebook ein Fotoalbum an und lädt regelmäßig Fotos hoch, die er ausführlich beschreibt. So sieht das aus.
Der Vorteil: Deine Freunde sind wahrscheinlich ohnehin bei Facebook und interessieren sich für die Dinge, die du machst. Der Nachteil: Du legst deine Erinnerungen in die Hände Facebooks. Falls du dort irgendwann nicht mehr sein möchtest, ist alles weg.
Zum professionellen Reiseblogger werden
Mit meinem Blog hatte ich damals auch nur die Absicht, Freunde und Familie mit Informationen von unterwegs zu versorgen. Außerdem wollte ich einen vermutlich einmaligen Trip für mich selbst dokumentieren, um später noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Trotzdem wollte ich den Blog gleich richtig aufsetzen. Da kam der Online Marketer in mir durch. Ich hatte zuvor schon viele Websites aufgesetzt, bezahlte ohnehin für Webspace und hatte noch kostenfreie Domains zu vergeben.
Falls tief in dir bereits der Wunsch aufkeimt, regelmäßig zu bloggen oder gar davon leben zu wollen, solltest du es gleich richtig angehen. Zwar könntest du später immer noch umsteigen, aber schön ist das nicht. Allerdings bedeutet der professionelle Ansatz einen hohen Einrichtungsaufwand (sofern du das noch nie gemacht hast) und monatliche Kosten.
Die Grundlagen eines professionellen Blogs sind:
1. Eine gute Blog-Software
2. Eigener Webspace
3. Eine eigene Domain
1. Die Blog-Software
Jede Website läuft auf einer Software, die man auch als Content Management System bezeichnet. Die mit großem Abstand beliebteste Software ist WordPress. Ja, schon wieder WordPress. Hier musst du zwei Angebote unterscheiden:
A) WordPress.com: Dort gibt es den komplett fertigen Free-Blog (siehe oben)
B) WordPress.org: Dort kannst du dir die Software kostenlos herunterladen und auf deinem Webspace installieren
Fast jeder Blog läuft mit WordPress. Ich nutze die Software seit neun Jahren. Damals kostete es mich ein ganzes Wochenende, sie zu installieren. Das ist heute so leicht geworden, dass es mit Vorkenntnissen in fünf Minuten klappt und ohne Vorkenntnisse in vielleicht ein bis zwei Stunden.
Für WordPress gibt es Tausende von fertigen Templates (die bestimmen das Aussehen deines Blogs) und etliche Plugins (Erweiterungen für Zusatzfunktionen). Schon deshalb würde ich keine andere Software verwenden.
2. Der eigene Webspace
Mit der Software musst du nun irgendwohin. Du musst sie sozusagen im Internet speichern, und zwar auf deinem eigenen Speicherplatz. Den kannst du anmieten. Ich miete meinen Webspace bei All-Inkl.com. Es gibt noch viele andere Anbieter, aber ich bin irgendwann bei All-Inkl hängen geblieben, weil es einfach funktioniert. Dort bekommst du für 4,95 Euro im Monat Webspace und gleich noch drei Domains dazu.
Sobald dein Speicherplatz freigeschaltet ist, kannst du dort die WordPress-Software hochladen und installieren. Das ist alles ziemlich leicht, aber als Einsteiger musst du dich schon ein bisschen belesen, wie es genau funktioniert. Das ist der bereits erwähnte Einrichtungsaufwand.
3. Die eigene Domain
Zu einem professionellen Blog gehört die eigene Domain, wie www.101places.de. Wenn du keine technische Erfahrung hast, solltest du die Domain dort buchen, wo du auch dein Webspace mietest. Häufig gibt es im Webspace-Paket ohnehin eine oder mehrere Domains gratis dazu.
Wenn alles nach Plan läuft, ist dein Blog jetzt funktionsfähig und im Internet zu finden. Mehr braucht es grundsätzlich nicht. In der Praxis wirst du aber noch viele Stunden damit zubringen, ein passendes Template zu finden und nach deinen Wünschen einzurichten.
Falls du mehr darüber wissen möchtest, wie man zum Reiseblogger wird, empfehle ich mein derzeit kostenloses eBook Beruf: Reiseblogger. Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Reisen und Schreiben!
