7 Dinge, die du in (und um) Valldemossa tun kannst

Als ich mich für einen Urlaub auf Mallorca entschied, war schon klar, dass er abseits von El Arenal und anderen Strandorten mit Massentourismus stattfinden würde. Die Insel hat schließlich mehr zu bieten, wie ich von meiner Familie und Freunden immer wieder gehört hatte.

Nach einer ersten Recherche lachte mich ein Ort ganz besonders an: Valldemossa im Tramuntana-Gebirge. Das Dorf liegt gerade einmal 20 Kilometer von Palma entfernt, doch trotz der Nähe zu den großen Touristenströmen fühlt sich Valldemossa wie eine andere Welt an.

Auch hierher kommen viele Reisende, allerdings sind es nicht die Party- und Strandtouristen und die meisten fahren schon nach wenigen Stunden in ihren Reisebussen wieder davon. Spätestens am Abend wird es ruhig in Valldemossa und auch am Tage muss man nur die wichtigsten Straßen meiden, um seine Ruhe zu finden. Valldemossa eignet sich folglich zur Erholung und auch als Basis für Ausflüge ins Umland. Was du in dem kleinen Ort sowie in der umliegenden Region machen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

1. Valldemossa erkunden und essen gehen

Das Zentrum Valldemossas besteht aus zahlreichen Restaurants, Cafés, Bäckereien und kleinen Delikatessläden. Hier kannst du mittags und abends gut essen oder einen Kaffee trinken. Billig sind die meisten Lokale zwar nicht, aber dafür gut. Samstag Vormittag gibt es im Zentrum einen kleinen Markt, auf dem du frische Lebensmittel einkaufen kannst.

Sobald du die belebtesten Straßen verlässt, gehst du durch kleine Gässchen, in die sich kaum noch ein Tourist verirrt. Hier kannst du in Ruhe schlendern und die gut gepflegten Häuser inspizieren. Steht dir der Sinn nach etwas Kultur, besuche das Kloster Real Cartuja oder das Museo Frederic Chopin y George Sand.

2. Zum Hafen runterfahren

Wenige Kilometer von Valldemossa entfernt liegt der zugehörige Hafen. Zu diesem führt eine enge Serpentinenstraße, auf denen an manchen Stellen nur ein Auto passieren kann. Dadurch kommt man nur langsam voran, sodass man für die kurze Strecke knapp 20 Minuten benötigt.

Unten angekommen findest du einen winzigen Hafen mit Parkplatz, ein Restaurant und ein paar Gassen. An einem kleinen Steinstrand kannst du auch baden. Wenn du in Port de Valldemossa aber nicht gerade essen oder baden möchtest, wirst du nach 10 Minuten wahrscheinlich genug gesehen haben.

Achtung: Es gibt nur wenige Parkplätze, aber Anfang Oktober haben sie gerade so ausgereicht.

3. Auf dem Erzherzog-Rundweg wandern

Ursprünglich wollte ich von Valldemossa bis ins Künstlerdorf Deià laufen – ein beliebter Wanderweg, der etwa 11 Kilometer lang ist. Anschließend wäre ich von Deià mit einem Linienbus zurückgefahren. Allerdings entschied ich mich für einen Rundweg, der in Valldemossa begann und dort nach ebenfalls 11 Kilometern auch wieder endete.

Der überwiegend gut ausgezeichnete Wanderweg beginnt in der Carrer Xesc Forteza und bleibt eine Weile flach, bevor er im schattigen Wald ziemlich steil ansteigt. Diese 20 bis 30 Minuten sind der anstrengendste Teil der Strecke. Der höchste Punkt des Weges liegt auf etwa 900 Meter Höhe und bietet einen schönen Ausblick auf Deià und Port de Sóller. Bei gutem Wetter sieht man sogar die Kathedrale in Palma.

Ich bin der groben Wegbeschreibung im Mallorca-Magazin gefolgt und kam damit gut zurecht. Es schadet sicher nicht, ein GPS-fähiges Smartphone mit einer Karten-App (z. B. Maps.me) dabei zu haben.

Bei gemütlichem Wandern dauert die Strecke etwa vier Stunden.

4. Sóller und Port de Sóller besuchen

Etwa 30 Autominuten von Valldemossa entfernt liegt die Stadt Sóller. Hierher kann man auch mit der historischen Eisenbahn von Palma aus fahren, doch ich beschränkte mich auf die historische Tram, die mich von Sóller bis zum Hafen brachte.

Sóller selbst besitzt eine schöne Altstadt mit großer Kirche, engen Gassen, Restaurants und Cafés. Während meines Besuchs habe ich sie als sehr belebt empfunden.

