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Am vergangenen Wochenende war ich auf der DNX in Berlin – eine Konferenz von und für digitale Nomaden. Neben anderen Bloggern hielt ich dort einen Vortrag. Das Event war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer waren gut drauf, das Feedback fiel positiv aus. Dann fuhr ich nach Hause und sagte für die zweite Konferenz im Oktober ab. Denn ich bin voller Zweifel.
Es begann schon im März. Seit ich aus Südafrika zurück bin, verspüre ich wenig Reiselust. Zunächst schlug ich mich ein paar Wochen in Berlin durch. Anschließend fuhr ich nach Leipzig und entwickelte wahre Heimatgefühle. So sehr, dass ich sogar einen Artikel über meine Wahlheimat plane.
Ich genieße die kleinen Dinge, die auf Reisen fehlen. Mich mit Freunden zu treffen, Teamsport zu betreiben und vor allem ausgiebige Gespräche. Nicht nur das auslaugende Geschwätz von unterwegs.
Seit Monaten steht bereits fest, dass ich Anfang Juni wieder abreisen würde, um in die USA zu fliegen. Ich muss aus meiner Wohnung raus und im Juli findet in Portland das World Domination Summit statt – eine Konferenz, die mich vorab bereits $500 gekostet hat.
Ich habe erstmals keine große Lust mehr zu verreisen. Vermutlich wird sich das ändern, sobald ich unterwegs bin. Immerhin geht es zunächst ins wunderschöne San Francisco. Aber ich musste mich schon dazu aufraffen, den Flug zu buchen.
Das Reisen hat für mich seine Unschuld verloren. Es hat nicht mehr viel mit dem zu tun, was der normale Urlauber ein- oder zweimal im Jahr macht. Stattdessen spukt mir ständig der Gedanke im Kopf herum: Worüber kann ich schreiben? Bekomme ich genug Inhalte für zwei Artikel pro Woche? Was lässt sich eventuell zu einem eBook verarbeiten? Schon der Gedanke daran strengt mich zurzeit an.
Und dann kam die DNX
Mit dieser Vorgeschichte fuhr ich am Samstag zur DNX nach Berlin. Die erste Konferenz für digitale Nomaden. Dort hielt ich erstmals seit drei Jahren einen Vortrag. Es war überhaupt erst der zweite nach dem Studium. Daran lässt sich in etwa erkennen, dass ich mich verantwortlich gefühlt hatte, den neuen deutschen Nomaden etwas mitzugeben. Mein Thema: digitale Produkte.
An diesem Tag jagte ein Vortrag den nächsten. Das Who is Who der Branche stand auf der Bühne und ermutigte die Teilnehmer, ihre Träume zu leben. Ich mochte die meisten Vorträge. Herausragend fand ich die Session von Conni (Planet Backpack). Und auch Ben von Anti Uni hat seinen Job sehr gut gemacht – er hatte die undankbare Aufgabe, die Leute abends um 19 Uhr noch einmal wachzurütteln.
Jeder Vortrag für sich genommen war wirklich gut. Doch insgesamt fehlte mir die Substanz. Zehn Stunden Inspiration und Motivation – das brauche ich nicht. Für die Zielgruppe der Veranstaltung (Einsteiger) war es vielleicht genau das Richtige. Das Feedback zu dem Event fiel sehr gut aus. Die Leute bekamen, was sie wollten. Auch am späten Abend waren sie noch so begeistert wie morgens um 9 Uhr.
In den Tagen danach schien die Branche wie elektrisiert. Bei Facebook wurde das Event gefeiert. Es gibt nun ein Forum für digitale Nomaden. Es folgten Artikel, in denen es wieder um Träume ging, mit Titeln wie Digitale Nomaden: Ich liebe Euch!
Und ich fuhr nach Hause mit einem Gefühl der Leere in mir. Das, was die mehr als 150 Teilnehmer sich so sehr wünschen, lebe ich seit zwei Jahren – und finde es gar nicht mehr so erfüllend.
Ich möchte niemandem erzählen, dass er seine Träume leben soll. Ich möchte auch niemandem sagen: „Du kannst das auch.“ Ich weiß selbst, dass dieser Zuspruch wenig bringt. In Gesprächen mit Freunden merke ich zurzeit jede Woche, dass Inspiration zwar aufrütteln kann, aber noch zu keiner konkreten Handlung führt. Die ersten Schritte muss jeder allein gehen. Da kann ich nichts machen, so gern ich das würde.
Ich kann nur Menschen helfen, die bereits einen Teil des Weges selbst gegangen sind. Denen kann ich Tipps geben, wie man besser bloggt (daher mein Produkt Beruf: Reiseblogger), wie man eBooks verkauft (daher mein Vortrag über digitale Produkte auf der DNX), wie man das Ranking in Suchmaschinen verbessert und einiges mehr. Details.
Wenn sich Leser oder Freunde trotzdem durch meine Texte inspiriert fühlen, nehme ich das gerne mit. Aber ich möchte niemanden überzeugen. Ich bin ja selbst nicht überzeugt.
So schön dieser Lifestyle ist, mir fehlt etwas. Das merke ich vor allem dann, wenn ich in der Heimat bin. Und nein, es ist nicht das Reisen, das mir dann fehlt. Reisen ist nur ein Vorwand. Ich weiß, woran es bei mir hakt. Was mir zurzeit die Lust am digitalen Nomadentum nimmt. Nur schreiben möchte ich darüber hier (noch) nicht.
Darf man zweifeln?
Die Wahrheit ist: Jeder Mensch zweifelt. Es gibt niemanden, der nicht zweifelt. Egal, wie erfolgreich er ist. Auch jeder von den zehn digitalen Nomaden, die am Samstag auf der Bühne standen, hat Zweifel. Vielleicht habe ich sie sogar überdurchschnittlich oft, weil ich ein introvertierter Kopfmensch bin. Die wenigsten geben es zu. Jeder versteckt sich hinter seiner Fassade. Diese Unehrlichkeit in uns Menschen nimmt mich mit.
Also ja, man darf zweifeln.
Ein häufiger Ratschlag lautet, sich durch seine Zweifel nicht beeindrucken zu lassen. Wer sich stets seinen Zweifeln beugt, bekommt nie etwas auf die Reihe. Das war sogar Bestandteil meines Vortrags. Aber ein Teil, den ich aus Zeitgründen heraus kürzen musste.
Aber Zweifel haben auch etwas Gutes. Das sind die Phasen, in denen ich reflektiere und mich neu ausrichte. In dieser Zeit entstehen gute Texte, neue Ideen oder einfach eine neue Sicht auf mein Leben. Was ich vor zwei Monaten einmal mochte, muss heute nicht mehr das Non-Plus-Ultra sein. Nur wenn ich etwas anzweifle, kann ich aus meinem Trott ausbrechen, der sich immer wieder einschleicht. Bei genauer Überlegung würde ich sogar sagen, dass mich diese Phasen – so anstrengend sie auch sind – immer demjenigen ein Stück näher bringen, der ich sein will.
Mal sehen, wohin mich die aktuelle Phase führt.
Hi Patrick,
schön, dass Du wieder so offen mit uns „sprichst“. Auch als „Nicht-“ Nomade kann ich so einiges Nachvollziehen – der ständige Gedanke unterwegs, dass das, was man sieht, ja irgendwie in einen Blogpost gehört, das Suchen nach der zugehörigen Story, ja, da strengt an. Selbst bei nur „Wochenendreisenden“ wie mir.
Und ja, die DNX hat mir gut gefallen, aber vor allem aus ähnlichen Gründen wie schon die #rp14 (s. meine Blogbeiträge auf meinem Stammblog) – das Treffen der Menschen. Menschen, die motiviert sind, „etwas“ zu tun. Die sich mit Gleich-oder Ähnlichgesinnten austauschen wollen, die sich gegenseitig helfen. Die Vorträge waren insgesamt tatsächlich alle nur an der Oberfläche kratzend.
Aber Du wirst Deinen Weg gehen. Wenn es ein anderer als der des Reisebloggers wird – schade um die schönen Beirtäge, die ich vermissen würde, aber es geht niemandens Welt unter. Mach, was Dir gefällt..
LG
Hubert
Hallo Hubert,
Konferenzen bringen es ja leider so mit sich, dass die Inhalte oberflächlich sind. Ganz klar, wenn jeder nur eine halbe Stunde Zeit hat. Wenn ich mal irgendwohin gehe, dann auch eher, wenn ich Potential für Networking sehe.
Viele Grüße,
Patrick
Ein toller Artikel!
