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Bevor das Jahr mit dem Weihnachtsfest zu Ende ging, wollten wir noch einmal wegfahren, um dem Trubel zumindest für ein langes Wochenende zu entkommen. Unsere Wahl fiel auf Edinburgh. Die schottische Hauptstadt ist kein typisches Reiseziel für den Monat Dezember, dennoch haben wir die Entscheidung kein bisschen bereut. Denn das Wetter war überwiegend gut und in der vorweihnachtlichen Stimmung wirkte Edinburgh richtig gemütlich.
Aber einen Nachteil hatte die winterliche Jahreszeit: Im Dezember ist es in Edinburgh nur gut sieben Stunden hell. Die Sonne geht erst nach 8 Uhr auf und gegen 15:30 Uhr wird es wieder dunkel. Das fiel mir erst auf, als ich begann das lange Wochenende zu planen. Da stellte ich fest, dass es knapp wird unsere gewünschten Ziele und Ausflüge zwischen Donnerstag und Sonntag unterzubekommen. Vieles davon wollten wir bei Tageslicht erleben, aber die meisten Sehenswürdigkeiten schließen schon am späten Nachmittag.
Für Edinburgh erstellte ich erstmals einen konkreten Zeitplan. Normalerweise lasse ich eine Reise auf mich zukommen, aber in diesem Fall war offensichtlich, dass wir einiges verpassen würden, wenn ich nicht alles ein bisschen im Voraus plane. Dennoch sollte unsere Reise nicht in Stress ausarten. Wir wollten uns Zeit nehmen, um schöne Fotos zu machen, uns in gemütlichen Cafés auszuruhen und in Restaurants und Pubs zu essen. Außerdem wollten wir nicht nur in der Stadt bleiben, sondern auch einen Tag ins Umland fahren.
Deshalb mussten wir Prioritäten setzen. Wir verzichteten darauf, viele der größten touristischen Attraktionen in Edinburgh zu besuchen. Klar, das Edinburgh Castle, den Palace of Holyrood House und die National Museums kann man nicht übersehen. Wir kamen immer wieder an ihnen vorbei und machten unsere Fotos, aber wir gingen nicht hinein. Ich habe auf meinen Reisen schon viele Schlösser, Paläste und Museen gesehen, sodass ich nicht noch mehr davon brauche, wenn die Zeit begrenzt ist. Andere Dinge waren uns wichtiger.
Deswegen listet dieser Text nicht einfach die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf. Diese kannst du dir bei Tripadvisor ansehen. Dort findest du fast 400 Attraktionen und Aktivitäten in Edinburgh. Es sind allerdings so viele, dass sie dich womöglich erschlagen. Hier schreibe ich über unsere Art ein langes Wochenende in Edinburgh zu verbringen. Vielleicht gefällt dir das auch.
Tag 1: Ankunft zur Mittagszeit
Gegen 12 Uhr mittags landeten wir auf dem Flughafen in Edinburgh. Nach einem schnellen Foto vor dem riesigen Edinburgh-Schriftzug stiegen wir in die Tram, die uns innerhalb von 30 Minuten in die Innenstadt brachte. Tickets gibt es direkt an der Haltestelle. Eine einfache Fahrt vom Flughafen in die Stadt kostet £5.50. Wir kauften gleich ein Return-Ticket, denn das kostet nur £8.50. Alternativ hätten wir auch den Airlink 100 Bus nehmen können. Der fährt für £4.50 in 40 Minuten in die Stadt. Allerdings lag die Tram-Haltestelle etwas näher an unserem Apartment.
Tipps zum öffentlichen Nahverkehr: In Edinburgh gibt es nur eine Tram-Linie und genau deshalb wirst du die Tram wahrscheinlich kaum verwenden. Das Bus-Netz ist wesentlich ausgereifter. Im 10-Sekunden-Takt fahren Busse auf der Princes Street entlang, die von dort in alle Richtungen ausschweifen. Das komplette Busnetz findest du hier. Innerhalb der Stadt kostet ein Ticket für Bus oder Tram £1.60. Tagestickets kosten faire £4.00.
Abgesehen vom Flughafentransfer haben wir den öffentlichen Nahverkehr nicht genutzt, sondern die Stadt ausschließlich zu Fuß erkundet. Dabei hat uns die Smartphone-App Maps.me geholfen. In dieser hatten wir alle Sehenswürdigkeiten, Pubs und Cafés vorher markiert. Wenn du die Karte für Edinburgh im WLAN herunterlädst, funktioniert die App auch ohne Internetverbindung.
