Dies ist ein Gastbeitrag vom Langzeitreisenden Florian Blümm vom flocblog.
25.656 Euro sind eine Menge Geld. Davon kannst Du ein schönes Auto kaufen oder ein Segelboot. Oder aber Du reist mit dem Geld drei Jahre und zwei Monate lang als Backpacker um die Welt!
Meine Ausgaben in drei Jahren Langzeitreise liegen bei durchschnittlich 22,54 Euro pro Tag. Alles inklusive. Willst Du auch ohne viel Geld um die Welt reisen? Dann zeige ich Dir jetzt, wie das geht.
Florian vom flocblog in Nepal
Weniger Reisekomfort
Bist Du Flashpacker? Fliegst Du lieber statt den Nachtzug zu nehmen, fährst Du lieber Taxi statt ÖNV und buchst Du für Ausflüge lieber eine Tour, statt selbst zu organisieren? Oder bist Du Budgetpacker? Willst Du für das gleiche Geld länger reisen und hast keine Probleme Deine Komfortzone entsprechend zu erweitern? Lass uns ehrlich sein: Günstig Reisen geht nur dann, wenn Du bereit bist Kompromisse beim Komfort einzugehen.
Mehr Reisequalität
Bei der Lebensqualität solltest Du hingegen keine Abstriche machen. Gönne Dir gutes und gesundes Essen, erstklassiges Wetter, hin und wieder Cappuccino und Kuchen, ein Bier um den Tag ausklingen zu lassen und viel Zeit um das Alles zu genießen. Bewahre Dir Deine Unabhängigkeit, indem Du auf Trampen und Couchsurfing, aber auch auf mehrtägige Touren bewusst verzichtest. Schau Dir Deine Lieblings-Sehenswürdigkeiten an und erfülle Dir Deine Reiseträume.
3 von 4 Reiseziele
Aber bitte vergiss Bucket Lists und Hochglanzmagazine. Dein Budget hängt zum größten Teil von der Wahl Deiner Reiseziele ab, also wähle mit Deinem Geldbeutel. Meide teure Länder wie Australien, Chile, Kanada oder Südafrika und gestalte Deinen Aufenthalt in mittelteuren Ländern wie Mexiko, China und Argentinien möglichst kurz. 3 von 4 Ländern haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, mehr als Du in einem Reiseleben sehen kannst.
Länder mit einem hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis sind z.B.
- Thailand
- Sri Lanka
- Nepal
- Indonesien
- Bolivien
- Peru
- Vietnam
- Laos
- Kambodscha
Grundsätzlich ist der gesamte Gringo Trail in Lateinamerika und der gesamte Banana Pancake Trail in Südasien und Südostasien günstig zu bereisen, mit einer super Infrastruktur.
In 2 Schritten zum günstigen Reisen:
- Schritt 1: Suche Dir ein günstiges Reiseziel
- Schritt 2: Informiere Dich über das Preisniveau
Preisniveau
Versuche die Preise vor Ort richtig einzuschätzen. Du bist es anfangs nicht gewohnt 1 Euro für eine leckere, vollwertige Mahlzeit auszugeben oder 5 Euro für ein Zimmer. Informiere Dich deshalb vorher, was faire Preise für Alltagsausgaben sind. Wenn Du die fairen Preise kennst, kannst Du Touristenfallen vermeiden.
Reiseausgaben
Weil das Preisniveau wichtig ist, findest Du im Rest des Beitrags typische Ausgaben, mit denen Du als Backpacker rechnen musst. Als Anhaltspunkt siehst Du meine realen Kosten aus gut 3 Jahren Langzeitreise.
3 Kategorien für Reiseausgaben
- 50% Essentielles
- 33% Reisen
- 17% Luxus
Während meiner gut 3 Reisejahre entfiel etwa die Hälfte meines Budgets auf Essentielles. Von der verbleibenden Hälfte handelte es sich zu 2/3 Reisekosten und zu 1/3 Ausgaben für Luxus: Bier, Kaffeeklatsch und Elektronik.
12.777 EUR Essentielles (11,27 EUR pro Tag)
Essentielle Kosten sind die Ausgaben, die sich nicht vermeiden lassen. Selbst wenn Du sesshaft bist, musst Du z.B. für Essen und Unterkunft zahlen.
