Dies ist ein Gastartikel von Sarah Althaus von Rapunzel will raus. Sarah befindet sich auf einer langen Reise um die Welt. Erst kürzlich hat sie das Leben auf Hawaii genossen. Über ihre Rundreise auf der Insel Oahu berichtet sie nun in ihrem Gastartikel. Film ab!
Hawaii, eine Inselgruppe mitten im Pazifischen Ozean. Bereits der Name ist Programm. Träume, Legenden und Hoffnungen ranken sich darum, für viele ist Hawaii der Inbegriff des Paradieses.
Die meisten Reisenden kommen als erstes mit der Insel Oahu in Berührung, denn sie landen im quirligen Honolulu, der Hauptstadt der Insel. Es ist anders hier, der Aloha-Vibe schlägt einem sofort entgegen. Alles ist ein bisschen entspannter, ein bisschen freundlicher und auch ein bisschen langsamer als auf dem amerikanischen Festland.
Aber in einem unterscheidet sich Hawaii nicht vom Rest der USA: Man braucht ein Auto um von A nach B zu kommen. Nur auf der Insel Oahu gibt es die Möglichkeit, sich ohne Mietwagen fortzubewegen. Es existiert ein Busnetz, das um die ganze Insel führt. Die Strecke verbindet alle grösseren Orte der Insel und unterwegs kann vielerorts zu- und ausgestiegen werden.
Der Bus fährt einmal um die Insel Oahu
Ich habe mir einen Traum erfüllt, bin nach Hawaii gereist und mit dem Bus einmal um Oahu gefahren. Das ganze Unternehmen ist problemlos zu bewältigen und macht Spass, auch wenn die autovernarrten Amerikaner gerne das Gegenteil behaupten. Die Reise ging von Honolulu nach Hale’iwa an der North Shore, über die Windward Küste nach Kailua und wieder zurück nach Honolulu. Willst du das auch ausprobieren? Dann nichts wie los, es ist eigentlich ganz einfach. Einige Dinge musst du aber beachten und die verrate ich dir hier.
Honolulu, das quirlige Zentrum Hawaiis
Die Stadt mit rund 350.000 Einwohnern (Metropolregion rund 1 Million Einwohner) ist das Zentrum Oahus. Sie ist eine der grössten Städte des Pazifiks und fast jeder Tourist landet hier. Die erste Anlaufstation ist in der Regel Waikiki Beach.
Da gibt es eine Infrastruktur, die auf Touristen ausgelegt ist und dementsprechend befindet sich auch der Großteil der Unterkünfte hier. Die Preisspanne ist groß, aber nicht so vielfältig wie zu erwarten. Die meisten Plätze sind Mittelklasse- bis Luxusresorts. Hostels gibt es nur ganz wenige. Ich habe sie mir nicht angesehen, aber ihr Ruf, resp. ihre Bewertungen im Internet sind nicht sehr verlockend. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Unterkunft via Airbnb entschieden. Da ist die Auswahl um einiges vielfältiger und auch in der Preisspanne unterschiedlich und ich war schlussendlich recht zufrieden.
Der bekannteste Spot in Honolulu ist zweifelsohne Waikiki. Ist es nicht bereits toll, den Namen auszusprechen? Waikiki Beach. Ganz ehrlich aber, der Strand an sich ist nichts Besonderes. Es ist nur ein dünner Streifen Sand mit endlosen Hotelreihen im Hintergrund. Dennoch fühlt es sich toll an, endlich einmal selbst dort zu stehen. Es ist ja schliesslich doch Waikiki.
Das geht aber allen anderen Touristen auch so, dementsprechend ist der Waikiki Beach überfüllt. Alle wollen hier hin. Der Strand ist aber lang und alle Touristen halten sich eigentlich am selben Ort auf: Hauptsächlich vor dem Hilton Hawaiian Resort. Dort ist meist kaum mehr ein Durchkommen. Läufst du aber am Strand entlang weiter südlich, lockern sich die Menschenmassen schnell und es wird gemütlich. Spätestens beim Kapi’olani Beach Park wird es schon fast familiär.
Honolulu besteht aber bei Weitem nicht nur aus Waikiki. Was du sonst noch alles unternehmen kannst:
- Chinatown besuchen. Was übrigens ein beliebtes Ziel für Nightlife Enthusiasten ist.
- In Downtown den ‘Iolani Palace besuchen und anschliessend zum Aloha Tower schlendern, wo du Honolulu von oben bestaunen kannst.
- Pearl Harbor besuchen.
- In einem der vielen Museen mehr über Hawaii erfahren.
