Die Zeit fliegt – kaum in Thailand angekommen, sind auch schon wieder fast drei Wochen vergangen. 19 Tage habe ich mir für den Süden Thailands gegönnt und damit etwas mehr als ursprünglich mal gedacht. Es gibt hier einfach so viele Orte, Inseln und vor allem Strände, deren Namen ich schon mal gehört habe und die alle ihren Reiz haben sollen. Davon habe ich auch in drei Wochen nicht alle gesehen, obwohl ich gar nicht mal so wenig unterwegs gewesen bin. Irgendwann ähnelt sich aber auch alles und ich komme nicht daran vorbei, Inseln miteinander zu vergleichen (z.B. hat Koh Tao Ähnlichkeiten mit Koh Phi Phi).
In Südthailand gibt es eine Reihe traumhafter Gegenden. Auf früheren Reisen habe ich Asien ja eher gemieden und nie einen asiatischen Strand gesehen. Stattdessen war ich einige Male in Lateinamerika unterwegs. Das Urteil ist aber eindeutig: Die schöneren Strände gibt es in Südostasien und vor allem gibt es davon unzählige. Selbst die für asiatische Verhältnisse weniger schönen Strände haben mir besser gefallen, als die meisten in Lateinamerika oder auch Florida (ich sollte allerdings einräumen, dass ich dort selten auf der Suche nach Stränden war).
Ich muss auch sagen, dass mich das Strandleben erstaunlich gut bei Laune gehalten hat. Alle paar Tage weiterzuziehen und immer wieder etwas Neues zu sehen, hat dabei auf jeden Fall geholfen.
Leute
Aus meinen vorausgegangenen Artikeln wurde schon deutlich, dass ich Thailand in zwiespältiger Erinnerung hatte. Das lag vor allem an einigen Thais, die mir als Touristen extrem auf die Nerven gegangen sind und da bin ich ganz gewiss nicht der einzige. Dieses mal habe ich das anders wahrgenommen. Dieses mal war ich aber auch nicht in Bangkok (bzw. nur eine Übernachtung außerhalb des Zentrums vor dem Weiterflug). Das macht einen großen Unterschied, denn im Süden ist alles etwas entspannter. Zwar sind sie hier durchaus etwas aufdringlicher als in Malaysia, was sofort am Flughafen Phuket deutlich wurde. Aber nicht zu vergleichen mit Bangkok. Die Leute sind hier meistens freundlich oder ignorant – also zumindest nicht unfreundlich ;-)
Tourismus
Anders als in Malaysia sind hier ganze Orte bzw. Inseln ausschließlich mit Tourismus beschäftigt. Wenig überraschend, spielt der Tourismus hier eine ganz andere Rolle als in Malaysia. Einmal über die Grenze und schon herrscht überall viel mehr Trubel. War ich in Malaysia in Bussen oft der einzige Westliche, sieht man hier nur wenige Thais. Und obwohl hier alles recht eng beisammen ist, kann sich die Art der Touristen von Ort zu Ort deutlich unterscheiden. Koh Phi Phi ist die Partyinsel, nur wenig weiter gibt es in Phang Nga so gut wie gar keine Touristen und wenn doch, dann sind es Traveler. Dort habe ich ausschließlich Leute kennengelernt, die über Monate reisen. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt platzt man in Khao Lak mitten ins Pauschalparadies mit etwas älterer Zielgruppe und vielen Familien. Auf Koh Phangan habe ich keine eindeutige Zielgruppe ausmachen können und auf Koh Tao ging es wieder in Richtung Party, wenn auch nicht auf Phi Phi Niveau. Ähnlich ist es auf Koh Samui.
Essen & Trinken
Das Essen ist hier wie erwartet ein Stück besser als in Malaysia, auch wenn ich es von 2009 noch etwas besser in Erinnerung hatte. Ich denke, dass das Essen hier stark an den Tourismus angepasst wurde, während es im Norden Thailands noch etwas „originaler“ zugeht. Ich habe aber auch hin und wieder nichts gegen einen Burger :-)
Viele Karten sind so westlich, dass die Thais schon dreimal auf die eigene Karte schauen müssen, was ich da gerade bestellt habe. Café Mocha gibt’s hier auf jeder Karte, aber selbst die Café-Betreiber schauen immer wieder verwundert. Die Thai Gerichte sind auf fast jeder Karte identisch.
Die Fruchtshakes sind hier aller erster Güte mit größerer Auswahl und einen Tick günstiger als in Malaysia.