6.161 EUR Essen (5,43 EUR pro Tag)
Essen ist meine absolute Priorität auf Reisen. Ich ruhe nicht, bevor ich möglichst jedes landestypische Gericht probiert habe. In Südasien und Südostasien bekommst Du für weniger als 1 Euro eine reichliche Mahlzeit, in Lateinamerika kostet es eher 1,50 oder sogar 2,00 Euro. Westliche Gerichte sind viel teurer und sollten die Ausnahme sein.
3.538 EUR Übernachtung (3,12 €/Tag)
Ein einfaches Doppelzimmer oder ein einfacher Strandbungalow kostet in Südostasien rund 5 Euro, ein Bett im Schlafsaal zwischen 2 und 3 Euro. In Südasien ist es meistens etwas günstiger als in Südostasien, in Lateinamerika etwas teurer. Ich teile mir meistens ein Doppelzimmer mit einem Reisepartner. Als Alleinreisender in Dorms zahlst Du ein wenig mehr.
970 EUR Kleidung (0,86 €/Tag)
Kleidung in Asien und Lateinamerika ist sehr günstig. Zusätzlich zu zahllosen Alltagsklamotten, habe ich 5 Paar Schuhe und 3 Brillen mit Stärke gekauft. Wenn Du Geld bei der Reisevorbereitung sparen willst, kauf Deine Kleidung und Ausrüstung erst am Zielort für einen Bruchteil des Preises (außer Spezialausrüstung).
836 EUR Visa (0,74 €/Tag)
In Lateinamerika können Deutsche, Österreicher und Schweizer in vielen Ländern Visa-frei reisen, aber in Asien gehen Visa richtig auf die Nerven und auch ins Geld. Meine Ausgaben von 836 Euro enthalten Passfotos und einen neuen Reisepass mit 48 Seiten.
728 EUR Nahverkehr (0,64 €/Tag)
Der öffentliche Nahverkehr wird meist ausgiebig von Einheimischen genutzt und ist daher sehr preiswert und zuverlässig. Auch hier enthalten sind alle Leihgebühren für Mofas und Fahrräder, v.a. in Asien. Für rund 3 Monate in Chile und Bolivien habe ich außerdem ein Fahrrad mit Packtaschen gekauft und am Ende dieser Zeit mit Verlust verkauft.
544 EUR Täglicher Bedarf (0,48 €/Tag)
Dieser Posten enthält Dinge wie Duschgel, Rasierer, Sonnencreme und Wäsche, aber auch Bücher und Internetkosten. Ich wurde außerdem einmal beklaut (€120) und 2 Mal habe ich meinen Geldbeutel verloren (€26).
8.577 EUR Reisekosten (7,56 €/Tag)
Als Reisender kommen zu den essentiellen Ausgaben noch weitere Kosten, vor allem für die Fortbewegung.
3.635 EUR Bus, Bahn, Boot (3,21 €/Tag)
Überlandtransport ist das Mittel der Wahl für Kurz- und Mittelstrecken. Ich bin sogar einmal auf der Langstrecke mit der transsibirischen Eisenbahn von Deutschland bis Asien gefahren. Busse sind oft am günstigsten und am flexibelsten. 2 Stunden Busfahrt kosten in den meisten Ländern nur rund 1 Euro.
2.896 EUR Flüge (2,55 €/Tag)
Um die hohen Flugkosten zu drücken, sind mir alle Tricks recht: Error-Fares, Hidden Cities, Ebay Tickets und Free Layover. Die Flüge meiner ersten Weltumrundung in 14 Monaten haben nur 861 Euro gekostet, aber seitdem fliege ich leider mehr. Bei Flügen gibt es ein sehr großes Sparpotential, weswegen ich dem Thema viel Zeit in meinem Blog widme.
2.045 EUR Aktivitäten (1,80 €/Tag)
Aktivitäten sind z.B. Museen, Kirchen, Tempel, Wasserfälle, Nationalparks, „Spenden“, Touren, Permits, Festivals, Konzerte, Lucha Libre, Paragliding, Reiten, Sprachkurse in Spanisch und Thai und das Blogcamp. Das beste Preis-Leistungsverhältnis hatte eine 3-tägige Salar Uyuni Tour für 63 Euro All Inclusive in Bolivien. Das schlechteste Preis-Leistungsverhältnis hatte eine 7-tägige Tibet Tour für 445 Euro, fast gar nix inklusive. (schön wars trotzdem)
4.257 EUR Luxus (3,75 €/Tag)
Natürlich willst du Dir auch als Backpacker etwas gönnen. Ich bin außerdem Kamera- und Kindle-Liebhaber und behandle meine Ausrüstung sehr grob, gebe also für Elektronik mehr aus als nötig.
