Reisen ist mehr als nur Entspannung. Reisen erweitert den Horizont. Ich lerne dazu, sehe jeden Tag neue Dinge, treffe Menschen, die ich sonst nicht getroffen hätte und mache Erfahrungen, die ich zuhause nicht machen würde. Das alles trägt zum persönlichen Wachstum bei und es gibt unzählige Chancen, unterwegs zu wachsen. Einige davon habe ich bereits wahrgenommen.
Der Drang nach persönlichem Wachstum ist ein wichtiger Bestandteil bei allem was ich mache. Manch einer würde sagen, der Sinn des Lebens ist es, zu wachsen. Doch so weit möchte ich hier nicht gehen.
Ich möchte morgen ein Stück größer sein als heute und beim Reisen gibt es die besten Voraussetzungen, um das zu erreichen. Ich denke, um zu wachsen braucht es zwei Dinge: neue Erfahrungen und Reflexion. Ich kann erleben so viel ich will, wenn ich nicht auch mal eine Pause mache und darüber nachdenke, kann ich nicht wachsen, sondern hetze von einem Erlebnis zum nächsten. Allerdings kann auch der nachdenklichste Mensch nicht wachsen, ohne neue Erfahrungen zu machen, die er reflektieren kann.
Wachstum = Erleben + Reflexion
Im Folgenden möchte ich Euch daran teilhaben lassen, wie ich in den letzten Monaten gewachsen bin.
1. Auf Menschen zugehen
Als introvertierter Mensch gehe ich nicht gern auf Menschen zu. Es fällt mir zum einen etwas schwerer als Extrovertierten. Auf der anderen Seite fehlt mir oft einfach die Lust dazu.
Unterwegs ist das etwas anders. Es ist leichter, andere Reisende anzusprechen, da wir alle auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit haben: die Reise. Menschen sind unterwegs zudem kontaktfreudiger. Sie sind nicht gestresst, haben keine Termine und ihre Sorgen meist zuhause gelassen. Außerdem sind sie in der Regel allein oder zu zweit in einer fremden Umgebung und können ein freundliches Gespräch vertragen.
Ich muss mich immer noch dazu zwingen, aber meistens lohnt sich die Mühe und es ergeben sich interessante Gespräche, ein gemeinsames Essen oder sogar ein paar Tage des gemeinsamen Reisens.
Ich hoffe, etwas davon auch nach Deutschland hinüberretten zu können.
2. Mal ganz andere Menschen kennenlernen
Auf dieser Reise habe ich Menschen getroffen, mit denen ich sonst nie Zeit verbringen würde. Das kommt selten vor, aber wenn es passiert, dann kann es interessant sein.
Über einen sympathischen Schweizer bin ich in Vietnam für einige Tage in eine Gruppe von Alleinreisenden gerutscht, die mit ihren Motorrädern durch das Land gezogen sind. Einer der drei – Chris Brown (ja, er heißt wirklich so) – war mir ein paar Tage zuvor schon in einer Bar aufgefallen. Normalerweise fallen mir in Bars keine Männer auf, aber alles an ihm schrie: „Schau mich an, ich bin besonders, ich will auffallen!“ In Deutschland nennen wir Leute wie ihn einfach Proll. Chris ist muskelbepackt, hat viele „Erfahrungen“ mit Frauen und die meisten gängigen Drogen hat er auch schon durch. Chris musste unbedingt einen Strauß reiten und Quad fahren und war danach stundenlang damit beschäftigt, sein Facebookprofil im Minutentakt zu aktualisieren, um jedem Like entgegenzufiebern.
Machen wir uns nichts vor: Jeder mag Likes! Aber Chris war besessen von der Bestätigung durch andere und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Um genau zu sein, haben wir darüber sogar gesprochen. Von außen wirkt Chris wie jemand, der vor Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit strotzt, dabei versteckt er nur seine Selbstzweifel und die Abhängigkeit von der Bestätigung anderer. Und das weiß er auch. Das fand ich augenöffnend und auch wenn ich das nicht ständig haben muss, war es mal eine gute Erfahrung, in die Welt von Menschen einzutauchen, die ich sonst nicht kennenlerne.