Hi Patrick,
Danke für deinen Artikel ☺!
Wer seine Berichte online stellen, aber nicht gleich einen Blog aufsetzen möchte, bliebe noch die GEO Reise Community ☺.
Liebe Grüße,
Janine
Auch eine gute Idee!
Hier der Link für alle anderen: http://www.geo.de/reisen/community/
Hallo Patrick,
ja, ja, :-D sehr schön geschrieben !!
Wir haben auch mal so angefangen ! :-D
Die ersten Berichte bei „umdiewelt.de“, ist wirklich total einfach und man hat schnell einen schönen Reisebericht erstellt.
Dann folgten kostenlose Blog’s bei „wordpress.com“.
Sicher braucht man hier schon ein wenig mehr Interneterfahrung und auch mit WP kann man sich langsam voran tasten.
Aber schließlich sind wir auch bei dem eigenen Blog gelandet. :-D
Wir haben damals bei den kostenlosen Blog’s von WordPress den Fehler gemacht, dass wir auf kostenlose Bildhoster gesetzt haben. Die haben nach und nach ihre Tore geschlossen, sodass sehr viele Bilder aus den Berichten verschwunden sind !!
Nehmt bitte bloß keine kostenlosen Bildhoster !!!!!!!!!
Das macht die ganze „Arbeit“, die ihr euch macht, in null komma nix zu nichte !!!!!
Wir sprechen da echt aus Erfahrung !!
Und wen die Freude am Bloggen gepackt hat, egal ob professionell oder einfach nur aus Freude am Schreiben, dem können wir wirklich nur raten, so schnell auf einen selbst gehosteten Blog mit WordPress umzustellen.
Viele Grüße und happy blogging
Bibo
Na, ihr habt ja schon alles durch! :-)
Hi Patrick!
Danke für deinen informativen Artikel!
Bei All-Inkl kann man inzwischen übrigens über die Administrations-Seite WordPress auswählen und es wird automatisch installiert. Das ist noch einfacher und quasi ohne Vorkenntnisse möglich.
Liebe Grüße
Marina
Ach, cool. Das macht’s noch einfacher!
Hi patrick :)
ganz ganz toller Bericht :)
mir wertvollen Tipps für Anfänger!
Hab noch einen schönen Sonntag,
Liebste Grüße, Julia
http://www.chicchoolee.com
Hallo Patrick,
das mit den vielen Stunden ist echt so eine Sache. Ich bin nach einem Jahr noch nicht mit meinem Template glücklich… wie gut manches Template von anderen Blogs ist, habe ich erst begriffen, als ich mal 50 Beiträge online hatte ;-)
Aber das Leben ist ja eine ständige Verbesserung … wäre ja schlimm, wenn mal Langeweile aufkäme.
Bei der beliebtesten Blogsoftware würden dir einige technisch wenig begabte Beauty- und Foodblogger widersprechen. Ich kenne eine ganze Reihe, die auf Blogger wg. der Leichtigkeit schwören :-) Wobei da auch viele nach Jahren dann die Grenzen nicht mehr mögen, also auch eine Frage der Dauer auf die der Blog angelegt ist.
Liebe Grüße
Tanja
Die einen sagen so, die anderen sagen so :-) Ich weiß nicht, wie gut Blogger wirklich ist. Aber nach neun Jahren WordPress werde ich nicht mehr wechseln :)
Hallo zusammen,
eine weitere Möglichkeit Reiseberichte bzw. Reisetagebuch zu schreiben bietet http://www.underwaygs.com. Außerdem kann man dort seine Reiseroute planen, Fotos hochladen, To-Do Listen erstellen, im Reise-Wiki lesen, Unterkünfte suchen, hat ein Diskussionsforum, kann Reisepartner suchen und vieles mehr, schaut doch mal vorbei. Es ist eine Onlinereiseplattform mit sozialem Netzwerk.