2.253 EUR Elektronik (1,99 €/Tag)
Ich bilde mir ein ohne funktionsfähige DSLR, Laptop und Kindle 3G nicht auszukommen. An Ersatzgeräten musste ich in 3 Jahren kaufen: 1 Laptop (Dell E4300), 2 DSLRs (Nikon D3100 und D90), eine Mirrorless (Sony NEX-3), 3 Objektive, 6 Ebook Reader, unzählige Objektivkappen, Kopfhörer, Ladegeräte, lokale SIM-Karten sowie Reparaturen.
1.009 EUR Alkohol (0,89 €/Tag)
Es kommt darauf an, wen man fragt, aber mal ehrlich: Alkohol ist purer Luxus. Trotzdem bin ich jedes Mal froh, wenn ich in aller Ruhe ein Feierabendbier genießen kann. Eine deutsche Tradition!
995 EUR Kaffeeklatsch (0,88 €/Tag)
Natürlich geht es auch ohne Kaffeeklatsch, aber was für ein Leben ist das? Mit Kaffeeklatsch meine ich nicht den täglichen Aufwach-Kaffee sondern eine gelegentliche kleine Pause am Nachmittag mit Kaffee (oder Cappuccino) und Kuchen in guter Gesellschaft. Eine deutsche Tradition!
Optimierung
Es gibt unzählige Möglichkeiten meine Ausgaben zu optimieren. Am einfachsten wäre es weniger zu fliegen. Ich mache jedes Jahr etwa 6 Wochen Heimaturlaub in Deutschland, das sind 2 Interkontinentalflüge, die nicht unbedingt sein müssten. Weil meine Freundin US-Amerikanerin ist, wiederholen wir den gleichen Zirkus in den USA.
Teure Reiseländer
So kommt es, dass ich im Endeffekt 28% meiner Reisezeit in teuren Reiseländern wie Chile, Deutschland und USA verbracht habe. Meine Kosten sind aber auch in den USA und Deutschland nicht viel höher als 22 Euro pro Tag, weil ich kostenfrei übernachte und eine schlechtere Lebensqualität als in Asien und Lateinamerika in Kauf nehme. Empfehlen kann ich das aber nicht…
Mein Fazit
Wenn Du Dich hauptsächlich in Südostasien, Südasien und Lateinamerika aufhältst, Dich über das jeweilige Preisniveau informierst, Wert auf Qualität statt Komfort legst und langsam reist, halte ich 25 Euro am Tag für sehr einfach zu erreichen und 20 Euro am Tag für gut machbar, alles inklusive.
Dies ist ein Gastbeitrag von Florian Blümm. Florian ist seit mehr als 3 Jahren auf Langzeitreise als Budgetpacker. Er bloggt über Spartipps beim Reisen und günstige Reiseziele. Alle Fotos in diesem Artikel stammen von Florian.
Wow, das ist mal ein echt strammes Budget! Hut ab!
Ich glaube bei dem Budget würde mir Reisen keinen Spaß machen. Mir persönlich fehlen in der Aufstellung auch – für mich sehr – essentielle Dinge wie Krankenversicherung, BU, Altersvorsorge, Notgroschen etc.
Viele der Berichte die ich zum Thema Lifestyle-Budgetierung lese gehen immer vom best case aus: Ich habe noch alle Extremitäten, kann online Geld verdienen, meine 5€/Monat Krankenversicherung wird problemlos zahlen wenn ich mir im Indischen Urwald ein Bein breche… Ich bin da richtig schön typisch Deutsch und schwarzmalerisch und fühle mich dadurch sicherer auf Reisen: Das kostet mich leider auch nochmal den ein oder anderen Euro.
