Ich schulde mir noch eine Zusammenfassung des USA-Trips, da ich Zusammenfassungen und Zahlen mag (auch als Erinnerungsstütze).
On the Road
Ziemlich genau 5.000 Meilen (also 8.000 km) habe ich mit meinem Ford Fusion zurückgelegt. An den hohen Spritverbrauch hatte ich mich irgendwann gewöhnt und das Auto dann lieb gewonnen. In mancher Wüste und auf manchem Feldweg habe ich gehofft, dass es nicht im falschen Moment streikt, aber es hat mich gut durchgebracht. Trotzdem würde ich wohl keinen Ford kaufen ;-) Der Mietwagen hat mich etwa 1.600 Euro gekostet. Dazu kommen noch mal 500-600 Euro für Benzin.
Von meiner ursprünglichen Routenplanung ist nicht mehr viel übrig geblieben. Die erste Idee war ja, von der Ost- an die Westküste zu fahren. Nach etwas Recherche hat sich das als unsinnig herausgestellt, da der Westen an sich schon ein Highlight und groß genug ist. Außerdem hing die blöde One-Way-Fee für den Mietwagen in der Luft. Also habe ich mich auf eine Westrundreise festgelegt. Der erste Plan sollte mich bis nach New Orleans, Memphis, Mt Rushmore und zum Yellowstone Nationalpark führen. Nach einer Google Maps Abfrage (13.000 km) habe ich auch das gekürzt bis ich bei ca. 8.000 km ankam (hier waren immer noch Mt Rushmore und Yellowstone enthalten). Durch Seinfeld habe ich noch einmal umgebaut habe mir einen riesigen Bogen gespart und trotzdem bin ich nicht unter 8.000 km geblieben. Die Wege sind einfach verdammt weit in den USA. Mal eben 100 km von Las Vegas zum Valley of Fire fahren, für irgendwas noch einen 50 km Umweg einbauen oder schnell 10 km zum Frühstücken fahren: Alles irgendwann total normal.
Trotzdem konnte ich die Fahrerei auf einem Niveau halten, das ich gut ertragen konnte. 4-5 Stunden an einem Tag waren schon viel und die Ausnahme. Die längste Strecke waren knapp über sechs Stunden von Phoenix zurück nach L.A.
Im Gedächtnis werden bleiben werden auch die Radiostationen, die alle keine große Reichweite haben und man so ständig neue Sender suchen muss. In vielen Gegenden gibt’s auch nur 1-2 Sender, in manchen gar keine. Die Musik ist aber meist die gleiche: Country („Coooowbooyys and Angels…“) und Christian Rock („Jesus.. your presence makes me feel in heaven..“). Einmal lief aber tatsächlich ein guter Song, den ich mir anschließend in iTunes heruntergeladen und mittlerweile etliche Male gehört habe (True Affection von The Blow).
Ansonsten finde ich die Rastplätze erwähnenswert. Die meisten sind richtig gut ausgebaut, teilweise mit Informationen zur Gegend, Vending Machines, sauberen Toiletten. Der eine oder andere ist so schön gelegen, dass ich gar nicht weiterfahren mochte. Nur zu wenige gibt es davon. Tanken hat mich etwas genervt. In den USA gilt Prepaid und die meisten Tanksäulen konnten mit meiner deutschen Kreditkarte nichts anfangen. Irgendwann hatte ich meine Convenience Tankstellen-Marke gefunden: Chevron :)
Schön ist auch, dass einiges auf dem Weg liegt. Vieles hat hier bisher keine Erwähnung gefunden, da es keinen Place wert war und ich ja auch nicht über alles schreiben kann (auch wenn es vielleicht so wirkt). Das meiste hat sich eher zufällig ergeben, weil mir jemand einen Tipp gab oder irgendwo ein Flyer lag oder auf dem Highway ein vielversprechendes Schild stand. Zu diesen nebensächlichen Highlights gehörten Point Lobos, Canyon de Chelly, Painted Desert, Petrified Forest, Sonora, Bodie, Mono Lake, die James Ranch, Pioneertown oder die Lava Cave.
Fazit: Diese Strecke hat mir richtig gut gefallen. Ich habe nichts bereut. Man kann aber ohne Probleme auch noch mehr Zeit einplanen, denn auf dem Weg ist immer noch vieles liegen geblieben für das dann doch keine Zeit blieb. Es gibt so viel. Im Zweifel ergibt sich immer irgendwas.
