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Als wir im Januar nach Südtirol in den Winterurlaub fahren wollten, überlegten wir zunächst, ob wir einen Mietwagen buchen sollten. Doch die Vorstellung einer langen Autofahrt über mehrere Länder, für die wir noch Vignetten und Schneeketten besorgen müssten, war wenig verlockend. Also suchten wir uns eine günstige Bahnverbindung aus und waren positiv überrascht. Die Reise war trotz einer Verspätung auf der Rückfahrt entspannt, denn wir konnten nebenbei lesen, Podcasts hören und uns die Beine vertreten. Bei einer Autofahrt hätte sich immer mindestens einer von uns auf den Verkehr konzentrieren müssen und viel schneller wäre sie auch nicht gewesen. Wir können Bahnreisen also durchaus für längere Strecken empfehlen. Die Umwelt freut sich auch.
Natürlich ist das Bahnfahren im Vergleich mit dem Auto oder Flugzeug nicht immer die günstigste Variante, aber mit ein paar Tricks kannst du Geld sparen. Zehn davon stelle ich dir in diesem Artikel vor:
1. Sei flexibel
Am besten ist es, wenn du nicht auf eine bestimmte Verbindung angewiesen bist, denn manche Tage und Uhrzeiten sind so beliebt, dass die Bahntickets dann teurer sind als sonst. Solche Stoßzeiten sind zum Beispiel am Freitag- und Sonntagabend. Am günstigsten sind Fahrkarten für Samstag, Dienstag und Mittwoch. Auch unbeliebte Tageszeiten wie am frühen Morgen oder späten Abend können günstiger sein.
Wenn du flexibel bist, was die Reisedauer angeht, kannst du in der Suche auf bahn.de den Haken bei „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ weglassen. Dann werden dir Verbindungen mit mehr Umstiegen oder Regionalbahnen statt ICE angezeigt, die zwar länger dauern, aber günstiger sind.
2. Buche nicht zu kurzfristig
Die Deutsche Bahn hat erst dieses Jahr ihr Sparpreissystem verändert, aber eines gilt trotzdem noch: Je früher du dein Ticket kaufst, desto wahrscheinlicher ist ein Sparpreis, denn das Kontingent für diese Tickets ist begrenzt.
Beachte: Du bekommst die Fahrkarten maximal 180 Tage im Voraus. Der Sparpreisfinder zeigt dir eine Übersicht über alle Verbindungen und ihre Preise am gewählten Tag.
Der Super Sparpreis: Mit dem Super Sparpreis fährst du ab 19,90 Euro und wenn du eine BahnCard 25 oder BahnCard 50 hast, bekommst du darauf noch mal 25 % Rabatt. Du kannst das Ticket nicht stornieren und bist an die gebuchten Fernverkehrszüge gebunden, nicht enthalten ist das City-Ticket, mit dem du in Start- und Zielort den Nahverkehr nutzen könntest.
Der Sparpreis: Ein Sparpreis-Ticket bekommst du ab 23,50 Euro, auch hier gibt es einen 25 %-Rabatt für BahnCard-Inhaber. Du kannst es bis einen Tag vor der Fahrt für 10 Euro stornieren, außerdem ist das City-Ticket inklusive. Im Fernverkehr besteht eine Zugbindung.
3. Nutze eine Bahncard
Wenn du mehrmals im Jahr mit der Bahn fährst, kann sich eine BahnCard lohnen. Hier kannst du berechnen, ab wann sie für dich sinnvoll ist. Für Gelegenheitsfahrer gibt es verschiedene Varianten:
BahnCard 25: Mit der BahnCard 25 bekommst du 25% Rabatt auf den Flex-, Super Spar- und Sparpreis. Die Karte kostet derzeit 62 Euro im Jahr (2. Klasse), muss als Abo jedoch rechtzeitig gekündigt werden, damit sie sich nicht automatisch verlängert.
BahnCard 50: Die BahnCard 50 kostet 255 Euro im Jahr (2. Klasse) und bietet 50 % Rabatt auf Flexpreise sowie 25% auf Super Spar- und Sparpreise. Auch hier schließt du ein Abo ab.
Wenn du unter 27 oder über 59 Jahre alt bist, bekommst du die BahnCard ermäßigt – hier hast du die Angebote auf einen Blick.
Probe-BahnCard: Auch wenn du nur eine Bahnreise planst, solltest du mal durchrechnen, ob sich für dich eine Probe-BahnCard lohnen würde. Es gibt sie für 19,90 Euro bzw. 79,90 Euro und sie ist 3 Monate gültig, danach beginnt das Abo.
Noch ein Tipp, wenn du mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammenwohnst: Für die BahnCards gibt es Partnerkarten. Sie kosten für die BahnCard 25 nur 41 Euro, für die BahnCard 50 127 Euro. Voraussetzung ist, dass der Besitzer der Hauptkarte und der Partner den gleichen Wohnsitz haben.
4. Sammle Bonuspunkte
Du kannst mit und ohne BahnCard bei jeder Fahrt Bonuspunkte sammeln. Dafür musst du dich bei BahnBonus anmelden. Die gesammelten Punkte kannst du zum Beispiel für Bahngutscheine oder Upgrades einlösen. Hin und wieder bekommst du als Punktesammler auch kostenlose Mitfahrerkarten, Rabattgutscheine oder andere Vergünstigungen.
5. Halte nach Rabattaktionen Ausschau
Unternehmen wie Nutella oder Lidl bieten etwa ein bis zwei Mal im Jahr Vergünstigungen für Bahntickets an. So bekommst du zum Beispiel 10-Euro-Gutscheine im Nutellaglas oder bei LIDL zwei Fahrten im Fernverkehr für 54,90 Euro. Auch die Bahn selbst lockt mit Angeboten, wie zum Beispiel 1 Million zusätzliche Tickets für 19,90 Euro.