In Thailand habe ich aber auch erstmals ein paar kleinere Magenprobleme gehabt und am Ende dann auch ein größeres.
Unterkünfte
Die Unterkünfte sind meist sauber und recht ordentlich. Grundsätzlich gibt es je nach Budget alles von extrem hässlich bis luxuriös. In den meisten Gegenden ist die Auswahl an Unterkünften sehr groß und vor allem jetzt in der Nebensaison ist auch vieles jederzeit verfügbar. Wo möglich, habe ich wieder 1-2 Tage im voraus gebucht, da ich kein Fan der vor-Ort-Suche bin. Wenn ich online nichts gutes (buchbares) finde, geht’s am Ende meist suboptimal aus, wie auf Koh Tao.
Luxus habe ich mir nie gegönnt, da mir der Mehrwert nicht groß genug ist. Ich bevorzuge Sauberkeit, Charme und Freundlichkeit der Betreiber. Wenn ein Zimmer komplett farblos und abgenutzt eingerichtet ist oder die Betreiber indifferent sind, habe ich schon keine Lust mehr und bin am nächsten Tag weitergezogen. Wenn ich an einem Ort länger als einen Tag bleibe, spielt die Unterkunft und die direkte Umgebung für mich im Gesamterlebnis eine große Rolle.
Kosten
Insgesamt ist Thailand etwas billiger als Malaysia, was ich nicht erwartet hatte, zumal ich nur im teureren Süden war. In der Nebensaion kann man hier aber tatsächlich sehr gut über die Runden kommen. Für 500 Baht (13 Euro) gibt’s meistens schon eine ordentliche Unterkunft. Manchmal muss man zu dem Preis Kompromisse beim Komfort machen, manchmal bei der Lage aber alles in allem kommt man damit gut zurecht. Weniger geht natürlich immer (und mehr sowieso)! Nur Phi Phi war mit 900 Baht ein ganzes Stück teurer, aber der Bungalow hat mir auch gut gefallen.
Auch kleine Snacks, Getränke, Fruchtshakes etc. sind ein bisschen günstiger als in Malaysia. Direkt vergleichen kann man das an den weitgehend standardisierten 7-Eleven Preisen.
Für ein Mittag- oder Abendessen habe ich meist 5-6 Euro gelassen, es mir dabei aber schon nicht schlecht gehen lassen.
Erfreulich ist auch der Umrechnungskurs, vor allem wenn man gerade aus Malaysia kommt. Ein Euro entspricht 4 Ringgit (Malaysia) und 40 Baht (Thailand). Also hier einfach alles mal zehn nehmen, im Vergleich zu Malaysia.
Während ich hier kostenmäßig also gut über die Runden komme, fühle ich mich nur an Geldautomaten abgezockt. Die Standardgebühr beträgt 150 Baht und damit fast 4 Euro – das ist heftig (in Malaysia nur ein paar Cent).
Highlights
Bevor ich das hier zum Ende führe, möchte ich noch ein paar Momente festhalten, die in Thailand leicht herausgestochen sind: Nachts unter dem Sternenhimmel von Phi Phi Leh aufwachen und dann um 5.30 Uhr den Sonnenaufgang beobachten, auf Koh Phangan bei Sonnenuntergang im flachen Wasser sitzen/liegen oder in der Hängematte am Strand rumbaumeln und sich in Phang Nga im Long Tail Boat fläzend in der Abendsonne den Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Aufällig ist hier wohl, dass nur Worte wie Sonne, Wind, Wasser, Strand und Sterne eine Rolle spielen :)
Nicht überall ist es mir gelungen, den für mich besten Ort zu finden. Fühlt sich so an, als hätte ich ein paar Dinge verpasst und müsste ich es irgendwann noch einmal versuchen.
thailand ist mein Traum. jetzt, dass ich die Zeit habe, werde ich absolut gehen
Ich finde deine Seite echt super!! Du hast mir jetzt schon so viel Vorfreude auf meine Thailand Reise gemacht..:)
Meine Schwester und ich wollen im September für 4-5 Wochennach Thailand fliegen(also Bangkok anfliegen und von dort auch wieder zurück)..
Ich lese nur in allen Reiseführern, dass da genau die Regenzeit ist und es eigentlich kein guter Reisezeitpunkt ist..
Was meinst du dazu? Bzw was empfiehlst du uns? Wir würden natürlich gerne Strände auch sehen, aber ist das überhaupt eine gute Idee?