Unterkunft-Tipp: Von der Tram-Haltestelle liefen wir direkt zu unserer Unterkunft. Für die drei Nächte in Edinburgh hatten wir ein AirBnB-Apartment gebucht. Es liegt auf dem Leith Walk etwa 15 Fußminuten von der Innenstadt entfernt. Die Gegend ist mit vielen neuen Cafés und Pubs gerade im Kommen. Die Wohnung ist bestens ausgestattet und war fast zu schade für uns, denn wir waren kaum da. Wenn es für dich kein Apartment sein soll, findest du die meisten Hotels natürlich auch bei Booking.com.
Sonnenuntergang auf Calton Hill
Nachdem wir unser Apartment übernommen hatten, brachen wir auf zum Calton Hill. Den kleinen Hügel am Rande der Innenstadt wollten wir noch vor dem Sonnenuntergang erreichen. Von dort oben genießt man einen wundervollen Blick auf die Stadt, in deren Hintergrund die Sonne untergeht. Der Aufstieg dauert kaum länger als fünf Minuten, was einerseits angenehm ist. Auf der anderen Seite tummeln sich aufgrund der guten Erreichbarkeit viele Touristen auf Calton Hill.
Neben der Aussicht auf Edinburgh kann man auf dem Hügel gleich drei Denkmäler bewundern: das Dugald Stewart Monument, das National Monument und das Nelson Monument. Kein Wunder, dass so viele Touristen auf Calton Hill hinaufsteigen.
Weihnachtsmarkt und Café
Nach dem Sonnenuntergang liefen wir hinunter in die Stadt. Da es bereits dunkel war, konnten wir uns keine weiteren Sehenswürdigkeiten anschauen. Stattdessen liefen wir über den wundervollen Weihnachtsmarkt, schossen dort wiederum Fotos, und wärmten uns anschließend bei Wellington Coffee in der George Street auf. Das kleine Café hätten wir beinahe verpasst, denn es befindet sich im Untergeschoss. Hier tranken wir Kaffee und Tee und ruhten uns vom Trubel des ersten Tages aus.
Den Abend ließen wir im Kino ausklingen. Während unseres Aufenthalts lief im Omni Centre der Film „Fantastic Beasts and Where to Find Them“, eine Geschichte aus dem Harry-Potter-Universum. Irgendwie passend für Edinburgh.
Tag 2: Ein ganzer Tag in der Stadt
Den zweiten Tag begannen wir mit einem Frühstück in einem nicht erwähnenswerten Café, bevor wir unsere Wanderung begonnen. Unser Ziel war Arthur’s Seat, der 251 Meter hohe Hausberg Edinburghs.
Arthur’s Seat / Salisbury Crags
Wir liefen zunächst in Richtung Palace of Holyrood House und passierten diesen an der Rückseite. Von dort sieht man nämlich die verfallene, aber hübsche Holyrood Abbey. Zwar liegt sie hinter einer Mauer, doch auch von außen ist sie gut zu erkennen.
Von dort liefen wir weiter auf den Berg zu, auf den zwei Wege hinaufführen: die Radical Road und der Main Trail. Um zu Arthur’s Seat – dem höchst gelegenen Punkt – zu gelangen, folge man der Radical Road. Dieser steinige Wanderweg führt ein ganzes Stück um die Felsformation Salisbury Crags herum, bis man zu Arthur’s Seat abzweigen kann. Mangels Zeit und aufgrund von starken Winden entschieden wir uns dagegen, zum höchsten Punkt hinaufzusteigen. Stattdessen gingen wir auf den Salisbury Crags entlang. Dort oben kann man bis an die Klippe herangehen und hat einen wundervollen Blick auf die Stadt. Letztendlich sind wir einen Rundweg gelaufen und auf dem Main Trail wieder unten angekommen.
Tipp: Wer wenig Zeit hat und „nur“ den Ausblick auf die Stadt genießen möchte, folgt am besten dem Main Trail auf die Salisbury Crags. In etwa 15 Minuten sollte man dort oben sein.
