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Am Ende meiner Reise durch Laos wartete ein letztes Highlight auf mich. Es ging in den südlichsten Zipfel des Landes, direkt an die Grenze zu Kambodscha: Auf die 4.000 Islands (Si Pha Don).
Als ich zum ersten Mal von diesen Inseln hörte, fragte ich mich, wie ein Land ohne Zugang zum Meer so viele Inseln haben könnte. Oder überhaupt Inseln haben könnte. Die Antwort ist einfach: Der Mekong geht in dieser Region ordentlich in die Breite – teilweise viele Kilometer – und legt dabei etliche Inseln frei. Wenn man jeden Busch mitzählt, der in der Trockenzeit aus dem Wasser ragt, sind es vielleicht sogar 4.000. Tatsächliche Inseln gibt es dort jedoch wesentlich weniger.
4.000 Islands: Jeder Busch eine Insel?
Letztendlich sind es vor allem drei Inseln, die bewohnt sind und von vielen Reisenden besucht werden: Don Det, Don Khone und Don Khong. Ich entschied mich für Don Det. Mit etwa vier Kilometern Länge ist sie sowohl die kleinste, aber bei Backpackern auch beliebteste der drei Inseln. Dort gibt es vor allem einfache Bungalows. Auf Don Khone sind die Gästehäuser tendenziell schon etwas besser und auf der größten Insel Khong befinden sich sogar ein paar Hotels.
Partyinsel im Norden
Mit dem Boot wird man im Dorf an der Nordspitze der Insel abgesetzt. Dort ist es eng: Shops, Restaurants und Gästehäuser grenzen direkt aneinander. Hier erinnert Don Det stark an Koh Phi Phi oder Koh Tao in Thailand, ist aber weniger hübsch. Es ist aus meiner Sicht sogar nichts, das man gesehen haben muss. Im Mai war in diesem Dorf nichts los. Kaum ein Tourist hatte sich dorthin verirrt. In der Hauptsaison soll es wohl durchaus die Partymetropole im laotischen Süden sein.
Verschlafenes Dorf im Süden
Als ich das ausgestorbene Partydorf sah, wollte ich nur weg. Möglichst weit in den Süden. Ich lief immer weiter und es wurde zunehmend ländlicher. Bald gab es keine Shops mehr, nur noch wenige Restaurants und noch weniger Gästehäuser.
Stattdessen laufen Hühner und auch Wasserbüffel herum, im Hinterland liegen große Reisfelder. Dort lebt man als Tourist also mitten im Dorf. Fast alle Gästehäuser sind Bungalows, wobei jedes Resort nur aus 3-6 Hütten besteht. Die Bungalows sehen alle gleich aus, sind sehr einfach und meist schon abgewohnt. Hier und da wird noch ein neuer gebaut.
Die Brücke zwischen Don Det und Don Khone
Fast alle Bungalows erlauben einen direkten Blick auf den Mekong und sind mit Hängematte ausgestattet. Die Unterkünfte sind billiger als überall sonst in Laos. Das hätte ich auf einer Insel nicht erwartet. Anfang Mai gab es Überkapazitäten, die ganze Insel fühlte sich leer an. Nicht mehr als 100 Touristen waren zu dieser Zeit auf Don Det und die verteilten sich auf die vier Kilometer lange Ostküste.
Aus dem ersten Bungalow zog ich wieder aus, weil alles wie verwaist war. Keine Gäste, das Restaurant geschlossen und auch sonst zeigte sich niemand verantwortlich. Nach einer Nacht zog ich weiter in das River Garden Resort zu zwei Finnen, die ich auf Don Det bereits zum sechsten Mal (!) in Laos traf. Wir waren dort die einzigen Gäste, lagen in unseren Hängematten oder im Restaurant herum und zahlten nur 4 Euro pro Nacht. Mal gab es Wifi, oft auch nicht. Hin und wieder fiel der Strom aus. Immerhin gab es überhaupt Strom, das ist noch relativ neu auf Don Det.
Ein Bungalow des River Garden Resorts
Das Restaurant des River Garden Resorts
Hier kann man im Restaurant herumliegen
An den ersten beiden Tagen war es sehr heiß. Ich wollte nichts weiter machen, als herumzuliegen (im Bett, in der Hängematte, im Restaurant), Bücher zu lesen und konnte mich für kurze Spaziergänge aufraffen. Mit dem Finnen Matti spielte ich einige Partien Schach. Erst am dritten Tag unternahm ich eine kleine Fahrradtour über Don Det und zu einem Wasserfall auf Don Khone. Das Leben auf den 4.000 Inseln ist sehr gemächlich, geradezu sinnbildlich für Laos. Hier plätschert alles vor sich hin. Jeder liegt in seiner Hängematte und genießt die letzten Tage in Laos.
Informationen zu den 4.000 Inseln
Anreise: Über Pakse mit einem Bus oder Minivan (2,5 Stunden), dann weiter im Boot. Kombitickets gibt es für 60.000 Kip (ca. 6 Euro).