Das Beispiel zeigt aber sehr, sehr deutlich dass die Ausrede „Ich kann mir das nicht leisten!“ ziemlich schnell relativiert werden kann und regt zum Nachdenken über das eigene Budget an! :-)
Die 5 Euro Krankenversicherung ist so günstig, weil die quasi vom deutschen Gesundheitssystem subventioniert wird. Wenn etwas größeres passiert, schicken die Dich per Krankenrücktransport zurück nach Deutschland, wo dann das deutsche Krankenkassen-System übernimmt. So kann die Versicherung ihre Schadenshöhe deckeln und kostengünstige Auslandskrankenversicherungen anbieten. Insofern vertrau ich der 5 Euro Versicherung schon, zumal ich nie Probleme hatte und noch nix Gegenteiliges gehört habe.
Ansonsten hast du Recht, Vorsorge für Eventualitäten sollte jeder nach seinem Sicherheitsbedürfnis treffen. Das würde aber den Rahmen eines Artikels sprengen, der vor allem meine tatsächlich so angefallenen Reisekosten betrachtet. Mein Fallbeispiel soll sicher kein Lifestyle-Ansatz sein.
Für jemanden, dem es nur darum geht, die Welt zu sehen und neue Eindrücke zu sammeln, finde ich es ok.
Ansonsten schließe ich mich Marc an. Recht knapp bemessen. Und was, wenn man unterwegs etwas Schönes sieht? Oder vielmehr frau?
Dennoch, Florian hat meinen vollsten Respekt. Ich schaue immer mal wieder gern in seinen Blog hinein und gönne ihm jeden einzelnen Käsekuchenkrümel. ;-)
Klar sollte Geld da sein, damit man sich auch mal was leisten kann. Ich hab viel Geld für Tibet, Mongolei und Transsib ausgegeben, das war mir wichtig. Als der Paragliding Sprung in Cochabamba so viel kostete, wie sonst eine ganze Woche in Bolivien, habe ich nicht mit der Wimper gezuckt. Diese Ausgaben sind aber in den Zahlen schon inbegriffen.
Den Begriff Budget in dem Artikel bitte nicht als Plan für meine Ausgaben verstehen, geplant war vor 3 Jahren gar nix. Es ist eine Post-Mortem Analyse meiner Ausgaben als Fallbeispiel, mehr nicht. Mir ist bewusst, dass ich sparsamer unterwegs bin als die meisten und ich will niemanden erziehen ;)
Die Sache ist, als Langzeitreisender fallen die meisten Möglichkeiten Geld auszugeben einfach weg. Du musst immer alles im Rucksack tragen und das meiste Zeug wiegt einfach zu viel!
Hi Florian
Obwohl das nicht mein Reisestil ist, bewundere ich dich. Das ist schon eine Leistung und ein besonderes Leben für sich.
Ich erinnere mich, dass du mal irgendwo geschrieben hast (so in dem Sinn): „ich habe zwar nicht viel, dafür erwache ich jeden Morgen mit einem fetten Grinsen im Gesicht“.
Das ist mir geblieben, finde ich toll!
Liebe Grüsse,
Simon
Danke Simon! Ich seh das ungefähr so wie in dem Artikel „Reich sein oder Reich aussehen“
http://www.humaninvestors.org/reich-sein-oder-nur-reich-aussehen/
Geld ist nur ein Teil von einer von 3 Säulen des Reichtums und wird meiner Meinung nach überbewertet ;)
Ich stimme dem Artikel im Ansatz zu. Das durchschnittliche Reisebudget vor 8 Jahren in Südostasien betrug zusammen bei mir und meiner Freundin knapp 27,- Euro. Natürlich waren Abstriche beim Reisestil und den Unterkünften gefragt, um insbesondere für ein Minimum an Kosten möglichst lang auf Reise sein zu können. Nach den unzähligen gebraten „Reis mit Gemüse“ Menüs kam aber unwillkürlich irgendwann auch bei uns der Wunsch nach „Luxus“ wie Kaffeeklatsch und Alkohol auf. Vor acht Jahren konnte man insbesondere in Südostasien noch recht gut mit Büchern handeln, eine Einnahmequelle die heute leider nicht mehr ganz so hohe Erträge abwirft. Ohne Frage, Reisen auch mit kleiner Reisekasse ist heute noch möglich!
Eine tolle Aufzählung! DAnke dafür!