Unterkünfte in den USA
Insgesamt 46 Nächte habe ich in den USA verbracht und das überwiegend in Motels. Ein Motel findet sich überall, aber die Qualität kann sehr unterschiedlich sein (am Ende sieht aber ein Motel aus wie das andere). Ich habe mich überwiegend auf Tripadvisor verlassen und wurde nie enttäuscht. Ich hatte keine einzige schlechte Unterkunft. Alles sauber, alles vorhanden. Nur das Wifi hätte manchmal schneller sein können ;-)
- 2 x Jerry's Motel in L.A.
- 2 x Dolphin Motel in San Diego
- 3 x Travelodge in Yucca Valley
- 2 x Super 8 in Las Vegas
- 3 x Eastside Cannery in Las Vegas
- 1 x Mt Williamson in Independence (mein Lieblingsortsname)
- 2 x The Gunn House in Sonora
- 7 x bei David in San Francisco
- 1 x Keefer's Inn in King City
- 1 x Desert Inn in Navajo
- 3 x Camping auf der Zion Ponderosa Ranch
- 2 x Purple Sage Motel in Panguitch
- 1 x Robbers Roost Motel in Green River
- 4 x Mesa Verde Motel in Mancos
- 1 x Camping at Goulding's Camp Park in Monument Valley
- 1 x Hogan at Spider Rock Campground
- 3 x Days Hotel Flagstaff
- 1 x Budget Inn Flagstaff
- 3 x Red Roof Inn in Phoenix
- 2 x Rodeway Inn & Suites in Harbor City (L.A.)
Hatte ich alles noch schön im iPhone notiert. Die 46 Nächte haben ca. 2.200 Euro gekostet, also unter 50 Euro pro Nacht. Damit bin ich sehr zufrieden. Hatte schlimmeres befürchtet :) Möglich wurde es durch einige Nächte auf Zeltplätzen (die jeweilige Motel-Alternative hätte bei ca. 100 Euro pro Nacht gelegen) und Städte wie Phoenix und Las Vegas, wo man (gute) Zimmer hinterhergeschmissen bekommt. In Vegas weiß ich ja wie sie Geld verdienen. In Phoenix ist mir das nicht so klar.
Essen
An dieser Stelle noch mal ein kurzer Verweis auf’s Essen (es gibt dazu schon einen San Francisco Artikel). Da ich sonst selbst immer über das US-Essen geschimpft habe, möchte ich mich korrigieren. Ja, es ist nicht immer leicht, etwas Gutes zu finden, aber letztendlich gibt es fast immer etwas. In einigen sehr kleinen Orten gibt’s nur Fast Food und in manchen Gegenden gibt es so viel schlechte Restaurants / Fast Food, dass man Schwierigkeiten hat, gut von schlecht zu unterscheiden, aber dafür gibt’s Yelp. Yelp sei Dank habe ich meist etwas Gutes gefunden und sogar mit dem Frühstück habe ich mich arrangiert. Nach etwas mehr als 4 Wochen habe ich French Toast für mich entdeckt. Da war die Sache durch :)
Highlight Momente
Jetzt noch ein paar Highlight-Momente, die sich schlecht in einen Place packen lassen – dann haben wir es aber geschafft.
- Auf der Landstraße mit wenig Verkehr entlangtrödeln und Country Musik (in der ersten Stunde der Fahrt)
- Camping in Zion und Monument Valley
- Unter'm Sternenhimmel in Monument Valley sitzen und e-mailen :)
- Mit einem Trolley über die James Ranch ruckeln
- Sonnenuntergang in Zion an einem ruhigen Fleckchen
- Den als Cowboy verkleideten Indianer im Monument Valley beobachten. Einfach dort sitzen und Zeit vertrödeln, während große Tourigruppen durchgeschleust werden und keine Zeit haben!
- Der erste Abend meiner Reise am Hollywood Sign bei Sonnenuntergang (die Welt zu Füßen)
- Abendlicher Trek in Joshua Tree Nationalpark ohne Menschen, aber mit ein paar Big Horn Sheeps
- Gemeinsame Abendessen in SF
- Ein ruhiger, verregneter Tag in Mancos
- Point Lobos: Ein Stück Felsen, das wie zum Hineinlegen für meinen Körper gemacht ist und auf den Pazifik schauen
- Biken am Grand Canyon
- Mit dem ATV durchs Gelände heizen
- Normale Dinge wie Waschsalons, Zahnarzt besuchen (der Zahn war schon tot, keine Schmerzgefahr), ins Fitnessstudio gehen
- Seinfeld live!!