Von der Innenstadt aus fuhr ich mit der Tram für 6 Euro nach Port de Sóller. Der Hafenort ist wesentlich größer, als ich ihn mir vorgestellt hatte und nicht mit Port de Valldemossa zu vergleichen. Hier liegen unzählige Boote und entlang der Promenade gibt es mindestens genauso viele Restaurants, die zum Mittag- und Abendessen einladen. Auch baden kann man hier an einem Sandstrand.

5. Zur Bucht Sa Calobra fahren

Der Torrent de Pareis ist ein Bach, der durch eine tiefe Schlucht führt und an der Bucht Sa Calobra im Mittelmeer mündet. Zur Bucht führt eine lange Serpentinenstraße. Von Sóller aus dauert die Fahrt laut Google Maps eine knappe Stunde – und genau deshalb habe ich Sa Calobra nicht besucht. Zwar hatte ich dieses Ziel eingeplant, doch zu dem Zeitpunkt war ich schon so viele Serpentinenstraßen gefahren, dass es mir einfach reichte.

Dennoch möchte ich die Bucht Sa Calobra hier erwähnen, da sie wirklich schön sein soll und entsprechende Fotos dies auch bestätigen. Da die Strecke in Sóller beginnt, könntest du eine Fahrt zur Bucht mit einem Besuch in der Stadt verbinden.

6. Wein verkosten in Binissalem

In dem Dorf Binissalem liegt die Weinkellerei José L. Ferrer, bei der du im Rahmen einer geführten Tour erfahren kannst, wie Wein hergestellt wird. Jeden Tag finden zwei Touren statt, die eine Weinverkostung beinhalten. Weine verkosten kannst du aber auch ohne Tour. Wenn man selbst fährt, ist das allerdings ungünstig, daher habe ich lediglich den Wein-Shop besucht und verschiedene Weine gekauft (sowie eine Feigenmarmelade). Da mir der Wein gut schmeckte, kam ich zum Ende meiner Reise erneut hierher, um zwei Flaschen mitzunehmen.

Binissalem kannst du bei der Durchreise zu meinem nächsten und letzten Ausflugsziel besuchen.

7. Zum Cap de Formentor und nach Alcúdia fahren

Das Kap im Norden der Insel ist das am weitesten von Valldemossa entfernt liegende Ziel meiner Liste. Mit dem Auto wirst du etwa 80 Minuten bis zur Spitze des Kaps unterwegs sein. Die Straße von Port de Pollença aus belohnt dich aber mit einem schönen Ausblick, den du an manchen Aussichtspunkten genießen kannst. Am Ende des Kaps steht ein weißer Leuchtturm.

Als etwas unangenehm empfand ich allerdings den touristischen Ansturm auf das Kap. Das fällt insbesondere an den Aussichtspunkten und am Leuchtturm auf, wo Parkplätze jeweils knapp sind. Um das Auto überhaupt abstellen zu können, musste ich etwa 20 Minuten warten.

Etwas gemächlicher ging es da schon in Alcúdia zu. Hier gibt es sowohl eine schöne Altstadt als auch einen Hafen mit kilometerlangem Sandstrand. Ich steuerte Port d’Alcúdia an, um dort zu essen und mich anschließend noch etwas ans Meer zu legen. Zwar reihen sich hier die üblichen Strandliegen und Sonnenschirme aneinander, aber man findet auch ein Plätzen für sich unter Palmen.

Die Rückfahrt nach Valldemossa dauert von hier nur noch 50 Minuten, da man im Wesentlichen auf Hauptstraßen fährt.

Vier Tage in Valldemossa waren für mich genau die richtige Zeit, um von hier aus den Westen und Norden der Insel zu erkunden. Von hier aus ist kein Ziel wirklich weit – Mallorca ist ja ohnehin ziemlich klein – und es war schön, an den Nachmittagen immer wieder in mein ruhiges Nest in den Bergen zurückkehren zu können. Wäre ich noch ein bisschen länger geblieben, hätte ich in der Region noch weitere Wanderungen unternehmen können, da der Erzherzog-Wanderweg bei Weitem nicht die einzig schöne Strecke ist.

Meine Unterkunft in Valldemossa

Dass mir Valldemossa so gut gefiel, hatte auch viel mit meiner Unterkunft zu tun, die ich bei AirBnB gefunden hatte. Dabei handelt es sich um ein kleines Häuschen, das einen Kilometer außerhalb des Dorfes steht. Die Casa verfügt über eine große Wohnküche, zwei Schlafzimmer und zwei Badezimmer sowie eine schöne Terrasse, von der aus man den Sonnenuntergang sieht. An einigen Abenden saß ich noch draußen und konnte die Sterne beobachten.

Die Gastgeber waren sehr freundlich und haben mich teils mit Früchten aus dem Garten versorgt. Aufgrund der guten Ausstattung der Küche konnte ich immer im Haus frühstücken und auch an manchen Abenden „zu Hause“ essen.

Fotos: Sa Calobra von Shutterstock