Das Boot legt im Norden der Insel an. Es gibt keine Tuk Tuks oder ähnliches. Wer in den Süden von Don Det möchte, kann evtl. mit dem Bootsführer verhandeln, vorher bei der Unterkunft um eine Abholung bitten, ein Fahrrad mieten oder laufen. Zu Fuß ist man bis zum o.g. River Garden Resort etwa 40 Minuten unterwegs.
Geld & Budget: Auf den Inseln gibt es keine Geldautomaten. Also Geld mitbringen! Wenn es doch knapp wird, kann man sich eine Überfahrt ins nächste Dorf mit Geldautomat organisieren (ca. 20.000 Kip).
In der Nebensaison kostet ein Bungalow nicht mehr als 40.000-60.000 Kip mit eigenem Bad.
Don Det und Don Khone sind mit einer Brücke verbunden. Ein Ticket für die Überquerung kostet satte 25.000 Kip – aber gilt auch für den Wasserfall auf Don Khone.
Abreise: Am einfachsten ist es, ein Ticket beim Gästehaus zu buchen. Dort wird alles angeboten (Ziele in Laos, Thailand oder Kambodscha). Zusätzlicher Vorteil: Man wird beim Gästehaus eingesammelt und muss nicht ins Dorf laufen. Meiner Erfahrung nach ist es in jedem Fall billiger, auf den 4.000 Inseln ein Komplett-Ticket bis zum Endziel (in meinem Fall Bangkok) zu kaufen, anstatt erst bis Pakse zu fahren und dort ein Anschlussticket zu kaufen.
lieber patrick, danke für den schönen artikel über diesen verschlafenen winkel in laos. als ich im februar 2010 da war war es genau so verpennt. mein highlight war eine bootstour zu den seltenen irrawady delphinen, die sich im mekong an der grenze zu kambodscha tummeln.
lieben gruss
gabriele von soiblossom
Hallo, super Artikel.
Ich war das erste mal 2011 auf don det da gab es noch einen Strom also man stand mit der Sonne auf und ging mit dem Sonnenuntergang schalfen, entschleunigun pur. In Südostasien echt noch ein „Geheimtipp“
Lg Manuel
hallo,
noch iene frage bzgl. des vorankommens in laos.
wenn du schreibst „minivan“, sind das dann diese kleinen weißen büschen, die leute transportieren?
ich kenne diese von thailand. da fahren die ja überall rum und sind sozusagen die besseren busse.
man stellt sich an die straße und muß im prinzip nciht lange auf einen warten.
er blinkt auf, heißt er hat platz, man streckt die hand aus und schon sitzt man im zwischen allerhand anderer und fährt im affenzahn umher. aussteigen geht im prinzip überall wo man will.
so hab ichs in thailand erfahren. ist das hier in laos ähnlich?
danke für eine antwort!
kadi
Hi Kadi,
mit Minivans meine ich kleine Busse, die man vorher bucht. Die fahren also nicht herum und nehmen irgendwen mit. Die werden hauptsächlich von Touristen gebucht.
Was du vermutlich in Thailand meinst sind Sammeltaxis. Die gibt’s in Laos auch.
Hallo,
ich hab ne Frage zur Abreise und zwar wenn man mit dem Bus nach Bangkok fährt, bleibt der Bus dann auch an der laotischen Immigration stehen zum Ausreisen und in Thailand zum Einreisen ?
Kriegt man da dann auch wieder eine Arrival und Departure Card?
Denn ich wollte auch mit dem Bus nach Bangkok und von da aus zurück nach Europa
Hallo Isabelle,
soweit ich mich erinnere, haben wir an der Grenze den Bus gewechselt. Man geht zu Fuß hindurch und steigt später in einen Thai-Bus ein. Ob man die Karte bekommt, weiß ich nicht mehr. Aber ich bin anschließend auch von BKK nach Europa geflogen.
Hi Patrick,
ich war vor drei Wochen mit meinem Freund auf den Inseln. Don Khong fand ich sehr nett und entspannt mit den kleinen Restaurants am Fluss. Interessanterweise waren mehrere französiche Reisegruppen vor Ort…
Wir haben eine schöne Radtour über die ganze Insel unternommen. Die Straßen waren teilweise etwas mühsam zu befahren, da mit Schlaglöchern übersät. Und bei Schulschluss kommen den Radfahrern Horden von Schülern auf Mopeds entgegen :-)
Auf Don Khone und Don Det waren einige Touristen unterwegs, aber im Vergleich zu Ko Phi Phi hielt sich alles sehr in Maßen und sobald man von der kleinen Partymeile an der Nordspitze von Don Det ein paar Meter weg ist, wird es noch ruhiger.
Jedenfalls: eine klare Empfehlung von mir für diese Inseln!
Hallo Johanna,
danke für deinen Beitrag. Schön, dass es sich Jahre später immer noch lohnt auf die Inseln zu fahren :-)