Auf Seiten wie mydealz kannst du verfolgen, ob aktuell solche Rabatte verfügbar sind.
6. Fahre mit anderen Unternehmen
Vor allem im Regionalverkehr werden Strecken oft nicht von der Deutschen Bahn betrieben, im Fernverkehr sind es aber bisher wenige Privatanbieter. Das scheint sich gerade zu ändern, denn Flixbus macht der Bahn nicht nur mit Fernbussen Konkurrenz, sondern auch auf der Schiene. Flixtrain ist mit den Verbindungen Stuttgart – Berlin und Köln – Hamburg gestartet und wirbt mit günstigen Preisen.
Beispiel Stuttgart Hbf nach Berlin Hbf am Samstagmorgen, Suche zwei Tage vor Abfahrt: Die Fahrt mit Flixtrain dauert 6:25 h und kostet 39,99 Euro, die Bahn braucht 5:39 h und möchte 95,90 Euro.
7. Informiere dich über Regiotickets
Wenn du eine Fahrt nur mit Regionalbahnen planst, hast du eine große Auswahl an Sondertickets, die sich vor allem dann lohnen, wenn du in einer Gruppe unterwegs bist. In ganz Deutschland gibt es die Ländertickets, mit denen du einen Tag unbegrenzt den Regionalverkehr im Bundesland nutzen kannst. Je mehr Mitfahrer du hast, desto günstiger wird es für jeden Einzelnen, maximal können fünf Personen auf einem Ticket mitfahren.
Beispiel Sachsen-Ticket: gültig wochentags von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, am Wochenende und feiertags ganztägig im sächsischen Nahverkehr. Es kostet 24 Euro für eine Person, jede weitere kostet 7 Euro.
Ähnlich funktioniert das Quer-durchs-Land-Ticket, das in ganz Deutschland und teilweise auch den Nachbarregionen gilt. Es kostet ab 44 Euro und kann für bis zu 5 Personen gebucht werden.
Außerdem hat die Bahn noch viele weitere Regio-Angebote, wie zum Beispiel das Ostsee-Ticket, das dich ab 49 Euro von einigen Bahnhöfen in Berlin und Brandenburg bis zur Ostsee bringt. Du kannst hier sehen, welche Spezialtickets es in deiner Region gibt. Sie werden am Fahrkartenautomaten manchmal nicht angezeigt und du musst sie extra auswählen.
Beispiel Leipzig nach Dresden – für diese Strecke gibt es im Regionalverkehr gleich vier verschiedene Preise:
- Flexpreis: 26,50 Euro
- Sachsen-Böhmen-Ticket: 26,00 Euro
- Sachsen-Ticket: 24,00 Euro
- Regio120 Ticket: 16,00 Euro
Lediglich wochentags vor 9 Uhr fallen die Spezialtickets weg.
8. Versuche es mit einer längeren Strecke
Wenn für deine Strecke das Sparpreis-Kontingent ausgeschöpft ist, schau mal, wo der Zug noch hält und ob du mit einem anderen Zielort mehr Glück hast. Das soll sich vor allem bei Städten lohnen, die nah an der Grenze liegen. Wenn du den nächsten Bahnhof im Nachbarland auswählst, kann es sein, dass du noch einen Sparpreis Europa erwischst.
9. Buche eine Pauschalreise
Wenn du eine Städtereise planst und sowieso noch eine Unterkunft brauchst, kannst du sparen, indem du Bahnfahrt und Hotel zusammen buchst. Die Deutsche Bahn wirbt mit bis zu 75 Euro Ersparnis.
10. Suche online nach Gutscheinen
Wer einen Bahngutschein hat, den er nicht einlösen will, verkauft ihn häufig auf eBay oder eBay Kleinanzeigen. Sofern das seriöse Angebote sind, bezahlst du dort weniger, als der Gutschein eigentlich wert ist. So sieht man bei einer schnellen Suche zum Beispiel mehrere Versteigerungen von 10 Euro-eCoupons und auch Gutscheinen mit höherem Wert. Bei wenigen Mitbietern kann sich das lohnen.
Hallo Tina.
Super Artikel und richtig hilfreich! :)
Ich bin die letzten zwei Jahre dauernd zwischen Frankfurt und Berlin gependelt und habe dabei die MyTrain Tickets zu lieben gelernt. Die sind zwar mittlerweile nicht mehr ganz so günstig wie am Anfang, dafür aber flexibler als auf einen Sparpreis per Bahncard zu setzen.
Auch da ist Flexibilität am wichtigsten, denn man bekommt zwar meist auch recht kurzfristig noch eine Verbindung, aber natürlich nie die beliebten. Freitage sind glaube ich nicht kategorisch ausgeschlossen, praktisch aber auf jeden Fall ;)
Liebe Grüße aus Kapstadt!
Hey, super Artikel:) Habe mir vom Wichtigsten Notizen gemacht um auch günstiger zu fahren :D Falls du oder jemand hier Zeit hat, würde ich mich über ein Feedback zu unserem Blog freuen.. Gerne würde ich auch ein Gastbeitrag schreiben :)
Lg Felix von quasinomads.com
Hallo Tina,
ein interessanter Artikel. Vielen ist ja bereits bei günstigen Flugpreisen zu finden aber eben nicht alles. Eine schöne Auflistung, vor allem da ich jetzt aktuell wieder mehr mit Bahn unterwegs bin ;-)
Grüße
Markus