3. Besseres Englisch
Auf einer langen Reise wird viel Englisch gesprochen. Englisch ist für die Reisenden dieser Welt der kleinste gemeinsame Nenner. Aber auch in Gesprächen mit Einheimischen wird auf Englisch zurückgegriffen. In Gebieten, die halbwegs touristisch erschlossen sind, ist das kaum ein Problem (vor allem in Asien). Ich war schon immer ganz gut im Englischen, aber in Deutschland ist es schwierig, mein Englisch zu verbessern – vor allem das Sprechen.
Auf dieser Reise habe ich allerdings viel dazugelernt. Seit einem halben Jahr spreche ich jeden Tag Englisch und es geht mir immer mehr in Fleisch und Blut über. Oft denke ich schon in Englisch, aber mindestens in Denglisch. Also verzeiht mir bitte, wenn ich nach meiner Rückkehr noch einige Wochen englische Wörter in meinen Sätzen verwende. Ich möchte nicht angeben, sondern kann dann nicht anders.
Lernt Englisch! Nutzt die Gelegenheiten der modernen Welt, um mindestens das Lesen und Verstehen zu üben. Jede Reise wird so viel mehr Spaß machen.
Auch das Verstehen von gesprochenem Englisch wird mit der Zeit besser. Ich bin vor allem amerikanisches Englisch gewöhnt und habe mit anderen Akzenten meine Probleme, aber auch das wird leichter. Ich verstehe nun auch manch einen Engländer, Schotten und Australier.
Eine besondere Herausforderung sind oft die Einheimischen in nicht-englischsprachigen Ländern. In vielen Fällen bringen sie sich die Sprache selbst bei und das kann zu einer abstrusen Aussprache führen. Da hilft es, wenn man über ein großes Vokabular verfügt, um so die Bedeutung von gesprochenen Wörtern besser erraten zu können.
Das soll nicht heißen, dass meine Aussprache perfekt ist. Im Gegenteil: Sobald ich den Mund aufmache, werde ich von jedem Muttersprachler sofort als Deutscher entlarvt.
4. Mehr Gelassenheit
Ich bin ein Mensch, der gern vorausplant und wenig dem Zufall überlässt. Das liegt in meiner Natur. Es macht für mich einfach Sinn, ein wenig vorauszudenken und zumindest einen groben Plan für meine Reise zu haben. Wer völlig ungeplant in ein Land reist, kann schon bei seiner Einreise den ersten Fehler begehen, indem er an einem strategisch ungünstigen Ort ankommt, der entweder touristisch nichts hergibt oder später dazu führt, dass man Wege doppelt zurücklegen muss. Gebt mir ein paar Minuten und ich präsentiere noch 10-20 weitere Gründe, warum ihr einen Plan braucht. Das ist meine Natur. Aber das kann auch nerven!
Unterwegs habe ich gelernt, etwas gelassener zu reisen. Die meisten Pläne gehen ohnehin nicht auf und sind oft kurz nach der Einreise schon wieder Makulatur, denn jedes Land funktioniert anders.
Ehrlich gesagt, habe ich auch immer weniger Lust, zu planen. Es ist einfach zu viel Aufwand. Wenn ich alle paar Wochen in einem neuen Land bin, muss ich ständig diese dicken Reiseführer lesen! Mittlerweile fahre ich ganz gut damit, einfach nur herauszufinden, wie viel Zeit ich für ein Land mitbringen sollte und ob die Einreise an einem bestimmten Ort sinnvoll ist. Der Rest ergibt sich dann.
Am Anfang meiner Reise habe ich auch viel Zeit damit verbracht, die nächste und übernächste Unterkunft zu recherchieren. Tolle Plattformen wie Tripadvisor machen das möglich und ich wurde nie von einer Unterkunft enttäuscht, die ich dort gefunden habe. Das ist toll! Aber ich habe auch viel zu viel Zeit dafür aufgewendet und ganz ehrlich: Das war keine Quality Time. Diese neue Gelassenheit in Sachen Unterkunft habe ich mir von anderen Reisenden in Vietnam angenommen und es war bisher nicht zu meinem Schaden. Ich habe viel mehr Zeit für andere Dinge.
Das heißt nicht, dass ich nichts mehr im Voraus buche. Aber ich buche seltener und verwende weniger Zeit für die Suche nach der besten Unterkunft.