- Die Stadt vom Diamond Head aus bewundern.
- Die Umgebung bei einer Wanderung erkunden.
- Hula Tänzerinnen am Strand zuschauen, während du einen Mai Tai schlürfst.
So gehts mit dem Bus weiter nach Hale’iwa:
Der Haupttransferpunkt in Honolulu ist das Ala Moana Center zwischen Waikiki und Downtown. Von dort kann auf alle Linien umgestiegen werden, so auch auf den Bus Nr. 52, der zur Nordküste rauf fährt. Die Fahrt dauert ungefähr 1,5 Stunden, je nachdem wie oft der Bus unterwegs anhält.
Hale’iwa – Wellen, Wind und Surfer
Der kleine Ort ist ein Mekka für Surfer. Das kommt nicht nur von tollen Wellen, sondern von den Wellen. Bestimmt kennst du all die Bilder von Surfern, die Monsterwellen befahren. Viele davon sind in Hale’iwa aufgenommen worden. Das Städtchen ist Gastgeber von Surfcontests, die die weltbekanntesten Surfprofis unter sich ausmachen. Daher ist die Stadt voll und ganz auf den beliebten Wassersport ausgerichtet. Es gibt alles: Von Surfstunden bis hin zu dem passenden Outfit ist alles zu haben.
Hale’iwa an der North Shore
Die Surferszene beschränkt sich aber weitgehend auf Hale’iwa selber. Außerhalb sind fast nur die einheimischen Surfer zu finden und die Strände sind, auch in der Hochsaison, fast leer. Im Ort selbst ist aber sonst nicht viel los. Es gibt ein paar Geschäfte und Restaurants – das war es aber dann auch schon. Wer hier hin kommt, der macht das wegen der Wellen. Oder wie ich, um zuzuschauen. Um etwas runterzufahren, den Aloha Spirit zu suchen und es einfach gemütlich angehen zu lassen, ist Hale’iwa perfekt.
So gehts mit dem Bus weiter nach Kailua:
Bus Nr. 55 fährt entlang der Windward Küste bis nach Kane’ohe. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden und bietet fantastische Aussichten. Dort kannst du auf den Bus Nr. 56 umsteigen, der dich innerhalb einer halben Stunde nach Kailua bringt. Nicht vergessen ein Transfer-Ticket zu verlangen, damit du im nächsten Bus nicht von neuem zahlen musst.
Kailua – entspannter Rückzugsort für Ruhesuchende
Der Ort ist der größte an der Windward Küste, holt sich diesen Titel aber sehr einfach, da es größenmäßig keine weiteren nennenswerte Orte gibt. Kailua ist nicht so voll und überlaufen wie Honolulu und die Küste ist nicht ganz so wild wie die North Shore. Es geht aber auch hier windig zu, denn spätestens am Nachmittag sind die Bedingungen für Wind- und Kitesurfer perfekt.
Du findest hier mit dem Kailua Beach Park eine schöne, geschwungene Bucht, an der es sich gut sonnen und baden lässt. Auch für das Schwimmen ist der Strand geeignet. Der Kailua Beach Park ist selten überfüllt. Hier laufen die Einheimischen mit ihren Hunden den Strand ab oder kommen die Touristen, denen Honolulu zu voll ist und die es etwas gemütlicher mögen.
So gehts mit dem Bus zurück nach Honolulu:
Der Bus Nr. 56 mit dem du von Kane’ohe gekommen bist, fährt von Kailua weiter nach Honolulu. Alternativ kannst du auch mit dem Bus Nr. 57 oder 57A nach Honolulu reisen.
Tipps, Tricks und alles was du zum Busfahren auf Oahu wissen musst
– Tickets erhälst du direkt im Bus. Dieses kostet 2,50 US-Dollar. Das Geld musst du passend bereithalten, es gibt kein Rückgeld.
– Frage den Busfahrer nach einem Transfer-Ticket. Damit musst du, wenn du Bus wechseln willst, den nächsten Bus nicht noch einmal bezahlen. Somit kannst du theoretisch für 2,50 US-Dollar um die ganze Insel fahren.
– Es ist kein grosses Gepäck im Bus erlaubt. Die Regelung besagt, dass du nur so viel Gepäck in den Bus nehmen darfst, wie du auf tragen kannst. Mit meinem Rucksack hatte ich jedenfalls keine Probleme, du musst aber alles so bei dir haben können, dass es niemandem sonst den Platz wegnimmt. Es gibt keine Gepäckablage.