Royal Mile: vom Palace bis zum Castle
Unsere Wanderung endete dort, wo sie begonnen hatte: am Palace of Holyrood House. Einmal im Jahr wohnt hier die Queen während der „Holyrood Week“, die üblicherweise Ende Juni stattfindet. Eintrittskarten für den Palast kosten £12 pro Person. Im Winter ist er nur bis 16:30 Uhr geöffnet, im Sommer immerhin bis 18 Uhr. Da wir wenig Zeit hatten und uns das Innenleben des Palastes nicht so sehr interessierte wie andere Dinge, haben wir auf einen Besuch verzichtet.
Der Holyrood Palace liegt am Fuße der Royal Mile. Sie ist die lebhafteste Touristenstraße in Edinburgh. An ihrem oberen Ende liegt das Edinburgh Castle. Je näher man der Festung kommt, desto mehr Menschen schlendern von Geschäft zu Geschäft. Auch Cafés, Pubs und manche Touristenattraktion (Camera Obscura, Scotch Whisky Experience) liegen auf der Meile. Straßenmusiker sorgen für eine akustische Kulisse. Auf der Royal Mile beginnen auch kostenlose Stadtführungen, bei denen man den Guide am Ende mit einem Trinkgeld vergütet.
Auch das Edinburgh Castle haben wir nur von außen gesehen. Die Tickets sind mit 20 Euro ziemlich teuer und man sollte sich mindestens drei Stunden Zeit nehmen. So viel Zeit hatten wir nicht – vor allem nicht während der Öffnungszeiten. Im Winter ist das Castle nur bis 17 Uhr geöffnet (im Sommer bis 18 Uhr).
Nach unserem Spaziergang und zahlreichen Fotostopps auf der Royal Mile aßen wir zu Mittag im Biblos Pub. Das Essen war nichts Besonderes, aber sehr preiswert. Zu zweit haben wir nur £12 bezahlt.
Harry-Potter-Tour
Am Nachmittag fanden wir uns an der Statue von Greyfriar’s Bobby ein, die nur 200 Meter vom Pub entfernt liegt. Bobby war ein außergewöhnlich treuer Skye Terrier. Als sein Herrchen im Jahr 1858 verstarb, soll Bobby für die nächsten 14 Jahre an dessen Grab verweilt haben. Die niedliche Statue war gleichzeitig Treffpunkt für unsere Harry-Potter-Tour.
Zwar spielt die Stadt in den Büchern keine Rolle, doch die Autorin J.K. Rowling schrieb alle sieben Bände in Edinburgh. An mancher Stelle ließ sie sich für ihre Zauberwelt inspirieren und diese suchten wir im Rahmen der Tour auf. Der etwa 75-minütige Rundgang ist grundsätzlich kostenlos. Am Ende wird natürlich ein Trinkgeld erwartet. Über die Tour habe ich hier ausführlich geschrieben.
Nachdem wir wieder in der Welt der Muggel angekommen waren, erholten wir uns für einen Moment in der Patisserie Valerie. Von diesem Café gibt es mehrere Filialen in Edinburgh und in ganz Großbritannien. In der Patisserie gibt es leckeren Kuchen und Kaffee.
Anti-Tipp: Mary King’s Close
Nach der Kaffeepause nahmen wir an einer weiteren Tour teil, die auf der Royal Mile liegt. Wir besuchten Mary King’s Close. Im 17. Jahrhundert handelte es sich dabei um eine belebte Gasse, die später übermauert wurde, sodass sie nun unter der Erdoberfläche liegt. Damals lebten hier die ärmsten Menschen in winzigen Räumen ohne Tageslicht. Grundsätzlich ist die Geschichte ganz interessant, aber die Tour empfand ich als unterirdisch – und das nicht nur, weil die Gasse unter der Erde verläuft.
Zum einen gibt es fast nichts zu sehen, außer kahlen Räumen, die auch so im Keller meiner Großeltern liegen könnten. Zum anderen nervte mich der Guide pausenlos. Alle Guides spielen dort eine Rolle. Unserer spielte den Händler Stephen Boyd. Eine ganze Stunde lang leierte er sein Programm herunter, war von sich selbst gelangweilt und lachte falsch über schlechte Witze, die so im Skript stehen. Gegenüber den Teilnehmern war er aufdringlich und hatte in jedem Raum eine ganz genaue Vorstellung davon, wer wo zu stehen hatte. Das ist sicherlich nicht alles auf seinem Mist gewachsen, sondern Teil des überoptimierten Skripts. Wir waren froh, als wir wieder draußen waren.