Mehr Gelassenheit ist aber auch im Umgang mit den Gepflogenheiten in anderen Ländern angebracht. Ein gutes Beispiel ist der Service in Restaurants oder Hotels. Ich habe meine Reise in den USA begonnen und dort wird Service groß geschrieben. Es braucht nur Sekunden bis Du eine Speisekarte in den Händen hältst, Deine Bestellung wird sofort aufgenommen sobald Du soweit bist, das Getränk wird jederzeit wieder aufgefüllt und zwischendurch geht jemand auf Nummer sicher, dass Du wirklich zufrieden bist. Die Rechnung kommt Sekunden, nachdem Du sie bestellt hast.
Kurz danach bin ich in Malaysia gelandet und habe schnell festgestellt, dass die Uhren dort anders ticken. Die Menschen sind stets sehr freundlich, aber von dem Servicegedanken, wie wir ihn in unserer Kultur kennen, haben sie noch nichts gehört. Dieses Kontrastprogramm fand ich spannend, ja auch ein bisschen belustigend. Würde ich mich in Malaysia über den Service ärgern, wäre ich jeden Tag frustriert. Stattdessen nehme ich es mit der gleichen Gelassenheit wie die Einheimischen. Für die scheint es ja auch zu funktionieren.
5. Ich kann mich anpassen
Als Langzeitreisender muss ich mich jederzeit an wechselnde Umstände anpassen können. Jedes Land funktioniert anders. Das ist spannend, kann aber auch anstrengend sein. Manchmal brauche ich ein oder zwei Tage, um mich an ein neues Land zu gewöhnen. Insbesondere bei meiner Einreise von Hong Kong nach Vietnam war das so, aber auch bei meiner Weiterreise von Vietnam nach Australien. In beiden Fällen waren die Unterschiede wohl einfach zu überwältigend.
Mal sind es die Einheimischen, die etwas anders ticken, mal ändert sich die Art der Reisenden extrem (von Malaysia zu Thailand), mal ist es der Verkehr (Vietnam) und mal muss das Reisebudget so stark angepasst werden, dass es zu Beginn sehr weh tut (Australien).
Egal ob beim Reisen oder zuhause: In einer schnellen Welt kann es in jedem Fall nicht schaden, anpassungsfähig zu sein und ich denke das Reisen hat mir in dieser Hinsicht wertvolle Erfahrungen beschert.
6. Besinnung auf das Wesentliche
Schon vor der Reise musste ich mir genau überlegen, was ich mitnehmen möchte, denn mein Rucksack ist nicht unbegrenzt groß und jedes weitere Kilo muss ich letztendlich um die Welt schleppen.
Ich treffe viele Urlauber, die darüber klagen, dass sie sich für drei Wochen schon so stark einschränken müssen und überhaupt nicht wüssten, wie sie für eine wirklich lange Reise alles unterbringen sollen. Die Antwort liegt auf der Hand: Wenn Du mit Deinem Rucksack drei Wochen reisen kannst, dann kannst Du das auch für ein Jahr. Die Unterschiede in der Packliste liegen nur im Detail und hängen vor allem davon ab, ob Du nur reisen oder auch arbeiten möchtest.
Ich jedenfalls stelle fest, dass ich auf meiner Reise nichts brauche, das sich nicht schon in meinem Rucksack befindet. Und wenn doch mal etwas fehlt, kann man es höchstwahrscheinlich überall kaufen.
Diese Erkenntnis lässt natürlich aufhorchen und ich frage mich, wozu ich den ganzen Krempel zuhause eigentlich brauche. Vor meiner Abreise habe ich meine Wohnung aufgelöst und daher schon vieles verkauft, verschenkt und weggeworfen. Und trotzdem stehen viele Kisten mit „Zeug“ auf dem Dachboden meiner Eltern herum. Während ich einiges davon sicherlich benötige, um einen Haushalt führen zu können, ist der Rest überflüssig. Dieses Thema verdient jedoch einen eigenen Artikel, daher möchte ich das hier nicht weiter vertiefen.