Auch mein Respekt. Super interessanter Beitrag :-)
Danke Tobias, Deinen sehr empfehlenswerten Artikel zum Thema Reichtum habe ich zufällig gerade 10 Minuten gesucht. Hätte ich stattdessen besser 5 Minuten gewartet, bis Du hier kommentierst. ;)
Gern geschehen und ebenfalls Danke! Ja, Hellseher müsste man sein ;-)
Super Einblick in die Kosten einer Backpackreise! Ich finde es sehr cool, dass du diese Infos so transparent mit uns teilst. Auch super, wie du der deutschen Tradition frönst. :D
Schöner Bericht, werde heute beim Abendessen meiner Frau davon erzählen! Wir planen auch gerade eine Tour allerdings ein Jahr und keine drei so wie du! Sie ist der Meinung, jeder von uns sollte mindestens 20000 haben damit wir auch alles machen können! Mir wird schon schlecht bei der Summe!!!!!
Also es fällt schwer das allgemein zu sagen, aber jeder von euch 20.000 Euro ist schon übertrieben. Wie gesagt, es kommt ganz darauf an, welche Länder ihr bereisen wollt und worauf ihr ohne Qualitätsverlust verzichten könnt. Wenn ihr 1 Jahr lang in Sterne Hotels in Australien, Neuseeland, Russland, UAE, Schweiz, Chile, Korea und Japan übernachtet und jede touristische Aktivität mitnehmt, dann reichen 20.000 Euro nie und nimmer aus.
Wenn ihr euch ein wenig zusammenreist und die o.g. Länder meidet, dann reichen euch 10.000 Euro pro Person bei 12 Monaten. Ich habe nach meinem ersten Heimatbesuch in Deutschland eine Kostenaufstellung für 14 Monate Weltreise gemacht, meine Ausgaben betrugen damals 10854 Euro, einmal rum.
Wow, sehr interessant wie du das schaffst so über die Runde zu kommen. Das klingt schon nach einem sehr minimalistischen Lebensstil. Was mich aber interessieren würde Florian, hast du das Geld für die Reise vorher angespart oder nimmst du nebenbei das Geld über den Blog ein?
Ich habe erst nach 16 Monaten auf Reise angefangen unterwegs zu arbeiten und habe seitdem nur eine 56%ige Kostendeckung erreicht. Statt zu Freelancen genieße ich mittlerweile lieber das Reisen und versuche ein passives Einkommen aufzubauen. So weit wie Patrick bin ich damit noch lange nicht.
Meine Ersparnisse kommen daher, dass ich schon immer Minimalist war ;)
Reife Leistung Florian!
Aber ich denke man kann das sogar noch weiter nach unten treiben. Gibt sogar Leute, die so gut wie gar kein Geld brauchen. Trampen, couchsurfen, campen etc sind ja nur einige Möglichkeiten, wie man kostenlos reist.
Am Ende muss man aber entscheiden, inwieweit man eben auf Komfort verzichten kann. Hauptsache man wird glücklich. Manche schaffen das mit Ausgaben von 20000 Euro oder mehr pro Jahr nicht. Andere schaffen es vielleicht mit 1000 Euro oder weniger.
Danke für die Aufrechnung! Bin ja auch ein Freund von Statistiken!
Danke Peter, endlich sagt’s mal jemand! Die o.g. Ausgaben sind keineswegs optimiert und es geht tatsächlich viel günstiger. Mich hat vor Kurzem ein Artikel beeindruckt, der zeigt, wie 2 deutsche Paare für 5 Euro am Tag um die Welt reisen.
Der Trick? Trampen, Campen, Couchsurfen, Wwoofen und natürlich ohne Alkohol und Käsekuchen. Das wär mir persönlich alles zu hardcore und würde meine Reisequalität einschränken. Aber selbst ein traditioneller Backpacker kann noch 25-50% sparen gegenüber den o.g. Ausgaben, wenn er es darauf anlegt. Ich habe schon mehrere Leute getroffen, die lassen mich alt aussehen.