Seit wir uns vor einem guten Jahr kennen gelernt haben, las ich jeden Artikel von dir. Wir waren ein paar Tage zeitgleich in Mexiko und da wurde mir der Kontrast zwischen unseren beiden Ansätzen schnell bewusst:
Du lebst vom Reisen, ich arbeitete um zu leben, am liebsten reisend (oder so…)
Als ich auf dem ersten Meetup am Rande der ITB war wurde mir klar: Ich will nicht von meinem Blog/von meinen Reisen leben und als die Vorstellungsrunde zu mir kam sagte ich nur:“Ich bin Marc, ich bin mir noch nicht sicher was ich will.“
Ich glaube das ist ein Satz, der mich ziemlich komplett beschreibt und insbesondere die Lektüre deiner Beiträge auf Introvertiert.org hat mir sehr geholfen nicht mehr zu fragen, was mit mir nicht stimmt, sondern zu sagen: Hallo, ich bin Marc und ich bin halt so.
Vielleicht ist es Zeit, das Reisen für dich wieder Quelle der Inspiration wird, statt Einnahmequelle. Dann wird ja auch egal, wo die Reise geographisch hingeht.
Gute Reise auf jeden Fall,
und danke! :-)
Hi Marc,
„Ich bin Marc und ich bin wie ich bin“ ist ein guter Ansatz. Daran muss ich auch noch jeden Tag arbeiten, aber es wird.
Ich denke auch, dass ich irgendwann nur wieder des Reisens wegen reisen werde. Das wird bestimmt auch wieder schön ;-)
Hey Patrick,
ich war genau vor einem Jahr an diesem Punkt und habe mittlerweile einen guten Weg gefunden damit umzugehen. Statt nach Brasilien zu reisen habe ich mich damals entschlossen in Argentinien zu bleiben, ganze 6 Wochen an einem Ort – ich war einfach Reisemüde.
Danach ging es nach Deutschland zurück und ich habe schnell gemerkt das ich meine Wohnung und mein Umfeld in Hamburg gar nicht komplett zurücklassen möchte. Ich habe daher beschlossen nur für definierte Zeiträume woanders zu leben bzw. längere Reisen anzugehen. Die Grenze liegt hier bei 2-3 Monaten, dann muss ich zurück. Um neue Kraft zu tanken, alte Freunde zu sehen – Heimat zu fühlen.
Die Zweifel sind wichtig und gut – das zeichnet u.a. einen erfolgreichen Unternehmer aus. Auch ist es hier so das viele Dinge von denen man jetzt noch überzeugt ist in ein paar Jahren ganz anders aussehen, ich bin daher eher defensiv bestimmte Philosophien als „das Ding“ zu empfehlen.
Vor allem spielen viele private Gründe eine Rolle – sie beeinflussen Philosophien, Lebensentwürfe auf eine ganz entscheidende Art. Das, genau das, ist jedoch gut – schließlich ist das Leben ein ständiger Veränderungsprozess und bringt in jedem Abschnitt neue Herausforderungen mit sich.
Ich ziehe meine Kraft mittlerweile schon lange nicht mehr aus den Reisen an sich, sondern aus den spannenden Projekten die ich damit verbinde – das sind derzeit vor allem Videoprojekte. Aber ich bin ständig auf der Suche nach neuen coolen Ideen die man angehen kann und das bringt mir persönlich Spaß. Das in Kombination mit einer guten Reise-Heimat Balance hat mir im letzten Jahr geholfen mein persönliches Glück zu finden ;)
Hi Steve,
von Dir kann ich mir etwas abschauen! Das klingt nach einer sehr guten Heimat-Reise-Balance.
Mein Ziel ist auch, mir wieder eine Basis zuzulegen, in der ich bleiben kann, bis mir die Decke auf den Kopf fällt – und dann ziehe ich wieder los.
Meine berufliche Unabhängigkeit möchte ich mir in jedem Fall erhalten, aber eben mit mehr Heimat. Und dann vielleicht auch nicht so viel hin- und herreisen, sondern nur wenige Orte besuchen, wie Du es machst. Das bedeutet, dass ich den Reiseblog irgendwann anders inhaltlich aufziehen muss.
Viele Grüße,
Patrick
„In dieser Zeit entstehen gute Texte […]“ – ja, Patrick, das kann ich unterschreiben! Danke für diesen tollen Text, der mich sehr beeindruckt: Schön, wie ehrlich du bist und zeigst, dass auch das Leben als Reisender kein glitzernder Ponyhof ist. Ich finde es mutig, dass du auch die Zweifel thematisierst, die in jedem von uns stecken – das zeigt wahre Stärke und einmal mehr, dass du mein Lieblings-Reiseblogger bist!
Viele Grüße von Jules
Hi Jules,
vielen Dank für das Kompliment :-)
Interessanter Artikel! Danke dafuer.
Zweifel plagen jeden von uns sicherlich mindestens 1x am Tag und manchmal auch ueber laengere Zeit. Lass dich von ihnen nicht von einem positiv gestimmten Leben abhalten. Positive Gedanken werden dich immer aus Zweifeln herausholen :-)
Auch wenn es als eher introvertierter Reisender oft schwieriger ist. Ich bin zwar keine Reisende im Sinne von digitaler Nomadin ueber laengere Zeit, aber kann deinen Standpunkt sehr gut nachvollziehen.
Hi Sindy,
stimmt, letztendlich muss man sich mit positiven Gedanken wieder aus den Zweifeln herausziehen. Das gelingt nach einer Weile immer ganz gut.
Grüße nach Wales,
Patrick
Wahre Worte!
Zweifel gehören so sehr zum Leben wie Glücksmomente, weil sie uns eben zu diesen führen. Wenn man sich regelmäßig bewusst hinterfragt & neue Perspektiven einnimmt, ist das im ersten Moment anstrengend & oft auch ernüchternd. Aber man kann so viel dazu gewinnen!
„Don’t be afraid of falling. Be afraid of not flying.“
Ja, es geht immer weiter und in der Regel wird’s besser :)
Ich finde Zweifel wie auch (gute) Kritik etwas Wunderbares! Sie sind wie die Ampeln im Verkehr, die uns innehalten lassen, bevor wir möglicherweise in die falsche Richtung abbiegen. Und ich glaube auch, dass gerade die Menschen – die Zweifel zulassen – mehr erreichen können, weil sie sich besser reflektieren und durch die Auseinandersetzung entsprechend sichere Entscheidungen treffen können (auch, wenn es am Ende vielleicht etwas länger dauert als bei anderen).
Hi Ute,
Du kennst das ja momentan auch gut, so kurz vorm Aufbruch.
Und vermutlich geht’s danach weiter, wenn Du eine Weile unterwegs bist. Das gehört dazu.
Hi Patrick,
Es ist gut, auch einmal die andere Seite zu lesen – und nicht nur Lobeshymnen. Jeder hat andere Bedürfnisse und Erwartungen an eine solche Konferenz – sowohl aufgrund seiner Persönlichkeit als auch aufgrund seiner (Lebens-)Erfahrung, die er/sie bereits hat oder nicht. Ich kann zum Teil nachvollziehen, wie du denkst. Zugleich meine ich aber, dass das Event vielen Menschen mit anderem Background und weniger Erfahrung viel geben konnte.
Ich möchte dir widersprechen, dass der Zuspruch und die Motivation anderer generell wenig bringt. Mir bringt Zuspruch anderer sehr viel. Auch Motivation kann ich daraus ziehen. Meinen Schritt, mich selbstständig zu machen, verdanke ich dem Zuspruch anderer.
Vielleicht muss man sich vom Schubladendenken verabschieden und letztendlich ist der Begriff des digitalen Nomaden am Ende des Tages nichts anderes als der Versuch, eine Gruppe von Individualisten in eine Schublade zu stecken und ein Namensschild drauf zu machen (was ja auch okay ist, das machen Menschen am laufenden Band). Ob man nun aber reist oder nicht reist, viel oder wenig, am Ende muss man sich doch nur selbst glücklich machen. Who cares, welches Aufkleber auf der Schublade klebt?
Ich für meinen Teil möchte ortsunabhängig sein, damit ich mehr Zeit für Partner und Familie habe, mal bis mittags im Nachthemd arbeiten kann und ein paar Wintermonate gegen Wärme tauschen kann. Nicht für jeden ist das Reisen eine Flucht. Wenn du aber feststellst, dass es bei dir so ist, dann ist das sicher eine sehr wertvolle Erkenntnis und Zeit, etwas zu ändern.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch, dass der Titel meines Artikels „digitale Nomaden: Ich liebe Euch“ mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist, auch wenn mich die Freundlichkeit der Menschen auf der DNX in der Tat begeistert hat. Sie steht im krassen Gegensatz zu meinen Erfahrungen in der Welt der großen Firmen.
Ich bin gespannt zu sehen, wie es bei Dir weitergeht und habe höchsten Respekt vor deinem Mut zur Offenheit und Fähigkeit zur Reflexion.
Liebe Grüße,
Tim
Hi Tim,
danke für dein ebenso reflektiertes Feedback :)
Klar, ich gehe davon aus, dass die Teilnehmer viel mitgenommen haben. Die Euphorie war in jedem Fall da und ich finde Dein Titel („Ich liebe Euch..“) hat die Stimmung gut wiedergegeben, ob nun mit Augenzwinkern oder nicht.