Tag 3: Ausflug ins Umland
Schon bevor wir die Reise antraten, hatten wir uns entschieden, für einen Tag die Stadt zu verlassen, um das wunderschöne Umland zu erkunden. Wir entschieden uns für eine Bustour, die eine Whiskybrennerei, das Hochland und Loch Ness ansteuerte.
Wir buchten diese Tour für 53 Euro pro Person bei Rent-a-Guide. Der Bus hielt an mehreren Orten in der Stadt, um die Gäste einzusammeln. Unser Apartment lag zufällig in der Nähe des ersten Pick-up-Points. Um 07:30 Uhr ging es los und erst gegen 20 Uhr kehrten wie nach Edinburgh zurück. Es war also ein langer Tag.
Am Vormittag erzählte unser Fahrer und Guide Ryan eine Anekdote nach der anderen. Er wollte uns informieren und unterhalten. Ich war erstaunt, wie engagiert er dabei war. Ich konnte sogar von hinten sehen, wie er beim Reden mit seinen Händen gestikulierte. Allerdings war ich nur begrenzt aufnahmefähig. Nach einer Weile konnte ich mich kaum noch auf seine Ansagen konzentrieren.
Der erste Stopp gegen 9 Uhr war die Deanston Whisky-Brennerei. Im Bus konnten wir uns entscheiden, ob wir dort an einer Tour (£7 pro Person) teilnehmen wollten. Klar wollten wir!
Deanston Whisky Distillery
Die Brennerei liegt etwa 45 Autominuten von Edinburgh entfernt. Einst war das Gelände eine Baumwollfabrik, erst seit den 1960er Jahren wird dort Whisky produziert. Im Verlauf der 50-minütigen Tour lernten wir, wie der Deanston Single Malt Whisky hergestellt wird, dass der Whisky seine braune Farbe von den Holzfässern bekommt und diese einen Großteil des Geschmacks ausmachen. Je länger der Whisky in ihnen lagert, desto besser schmeckt er und desto teurer wird er. Nicht nur wegen der Lagerkosten, sondern weil pro Jahr zwei Prozent der Flüssigkeit verdunsten.
Am Ende der Tour verkosteten wir einen 12 Jahre alten Wisky. Für £3 mehr hätten wir noch eine zweite Kostprobe erhalten – doch eine genügte uns. Ich war von dem Geschmack positiv überrascht, da ich Whisky nicht gewöhnt bin. Anschließend frühstückten wir im angeschlossenen Café „The Coffee Bothy“, das sehr gemütlich eingerichtet ist. Einen Shop mit Whisky und Souvenirs gibt es natürlich auch.
In der Deanston Distillery finden jeden Tag zwischen 10 und 17 Uhr stündliche Touren statt. Für diese musst du dich nicht vorher anmelden. Bei eigener Anreise zahlst du pro Person £9. In dem Tourpreis ist ein Whisky-Gutschein im Wert von £5 enthalten. Weitere Tour-Optionen findest du auf der Website.
Pünktlich um 10:15 Uhr stiegen wir wieder in den Bus, denn wir hatten einen knappen Zeitplan. Ein Umstand, den wir den gesamten Vormittag spürten. Auf dem Weg nach Loch Ness hielten wir kurz am Doune Castle und später mehrmals in der Region Glencoe. Die Natur ist dort spektakulär schön. Allerdings hatten wir pro Stopp nur fünf Minuten Zeit für ein paar schnelle Fotos.
Loch Ness / Fort Augustus
Gegen 13:45 Uhr erreichten wir Fort Augustus, ein kleines Dorf an der Südspitze von Loch Ness. Wer wollte, konnte um 14 Uhr an einer optionalen Bootstour (Aufpreis: £13 pro Person) teilnehmen. Dieses Mal wollten wir allerdings nicht, denn wir hatten den ganzen Vormittag im Bus gesessen und – sind wir mal ehrlich – Loch Ness ist ein See wie jeder andere auch. Die Wahrscheinlichkeit, Nessie zu sehen, erschien uns marginal. Deshalb blieben wir in Fort Augustus und suchten nach einem Restaurant. Dafür wendeten wir zunächst ans Information Centre, das direkt an der Bushaltestelle liegt. Dort erhielten wir eine kleine Fort-Augustus-Einweisung und eine Karte zur Orientierung.
