Eine ideale Reiseroute für Bali

Dies ist ein Gastbeitrag von Melissa Schumacher von Indojunkie.

Bali ist das Haupttouristenziel in Indonesien. Die einzelnen Regionen sind so unterschiedlich, dass Bali für fast jedes Bedürfnis eine passende Option bietet. In diesem Artikel erfährst Du, was Dich in Bali erwartet und wie eine gute Reiseroute auf der Insel aussehen kann. Am Ende des Beitrags findest Du die erwähnten Orte auf einer Karte verlinkt.

Wenn Du mit dem Flugzeug anreist, landest Du offiziell in Denpasar, bist aber eigentlich fast in Kuta, dem Partyzentrum Balis. Hier starten die meisten Backpacker ihre Reise, wodurch es dort die meiste Zeit relativ voll ist. Die kleinen Gassen Poppies I und Poppies II sind sehr beliebt für ihre kleinen Läden, Surfshops, Bars und Homestays. Die meisten Clubs und Bars befinden sich jedoch in der Jl. Legian, in der Nähe von „Ground Zero“, dem Denkmal für das Bombenattentat 2002.

Nördlich von Kuta befinden sich Legian und das etwas schickere Seminyak. Man kann diese Orte leicht über einen Spaziergang am Strand entlang erreichen. Vor allem Seminyak ist beliebt für seine exklusiven Restaurants, Boutiquen und Strandclubs, in denen regelmäßig hochkarätige DJs auftreten.

Nördlich von Seminyak liegt das ruhigere, aber sehr beliebte Canggu. Das kleine Dorf am Meer mit einem künstlerischen „Vibe“ ist umrundet von Reisterassen und stellt somit eine gute Alternative zum sehr überfüllten Kuta dar. Der Strand Batu Belig ist gerade bei Surfanfängern sehr beliebt. Dazu gibt es immer mehr nette Restaurants, indonesische Warungs, Yogaschulen und neben unzähligen kleinen Balinesischen Geschäften und Supermärkten ein paar Surfshops. Unweit von Canggu ist der Seetempel Tanah Lot, der besonders bei Sonnenuntergang ein beliebtes und beeindruckendes Ziel für viele Besucher ist.

Östlich von Seminyak befindet sich Sanur, eine kleine Region, die vor allem für größere Hotelanlagen und Familienurlauber bekannt ist. Aber auch hier finden sich einige Geheimtipps, wie der Nachtmarkt, der jeden Abend auf dem Marktplatz aufgebaut wird und auf dem du alle möglichen indonesischen Köstlichkeiten durchprobieren kannst. Nach einem ausgiebigen Abendessen lässt sich der Abend wunderbar im Restaurant Little Birds ausklingen, wo zwei bis drei Mal pro Woche „Live Music“ gespielt wird.

Wer nicht so gern am Meer ist und sich stattdessen auf Yoga und gesunde Ernährung konzentrieren will ist in Ubud gut aufgehoben. Das Städtchen gilt als spirituelles Zentrum Balis und ist auch bei Künstlern sehr beliebt. Demnach findet man einige Museen, wie z.B. das Museum Blanco oder das Agung Rai Museum of Art (ARMA), das unzählige Gemälde balinesischer Maler und die beeindruckenden Werke von Walter Spiess ausstellt, der in den 1930ern in der Nähe von Ubud lebte. Auf dem Gelände des ARMA findet auch alljährlich der musikalische Teil des „Bali Spirit Festivals“ statt. Das Festival ist relativ teuer, aber dafür auch sehr empfehlenswert.

Reisfelder in Ubud

Die meisten Restaurants in Ubud sind “organic“. Besonders zu empfehlen ist das Sari Organik inmitten der wunderschönen und friedlichen Reisfelder etwas nördlich vom Zentrum. Dort kannst Du dir nach einem ausgiebigen Spaziergang einen erfrischenden Fruchtsaft gönnen und den Sonnenuntergang genießen. Für den Rückweg solltest Du allerdings eine Taschenlampe dabei haben.

Die meisten Besucher in Ubud beginnen ihre Tage oft sehr früh mit Yoga. Es gibt unzählige Yoga- und Meditationsstunden im Angebot, dementsprechend hoch ist auch die Anzahl an Shops, die Yogamatten und Yogakleidung verkaufen. Ein Besuch auf dem Markt inmitten des Zentrums lohnt sich immer und auch der Monkey Forest ist sehr beliebt, wobei Du dort allerdings den Affen am besten nicht zu Nahe kommst!

Tagsüber kannst Du Balinesisch kochen lernen, Schmuck selber kreieren oder den traditionellen balinesischen Tanz einstudieren und am Abend solltest Du dir die Tänze der Profis im Palast nicht entgehen lassen. In der Umgebung von Ubud gibt es zahlreiche Künstlerdörfer, Wassertempel (Tirta Empul) und Höhlen (Goa Gajah) zu besuchen.