Inspiration ist wichtig. Dafür war das Event da. Es hilft den Leuten sicher zu sehen, wenn da zehn Leute auf der Bühne stehen und ihnen vorleben, dass es geht. Aber das allein bringt noch nichts. Die eigentlichen Hürden kommen danach, wenn wieder Alltag ist. Jetzt muss jeder selbst loslegen.
Ich mag auch Deinen Ansatz des digitalen Nomadentums. Die Freiheit und Unabhängigkeit bei der Arbeit möchte ich mir in jedem Fall erhalten. Ich genieße es, meinen Tag völlig frei einteilen zu können. Meine Arbeit baue ich mir so um die sozialen Ereignisse herum.
Viele Grüße nach Berlin!
@Tim: Alter Schwede, Du trägst ein Nachthemd!?? ;)
@Tim Lol, nee nicht wirklich. Aber ich mag das Wort. Nacht-T-shirt klingt nicht so gut und dass ich öfters oben ohne schlafe interessiert hier sicher auch eher weniger ;-)
Hallo Patrick,
Ich habe mich sehr gefreut, Dich persönlich auf der DNX kennengelernt zu haben. Die Veranstaltung kam bei mir sehr positiv an, aber hauptsächlich bedingt durch die interessanten Menschen die ich dort getroffen habe. Alle möchten etwas tun, dass sie glücklich macht und etwas ändern, oder haben es schon. Das Leben besteht aus ständigen Veränderungen. Bei mir schon seit fast 50 Jahren. Fast ich gestern supertoll fand, muss mich morgen nicht mehr unbedingt glücklich machen. Wichtig ist, damit umzugehen und seinen persönlichen Frieden damit zu finden. Auch ich fragte mich (und tue es noch immer) ob DAS mein künftiger Weg ist, also Reiseblogger… Bin ich dort ein Exot? Kann ich mich damit identifizieren? Auch und gerade deshalb fuhr ich zur DNX. Ich hatte dort jedenfalls eine Eingebung. :-)
Was daraus wird – wir werden sehen!
Ob es was wird und wenn ja wie lange?
Keine Ahnung!
Ich kann mir vorstellen was Dich derzeit in Leipzig bewegt. Wahrscheinlich ähnliches wie bei mir… Ist auch egal, letztendlich nimmt uns niemand die Entscheidung ab.
Wenn Dein Glück (derzeit) vielleicht woanders liegt, warum nicht? Probiere es aus! Ich würde mich freuen, gerade von Dir auch künftig etwas zu lesen, was auch immer es dann ist. Denn du bist ehrlich und schreibst was Du denkst – was Dir sicherlich auch nicht immer leicht fällt.
Liebe Grüsse, Holger
Hi Holger,
wie sah denn Deine Eingebung auf der DNX aus? Kannst Du mir auch privat schreiben, wenn Du möchtest.
Falls es für Dich weiter in Richtung digitales Nomadentum und Reisebloggen geht, kannst Du auch gern mal einen Gastartikel hier schreiben. Ich weiß, dass sich viele Leute in Deiner Generation fragen, ob das noch machbar ist.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
das ist ein toller und ehrlicher Artikel, den Du da geschrieben hast. Finde ich mutig!
Und Du hast sicherlich recht, dass man niemanden davon ÜBERreden sollte einem auf seinem Weg zu folgen. Aber man darf ihm gut ZUreden, den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Ihm Mut machen, sich nicht von eigenen Ängsten oder gar denen der anderen abhalten zu lassen von der Verwirklichung seines Traumes. Du hast Recht, die Motivation muss immer aus einem selbst heraus kommen. Aber manchmal brauchen die Menschen einfach nur die Bestätigung „Du bist gut so, wie du bist und du bist nicht verrückt oder allein“.
Und so habe ich auch die Konferenz verstanden. Aufzuzeigen, dass es nicht den EINEN Weg gibt, sondern unzählige. Und dass jeder sehen muss, welcher der richtige ist.
Weil jeder Mensch ist nun mal anders, hat andere Wünsche, andere Ziele. Der eine mag alle ein-zwei Wochen woanders sein und der andere braucht regelmäßig seine Familie um sich. Trotzdem können beide Digitale Nomaden sein! Es geht dabei doch eigentlich nur um die Freiheit zu können, wenn man denn will.
Ich wünsche Dir ganz schnell mehr Klarheit für Deinen Weg!
Herzliche Grüße
Steffi
PS: Und du hast wirklich erst zwei Vorträge in deinem Leben gehalten? RESPEKT!
Hi Steffi,
da bin ich ganz bei Dir. Und aus diesem Grund gibt es auch diesen Artikel. Um allen Zweiflern zu zeigen: Du bist nicht verrückt und nicht allein. Insofern haben die DNX und dieser Artikel einen ähnlichen Zweck.
Ja, ich bin kein Vortragsprofi. Um ihn so hinzubekommen wie am Samstag brauche ich viel Vorbereitungszeit.
Hallo Patrick,
Daumen hoch für Deine GRÖßE.
Wir diskutieren bei uns auch täglich nach der Konferenz. Die Menschen lieben Freiheit und Unabhängigkeit und vor allem Selbstbestimmtheit. Die Werte, Ziele, Visionen sind es wonach sich Motivation richtet. Das kann nur jeder für sich persönlich definieren.
Man kann sich viele Dinge anschauen und ausprobieren, ob etwas für seinen Lebensweg dabei ist. Zeiten, Verhältnisse können sich ändern.
„Nichts ist so kontinuierlich wie die Veränderung…“ Wichtig ist, dass man seinen Intuitionen und (Glücks-) Gefühlen nachgibt und diese lebt.
Genau das tust Du und es ist in Ordnung. Menschen lieben die Begeisterung und auch das Gruppengefühl. Viele werden auch merken, dass Sie im Leben auch Wege eingeschlagen sind, die nicht ein Leben lang die richtigen sind.
Auf alle Fälle verstehe ich Dich, der ex- und introvertierte Dividendenhamster ;o)
Lass uns gerne in Kontakt bleiben, bin auch oft auf Reisen in Dresden, Leipzig, MV und natürlich im Ausland…
Danke für Deinen offenen Vortrag auf der DNX sowie auch hier für Deine Offenheit. Das zeichnet Menschen mit wahrer Größe aus. Alles Gute…!
Hallo René,
mit Deinem Kommentar zum „Gruppengefühl“ gibst Du mir eine gute Vorlage :-)
Bei mir ist es nämlich meistens umgekehrt. Je euphorischer die Gruppe wird, desto vorsichtiger werde ich und ziehe mich zurück.
Das kann ich in meinem Umfeld immer wieder beobachten. Wenn sich Menschen zusammenschließen und ein gemeinsames Thema bejubeln, fühle ich mich sofort unwohl.
Kann ich nachvollziehen. In meiner Jugend gab es Verkaufsveranstaltungen, wo sich viele auf die Schenkel geklopft haben,was für tolle Haie sie sind. Es werden dort Menschen aufgeblasen und fallen nach einigen Tagen demotiviert zusammen…
Hut ab, Patrick – mal wieder. Weißt du, ich finde deine Meta-Beiträge (wenn ich so sagen darf) immer viel spannender als die Reiseberichte …
Ich bin gespannt auf deinen weiteren Weg!
Hi Jenny,
das finde ich auch ;-)
Danke und Grüße!
Hallo Patrick,
schön ehrlich. Und endlich mal jemand, der nicht den „Ich lebe die Freiheit“, „Frage nicht, Reise“, „Lebe Deine Träume“ Kram noch weiter ins Unmögliche treibt. Da bekomme ich sonst Puls :-)
Zweifeln musst Du also nicht. Vielleicht lässt einen auch nur der Hype zweifeln, weil es wie unter einem Brennglas alles auf einmal so wichtig erscheint. Und das ist es ja nicht, auch wenn man sich tagtäglich mit Reisen und so beschäftigt. „Du kannst es auch“ halte ich ohnehin für Krempel. Die Frage ist doch, warum muss es denn jemand auch können? Es besteht doch kein Grund dazu, oder? Das entwickelt sich ja schon fast zur Drückerkolonne der Glückseelig-Reisenden. Naja, komisches Bild, aber ich finde das alles grad recht komisch. ;-)
Gekrönt noch von Gründen, warum Reisen einen zum besseren Menschen macht. Da weiss ich dann auch nicht mehr weiter. Alles ziemlich verkrampft und überhöht auf Dauer. Aber vielleicht ist es diese Entwicklung, dieser Hype, diese kleine und völlig unwichtige Themenwelt, in der wir uns gerade drehen, die dann solch einen Druck und dadurch Zweifel auslöst.