Weil wir wollten ursprünglich nach Phuket fliegen, dann den Süden erforschen und dann nach Chiang Mai und von dort aus wieder runter nach bangkok.
Bin dir dankbar für jede Hilfe!!
Lg Anna
Hallo Anna,
man kann schon auch in der Regenzeit nach Thailand und auch auf die Inseln im Süden. Das Wetter ist sicher nicht ideal, aber es regnet auch nicht ständig :) Schau Dir mal diesen sehr guten Artikel zur thailändischen Regenzeit an: http://www.phuketastic.com/2013/05/alles-was-du-schon-immer-ueber-die-regenzeit-in-thailand-wissen-wolltest/
Ich hoffe das hilft.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick, danke für deine Erfahrungen und Eindrücke :) Hast du Erfahrungen zum Zelten in Thailand insbesondere Wildcamping, um günstiger zu reisen?
Hallo Jani, solche Erfahrungen habe ich leider nicht. Aber bei Preisen für Hostelbetten ab etwa 3 Euro ist das vielleicht auch nicht nötig :-)
“ Die Leute sind hier meistens freundlich oder ignorant – also zumindest nicht unfreundlich ;-)“
Toll gesagt. :-) Das ist auch mein Eindruck. Ich finde das Image vom „Land des Lächelns“ abschließend nicht begründet. War auch im Süden und Norden. Aber Länder wie Indonesien übertreffen die Thais da bei Weitem. Entweder habe ich gute Freundlichkeit (vor allem mehr im Norden) oder Ignoranz erlebt. Die totale Ignoranz gibt es übrigens in Siem Reap (bin gerade vor Ort). Entweder du wirst beachtet weil sich mit dir Geld verdienen lässt oder du triffst auf Ignoranz, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Habe ich so in Südostasien noch nicht erlebt. Das aber nur am Rande.
„Die Standardgebühr beträgt 150 Baht und damit fast 4 Euro – das ist heftig (in Malaysia nur ein paar Cent).“
Inzwischen sind es sogar 180 Baht! Die Preisexplosion in Thailand ist einfach nur noch unverschämt. Zum Beispiel die Preise für das Taximeter am Flughafen Phuket. Von 500 Baht auf 800 Baht in 2 Jahren. (Dazu habe ich auch einen Artikel geschrieben.) Aber natürlich ist Phuket nicht Thailand, das weiß ich.
Ein schönes Fazit hast du da. Am Ende sind es doch auch die vielen Tausend kleinen schönen Dinge an Thailand, die mich auch immer wieder dahin reisen lassen. Thailand, wir sehen uns bald wieder… ;-)
Danke Patrick und viele Grüße aus Siem Reap (Kambodscha),
Silko
Hallo, interessante Berichte!!
Wir sind im Rahmen einer Kreuzfahrt in Südostasien. Welches Zahlungsmittel (Dollar/Euro/Baht) sollten wir dabei haben?
Hallo Johanna,
in Thailand kannst du nur mit Baht bezahlen. Die bekommst du an jedem Geldautomaten oder tauschst Euro ein.
Nicht ohne Grund wird Thailand ja als Lands of Smile bezeichnet. Für uns Europäern ist es ein sehr günstiges Reiseziel. Aber dauerhaft da zu wohnen wäre jetzt gerade nicht so mein Ding. Ich habe schon viele Geschichten von bekannten die in Thailand als Englisch Lehrer arbeiten gehört. Es ist nicht immer gerade so ein Paradies wie wir uns es vorstellen. Trotzdem ein tolles Reiseziel.
Gruß
Norman
Schönes Fazit! Thailand ist eines unsere Lieblingsreiseländer. Die günstigen Preise, freundlichen Leute (ja manchmal auch ein bisschen nervig – je nach Region) und wunderschöne Natur lassen uns (fast) jedes Jahr wiederkommen. Uns macht allerdings der „Über-Tourismus“ langsam Sorgen. Dieses Jahr waren wir auf Koh Lipe und waren ziemlich enttäuscht – was vor ein paar Jahren anscheinend noch ein kleines idyllisches Inselparadies war ist jetzt eine verbaute Insel, mit einem Hotel neben dem anderen. Schade, dass der Tourismus nicht mehr reguliert wird – dadurch gehen viele schöne Plätze verloren. Nichts desto trotz kommen wir immer wieder gerne und versuchen nachhaltig und achtsam zu reisen.