Die Ostküste Balis ist vor allem bei Tauchern und Schnorchlern beliebt. Das Liberty Wreck in der Nähe von Tulamben oder der Küstenstreifen um Amed, sowie das kleine ehemalige Fischerdorf Padangbai, sind dabei die Hauptziele der Unterwasserliebhaber. Dort befinden sich unzählige Tauchschulen und Unterkünfte unterschiedlicher Preisklassen. Aber auch für Nicht-Taucher bieten diese Gegenden ein attraktives Rahmenprogramm. In Padangbai kannst Du Dir die Sonne am White Sand Beach oder in der Blue Lagoon auf den Bauch scheinen lassen. Am Abend triffst Du in den drei gemütlichen Bars auf eine bunte Mischung aus Besuchern und Einheimischen und kannst hier Deinen Tag mit Live Musik und etwas einheimischen Reiswein (Arak) ausklingen lassen. Hier findest du einen Vorgeschmack auf was Dich unter Wasser so alles erwarten könnte.

Im Norden Balis liegt das kleine Fischerdorf Lovina, welches Dich mit schwarzem Sandstrand begrüßt. Von Lovina aus, kannst du Dir einen Roller ausleihen und die nahe gelegenen heißen Quellen (Banjar Hot Springs) besuchen. Dort kann man wunderbar die Seele baumeln lassen. Auf dem Weg nach Hause liegt der Banjar Buddhist Temple, welcher durch seine faszinierende Architektur viele Besucher anzieht. Auch einen Abstecher zum Wasserfall Sekumpul solltest Du dir für diese Gegend auf die Liste schreiben. Den Wasserfall erreicht man nach einem kleinen Spaziergang durch Reisfelder und dichtem Regenwald. Hier begegnest du selten vielen Besucher.

Wer nach etwas mehr Adrenalin sucht, könnte beim Canyoning beim Gitgit Wasserfall auf seine Kosten kommen. Lovina ist zudem bekannt für die organisierte Sichtung von Delfinen am frühen Morgen. Aufgrund der hohen Dichte an Booten, die den Delfinen hinterherjagen steht diese Aktivität jedoch schwer in der Kritik.

Am Abend lässt sich der Tag in der Rasta Bar bei einem Bintang, einem wunderschönen Sonnenuntergang und etwas Live Musik wunderbar ausklingen. Ansonsten bietet sich hier aufgrund der hohen Dichte an Fischerbooten ein kleiner Angelausflug mit einem einheimischen Fischer an und dem anschließenden Grillen des frisch gefangenen Fisch. Und vielleicht wird Dich auch ein Einheimischer für den Hahnenkampf am nächsten Tag in Lovinas Nachbardörfern einladen.

Für aktive Bergsteiger stehen Mount Agung und Mount Batur bereit. Dies sind die beliebtesten Vulkane in Bali, die man vor allem in der Trockenzeit am besten mit Guide besteigen kann, um dort einen einzigartigen Ausblick über Bali zu erleben.

Ein Abstecher auf die Bukit-Halbinsel im Süden Balis lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man nicht surft. Das Meer ist türkiser und sauberer, die Vegetation ist anders und das Klima ist weniger tropisch als der Rest. Der beste Ort, um den Surfern im Sonnenuntergang bei einem kühlen Bintang zuzuschauen, ist die Klippe von Uluwatu an der Südwestküste der Bukit, die von unzähligen Bars und kleinen Warungs besiedelt ist. Ein Besuch im nahegelegenen Tempel, lohnt sich auf jeden Fall, alleine schon wegen der einzigartigen Lage an der Steilküste mit Blick aufs offene Meer! Vorsicht vor den Affen und am besten keine Brillen, Kameras oder Schmuck offensichtlich mit sich herumtragen.

Uluwatu mit Vulkan im Hintergrund

Am besten kommst Du in der Gegend um Uluwatu oder dem benachbarten Padang Padang unter und erkundest die Halbinsel selbst auf einem Roller. Die ganze Halbinsel ist offensichtlich von Meer umgeben und hat sehr viele kleine Strände und Buchten zu bieten. Neben den bekannten Padang Padang, Bingin, Balangan oder Dreamland gibt es noch unzählige kleine Strände dazwischen, die Du nur findest, wenn Du die kleinen Seitenwege abseits der Hauptstraße erkundest.

Artikel-Tipp: Meine 6 Lieblingsorte auf Bali

Die erwähnten Orte auf der Karte

Dies ist ein Gastartikel von Melissa Schumacher und Barbara Nickl. Auf Indojunkie.com schreibt sie regelmäßig über ihr Lieblingsland Indonesien.