Mich auf das Wesentliche zu besinnen hat nicht nur mit den Dingen zu tun, die ich besitze. Es geht mir auch darum, wie ich reise. Ich bin sicherlich kein Budget-Reisender, der überall auf der Welt mit 20 Euro am Tag zurecht kommen möchte oder muss. Aber ich reise auch nicht auf dem Niveau, das ich mir leisten könnte.
In der Vergangenheit stand ich hin und wieder vor einem Luxushotel und dachte mir, dass ich mir das eines Tages auch leisten können möchte. Heute sind mir zwei Dinge klar: Ich könnte es mir jetzt schon leisten (wenn auch nicht jeden Tag). Aber offensichtlich möchte ich es nicht (sonst würde ich es ja tun). Gerade in den asiatischen Ländern muss Luxus nicht sehr teuer sein. Für unter 100 Euro gibt es luxuriöse Hotelzimmer, die sich in der westlichen Welt kaum jemand leisten kann. Ein Standardzimmer kostet mich aber nur 10 Euro und wenn ich mich dort wohl fühle, reicht das völlig aus. Ich denke nicht, dass ich mich in einem Luxuszimmer 10 mal wohler fühlen kann.
Außerdem möchte ich behaupten: Je teurer die Unterkunft, desto mehr wird man als Gast vom Umfeld abgeschirmt. Letztendlich sind die Standards in besseren Hotels weltweit ähnlich und so wird es schwierig, überhaupt lokale Besonderheiten zu erleben.
Eine ganz einfache, aber wichtige Erkenntnis habe ich von einer Mitreisenden in Vietnam übernommen. Laura sieht das ganz pragmatisch: Für jede 30 Euro, die sie mehr ausgibt, muss sie ihre Reise einen Tag früher beenden. Für sie ist Geld nur ein Mittel, ihre Reiseziele zu verwirklichen. Jeden Luxus wägt sie gegen Reisezeit ab.
Und so sehe ich das jetzt auch. Meine Entscheidung, in Australien hauptsächlich zu campen, ist erst in Vietnam gefallen. Ich könnte mir die Motels leisten, aber das würde mich gute 2.000 Euro pro Monat mehr kosten. Das Geld stecke ich lieber in eine längere Reise oder besondere Touren, die eher in Erinnerung bleiben als ein Motelzimmer.
7. Weniger Vorurteile
Jeder von uns hat Vorurteile über dies und jenes. Doch woher kommen diese Vorurteile? Durch zu wenige oder falsche Informationen! Die Welt ist heute transparenter als jemals zuvor, wir werden ständig mit News aus aller Herren Länder versorgt und trotzdem wissen wir über nichts Bescheid. Medien berichten überwiegend Negatives und das setzt sich fest. Von allem ein bisschen zu wissen, ist die beste Voraussetzung für Vorurteile.
USA? Oberflächlich! Mexiko? Drogenkriege! Kolumbien? Entführungen! Thailand? Sextourismus! Vietnam? Abzocker! Die Liste lässt sich beliebig ausbauen.
Auf Reisen hat man die Gelegenheit, ein Land und seine Kultur besser kennenzulernen. In ein paar Wochen kann ich auch nur einen kleinen Ausschnitt sehen und bekomme vor allem die touristische Version präsentiert, aber es reicht, um die größten Vorurteile zu widerlegen.
Mit jedem abgebauten Vorurteil bin ich ein Stück gewachsen und je mehr Vorurteile widerlegt werden, desto weniger anfällig bin ich (hoffentlich) für andere Vorurteile.
8. Die Komfortzone ausdehnen
Zuhause ist es leicht, es sich in der eigenen Comfort Zone bequem zu machen. Komfortzone klingt schön – ein Bereich, in dem man sich wohlfühlt. Wer will sich nicht wohlfühlen? Ich kann Komfortzone aber auch umdeuten und sie Alltag nennen. Dieser Begriff hat schon eher einen Beigeschmack.
Auch auf Reisen kann es einen Alltag geben, nämlich dann, wenn immer alles gleich abläuft: Immer die gleichen Unterkünfte, die gleichen Leute, die gleichen Sehenswürdigkeiten, der gleiche Tagesablauf und das alles im Rahmen der eigenen Komfortzone.