Viele Grüße
Mathias
hallo Patrick, bei mir hatte es damals auch mit einem Reisebericht über eine Thailandreise auf umdiewelt angefangen. Mittlerweile habe ich jetzt eine eigene Plattform auf der nun andere über ihre Erlebnisse auf Reisen schreiben können..im nachhinein betrachtet schon ne krasse Entwicklung. Vielen Dank für die Erwähnung in einem wie immer sehr informativen Beitrag. ;-) vg
Toller Artikel! Mein Blog hat als kleine Plattform angefangen, um meine Eltern und Freunde auf Reisen zu unterhalten und sie an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Mittlerweile ist er zu einem leidenschaftlichen Hobby mit dem Plan eines eigenen Businesses gewachsen.
Danke auch für die Links zu den Plattformen. Die werde ich mir gleich mal genauer anschauen.
Liebe Grüsse,
Doris
Mrs Globalicious
Hallo Patrick,
toller Artikel mit guten Tipps. Stehe mit meinem Reiseblog auch gerade am Anfang. Dein Buch werde ich mir mal anschauen.
LG Nils
Hallo Patrick
danke für den tollen Artikel!
Eine weitere Option zu dokumentieren ist auch der Weg, den mein Freund Alexander wählte. Er dokumentierte seine Reise durch unser gemeinsames Podcast-Projekt http://das-ferngespraech.de und durch Videos, die er produzierte. Ein Jahr lang haben wir so regelmäßig telefoniert und eine „Radiosendung“ produziert, die letztlich viele persönliche Eindrücke und Anekdoten sammelte.
Zur Zeit überlege ich ob ich die Aktion nicht mit einem anderen „Dauerreisenden“ wiederholen möchte und mit den Erfahrungen von meiner letzten „Staffel“ das Format weiter entwickele…
viele Grüße,
Dirk
Hallo Patrick,
vielen Dank für die guten Tipps. Da wir uns erst kurz vor der Abreise überlegt haben eine Internetseite für unsere Familie und Freunde zu erstellen, wir wollten keine Postkarten schreiben, haben wir einfach alles mit html und css erstellt. Ok der Bildwechsel, ganz neu, geht mit javascript – aber nur ein bischen. Da wir die Seite nun doch weiterpflegen wollen stellt sich die Frage ob es sinnvoll ist auf ein cms umzustellen. Was meinst Du?
Viele Grüße
Helmut
Hallo Helmut,
wenn ihr regelmäßig und dauerhaft daran arbeiten wollt, sollte sich eine Umstellung lösen. Mit einem CMS habt ihr deutlich mehr Möglichkeiten und die Veröffentlichung von Artikeln geht auch leichter von der Hand.
Hi Patrick,
wollte heut dein Buch über Beruf: reiseblogger kaufen. Aber das gibt es gar nicht mehr, wieso denn nicht?
Hi Anne, schreib mir am besten eine E-Mail dazu. Danke!
Hallo Patrick,
mit großem Interesse lese ich deinen Blog. Vielen Dank für die offenen Worte und interessanten Posts. Du verlinkst ja oft deinen Guide (http://www.101places.de/beruf-reiseblogger), allerdings steht auf der entsprechenden Seite, dass dieser nicht mehr verfügbar wäre. Warum?
Grüße,
Richard
Hallo Richard,
ich verkaufe den Guide nicht mehr. Die internen Verlinkungen muss ich noch entfernen.
Viele Grüße,
Patrick
Bei Jimdo gibt es auch die Möglichkeit für Gratis-Websites und einen Gratis-Blog. Oder gegen geringe Kosten mit eigener Domain.
Hallo Stefan, danke für die tolle Übersicht.
Ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrung mit dem Dienst permondo teilen. Fand ich sehr sehr einfach. Da kriegt jeder Tour eine eigene Email Adresse. Während der Tour muss man dann einfach Text und Fotos an diese Emailadresse senden. Da ich auf Reisen eh nur mein iphone mitschleppt und Mail halt immer besser funktioniert als irgendweine App, war ich sehr zufrieden damit! Ich kann den Dienst nur weiterempfehlen. Man kann den Blog auch privat halten und nur seine engsten Freunde via Mail einladen.
Hier das Resultat unserer Südfrankreich Tour:
http://www.permondo.com/de/tours/1563/blog