Und all das was ich in den sechs Wochen nicht in meinem iPhone notiert habe :-)
So, jetzt ist Schluss mit USA. War super. Jetzt ist Asien angesagt.
Welche Route würdest du rückblickend empfehlen, wenn du nur 3 Wochen zur Verfügung hättest?
Hallo Christian,
ich habe mir das eben auf der Karte noch mal angeschaut. Ich denke in drei Wochen würde ich auf Kalifornien verzichten und am besten nach Las Vegas fliegen. Von dort aus kannst Du eine schöne Runde drehen und viele schöne Nationalparks mitnehmen: Zion NP, Bryce Canyon (meine Lieblinge), Arches NP, Monument Valley, Grand Canyon und wieder zurück nach Vegas. Wenn noch Zeit ist, ist evtl. ein Abstecher nach Joshua Tree NP.
Damals habe ich Antelope Canyon ausgelassen, das tut mir heute Leid. Liegt mehr oder weniger irgendwo auf der Strecke. Das kannst Du Dir ja mal online anschauen.
Kalifornien ist dann besser eine Reise für sich. Falls Du lieber dorthin möchtest, wird das ganze sicher wesentlich Städte-lastiger.
Danke für die schnelle Rückmeldung. Dann werde ich mich mit meiner Frau an die Planungen machen. Zur AUswahl stehen bei uns August oder November. Welchen Monat würdest du für diese Tour empfehlen?
Schöne Grüße,
Christian
Im August ist es in der ganzen Region Utah / Arizona extrem heiß. Wir reden hier von 35-45 Grad. Falls ihr viel wandern wollt, würde ich eher den November empfehlen (ich weiß aber auch nicht bestimmt, wie das Wetter dann dort ist).
Ich habe zu Fuß immer nur kurze Strecken zurückgelegt.
hi, schöne berichte hast du hier versammelt. kurz zu diesem hier: seh ich das richtig, dass du im yellowstone warst und diesen nicht als highlight vermerkst? blasphemie!! ;-)
für mich war das einer der schönsten plätze der welt! nicht sonderlich wohlriechend, aber ein wahnsinns erlebnis!!
Hey Kadi, nein, das kommt falsch rüber.
Ich wollte dorthin, aber die Route war für meine Zeit doch zu lang, so dass ich den Yellowstone streichen musste.
Beim nächsten Mal :)
Hallo,
das Fazit hab ich gefunden.
Aber wo ist der Anfang?
S
Hi Sylvia,
hier gibt’s meine USA-Reiseberichte: http://www.101places.de/kategorie/nord-und-suedamerika/usa
Morje :-)
ja, die Texte hatte ich auch gefunden, dachte aber, es gibt einen normalen Bericht. Also Tag 1, Tag 2, Tag 3 usw.
Naja, macht nix.
Danke trotzdem
S
Hallo Patrick, hast du mal Erfahrung mit einem Unfall gemacht, oder kennst du jemanden Bekanntes dem, das in den USA mit einem Mietwagen passiert ist? Was für Risiken sind zu erwarten, da ich auch bald nach USA reise und dort einen Mietwagen habe interessiert mich das, da ich nicht auf den Kosten sitzen bleiben möchte, sollte mal etwas passieren …
Grüße
Hallo Tim,
nein, das habe ich zum Glück nicht und kenne auch niemanden.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du bei der Mietwagenbuchung auf das Versicherungspaket achten. Du kannst dich ja absichern für den Fall, dass du einen Unfall verursachst oder auch dafür, dass jemand anderes den Unfall verursacht, aber nicht versichert ist.
Hallo Patrick, schönes Fazit zu deinem USA-Urlaub. Ich selbst war schon viermal in zwei Jahren in den USA und habe im Jahr 2013 und dieses Jahr eine längere Rundreise unternommen.
2013 habe ich mich mit fast 10.000 Meilen in nur 4 Wochen etwas übernommen, aber da es mein erster Roadtrip durch das gesamte Land war, wollte ich dementsprechend auch viel sehen. Für Menschen die gerne etwas mehr Entspannung im Urlaub suchen und auf das Entdecken neuer Orte und Dinge etwas verzichten mögen, ist das fast unzumutbar. Ende August 2014 war ich dann für 3 Wochen auf einem Roadtrip, der sich eher auf die Westküste begrenzte mit guten 4.500 Meilen besser dran. Viel mehr Zeit um länger zu rasten und mehr von den einzelnen Metropolen zu sehen.