– Die Haltestellen werden immer per Lautsprecher durchgegeben und angezeigt. Wenn du nicht sicher bist wo du um- oder aussteigen sollst, frage den Busfahrer oder die Mitreisenden. Auf Hawaii sind alle grundsätzlich super freundlich.
– Weitere Informationen und Fahrpläne findest du bei www.thebus.org. Auf der Homepage sind alle aktuellen Meldungen aufgeführt und jede Busroute mit Haltestellen und Abfahrtszeiten ersichtlich.
– Nur wenige Leute reisen mit dem Bus um Oahu und ganz selten Touristen. Wen du aber in allen Bussen triffst, sind obdachlose Menschen. Davon leben sehr viele in Hawaii, sie gehören zum Stadtbild und werden akzeptiert. Viele Staaten in den USA bezahlen ihren Obdachlosen einen Flug nach Hawaii – Hawaii ist liberal und nimmt sie auf. Für den Staat aus dem sie kommen ist ein einmaliger Flug nach Hawaii billiger als jahrelange finanzielle Unterstützung.
Bloggerin Sarah auf Hawaii
Lohnt sich eine Rundreise per Bus?
Ja, es lohnt sich. Kommst du nach Hawaii, besuchst du sehr wahrscheinlich nicht nur Oahu, sondern auch andere Inseln. Auf den anderen Inseln ist ein Mietwagen zwingend erforderlich, da es kein Bussystem gibt. Manchmal gibt es zwar Busse, die fahren aber höchstens unzuverlässig von Ort zu Ort. Zu den eigentlichen Highlights der Inseln kommt man damit nicht.
Oahu ist die einzige Insel, die ein gut ausgebautes Busnetz hat. Daher ist es eine schöne Abwechslung und auch ein etwas anderes Erlebnis, mit dem Bus um Oahu zu fahren. Perfekt ist es natürlich auch für alle die unter 25 Jahre alt sind und für die Mietwagen nur mit horrenden Aufschlägen erhältlich sind oder für Leute, die keinen Führerschein haben. Ob mit oder ohne Bus – lass dir Oahu und Hawaii auf keinen Fall entgehen!
Ich danke Sarah für ihren Oahu-Artikel, der mir Lust macht, endlich mal nach Hawaii zu kommen! Wollt ihr mehr über diese Inselgruppe erfahren, schaut auf Sarahs Blog Rapunzel will raus vorbei. Dort hat sie bereits einige Male über Hawaii geschrieben.
Liebe Sarah,
toller Artikel über eine traumhafte Insel. Wir haben die von Dir beschriebene Tour an dem einzigen Tag gemacht, an dem wir einen Mietwagen auf O´ahu hatten. Der Grund dafür war aber auch nur, dass unsere Shark Snorkeling Tour in Haleiwa, mit der wir den Tag begannen, schon sehr früh morgens startete und wir dann nicht erst so lange mit dem Bus zur North Shore fahren wollten. Ursprünglich hatten wir auch überlegt, die Insel per Bus zu umrunden.
Generell habe ich Bus fahren auf O´ahu auch als sehr angenehm und unkompliziert empfunden. Den Aloha Spirit versprühen selbst die Busfahrer. Der Fahrer unseres Busses in die Hanauma Bay verstand sich sogar freundlicherweise als Reiseführer und hat uns auf dem Weg ganz viel Wissenswertes erzählt, das würde einem hier in Deutschland doch nie passieren.
Wer Hunger hat, sollte auf jeden Fall auf der Rückfahrt einen Stopp bei Giovanni´s Shrimp Truck in Kahuku einlegen. Ich meine, der Bus Nr. 55 hält da auch in der Nähe. Für mich die besten Shrimps, die ich je gegessen habe.
Schön, durch Deinen Artikel noch mal an diese wunderschöne Reise erinnert zu werden.
Liebe Grüße,
Jasmin
Liebe Jasmin, das freut mich, hat dir Oahu auch so gut gefallen. Aber wie könnte es denn anders sein? Hawaii ist so toll, da kann es einem nur gefallen…
Die Busfahrer sind tatsächlich sehr nett und helfen gerne weiter. Auch wenn man nicht genau weiss wo man aussteigen muss, halten sie an und informieren einem – super nett! Aloha eben. Vielen Dank für deine Ergänzung mit dem Shrimp Truck. Das hört sich super an.
Wir waren vor zwei Jahren auf Oahu und Kauai und können die Erfahrung mit dem Bus auf Oahu nur bestätigen. Günstig, pünktlich und nette Leute. So schön ein Cabrio auch ist, die meiste Zeit haben wir in Honolulu einen bezahlbaren und freien Parkplatz gesucht. Ein Tag Mieten hätte gereicht und für den Rest dann der Bus. Beim nächsten Mal :-)
Das ist doch ein guter Grund nach Hawaii zurückzukehren. ;-)
Tatsächlich ist die Suche nach einem Parkplatz in Honolulu recht mühsam. Da ist der Reisende im Bus wiederum im Vorteil: Die Parkplatzsuche fällt weg.