Ich finde es unterwegs aber auch leichter, aus dem eigenen Trott auszubrechen, denn es gibt viele Stellschrauben. Grundsätzlich mag ich es ruhig, aber ich versuche – in einem für mich erträglichen Rahmen – möglichst viel Abwechslung einzubauen. Im Großen wie im Kleinen. Dazu muss ich auf mich selbst hören und darauf reagieren, wenn es zu eintönig wird.
Ich würde sagen, meine Komfortzone ist relativ klein, daher ist es nicht schwierig, für etwas mehr Aufregung zu sorgen. Ich brauche nicht ständig Action, sondern es kann schon reichen, mal ein paar Stunden Adventure Caving einzubauen oder Tauchen zu gehen. Tauchen ist schön, aber im Gegensatz zu vielen anderen Tauchern bin ich kein Enthusiast. Jeder Tauchgang dehnt meine Komfortzone.
Auch die Art der Übernachtung kann zu Abwechslung führen: AirBnB ist eine tolle Sache, aber es wäre für mich leichter, in ein anonymes Hotel zu gehen, wo ich nicht jedes Mal die Privatsphäre von anderen Leuten betrete. Auch in Schlafsälen zu übernachten, mir ein Zimmer mit jemandem zu teilen oder Camping dehnen meine Grenzen ein kleines Stück – bis es so normal ist, dass es langweilig wird.
Nicht zuletzt holt mich der Kontakt zu neuen Menschen jedes Mal aus meiner Komfortzone. Ob ich nur mit ihnen Essen gehe, eine Tour mache oder ein paar Tage reise – es entspricht nicht meiner Natur. Ich sage ja, meine Komfortzone ist klein.
9. Zeit zum Lesen und Reflektieren
Ich habe es in der Einleitung schon erwähnt und es ist mein wichtigster Punkt: All die Erfahrungen sind für mich nicht viel wert, wenn ich nicht die Zeit zum Nachdenken hätte. Glücklicherweise habe ich auf dieser Reise sehr viel Zeit.
Ich weiß: Viele Leute sind darüber irritiert, dass ich allein reise, denn viele Menschen können einfach nicht allein sein. Ich kann das. Allein zu reisen oder mit anderen Leuten zu reisen hat beides Vor- und Nachteile. Aber ich behaupte: Das größere persönliche Wachstum erreicht der Alleinreisende. Wer zu zweit oder mit mehreren Leuten reist, wird nicht viel Zeit zum Lesen und Nachdenken finden. Ich merke das ja selbst, wenn ich auf andere Leute treffe. Dann dauert eine Mahlzeit nicht 20 Minuten sondern zwei Stunden und auch alles andere dauert wesentlich länger. In Vietnam habe ich fast nichts gelesen und wenig Zeit zum Nachdenken gehabt.
Doch das muss nicht negativ sein, denn in Vietnam hatte ich Erlebnisse, die letztendlich (nach einer Reflexionsphase) dazu geführt haben, dass ich nun schon besser weiß, was ich zukünftig mit meiner Zeit anfangen möchte.
Das Ergebnis gibt es in einigen Wochen im Rahmen einer neuen Website, aber auch die Neuausrichtung dieses Blogs ist ein Teil davon.
Und so schließt sich der Kreis: Nur die Mischung aus Erlebnissen und Reflexion führt zu persönlichem Wachstum.
Schlussworte
Einen Glückwunsch an alle, die bis hierher gekommen sind. Persönliches Wachstum ist ein Thema, das mir sehr wichtig ist. Es hat mich in meinem Job verbessert und auch zu der Entscheidung geführt, zu reisen, anstatt mich herumzuärgern. Das Reisen führt nun zu weiterem Wachstum und es fühlt sich an wie ein sich selbst verstärkender Prozess, denn auf jeden Wachstumsschub kann ich weiter aufbauen. Probiert es aus!
Was hat Euer persönliches Wachstum bisher beflügelt und wie wollt ihr weiter wachsen?
P.S. Habt ihr oben gelesen, dass jeder Likes mag? Dann wisst ihr ja, was zu tun ist (falls ihr diesen Artikel mögt).
Absolut :) Durch das Reisen bin ich umgänglicherer und vielleicht auch ein bisschen besserer Mensch geworden, der sich und seine Bedürfnisse besser kennt. Meine persönliche goldene Regel, die ich beim Reisen gelernt habe und auf meine ganzes Leben ausdehnen kann ist: „Wenn dich was stört versuche es zu ändern oder akzeptiere es!“ (kein Rumjammern, vor sich hin Leiden und am Ende noch anderen die gute Laune verderben). Viel Spaß noch!
