Im tiefen Süden Laos‘ stehen die Ruinen des Vat Phu am Fuße des Berges Kao. Ein Stück Khmer Architektur aus dem 5. Jahrhundert, das vielen als Vorlage für Angkor Wat im benachbarten Kambodscha gilt.
In der Nähe befand sich eine historische Stadt, ebenfalls im 5. Jahrhundert gegründet. Sie erstreckte sich über vier Quadratkilometer bis zum Mekong. Von ihr sieht man heute jedoch nichts mehr.
Die Anlage des Vat Phu ist wesentlich kleiner als Angkor Wat. Gegen einen Aufpreis kann man sich durch den Park fahren lassen, doch das macht wenig Sinn. So groß ist das alles nicht. Und doch hat Vat Phu einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem kambodschanischen Touristenmagneten: Touristen gibt es hier nicht.
Alles scheint vorbereitet auf große Touristenströme. Vielleicht hat es sie auch schon einmal gegeben und es ist nur die Nebensaison, die so ruhig ist. Auf dem riesigen Parkplatz stand nicht ein Auto. Es gibt mehrere Schalter für den Ticketverkauf. Der Erwerb einer Eintrittskarte erfolgt in zwei Schritten, danach wird noch zweimal kontrolliert.
Doch in den zwei Stunden, in denen ich Vat Phu erkundete, traf ich auf sieben Besucher.
Der leere Parkplatz bei Vat Phu
Den Tempel erkunden
Vat Phu besteht aus zwei Hauptgebäuden, davon wurde eines restauriert und war abgesperrt. Das andere Gebäude kann betreten werden. Zwar befehlen ein paar blaue Schilder halbherzig „No Entry“, doch das schien mir eher eine Empfehlung zu sein. Orte, die wirklich nicht betreten werden sollen sind zugestellt und verrammelt.
Nach der Besichtigung des Tempels geht es auf schönen Steintreppen ein Stück den Berg hinauf. Dort oben gibt es eine kleine Quelle und das Bild eines Elefanten in einen Stein geschnitzt. In einem verfallenen Gebäude wartet ein goldener Buddha. Außerdem hängen ein paar Laoten unmotiviert herum. Die Auslage einiger Waren suggeriert, dass man sie wohl kaufen könnte.
Die Steintreppen (weiter oben werden sie steiler)
Der goldene Buddha
Von dort oben ist sie Aussicht ganz wunderbar und am besten lässt sie sich im Schatten einer der Bäume genießen.
Der Ausblick auf Vat Phu von oben
Für mich hat sich der Ausflug gelohnt. Ich bin wirklich kein großer Freund von Tempeln, doch Vat Phu hat mir sehr gut gefallen, wie er da am Fuße des Berges mitten in der grünen Natur liegt. Aber vor allem musste ich nicht kreativ werden, um Fotos ohne andere Touristen zu bekommen, denn die waren ja nicht da.
Nun folgen noch ein paar Fotos. Am Ende gibt es Informationen zur Anreise.
Information
Vat Phu liegt etwa 45 km südlich von Pakse. Der Tempel wird häufig als Vat Phu Champasak bezeichnet, dabei liegt er etwa 10 km hinter dem kleinen Ort Champasak.
In Pakse können Minibus-Touren zum Tempel gebucht werden. Schöner ist es jedoch, einen Motoroller für fünf Euro zu mieten und selbst anzureisen. Bis Champasak kann man nichts falsch machen. Danach ist es etwas schlecht ausgeschildert, aber es gibt in der Gegend kaum Straßen. Wirklich verfahren kannst Du Dich also nicht.
Die Eintrittskarte kostet 30.000 Kip (3 Euro). Für das Parken des Motorollers werden zusätzlich 5.000 Kip fällig.