…natürlich, (viel) billiger geht immer. Nur, warum der Fokus auf Süd-Ost-Asien und Lateinamerika? Der Mittlere Osten, Zentral- und Ostasien und Teile Nordafrikas dürften aus reiner Budgetsicht mit Thailand & Co. mithalten. Und – wer mich fragt – spannender als der 0815-Backpackertrail sind diese Regionen allemal. Überhaupt sollte die Neugier auf ein Land, seine Kultur und seine Leute die Frage entscheiden, wo ich denn Reisen möchte. Erst danach stellt sich die Frage nach der Art zu Reisen bzw. den „Komfort“ den ich mir in diesen Ländern vom verfügbaren Budget leisten kann. Auch wichtig zu sagen, dass es tatsächlich Leute dort draußen geben soll, die „Trampen, Couchsurfen & Co.“, um Leute und Land besser kennen zu lernen und eine Reise dadurch immens bereichern.
Lateinamerika, der indische Subkontinent und Südostasien haben ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das heißt nicht, das andere Regionen teuer oder gar ungeeignete Reiseziele für Budgetpacker sind.
Natürlich sollte das Reiseziel interessant sein. Aber mal ehrlich, die meisten Länder sind außerordentlich interessant und ich kann unmöglich alle interessanten Länder in einem Reiseleben besuchen. Deswegen gibt für mich das Preisniveau die Reihenfolge vor. Wenn ich es doch in vielen Jahren geschafft haben sollte die meisten preisgünstigen Reiseziele zu besuchen, dann kann ich immer noch über das restliche Viertel nachdenken.
Ich persönlich bin nach 3 Jahren immer noch mit Lateinamerika, Südasien und Südostasien beschäftigt und habe in diesen Regionen noch viel vor. Indien allein wäre divers genug für ein ganzes Reiseleben.
„Überhaupt sollte die Neugier auf ein Land, seine Kultur und seine Leute die Frage entscheiden, wo ich denn Reisen möchte.“
Ich finde, gar nichts „sollte“. Jeder kann andere Beweggründe haben, ein Land zu besuchen. Meine ziehen mich eher nicht in die von dir erwähnten Regionen.
Und Südostasien sowie Lateinamerika sprechen am ehesten die Einsteiger an, an die sich ja dieser Artikel widmet.
Beste Grüße,
Patrick
Es setzt sich immer mehr der Gedanke in meinem Kopf fest, dass ich bald (Ende nächsten Jahres) gerne durch Südamerika reisen möchte. Irgendwie ist noch nicht viel geplant, ich weiß nur, dass ich nicht alleine, als Frau, so was machen kann. Also meine Frage: gibt es irgendwelche Blogs/Seiten ect. Wo man sich mit Leuten treffen kann!?
Liebe Grüße
Südamerika ist zwar nicht so unbedenklich wie Südostasien als Frau alleine, aber ich habe dort mehrere alleinreisende Frauen getroffen, v.a. in Peru, Bolivien, Chile und Argentinien. Nicht zuletzt habe ich in Chile meine Freundin getroffen.
Wenn Du trotzdem Reisepartner suchst, findest Du in meinem Blog einen passenden Artikel. Der Artikel richtet sich zwar eher an Reisende, die auf der Suche nach einer Beziehung sind, aber die Webseiten überschneiden sich teilweise.
Hi Lisa,
meine Erfahrungen sind die gleichen wie Florians: Unterwegs trifft man viele allein reisende Frauen. Es ist also nicht absurd, allein zu reisen.
Aber es gibt Plattformen, um Reisepartner zu finden. Die gängigen sind meines Wissens nach joinmytrip.de und urlaubspartner.net.
Viele Grüße,
Patrick
Wow…den Beitrag fand ich wirklich klasse und sehr aufschlussreich. Für mich wäre das Budget auch etwas knapp bemessen, aber viele der Tipps sind echt hilfreich. Ich bin in Neuseeland übrigens auch sehr günstig über die Runde gekommen, obwohl ich mir doch einiges gegönnt habe (ca. 4.000 Euro in acht Monaten). Das lag vor allem daran, dass man an jeder Ecke wwoofen oder im Hostel jobben konnte.
LG Franzi
Hi Franzi, das ist ja mal ein richtig guter Schnitt für Neuseeland! Mit oder ohne Flug? Wie viel Zeit musstest Du den arbeiten, Pi mal Daumen?
Sehr interessante Auflistung! :D
Was nicht alles möglich ist, wenn man ein minimalistisches Leben unterwegs führt und sich auf die essentiellen Dinge fokussiert!
Gruß Hendrik