Hi Tine,
danke für Deinen Kommentar. Das ist doch ein gutes Learning und für viele Menschen ein Grund, mehr zu reisen ;-)
Grüße
Patrick
sehr cooler Beitrag, stimm dir allen Punkten zu! :)
Liebe Grüße aus Mexiko!
Hi Patrick,
kannst du mal die Email-Abo-Funktion prüfen? Hatte mich registriert, aber keine Email für diesen Beitrag erhalten.
Für mich funktioniert der Austausch mit Personen, die den Wachstumsschritt bereits genommen haben, mir aber nicht ihre Sicht aufzwingen wollen, sondern helfen über meine Gedankenbarrieren hinwegzuspringen.
Wenn die neue Website steht, schick mal nen Link ;)
Weiterhin viel Spaß in Down Under,
Simon
Hi Simon,
die E-Mail kommt morgens. Ich habe den Beitrag „zu spät“ veröffentlicht. Solltest Du also morgen früh in der Inbox haben, aber ich denke noch mal darüber nach, wann der beste Zeitpunkt für diese E-mail ist. Das ist noch nicht optimal.
Viele Grüße,
Patrick
Fast alle Punkte kann ich gut auf meine 2 Jahre leben & arbeiten & reisen in den USA & UK übertragen, vieles habe ich sehr ähnlich erlebt – in der Fremde „gezwungenermaßen“ auf Menschen zu gehen, comfort zone verlassen, Leute mit komplett anderen Geschichten & Hintergrund treffen.. Neues entdecken und erleben wichtiger als materielle Dinge, sich immer wieder anpassen und einleben – fand ich immer alles sehr spannend. Nur der Reflektionsteil fällt beim Arbeiten im Ausland vielleicht etwas knapper aus als beim Reisen ;-) Viele Grüße, Chris
Hey Chris,
schön, dass Du das auch schon mal erleben durftest.
Vielleicht tauschen wir uns dazu im Sommer mal aus :-)
Viele Grüße,
Patrick
Auch kann Dir nur zustimmen. Besonders im Bereich zugehen auf andere Menschen. Auch ich bin eher introvertiert und tue mir in dem Bereich schwer. Auf Reisen oder auch beim Leben in Thailand fällt mir das Kennenlernen neuer Menschen um vieles leichter.
Übrigens finde ich Dein Redesign sehr gelungen.
Oh ja, Wachstum erlebt man definitiv auf Reisen. Auf einer Rundreise oft jeden Tag die Herausforderung, wo ich in einer neuen Umgebung a) etwas Leckeres zu essen und b) einen gemütlichen Platz zum Schafen bekomme :-)
Was mich besonders geprägt hat, ist die Tatsache, dass auf Reisen in ferne Länder ein Großteil von Glaubenssätzen wegfällt, wie mein Leben zu sein hat. Arbeiten 9 to 5, Monday to Friday??? In Thailand hab ich Frauen erlebt, die ab und zu mal gegrilltes Hühnchen am Straßenrand angeboten haben und kommen und gegangen sind, wann sie wollten.
Solche Erfahrungen haben mir gezeigt, dass wir alle die Möglichkeit besitzen, uns unser Leben nach eigenen Regeln zu gestalten. Überall auf der Welt. Die einzig wirklich große Herausforderung ist Geld.
Ja, die Einstellung zur Arbeit ist überall eine andere. In Südafrika sagt man z.B. „Ihr Europäer habt die Uhr. Aber wir haben die Zeit.“
Das ist für uns schwer verständlich, aber wenn es funktioniert, auch ein valides Lebensmodell.
Cooler Post! Kann alle Punkte nur unterstreichen!
Zum letzten Kommentar: Mir kam es so vor, als ob in allen nicht-westlich geprägten Ländern die Menschen arbeiten um zu Leben und nicht Leben um zu arbeiten. Die meisten sind große Lebenskünstler, leben von der Hand in den Mund und sind doch so viel freier von Stress und Druck als unsereins… Erstrebenswert wie ich finde!
Grüße
Seb