Beim Radio haben die meisten Mietwagen Satellitenradio „Sirius XM“ inklusive mit jeder Menge Radiostation, die nach Genre aufgeteilt sind und überall empfangen werden können.
Darf ich fragen, welches Plugin du für die Galerie verwendest? Sieht nämlich schick aus.
Gruß Simon
Hi Simon,
danke für deinen Erfahrungsbericht!
Die Galerie ist in meinem Theme enthalten, also kein Plugin. Das Theme heißt „modernize“ und findest du unter dem Namen auch bei Google.
Viele Grüße,
Patrick
Ah schade. Ich habe selbst erst vor Kurzem zum Genesis Framework gewechselt.
Werde wohl nach einer Alterntive suche müssen :)
Hi Patrick,
ich habe letztens deinen Reiseblog entdeckt. Zwar habe ich noch nicht alles gelesen, aber bis jetzt bin wirklich begeistert. Ich liebe das Reisen und freu mich jedes mal auch wieder wenn ich nach Hause zu meinen Lieben komme und durch Erzählungen und schöne Fotos meine Erfahrungen und Erinnerungen weiter geben darf.
Auch was du über Introvertierte schreibst finde ich wirklich mutig, weil, wie du auch schreibst, es immer „anders/ seltsam“ bei anderen ankommt.
Ich bin zwar ein offener Mensch, würde mich aber nicht als extrovertiert bezeichnen. Und ganz ehrlich, oft finde ich die Introvertierten sehr angenehm im Gespräch/ Verhalten ect. Ich denke, da geht es vielen so :-)
Liebe Grüße
Sandy
Hi Sandy,
danke für deine lieben Worte :-)
Ich denke auch, dass viele Menschen sich ganz gern mit Introvertierten unterhalten. Es ist nur schwerer, einen Zugang zu uns zu finden.
Viele Grüße und noch viel Spaß beim Lesen hier im Blog,
Patrick
Hallo Patrick! Du bist ja nun so mutig und fährst mit deinem Auto einfach los! Einfach so ist vielleicht zu viel gesagt, denn sicherlich hast du alles vorher sehr durchdacht und geplant, oder nicht? Ich bin dies bezüglich ein ziemlicher Angsthase. Ich plane und plane meine Reisen und habe immer das Gefühl, dass ich noch etwas vergessen habe. Eine USA Rundreise mit dem Mietwagen ist schon lange mein grosser Traum! Aber meine Englisch Kenntnisse sind ehrlich gesagt miserabel. Deswegen würde ich gerne meine USA Reise auch als einen Sprachaufenthalt ansehen. Ich traue mich aber nicht diese Reise so einfach zu unternehmen. Beim Reisebüro wie etwa Globetrotter gibt es kombinierte Angebote von fly and drive und Sprachaufenthalt. Ich wollte wissen, was du von so etwas hältst oder geht mir da meine Reisefreiheit verloren?
Hallo Helene,
diese Entscheidung kann ich dir leider nicht abnehmen. Ich würde es davon abhängig machen, wie gut oder schlecht dein Englisch wirklich ist.
Wenn du fast kein Englisch sprichst, hast du von der Reise vermutlich weniger. Wenn es nur eingerostet ist, fahre lieber individuell und/oder mache vorher noch einen Crashkurs zur Auffrischung.
Haha am Anfang deines Berichtes musste ich ein bisschen schmunzeln weil mir das ganze bekannt vorkam. Ich bin selbst Amerikanerin und mein Ehemann ist Deutscher. Wir leben in der naehe von Los Angeles. Immer wenn uns die Familie oder Freunde aus GER besuchen kommen dann fallen Aussagen wie: „Ja wir koennen ja mal zusammen nach San Francisco hochfahren. Das ist ja nicht weit“. Urlauber aus Deutschland sind meistens nicht an den kleineren Massstab unserer Karten gewoehnt denke ich. Wie ich sehe hast du ja trotzdem eine ordentliche Strecke hingelegt. Ich hoffe dir hat es hier gefallen.
Schau doch auch mal auf meinem Blog vorbei wenn du Lust hast. Die Seite ist zwar erst einen Monat alt und es geht primaer um Kindererziehung, allerdings berichten wir auch ueber unser Leben hier und geben Tipps und Anregungen fuer Urlauber.
Gruesse aus Thousand Oaks, CA
Shaina