Und ehrlicherweise ist es ja auch ein Zeichen, wenn aus so etwas Schönem, wie Reisen und darüber bloggen, auf einmal Stress wird. Die Sorge um den nächsten Artikel. Ehrlich, wenn es mal soweit kommt, dass man reist, um zu bloggen, dann Gute Nacht. Andersrum kann man es als Geschäftsmodell durchgehen lassen ;-)
Naja, was ich sagen will: Nur Idioten ändern ihre Meinung nicht. Selbstzweifel sind aus meiner Sicht das Salz in der Suppe des Lebens und lassen uns immer wieder Neues entdecken. Und wenn es die Erkenntnis ist, dass man grad halt mal keinen Bock auf Reisen, Bloggen, Nomadentum und überhaupt hat.
Ich lese trotzdem gerne bei Dir, auch wenn Du nicht reist. Oder nur einmal im Monat was postest. Das ist mir lieber als eine substanzlose „Amy&Pink“ Bloggerei.
Gruß,
martin
Hallo Martin,
besten Dank für Dein Feedback!
Ich würde sagen, alle diese Blogs haben schon ihre Berechtigung. Einige Leute brauchen eben Zuspruch, weil sie ihn vielleicht in ihrem eigenen Umfeld nicht spüren. Da kommen Konferenzen und Blogs gerade recht. Mir selbst ist die Gruppendynamik in diesem Fall etwas zu viel geworden.
Reisebloggen als Geschäftsmodell funktioniert. Aber dann ist es eben wirklich ein Geschäftsmodell und nicht mehr Reisen als Urlaub.
Schön, dass Du dabei bleibst!
Hallo Patrick,
diese Reisemüdigkeit kenne ich auch. Ein Teil von mir liebt das Reisen nach wie vor, ein anderer aber findet alles zunehmend langweilig. Man ist zwar immer wieder in neuen Ländern und Städten, aber irgendwie wiederholt sich alles. Insbesondere die Gespräche mit anderen Reisenden.
Meiner Meinung ist das Problem, dass man beim Reisen wegen des ständigen Weiterziehens immer an der Oberfläche kratzt. Die richtige Lösung war für mich, eine Weile an einem Ort zu bleiben und mich dort ins lokale Leben zu integrieren, so wie ich das in Peking gemacht habe.
Wenn ich die Wahl habe, würde ich auch nun lieber wieder ein oder mehrere Jahre in einer spannenden Ungebung leben und eine Kultur wirklich entgegen statt von einem Ort zum nächsten zu hetzen.
Viel Glück bei deinem weiteren Weg…
Oli
Hi Oli,
wir werden schon alle unseren Weg finden :-)
Hey Patrick,
danke für deine ehrlichen Worte. Mehr kann ich gerade nicht zu Papier bringen – da hast du mich zum Nachdenken gebracht in einer Richtung, in der ich ohnehin schon nachgegrübelt habe.
Liebe Grüße,
Ben
Hey Ben,
es bedarf nicht immer vieler Worte :)
Viele Grüße,
Patrick
Ich kann Dich verstehen. Nach 6 Monaten Reise ununterbrochen hatte ich die Schnauze voll und erkannt, dass ich eine Homebase brauche. Eine Couch, meine Freunde, Spargel, ein ordentliches Bier.
Ich denke, recht wenige koennen ihr Leben soweit wegschliessen, dass sie auf Dauerreisen mit sich allein und fluechtigen Bekannten gluecklich werden.
Hello, hello Patrick,
Deine Reisemüdigkeit und Deine Zweifel kann ich gut nachvollziehen. Zweifel hat jeder, auch wenn es ungern zugegeben wird. Umso mutiger von Dir, Dich hier ehrlich in aller Öffentlichkeit zu äußern und Hut ab vor dem Grad Deiner Selbstreflektion.
Als digitalen Nomaden habe ich mich nie gesehen und ich werde auch keiner werden. Wie ich während meiner Asienreise feststellen konnte genau aus zwei Gründen:
Reisen ist für mich immer eine letzte Trutzburg der Freiheit und Unabhängigkeit gewesen, bei der ich mich unbeschwert habe treiben lassen. Auf der unbewussten Suche nach interessanten Geschichten und in einem „Artikeldenken“ hat sich mein Reiseverhalten zum negativen hin verändert. Die frühere Leichtigkeit ist einem „Artikeldenken“ gewichen, dass mich gestresst auf meiner Reise hinterliess. Deswegen werde ich zukünftig nicht live schreiben, sondern dann wenn ich Lust verspüre oder die Muse dazu habe.
Zum anderen spüre ich, dass ich derzeit einen festen Bezugspunkt brauche und mir Stabilität wünsche. In meinem Fall ist das Köln. Das heisst nicht, dass ich nicht einmal für 4 Wochen verreisen werde, aber über längere Zeit kann ich mir das derzeit nicht vorstellen.
Warum ich Dir das erzähle: Weil Du denke ich in einer ähnlichen Situation bist. Und was mir bisweilen immer geholfen hat ist mein Bauchgefühl. Wann immer ich diesem nicht folge, läuft es irgenwann zwangsläufig nicht mehr rund. Vielleicht hilft es Dir auch wenn Du Dein Bauchgefühl befragst?
Ich glaube letztendlich geht es darum, was sich für Dich richtig und zufrieden anfühlt. Und da bin ich mir sicher, bist Du auf dem richtigen Weg.
Viele Grüße und alles Gute
Patrick
Hi Patrick,
danke, dass Du Deine Erfahrungen teilst. Die sind ja wirklich sehr ähnlich! Interessant vor allem, dass Du sie schon in einer vergleichbar frühen Phase gemacht hast.
Das mit dem Bauchgefühl stimmt. Mir war in den letzten Tagen ziemlich unwohl wegen dieses Themas. Doch als ich heute diesen Artikel veröffentlicht habe, ging es gleich besser :)
Viele Grüße nach Köln,
Patrick
Hello Patrick,
es tut wirklich gut darüber zu „reden“ :). Ich denke, dieses Gefühl kommt bei mir daher, dass ich schon bevor ich mich meinem Blogprojekt gewidmet habe, sehr viel unterwegs war und ich mich rastlos gefühlt habe. Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass es mir an vergleichsweise früher Stelle aufgefallen ist.
Im Endeffekt geht es, wie ich glaube darum, frei und unabhängig selbst entscheiden zu können und nicht fremdgesteuert. Da kann ich mich Dir und Tim nur anschliessen. Am besten dort, wo man sich am wohlsten fühlt.
Ein schönes Wochenende und Grüße zurück nach Leipzig
Patrick
Ich habe auch mal Zweifel.
Danke für deinen ehrlichen Artikel!
Hallo Patrick,
danke für Deinen offenen Artikel.
Würden sich die Zweifel vielleicht ändern, wenn Du mit einem/einer festen Partner/Partnerin reisen würdest? Einem Partner, der Dir jederzeit ein „Fallen/Rückzug“ ermöglichen würde?
Gruß Peter
Hallo Peter,
das könnte sehr gut sein :)
Viele Grüße,
Patrick
Hallo Patrick,
habe Dich auch auf der DNX das erste Mal „live“ gesehen, war vorher aber schon Leser hier…
Die DNX hat mir weitergeholfen, definitiv. Negativer Beigeschmack waren nur die „Jubel-Orgien“, die mir menschlich halt nicht zugesagt haben. Liegt vermutlich an meiner Introvertiertheit! ;-)
Ansonsten halt eben viel Motivation, Inspiration und interessante Leute!
Was für mich wichtig ist… man MUSS ja nicht dauernd reisen, aber man KÖNNTE… das ist für mich das Entscheidende.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich ständig reisen wollte (vermutlich ein paar Monate, Jahre
schon…), noch dazu habe ich eine Freundin mit Kind. Geht also sowieso nicht. ;-)
Und nach einem meiner Urlaube war ich doch recht froh, wieder daheim zu sein und hätte es mir nie vorstellen können, das „dauernd“ zu machen! ;-) Wobei man ja sicherlich mal ein halbes oder ganzes Jahr an einem „festen Ort“ verbringen könnte…
Und es muß um Himmelswillen nicht immer ein Reiseblog sein…
Gibt´s doch schon genug sehr gute Blogs und was sollte ich da noch für einen Mehrwert erschaffen? ;-)
Ich hab meine Nische gefunden (die DNX und Dein Vortrag waren der letzte Auslöser…), die ich „nebenbei“ aufbauen kann und irgendwann trägt sich das auch mal finanziell…
Was ich eigentlich sagen wollte: Du machst das schon! So oder so! :-)
Hi Mike,
Du hast recht, man muss nicht reisen. Und man muss nicht unbedingt einen Reiseblog haben (wenn man ihn hat, muss man aber schon reisen ;-) ).
Falls Du Lust hast, mir von Deiner Nische zu erzählen, schreib mir gern mal eine E-Mail. Würde mich interessieren, was die DNX-Teilnehmer und meine Leser so treiben :)
Viele Grüße
Patrick
Hey Patrick,
willkommen im Land der freiwillig sesshaften digitalen Nomaden. Seine Einwohner: ich, und sicher auch ne Menge anderer Leute. Man muss nicht alles tun, nur weil man’s könnte.