Das Dorf lebt natürlich vom Tourismus, deshalb sind dort mehrere Restaurants vertreten, von denen einige auch im Winter geöffnet haben. Wir entschieden uns für das Richmond Hotel. Dort empfing man uns freundlich und tischte uns ein warmes leckeres Essen auf.
Nach der Mittagspause spazierten wir zum Ufer des Loch Ness und blickten auf den See. Außerdem liefen wir am Caledonian Canal entlang, der sich über eine mehrstufige Schleuse durch den Ort zieht. Zudem gibt es eine fotogene Abtei, die allerdings auf einem Privatgelände steht. Das war’s dann auch schon. Fort Augustus ist sehr klein. Wenn man nicht gerade längere Spaziergänge am Ufer von Loch Ness macht, ist man schnell durch. Deshalb war es nicht tragisch, dass wir weniger als zwei Stunden vor Ort hatten, bevor der Bus wieder abfuhr.
Auf dem Rückweg hielten wir ein letztes Mal für 45 Minuten in dem Ort Pitlochry, um uns zu erfrischen, einen Kaffee zu trinken und etwas zu essen.
Tipp: Bei eigener Anreise kannst du in Fort Augustus auch übernachten. Gefühlt jedes zweite Haus ist ein Bed & Breakfast. Auch wenn das Dorf selbst nicht viel hergibt, ist die Region für Naturliebhaber einen Stopp wert.
Mein Fazit zur Tour: Ich mochte die beiden Stopps bei der Whisky-Brennerei und am Loch Ness. Auch unser Fahrer Ryan war sehr engagiert, obwohl er die gleichen Geschichten sicherlich schon oft erzählt hat. Allerdings saßen wir für meinen Geschmack zu lange im Bus. Von den zwölf Stunden waren wir etwa acht Stunden auf der Straße und nur vier Stunden bei den Sehenswürdigkeiten. Ich hätte mich vorher besser darüber informieren müssen, wie weit es eigentlich bis Loch Ness ist. Aber es war eine gute Schnupper-Tour. Nun weiß ich: In die Highlands kann ich auch noch mal selbst fahren.
Den Abend in Edinburgh ließen wir ruhig ausklingen. Gegenüber unseres Apartments befindet sich die wundervolle Origano Pizzeria, der ich einen kurzen Besuch abstattete. Etwa 100 Meter weiter befindet sich deren To-Go-Restaurant, denn wir wollten unsere Pizza vorm Fernseher verdrücken.
Tag 4: Abreise am Nachmittag
Unseren letzten Tag in Edinburgh begannen wir mit einem Frühstück im Word of Mouth Café am Leith Walk. Dort tranken wir guten Kaffee und aßen leckere Eggs Benedict. Anschließend gingen wir in die Princes Street Gardens, wo am dritten Advent der Santa Run stattfand (mehr dazu). Danach suchten wir ein Geschäft in der Princes Street auf. Da war nur mit Handgepäck angereist waren, kam ausgiebiges Shopping für uns nicht infrage, aber prinzipiell ist es genau hier möglich. In der Princes Street reiht sich ein Geschäft ans nächste.
Als wir von der Princes Street genug hatten, suchten wir noch ein paar Foto-Spots in der Stadt, von denen wir vorher gelesen hatten. Ein kleines Kaffeepäuschen legten wir in der Victoria Street in dem Café La Barantine Victoria ein. Der Laden ist klein, aber gemütlich und die Snacks sind äußerst lecker.
Bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machten, aßen wir zu Mittag im Pub The Conan Doyle. Ich bin kein großer Fan von Pubs, da sie vor allem abends unglaublich voll sind und mehr auf die Qualität des Biers als auf die Qualität des Essens achten. Aber das Conan Doyle hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist ein urgemütliches Pub, sehr ruhig, hübsch eingerichtet und das Essen hat geschmeckt. Schräg gegenüber steht übrigens eine Sherlock-Holmes-Statue.
Tipp: Am Abreisetag wollten wir unseren Koffer loswerden. Nach einiger Recherche entschieden wir uns für den Busbahnhof. Dort kann man Gepäck für £5 im Schließfach deponieren. Der Busbahnhof liegt am York Place, von wo aus die Tram zum Flughafen fährt.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Edinburgh
In Edinburgh gibt es mehr Sehenswürdigkeiten, als man in drei bis vier Tagen sehen kann. Die folgenden Attraktionen hatten wir auch auf dem Schirm, aber keine Zeit dafür:
- National Museums of Scotland: Ein auch architektonisch sehr schönes Museum mit vielen interessanten Ausstellungen.