Hi Sarah :)
Ich reise in ein paar Tagen auch nach Hawaii. Ich bin zuerst 6 Tage auf Oahu alleine und möchte es möglichst günstig halten, deshalb wollte ich mit dem Bus reisen und auf Zeltplätzen schlafen. Hast du mit dem alleine übernachten auf Zeltplätzen Erfahrung? Ich bin ein bisschen besorgt, dass es vielleicht zu gefährlich ist?
Liebste Grüße und danke für diesen schönen blogeintrag:)
Cheers
Elena
Liebe Elena
Zum Übernachten auf Zeltplätzen kann ich dir nicht aus Erfahrung berichten. Ich habe auf Oahu via Airbnb und Couchsurfing geschlafen. Die Zeltplätze scheinen aber sehr populär zu sein. Berichte doch nach deine Trip von deinen Erfahrungen, das würde mich sehr interessieren!
Eine schöne Zeit auf Hawaii wünsche ich dir!
Hi Elena,
für mich geht’s im September ebenfalls nach Hawaii. Wäre sehr cool wenn du berichten könntest, wie es mit den Zeltplätzen war :-)
Hast du das so nur auf Oahu gemacht?
Liebe Grüße
Jan
Hi Sarah,
ich habe mir gerade deinen Beitrag durchgelesen, weil ich in 2 Wochen auf Oahu bin. Da ich in vielen anderen Foren gelesen habe, dass viele ein Auto auf Hawaii empfehlen und ich aber nur 2,5 Tage auf Oahu habe bin ich jetzt komplett hilflos was ich machen soll. Ich möchte aufjedenfall Geld sparen! Ein Mietwagen für die paar Tage würde mich 150$ kosten und obendrauf kommen wahrscheinlich noch taxes und fees. Dein Artikel hat mich wieder etwas davon abgebracht und mir Mut gemacht, dass sich alles gut mit dem Bus erreichen lässt. Ich habe jedoch Sorge, dass ich durch die kurze Zeit und die langen Busfahrten nicht viel von der Insel sehe. Hast du evt. eine Empfehlung für mich?
Liebe Grüße aus Boston,
Ann-Kathrin
Hallo Ann-Kathrin, wow, eine Reise nach Hawaii steht an, da werde ich ja gleich neidisch! Ein Auto ist auf Hawaii tatsächlich praktisch, wenn du völlig unabhängig sein willst und an Orte willst, wo eben das Busnetz nicht hinführt. Wenn du aber nur 2 Tage dort bist, wirst du ja sowieso nur punktuell einige Orte besuchen. Wenn es dir ums Geld sparen geht, dann empfehle ich dir tatsächlich den Bus. Der ist super günstig und du kommst an recht viele Orte hin. Aber schlussendlich hängt alles davon ab, wo du eigentlich hinwillst.
Wenn du also dein Ziel findest schaue nach, ob da ein Bus hinfährt oder nicht. Je nach dem kannst du dann immer noch ein Auto mieten oder eben die günstigere Variante mit dem Bus wählen.
Hallo Sarah,
bei mir ist es 17 Jahre her seit ich Ohahu/Kauai mit meiner Tochter besuchte. Eine Reise, welche mein Fernweh auf lange Zeit unterdrückte, da ich es genau fühlte: nichts kann das übertreffen. Nach der langen Zeit, wenn ich meinem Schatz von den Inseln vorschwärme, habe ich Lust bekommen ihm das zu zeigen und zu fühlen, was Hawaii ausmacht. Deshalb finde ich Deinen Bericht sehr hilfreich und interessant, da der Bus für uns im Urlaub immer eine sehr gute Alternative ist.Aber ich habe eine Frage: kommt man mit dem Bus auch bis zur Hanauma Bay? Über eine Antwort würde ich mich freuen. Lieben Dank bereits im voraus –
Aloha von Ramona
Zurück nach Hawaii? Welch tolle Idee! Auf thebus.org findest du alle Fahrpläne und kannst dir genau raussuchen, welcher Bus wohin fährt. Da findest du immer die aktuellsten Informationen. Nach kurzer Recherche scheinen Bus 22 und 1L nach Hanauma Bay zu fahren – dies aber ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit! Viel Spass im wunderschönen Hawaii!