Liebe Grüße
Tim
Hi Tim,
genau so ist es. Das wird auf lange Sicht auch mein Modell sein.
Theoretisch ortsungebunden – aber vor allem frei und unabhängig in unseren Entscheidungen.
Viele Grüße nach München!
Patrick
Hi Patrick,
weisst Du, der grosse Unterschied zwischen digitalen Nomaden und echten Nomaden ist, dass die Echten, ihre Familie und Freunde mitnehmen. Als digitaler Nomade ziehst du alleine los. Was nicht heisst, dass du unterwegs alleine bist, aber vielleicht dennoch einsam…
Ich konnte mich nie fürs dauerhafte Reisen entschliessen, weil ich genau wusste, mir würde die „Heimat“ fehlen. Und so bin ich Reisejournalistin geworden, die sich zwar die Welt anschauen darf, aber immer wieder nach Hause kommt. Mag sein, dass das aus Sicht vieler „Hardcore-Reisender“ oberflächlich ist, aber für mich stimmt’s. Und mittlerweile habe ich auch gelernt, dass ich nicht gerne alleine reise und versuche das, wenn es immer geht, zu berücksichtigen.
Patrick, Du wirst rausfinden, was für Dich stimmt – und ich freu mich für Dich :-)
Herzlich
Inge
Hallo Inge,
ich finde das gar nicht oberflächlich. Jeder reist so wie er/sie es mag.
Viele Nomaden lernen unterwegs Menschen kennen – das sind dann eben neue Freunde oder eine Art Ersatzfamilie. Doch ich merke, dass mir das nicht ausreicht.
Viele Grüße,
Patrick
Hallo Patrick & andere, denen es ähnlich geht –
ich freue mich sehr über diesen Artikel ohne das übliche „YEAH YEAH YEAH – ich mach was Supertolles und Du kannst das auch.“
Stattdessen lese ich heraus: „Ich mach was, das hat Vor- und Nachteile, es ist im Fluss, ich entwickle mich und manchmal passt dann das alte Modell vielleicht nicht mehr. Oder ich zweifle und weiß vielleicht im Augenblick noch gar nicht, wo die Reise weiter hingeht.“ Das ist das Leben – und ich finde es wichtig, dass auch Fragen, Zweifel, Veränderungen ihren Platz haben. Und danke, dass Du Deine Leser daran teilhaben lässt. Denn dadurch merkt man, dass hinter dem tollen Reiseblog und hinter dem tollen Reisebloggerjob ein ganz normaler Mensch steht, der sich mit ähnlichen Gedanken herumschlägt wie man selbst manchmal.
Was die Substanz und das Gejubel auf der DNX betrifft, ging es mir wie Dir und den anderen Introvertierten in den Kommentaren. Mich hat die Veranstaltung weitergebracht, inspiriert und auch motiviert – aber Gemeinschaftsgejubel und zu enthusiastische Motivationsbeiträge sind nix für mich, da denke ich immer, ich muss gleich ein Kaffeeservice oder eine Heizdecke kaufen.
Fazit – vielleicht denkst Du ähnlich: Man muss aufpassen, nicht in der begeisterten Masse unterzugehen, und stattdessen nah bei dem bleiben, was einen selbst zufrieden macht – auch wenn es vielleicht krumm, schief, leise, langsam, unerwartet, nicht eindeutig, nicht entschieden, nicht massenkompatibel ist oder schlichtweg ein Kompromiss ist.
Zum Thema „reisemüde“ fällt mir noch was ein, was ich glaube ich mal bei Tim von earthcity gelesen habe – das gefällt mir persönlich sehr gut, weil es den Druck rausnimmt, immer was Spektakuläres machen zu müssen: Als digitaler Nomade kannst Du an jedem Ort der Welt arbeiten – in Südafrika oder Thailand, aber genauso gut am Küchentisch der Oma in Oer-Erkenschwick. Oder einfach zu Hause, im Schlafanzug…
Viele Grüße,
Stefka
Hallo Stefka,
vor allem wir ruhigen Menschen können wohl am wenigsten mit zu viel Gejubel anfangen. Das macht uns erst recht skeptisch ;-)
Tim hat damit ganz recht. Bei meiner Oma gibt’s zwar kein Internet, aber sonst stimme ich ihm zu ;-)
Perspektivisch heißt das, mich vom Thema Reisebloggen etwas lösen zu müssen.
Viele Grüße aus Leipzig nach Leipzig,
Patrick
Hallo Patrick,
ich folge dir nun auch schon eine Weile und komme immer wieder auf deine Seite zurück wenn ich Tipps für schöner Reise-Routen brauche. Ich schreibe zwar zwei Blogs (einen privaten Neuseeland Reiseblog und meinen Blog über Yoga, Leben, Reisen etc.). Ich verdiene mit keinem der beiden Blog Geld und halte mir das für die Zukunft offen. Wahrscheinlich muss ich auch erstmal herausfinden ob ich wirklich Lust hätte mein Leben um einen Blog herum aufzubauen, zweimal pro Woche was tolles zu schreiben etc. Bei mir kommen die Texte sehr spontan und manchmal gar nicht, was für einen regelmäßigen Blog nicht so gut ist wenn man Geld verdienen möchte.
Aber warum ich jetzt gerade einen Kommentar schreibe: Ich finde deinen Beitrag über deine Zweifel einfach total entwaffnend ehrlich :) Es ist unglaublich wie ehrlich du hier schreibst und uns quasi in deine Seele blicken lässt. Ich glaube viele Menschen zweifeln und keiner mag es zugeben. Mir geht es momentan manchmal auch so.. Ich reise jetzt seit fünf Monaten durch Neuseeland und ganz ehrlich hab ich es zwischendurch nicht mehr genossen, das Land hat mich fast schon genervt und ich hab mich sehr sehr oft gefragt was ich hier eigentlich tue. Rückblickend denke ich, dass ich damals einfach zu hektisch gereist bin, keine Zeit mehr hatte das was ich sehe wirklich aufzunehmen und zu genießen. Diese abhoppeln von Plätzen die man gesehen haben muss kann so anstrengend sein. Für mich selbst habe ich gelernt dass ich am liebsten seeehr langsam reise, was ich jetzt auch wieder tue und genieße. Aber dafür braucht man halt auch die entsprechende Zeit. Ich finde das gute an Zweifeln ist, dass wir so wirklich die Möglichkeit bekommen, unser Leben zu hinterfragen. Vielleicht sollte man nicht beim ersten Zweifel alles hinschmeissen, aber wenn sie immer wiederkommen und man sich einfach nicht mehr gut fühlt, dann sollte man sie sich doch nochmal etwas genauer ansehen und evtl. das Leben „umlenken“. Das ist ja auch das Schöne am Leben, man hat immer die Chance dem Weg eine andere Richtung zu geben. Vielleicht waren ja deine zwei Jahre als ausschließlich Nomade erstmal genug und nun ist die Zeit für etwas neues? In welcher Form auch immer. Beim Reisen fehlen einem natürlich irgendwann die Wurzeln, die Heimat, Freunde, Routine usw. Aber das blöde ist, dass wenn man das alles hat, dass einem dann ziemlich schnell das Reisen wieder fehlt :) Wahrscheinlich ist ein Mittelweg wirklich das Beste :) Ich bin gespannt für was du dich entscheidest.
Liebe Grüße aus Napier, Chrissy
Hi Chrissy,
danke für Deinen Kommentar!
Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass ich am Ende wieder das andere vermisse, wenn ich mich für das eine entscheide. So ist es nun mal. Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite ;-)
Aber ich habe jetzt zumindest schon ein Extrem kennengelernt und weiß, was mir dabei noch fehlt. Ließe sich das irgendwann verbinden, wird das vielleicht die ideale Lösung sein.
Ich werde hier wohl wieder entwaffnend ehrlich berichten ;-)
Viele Grüße,
Patrick
Typisch für Intros, typisch für Menschen, typisch für mich. Sich zuviele Gedanken zu machen… Über gestern, über morgen usw. Schon versucht zu meditieren? Hilft mir zumindestens die Gedanken etwas bzw. immer mehr auszuschalten. Natürlich nicht immer, aber mit der passenden Musik gelingt es immer besser. Zweifel sind auch Gedanken. Alles der gleiche Mist.
Also: Du bist nicht alleine oder wir sitzen alle im selben Boot. Ich glaube, ich weiß, was du „hast“, aber dazu dann vllt. (bald) mehr von deiner Seite aus. Es ist doch häufig, wenn nicht immer so: Ist das Ziel erreicht, die Anerkennung da, wirds langweilig. Und weiter geht die „Suche“.