- Dean Village: Ein früheres Dorf, das heute nah am Stadtzentrum liegt.
- HMY Britannia: Ein königliches Museumsschiff, das im Hafen von Edingburgh liegt.
- Royal Botanic Garden: Für den Winter ungeeignet, aber in jeder anderen Jahreszeit ein lohnendes Ziel.
Dazu kommen noch die Attraktionen, die ich im Artikel zwar erwähnt habe, die wir aber ausgelassen hatten: Palace of Holyrood House, Edinburgh Castle, Camera Obscura und Arthur’s Seat. Die vier Tage empfand ich dennoch als ausreichend für einen Besuch. Wären wir länger geblieben, hätte uns womöglich bald die Energie verlassen, denn so viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten sind auch anstrengend. Wir sind mit dem guten Gefühl nach Hause gefahren, dass wir nach Edinburgh noch einmal zurückkehren könnten.
Tipp: Für einen kurzen, aber knackigen Sightseeing-Trip empfehlen wir das Royal Edinburgh Ticket. Mit diesem einen Ticket kannst du das Edinburgh Castle, Palace of Holyroodhouse und die Royal Yacht Britannia besuchen. Außerdem kannst du 48 Stunden lang den Hop-on-Hop-off-Bus in Edinburgh nutzen. Das Beste dabei: Im Vergleich zum Kauf einzelner Eintrittskarte sparst du mit Royal Edinburgh ordentlich Geld. Hier stellen wir das Royal Edinburgh Ticket ausführlich vor.
Gute Tipps!
Ich glaube ich werde relativ zeitnah auch mal den günstigen Absturz des Pfunds nutzen und ein paar Tage in die schottischen Highlands fahren.
Da kann man im Frühling übrigens ganz wunderbar wandern gehen :-)
Glasgow ist als Städetrip übrigens ebenfalls eine Reise wert. Die Stadt hat einen etwas anderen Charme als Edinburgh, etwas rauer und etwas kälter aber durch die vielen Kunststudenten auch ziemlich hip.
Hi Marc,
10 bis 20 Prozent kann man momentan vermutlich sparen. Wenn du das eh vorhast, dann lohnt es sich jetzt :-) Ich werde sicher auch noch mal zu einer wärmeren Jahreszeit nach Schottland fahren.
In Glasgow war ich 2010 mal. War nett, aber fand ich nicht vergleichbar mit Edinburgh. Aber gut möglich, dass sich da in den letzten Jahren viel getan hat in Richtung „hip“ :-)
Hej!
Vielen lieben Dank für den tollen Artikel und die super Tipps! Diese werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen, wenn ich 2017 oder 2018 in Edinburgh Freunde besuche! :)
Lieben Gruß aus Patagonien von Feli
Hallo Patrick,
ich möchte in diesem Jahr nach langer Zeit wieder reisen und darüber in einem Blog berichten. Darum lese ich gerade fleißig Reiseblogs.
Dein Artikel über Edinburgh hat mir sehr gut gefallen, weil Du so anschaulich beschrieben hast, was Du erlebt hast. Trotzdem gibt es auch noch weiterführende Tipps.
Ganz begeistert bin ich aber von Deinen Packlisten. Ich denke, die vereinfachen mir die Reisevorbereitungen enorm und geben Sicherheit. Du hast mich auch auf die Idee gebracht, wieder zu zelten. Das könnte mir Spaß machen und meine Reisen verbilligen.
Meine Fragen dazu:
Wie kommt man beim Zelten an Strom für Kamera, Laptop und Smartphone?
Wie sichert man diese Geräte bei Regen oder Hitze sowie gegen Diebstahl?
Danke für die Tipps. Vor allem das mit der Whisky-Verkostung hat mir gefallen. Man sollte vielleicht nicht gerade mit dem Auto vorfahren.
Was sich in Edinburgh besonders lohnen sind die urigen Pubs am Abend. Leider schließen diese alle sehr früh. Besonders Spaß bringt es nach ein paar Bier über die Friedhöfe und Plätze der Kirchen zu rennen, die haben einen besonderes Flair.