Nachdem ich nun seit mehr als sechs Jahren im Internet Business tätig bin, gehört ein Abstecher ins Silicon Valley für mich zu einem San Francisco Aufenthalt natürlich dazu. Das „Valley“ ist doch ein Stück weiter von San Francisco entfernt als ich dachte und zieht sich dann auch ein wenig in die Länge. Keine großen Entfernungen nach amerikanischen Maßstäben aber der kleine Roundtrip war immerhin etwa 170 km lang. Man merkt es zwar nicht, da alles ineinander übergeht, aber ich war in insgesamt sechs verschiedenen Städten (SF noch nicht eingerechnet).
So viel vorab: Meine Erwartungen waren nicht groß, da sich online ganz gut nachlesen lässt, wo es etwas zu sehen gibt und wo nicht und dass es – anders als bei Zappos – zum Beispiel keine öffentlichen Touren gibt. Ohne Termine heißt es also meistens: Bitte draußen bleiben.
Facebook, Menlo Park
Hier gibt es im Grunde gar nichts zu sehen, abgesehen von einem großen Daumen. Nach einem kurzen Blick in die Lobby wurde mir schon mitgeteilt, dass es ein geschlossener Campus ist, ich aber gerne den Daumen fotografieren darf. Danke ;-)
Facebook sitzt in mehreren flachen Gebäuden, die zusammen ein Oval bilden und von Hunderten oder Tausenden Parkplätzen umgeben sind. Sehr unspektakulär. Siehe Google Maps.
Google, Mountain View
Bei Google (Maps) war es schon etwas spannender, da man hier auf dem Campus herumwandern kann. Nur in den Gebäuden kommt man über die Lobbies nicht hinaus. Bei Google ist alles recht bunt: Die Fahrräder, Sonnenschirme, zum Teil auch die Gebäude. Die Farben kann man sich denken. Ich war gerade in der Mittagszeit dort, dementsprechend voll ist es draußen gewesen. Der Campus ist ziemlich groß und sehr schön hergerichtet. Schöne Parks grenzen gleich an bzw. gehören zum Campus.
Intel, Santa Clara
Intel musste nicht unbedingt sein, liegt aber mehr oder weniger auf dem Weg und bietet ein kostenloses Museum. Das Intel-Gebäude hatte mit denen der noch jungen Internetunternehmen nicht viel gemeinsam. Das Museum ist ganz nett, aber – wenn überhaupt – nur für Technik-Freaks interessant. Anschließend habe ich noch einen kleinen Abstecher nach San Jose gemacht. Sehr schöne Innenstadt!
Apple, Cupertino
Auch bei Apple gibt es nicht viel zu sehen (Maps). Immerhin lässt sich in der Lobby wiedererkennen, wie das Gebäude in der Steve Jobs Biografie beschrieben wird. Apple wäre aber nicht Apple, wenn es nicht einen Apple Store auf dem Campus gäbe. Ganze Busse voll Touristen werden dort abgeladen. Neben den üblichen Apple-Produkten gibt’s in diesem Store aber noch zusätzlich einiges an Merchandise. Das „most amazing t-shirt“ habe ich mir mal gegönnt.
Stanford University, Stanford
Hier holen sich die oben genannten Unternehmen viele frische Absolventen her. Der Stanford Campus (Maps) könnte genauso gut eine kleine Stadt für sich sein. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich letztendlich das eigentliche Universitätsgelände gefunden habe. Während ich über das Gelände lief, hätte ich mir fast vorstellen können, wieder zu studieren ;-) Top-gepflegt, die schönsten Gebäude und Sportanlagen, eigene Food Courts mit Starbucks, Subway & Co. Dafür muss man allerdings auch knapp $60.000 pro Jahr springen lassen.
Also, wenn man nicht gerade Leute in den Unternehmen kennt und private Führungen bzw. Termine mit denjenigen vereinbart, darf man nicht zu viel vom Silicon Valley erwarten. Das war klar und ist auch genau so gewesen. Trotzdem: für jemanden, der seit Jahren mit Google arbeitet und Geld verdient, Facebook nutzt (aber kein Geld verdient!) und mittlerweile einen Haufen Apple-Produkte verwendet, ist das ein schöner Tagesausflug.