Ich denke dir persönlich (tief im Innern) bringt es wenig, wenn du 5.000 Fans hast und alle dich anhimmeln… Ist quasi ganz „nett“. Naja… Ist wieder n langes Thema, was du hier aufgreifst und kommt gut an. Also futsch mit DIESEM Zweifel. Wenn deine Zweifel allerdings nichts mit 101places, nichts mit der DNX o.ä. zutun haben, dann raus damit (mindestens aus deinem Körper und Kopf), „arbeite“ dran.
PS: Sitze oft Wochen, ja sogar Monaten an einem Artikel. Um dann feststellen zu müssen, dass sich kaum einer für interessiert. 50 Leute woohoo und ich hatte beschissene Ängste, Zweifel und Hoffnungen. Oder ich kritzel was hin und das kommt besser an (versteh sowas bis heute nich). Naja, shit happens. Sometimes. But sometimes it’s magic. :)
Noch was: Ein bisschen spüre/sehe ich deine Zweifel. Aber nur ein bisschen. Sonst kommst sympathisch rüber und sprechen tust auch einwandfrei. Bei der DNX warst etwas „steif“ oder wie sagt man – etwas ernst – aber dein wertvoller, interessanter und hilfreicher Vortrag hat das zum größten Teil kaschiert/weggemacht.
Danke für den Mut zur Ehrlichkeit und den Mum vorgesprochen zu haben und dein „Nein“ bezüglich der kommenden DNX. Darauf kannst stolz sein. Und froh, da vllt. ein Stein vom Herzen fällt.
Wollt mich eigentlich kurz fassen, aber i.wie gelingt mir das nie. Naja, wen kümmert es. Könnt noch mehr schreiben, aber reicht für heute. Spannendes Thema. Bin gespannt, wie dein Leben weiter geht. Falls du in Berlin bist und Lust zu reden hast, weißt ja, wie du mich kontaktieren kannst. Bis dahin und gute Reise!
Hi Valeria,
besten Dank für Deine immer länger gewordene Nachricht ;-)
Mit der Anerkennung nennst Du ein interessantes Stichwort. Anerkennung ist ja schon nett und wichtig. Die fühlt sich prinzipiell gut an. Aber sie nutzt sich auch ab bzw. ist etwas abstrakt, wenn sie von den von Dir genannten 5.000 „Fans“ kommt. Anerkennung von zwei oder drei mir nahe stehenden Menschen ist mehr wert.
Was die Zweifel angeht: Ein bisschen lobe ich sie mir auch. Wie gesagt, sie richten mich neu aus und machen mich besser. Der Artikel war nur ein Ventil. Meditation könnte ein anderes Ventil sein. Das habe ich noch nicht probiert, aber auf dem Plan :)
Gerne und bin ganz bei dir. Liebe Grüße! Und ja, vielleicht versuchst mal deine „Zweifel“ zu umarmen. Mal sehen, was passiert ;)
Danke für den ehrlichen Bericht. Genau so geht es mir auch. Mir wird die übermässige Begeisterung fast schon zu viel. Als müsse sich jeder digitale Nomade selbst überzeugen, dass sein Lebensstil wirklich der Richtige ist. Ich war nicht auf der Konferenz. Genau aus dem Grund, weil ich dachte, dass diese Begeisterungsstürme nichts für mich sind. Ich kenne das Nomadenleben (20 years, 4 continents, countless flights). Und ich weiss, dass der Punkt kommt, wo einen die Einsamkeit erschlägt. Die Ersatzfamilie in Form von Kollegen „on the road“ nicht mehr reicht. Heute bin ich erstmal sesshaft (übrigens in Leipzig). All die Eindrücke und Inspirationen von den Reisen: ich kann das besser umsetzen, wenn ich zwischendurch mal stationär bin. Denn als ebenfalls Introvertierte geht es mir um persönliches Wachstum, Weiterentwicklung, Werte leben usw. und nicht darum, durch die Welt zu jagen und mich mit Wow-Momenten von meiner viel wichtigeren inneren Reise abzulenken. Ich glaube nicht, dass man das Reise-Gen ablegen kann, aber für mich geht es anders weiter, wenn ich wieder losziehe. Nur noch mit Partner/Familie. Und slow travel. Really slow. Wahrscheinlich nicht mal mehr mit dem Flieger. Ich bin gespannt, wie es bei dir weitergeht.
Hallo Nadine,
das klingt sehr interessant. Man liest ja selten von Leuten, denen es so geht. Sie bleiben einfach nur den Konferenzen fern :-)
Ich verstehe momentan vollkommen, dass die „Ersatzfamilie“ nicht ausreicht.
Mit der echten Familie loszuziehen, das klingt auf Dauer doch verlockender.
Beste Grüße aus und nach Leipzig,
Patrick
Hi Patrick,
wieder mal ein Beitrag der ganz tief blicken lässt.
Ich finde es bewundernswert wie offen du dennoch über solche Sachen schreiben kannst. Denn das können nur die wenigsten, zumindest dann auch noch auf den „Veröffentlichtkeitsbutton“ zu drücken trauen sich dann doch nicht viele.
Ich lese deinen Blog nun seit geraumer Zeit wie du mittlerweile selber weißt und kann mich einfach in so vielen Dingen über die du schreibst wiedererkennen.
Du hast mir einiges mit auf den, nein auf meinen Weg gegeben durch deine Texte und deine Art das Leben zu leben.
Deine Zweifel die du im Moment anscheinend vermehrt hast finde ich vollkommen normal. Ich kann nur von mir aus als intro gehen und merke immer wieder wie wichtig es mir ist einen festen Bezugspunkt zu haben. Freunde, die auch wirklich Freunde sind, komme was wolle. Mein Ort von dem ich all meine Trips aus mache, auf die ich mich so sehr freue, aber andersrum mich auch auf mein zuhause freue. Weil ich mich hier einfach wohl fühle und angekommen bin. Sowas ist für mich zum Beispiel sehr sehr wichtig.
Manchmal spiele auch ich mit dem Gedanken alles aufzugeben, aus dem Hamsterrad auszusteigen und auf Reisen zu gehen. Das nicht nur für zwei drei Monate wie bisher, sondern für ein paar Jahre. Einfach nichts mehr zu tun, den Rucksack packen und die Welt zu bereisen. Das ist dann meist die Zeit in der ich mit meinem Chef rede, mir drei, vier, fünf Monate unbezahlten Urlaub nehme und durch die Welt Tingel um festzustellen das ich genau das Leben führe das ich führen will.
Ich hab meinen Job in den ich jederzeit wieder einsteigen kann, Meine Freunde zuhause die immer da sind wenn was ist und wenn mir doch mal wieder alles zu viel wird und ich was von der Welt sehen will, mir mein Chef alle Freiheiten lässt. Wahrscheinlich plant er mich deswegen meist nur so um die sieben bis acht Monate im Jahr mit ein ;-)
Vielleicht brauchst du mal eine Auszeit und nimmst sie dir gerade auch schon, bei deiner Familie, bei deinen Freunden. Einfach nur um deine Akkus wieder aufzuladen und wenn es soweit ist, Kann die Reise weitergehen.
Ich wünsche dir jedenfalls alles alles gute weiterhin und freue mich auf deine nächsten Berichte und Erzählungen :-)
Sollte eigentlich nur ein kurzer Text werden, sorry ;-)
Da Yoga schon mit auf deiner liste steht, brauche ich es ja nicht nochmal extra zu erwähnen ;-)
Hallo Ralf,
ich sehe, wir verstehen uns :-)
Hi Patrick!
Die „dunkle Seite“ des Reisens, wie ich sie gerne nenne.
Bei meinem letzten großen Trip, der auch 11 Monate andauerte, war ich 3 Monate zuvor fertig im Kopf damit. Ich wollte nicht mehr herum ziehen. Die „tollen“ Wasserfälle und was weiß ich noch was es alles zu sehen gab, waren langweilig geworden. Die ständige Konfrontation mit Neuem hat letztlich dazu beigetragen, dass ich nichts mehr so richtig spannend fand und ich auch keine Lust habe, nur des Reisens willen irgendwo neu herum zu düsen.
Deshalb bin ich gemeinsam mit meiner Partnerin in Koh Tao in Thailand geblieben. Und zwar für fast 2 Monate. Wir haben dort gelebt, ein soziales Umfeld aufgebaut, einen Alltag gehabt. Und das war großartig. Eine der größten Highlights der Reise möchte ich fast sagen.
Ironischerweise war ich der letzte, der von mir selbst geglaubt hat, ich würde des Reisens überdrüssig. Nur Hochphasen zu haben bedeutet auch nur, dass man sein Toleranzband verschoben hat. Die Tiefphasen braucht man um wieder runter zu kommen, Erfahrungen sickern zu lassen und dann wieder weiter zu gehen.
Erzählt man diese Erfahrungen jedoch Menschen, die reiseunerfahrender sind, dann stoßt man damit verständlicherweise auf Unverständnis, ja geradezu wird man manchmal als ignoranter Angeber bezeichnet (ja, ist mir alles passiert).
So wie einem der Alltag überdrüssig werden kann, kann das Reisen zum Alltag werden und der Kreis ist geschlossen ;-)
Hi Sebastian,
genau so ist es. Man kann auch zu viel von etwas „Gutem“ haben.
Für mich würde es eher nicht infrage kommen, zwei Monate allein auf Koh Tao zu bleiben. Aber mit einer Partnerin geht das sicher ganz gut.
Beste Grüße,
Patrick
Hi Patrick!
Mit Partnerin klappt es ganz gut, allerdings war auch der gemeinsame Aufenthalt dort die ideale Gelegenheit, unterschiedliche Dinge zu tun.
Ich habe dort meine Freedive Master Ausbildung gemacht, die alleine schon 6 Wochen beansprucht hat. Langweilig wurde mir nicht ;-)
Ich habe momentan den Eindruck, dass mehr Menschen im digitalen Nomadentum ein wenig den Kurs ändern bzw. den Status Quo erneut hinterfragen, wie siehst du das von deinem Standpunkt aus?
Hm, ich weiß nicht. Momentan gibt es viel Euphorie.
Aber einige Nomaden freunden sich gerade mit einer Home Base an. Das ist auch eine gewisse Entwicklung.
Seh ich auch so.
Ein wenig „Back to the roots“ oder das Beste aus 2 Welten. Kommt drauf an, wo und wie man seine Homebase definiert ;-)
Ich denke, so wie in anderen Bereichen auch, entwickeln sich Strömungen. Die Allzeitreisenden, die Auswanderer, die Homebaseler, etc. Im Individualismus hat man doch wieder einige Gemeinsamkeiten ;-)
Hallo Patrick,
dein Artikel erinnert mich an das Zitat eines amerikanischen Psychologen, der sagte:
„Es gibt zwei Dinge, die einen Menschen ins Verderben stürzen können. Das eine ist, wenn er nicht bekommt was er sich wünscht, und das andere ist wenn genau das bekommt, was er sich wünscht !“ (gelesen in „Gier“, von Jason Zweig)
Mit dem Lifestyle der digitalen Nomaden scheint es ähnlich zu sein. Ich habe momentan den Eindruck, dass sich viele digitale Nomaden nach einer Zeit der Freiheit und Unabhängigkeit doch wieder auf eine Homebase mit festeren Strukturen konzentrieren.
Wenn man zeitweise aus dem Alltag ausbrechen kann, ist das ja ganz reizvoll. Hat man jedoch ständig die Möglichkeit, sich ganz frei den eigenen Alltag zu gestalten (was ja der sehnlichste Wunsch ganz vieler ist) dann folgt schnell die „Innere Leere“.
Nachdem ich die digitalen Nomaden jetzt seit ca. einem Jahr verfolge, bin ich für mich zu dem Fazit gekommen, dass eine Alltag mit gewissen Verpflichtungen und Terminen, aber auch gelegentlichen „Ausbrechern“ das gesündeste ist. In dieser Zeit habe ich aus einigen Ressourcen, unter anderem auch aus deinem Blog, gelernt besser und selbstbestimmter mit diesen Verpflichtungen um zu gehen.
Mit deinen deinen nachdenklichen Artikeln hast du mir jedenfalls den Weg geebnet.
Vielen Dank dafür, beste Grüße,
Jens
Hallo Jens,
es freut mich sehr, dass Du aus meinen nachdenklichen Artikeln etwas für Dich mitnehmen kannst.
Das Gras bleibt immer grüner auf der anderen Seite ;-)
Viele Grüße,
Patrick
Hallo Patrick,
ich muss mal anmerken dass mir trotz deinem ausführlichen Artikel nicht klar geworden ist woran du eigentlich zweifelst. Vielleicht habe ich ja etwas übersehen aber ich habe den Text noch ein/ zweimal überflogen und es wirklich nicht gefunden.
Ein Vermutung war, dass du dasran zweifels ob es für dich das richtige ist wieder eine weitere Reise zu machen weil das Reisen ja seine Unschuld verloren hat wie du sagst. Erschien mir aber unsinnig da du ja auch später oder gar nicht reisen kannst. Niemand zwingt dich.
Nächste Vermutung war, dass du mit dem Nomadentum unzufrieden bist. Das habe ich ich aber auch verworfen da du dich ja irgendwo niederlassen kannst (ob befristet oder unbefristet sei mal dahin gestellt) und bleiben kannst.
Dann kam die Vermutung nahe, dass deine Rolle in der Szene dir nicht gefällt, da du ja zweifelst. Das sagt mir aber auch nicht woran.
Zuletzt habe ich vermutet, dass es dir nicht gefällt so zu arbeiten wie du es tust. Macht aber auch wenig Sinn da du ja selber entscheidest wie du arbeist.
Lieber Patrick, ich komm einfach nicht drauf woran du jetzt zweifelst. Kannst du mir das bitte mal für Doofe erklären? :-D
Hey Markus,
ja, kann ich :-)
Ich zweifle an einigem:
– Ob das Leben als Nomade auf Dauer allein funktioniert. Oder ob es nicht einsam macht.
– Ob Reisebloggen wirklich ein so cleveres Geschäftsmodell ist, da es mich zum Reisen zwingt + das Reisen seine Unschuld verliert.
– Ob man all den nachrückenden Leuten, die sich dieses Leben wünschen, wirklich mit Motivationsartikeln und -vorträgen hilft.
– Ob wir als Menschen mit so viel Freiheit überhaupt zurecht kommen bzw. ob die ultimative Freiheit überhaupt so erstrebenswert ist.
Ich hoffe das hilft :)
Hi Patrick,
Da muss ich aber wieder meinen Senf dazu geben :-)
Ob das Leben als Nomade auf Dauer allein funktioniert. Oder ob es nicht einsam macht.
Wer sagt eigentlich, dass du alleine sein musst? Es gibt arbeitsgruppen die in Teams von z.B. 12 Leuten reisen und an ihren Sachen arbeiten. Mal spring jemand ab, mal komt jemand dazu. Ich sehe wirklich nicht die Notwendigkeit alleine zu sein.
Ob Reisebloggen wirklich ein so cleveres Geschäftsmodell ist, da es mich zum Reisen zwingt + das Reisen seine Unschuld verliert.
Ich sehe regelmäßig, dass du Artikel von anderen Bloggern veröffentlichst und so mehr Reiseberichte zusammenbringst. Ausserdem glaube ich dass du mitlerweile ein so massives Archiv hast, dass das geringe Delta das du durch deine nächste Reise hinzufügst schon nicht mehr ins gewicht fällt. Kurz gesagt glaube ich dass für dich momentan nicht die notwendigkeit besteht zu reisen ;-)
Ob man all den nachrückenden Leuten, die sich dieses Leben wünschen, wirklich mit Motivationsartikeln und -vorträgen hilft.
Ja tut man. Sie wünschen es sich schließlich.
Ob wir als Menschen mit so viel Freiheit überhaupt zurecht kommen bzw. ob die ultimative Freiheit überhaupt so erstrebenswert ist.
Welche Freiheit? Zu reisen? Frei zu entscheiden? Sein eigener Chef zu sein? Du kannst doch jetzt nicht schlapp machen :-D Jetzt hast du etwas verändert also musst du auch etwas damit anfangen. Wenn du so weiter machst bist du anscheinend wieder im Hamsterrad. Nur anders.
Fragen über Fragen lieber Patrick. Aber ich warte jetzt noch deine Antworten ab und bin dann still ;-)
Hi Markus,
ich könnte zu jeder Frage einen eigenen Artikel schreiben, um sie zu beantworten. Das werde ich natürlich nicht tun. Ich möchte Dich ja nicht von etwas überzeugen und ich möchte mich auch nicht davon überzeugen lassen, dass meine Zweifel fehl am Platz sind. Sie sind halt da und ich arbeite gerade an ihnen :)
Viele Grüße,
Patrick
Okay, du machst das schon. Ich werde es verfolgen :-)
Hallo Patrick,
ja reisen kann einsam machen. Ich denke, wenn ich reise, bin ich irgendwie auf der Suche nach neuen Sachen, Erlebnissen, Gefühlen. Nach einigen Reisen, kann ich für mich sagen, dass ich vermutlich überall auf der Welt sein könnte oder gewesen sein könnte. Und doch wäre es innerlich leer, wenn ich nicht erkannt hätte, dass ich nicht das Ferne sondern die Nähe gesucht hätte.
Gruß
Hallo Patrick,
ich bin heute über die Suche nach Literatur zum Thema Backpacking auf deinen Blog gestoßen ;-)
Dieser Beitrag „Meine Zweifel“ war nun der erste den ich hier gelesen habe und hat mich in seiner Thematik sowie Art und Weise so sehr angesprochen, dass ich mich schon darauf freue, noch mehr in deinem Blog zu lesen. Doch bevor ich dies tue, möchte ich schon hier meine 2 Cent beigeben.
Ich bin keine Reisende sondern fest eingebunden/verwurzelt in einem Alltag mit Familie und Beruf. Und wohl auch eher mit einem introvierten, teils arg kopflastigem Gemüt ausgestattet.
Und auch aus „diesem Leben“ heraus, lässt sich deine Frage, ob man Zweifeln darf, eindeutig bejahen.
Zweifeln ist menschlich. So wie du schreibst, hilft es doch zu reflektieren, aktuelle Lebenssituationen zu überdenken und infolgedessen ggfs. Veränderungen vorzunehmen. Somit können Zweifel sich als Hinweisschild oder Wegweiser offenbaren. Als Hinweisschild darauf, dass man sich vielleicht in einer Sackgasse bewegt, wo es gilt in ihrem Wendehammer zu ruhen und dann einen Rückweg anzutreten oder bereits zuvor an einer Gabelung auf verschiedene Wege/Möglichkeiten zu verweisen. Leider sind diese Wege jedoch nur selten klar ausgeleuchtet oder gradlinig einsehbar und man erfährt zumeist erst im Nachhinein, ob der eingeschlagene Weg für einen der Richtige war und einem persönlichen Stations-/Zielort näherbringt.
Zweifel gehören zum Leben. Ich denke keiner ist wirklich frei davon. Mancher macht sich halt mehr Gedanken, ein Anderer weniger (sei es nun, dass er eben das Leben „leichter“ nimmt oder von vornherein diese Gedanken mit innerer Distanz abblockt um sich einer Diskussion zu entziehen).
Mich haben meine Zweifel hierher geführt. Zweifel an meinen Lebensumstände, die sich wiederholende Fragen danach, welche Veränderung mir eine frühere Zufriedenheit zurückgeben könnte. Per Zufall sah ich vor einigen Wochen einen Beitrag über Interrail-Reisen. Und seitdem weiß ich frei von Zweifeln was mir fehlte: die Erfüllung eines Jugendtraums. Seit diesem Zeitpunkt sind die Zweifel fort und ich bereite mich auf die Umsetzung vor (auch wenn es noch einige Zeit dauern wird). Und so klar ich meinen Weg derzeit sehe, so kann ich doch gewiss sein, dass mit der Zeit sicherlich noch der ein oder andere Zweifel an diesem Vorhaben bzw. an mir selbst aufkommen wird. Aber Zweifel gehören eben zum Leben dazu – und man sollte sie als Wegweiser nutzen.
Mögen dich deine Zweifel einem Stück weit dir selbst näher bringen.
Und wenn du darüber berichtest, so werde ich es gerne verfolgen.
Hallo Minni,
danke für deine lieben Worte!
Meine Zweifel haben mich mir tatsächlich ein Stück näher gebracht. Momentan bin ich sehr zufrieden – auch, weil ich in der Zweifelphase eine wichtige Entscheidung getroffen habe. Außerdem habe ich mir mehr Gedanken darum gemacht, was mir wichtig ist. Solche Zweifel haben also auf jeden Fall eine bereinigende Wirkung.
Viele Grüße und viel Spaß auf deiner Traumreise!
Patrick
Hi Patrick,
schon verrückt. Alle 1.-2.Monate schaue ich mal auf Deiem Blog vorbei und lese mich immer mal durch die letzten Beiträge durch.
Komischerweise beschäftigen mich immer genau die jeweiligen Themen die Du hier auch immer sehr offen ansprichst. Du hast eine sehr gute Art Sachen auf den Punkt zu bringen, obwohl die Sachverhalte nicht besonders einfach sind. Vor allem aus Deiner Perspektive.
Ich kann den Inhalt aber aktuell sehr gut nachvollziehen und musste gerade feststellen, dass Du ihn ja schon im Mai veröffentlicht hast.
Was mich interessieren würde: Wie gehst Du mit den Phasen des Selbstzweifels um?
Mein Eindruck ist, dass man in solchen Momenten nicht viel machen kann außer sich treiben zu lassen und zu sehen, wo der Strom einen hinzieht.
Wie geht es Dir immer dabei?
Ausweichen oder konfrontieren?
Viele Grüße,
Denny
Hallo Denny,
sich treiben zu lassen, ist eine Möglichkeit, aber wahrscheinlich keine Lösung. Richtig, die Zweifel gehen dann schon irgendwann vorbei, aber sie kommen bestimmt auch wieder.
Ich habe mir beim letzten Mal konkret überlegt, was mich stört und was ich in meinem Leben ändern möchte. Dann habe ich ein paar Änderungen vorgenommen. Das Ergebnis liest du hier: http://www.101places.de/zweifel-beseitigt-und-3-dinge-auf-die-ich-mich-freue
Das heißt nicht, dass ich nun frei von Zweifeln wäre, aber es ging im letzten halben Jahr immerhin gut voran :)
Viele Grüße,
Patrick
Hi Patrick, sehr guter Artikel. Ehrlich und reflektiv. Das findet man gerade bei diesem Thema kaum.
Danke dafür und weiterhin alles Gute, egal in welche Richtung es geht.
Philipp
Lieber Patrick,
ich glaube, dass ich diesen Artikel schon mindestens fünf Mal gelesen haben. Gefühlt immer mit unterschiedlichen Stimmungen und immer mit neuen Erkenntnissen. Ich finde es unglaublich, wie du Menschen auf deine Gedankreise mitnehmen kannst.
Ich werde in diesem Jahr zum zweiten Mal auf der DNX sein und bin sehr gespannt. Das Networking am ersten Abend war genial. Dieses Mal wird es wohl auch ein bisschen für mich wie ein Klassentreffen, weil ich jetzt schon viele kenne – damals war ich ganz neu in der Szene. Ich lasse mich schell mitreisen und bin super begeistert.Dennoch kann ich viele Dinge verstehen und nachvollziehen, die du ansprichst und gerade das macht für mich deinen Blogartikel so wertvoll.
Viele liebe Grüße
Tanja
Patrick, das ist geil!
Seit ca. einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Thema ortsunabhängig Geld verdienen, um mir das Leben leisten zu können, das ich mir aktuell ausgesucht habe, nämlich in einem Waisenheim in Nordthailand zu arbeiten.
Bei der Suche lief mir dann alles mögliche über den Weg und ständig diese Aufforderung, das auch tun zu müssen. Und was mir schon nach kurzer Zeit auf die Nerven ging, waren die ständigen „Alles-geht“-Aussagen „Jeder kann seinen Traum leben.“ Nein, ich glaube, das ist nicht wahr. Wir Menschen haben so unterschiedliche Voraussetzungen im Leben, das kann einfach nicht jeder schaffen. Mir ist das zu blauäugig. Und meist wird ja auch verschwiegen, dass das digitale Nomadentum harte Arbeit ist.
Ich kann deine Aussage sehr gut nachvollziehen. Jedes Erlebnis untersuche ich auf Blog-Tauglichkeit bzw. Auswertbarkeit. Da sind Auszeiten extrem wichtig geworden für mich.
Zweifel sind gut. Es ist nicht einfach damit umzugehen, aber letztlich führen Zweifel zu Sicherheit. Und sie sorgen dafür, dass ich immer wieder kontrolliere, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Und das ist doch toll.
Viele Grüße in deine Heimat
Stefan
Du hast meinen vollen Respekt für deine Offenheit, danke! Das ist in der Bloggerwelt nicht selbstverständlich. Es geht hierbei ja um etwas Elementares, das uns alle angeht: Muss ich jeden Weg zu Ende gehen?
Natürlich nicht, denn das wäre ja genau so, als würde man jemandem sagen, er müsse nun für immer denselben Job machen.
Das mit den Zweifeln kenne ich auch – jedoch eher die hemmende Sorte. Deine geben Dir neuen Input, und dafür wünsche ich Dir das Beste. LG!
Hallo Patrick, hier schreibt dir Clarissa, habe nun ein bisschen auf deiner Seite rumgeschnüffelt und mich von Artikel zu Artikel geklickt, fühle mich dir gerade sehr verbunden.
Natürlich dürfen wir Zweifel haben, die Zweifel lassen uns reflektieren und es von vielen Seiten betrachten, ich bin auch mal gespannt wohin mich diese Phase gerade führt, vielleicht laufen wir uns in Leipzig ja mal über den Weg. Alles Schöne & nie vergessen zu genießen. Clarissa
Das kann ich total nachvollziehen – diese Zweifel. Ohne Zweifel kommt die Welt nicht voran.
Ich beobachte auch seit einiger Zeit aus dem Netz die Szene des digitalen Nomadentums. Eigentlich interessiert mich das digitale Nomadentum als neue Form des Arbeitens. Die DNX scheint mir aber doch oft unkritisch und zu euphorisch zu sein.
Deshalb halte ich da lieber fern und versuche mein eigenes Ding zu machen. Aber Zweifel sind ganz wichtig, gerade im digitalen Business, wo es immer um Trial & Error geht. Nicht alles klappt eben, aber vieles muss versucht werden. Scheitern ist ganz wichtig…