Mit dem Essen ist das ja so eine Sache in den USA. Bekannt sind die Amis vor allem für Fast Food. Nicht ganz so bekannt sind sie für sehr gutes Essen. Zumindest in San Francisco gab es davon einiges. An jeder Straßenecke gibt es frische Produkte und Whole Foods ist so gut besucht wie bei uns ein normaler Supermarkt. Whole Foods dürfte in etwa vergleichbar sein mit „unserer“ Bio Company (vor allem in Berlin). Whole Foods gibt es allerdings nicht nur in San Francisco, sondern in unzähligen Orten. Erwähnenswert finde ich es vor allem, weil im hippen San Francisco selbst Whole Foods schon als nicht ideal angesehen wird. Lieber wird lokal gekauft.
Home Cooking
Ein paar mal durfte ich davon auch profitieren. Mein AirBnB-Gastgeber David hat an zwei Abenden hervorragend gekocht. An dieser Stelle erwähne ich besser mal, dass ich mit Antritt meiner Reise die vegetarische Ernährung aufgegeben/unterbrochen habe. Der Grund dafür ist, dass ich schon auf meinen letzten Reisen gemerkt habe, dass etwas nicht ganz Unwichtiges fehlt, um ein Land kennenzulernen – und zwar die lokale Küche. Aber nicht nur das: Auch wenn sich immer irgendwie etwas Vegetarisches findet, so ist es in vielen Restaurants oder gar Ländern nur eine Notlösung. In Kolumbien beispielsweise habe ich drei Wochen lang kaum mal etwas gegessen, was mir wirklich gut geschmeckt hat. Reis mit Gemüse wird schnell langweilig. Jedenfalls finde ich es zuhause wesentlich leichter auf Fleisch zu verzichten, als unterwegs. Daher bin ich nach knapp zwei Jahren nun wieder „Carnivore“. Was nach meiner Reise ist, weiß ich noch nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es wurde also gekocht. An einem der ersten Abende gab es frischen Spinat mit kaltgeräuchertem Lachs, Olivenbrot, einem guten Dressing und etwas zerstückelter Sausage, die dem ganzen eine gute Würze gegeben hat. Zum Nachtisch: Feigen mit Blue Cheese und Honig überbacken. Wow! Gestern gab es Avocados als Appetizer, grünen Spargel, Okra (kannte ich bisher nicht), Quinoa (hatte ich auch noch nie gegessen) und eine Ansammlung verschiedenster Sausages (wesentlich „gourmethafter“ als jede Bratwurst, die ich je gegessen habe). Nachtisch: Vanilleeis mit Sahne, Olivenöl und Salzflocken. Klingt merkwürdig, aber schmeckt nicht nur interessant, sondern auch gut!
Restaurants
Hin und wieder bin ich auch im Restaurant gewesen und habe an zweien besonderen Gefallen gefunden. Zum einen „Fresca„, ein peruanisches Restaurant mit sehr schöner Speisekarte. Beim ersten Besuch hatte ich den Fresca-Burger (siehe Foto). Einen der besten Burger ever (mit Avocados und gebackenen Plantains). Beim zweiten Besuch einen Salat aus Spinat, Ziegenkäse, kandierten Walnüssen und anderen übertrieben guten Zutaten.
Das zweite Highlight war Eric’s Restaurant, ein Tipp von David. Hier habe ich mich für Walnut Prawns entschieden = kandierte Walnüsse mit frittierten Krabben – hervorragend. (Kandierte Walnüsse haben übrigens nichts mit unseren Weihnachtsmarkt-Walnüssen zu tun ;-) ).
Cafés
Ich gehe ja gerne in Cafés. In San Francisco hat mir kein Bestimmtes gefallen, sondern es gibt viele gute. Während es sonst überall Starbucks gibt, reiht sich in einigen Straßen in SF ein lokales Café ans nächste (Starbucks gibt’s trotzdem). Die meisten sind gemütlich, die Preise sind in Ordnung. In den meisten Cafés sitzt die Generation Freelancer und arbeitet lässig vor sich hin. Im „780 Café“ sah ich gestern 17 Macbooks (meins noch nicht mitgezählt), ein iPad und ein verlorenes Notebook einer anderen Marke. So habe ich mir das hier vorgestellt ;-)
Ice Cream
Neben Cafés mag ich auch Ice Cream. Hier gibt’s nicht allzu viel Auswahl. Amerikaner scheinen eher auf Frozen Yogurt zu stehen. Vielleicht weil es gesünder klingt? Allerdings hat Joghurt hier eigentlich nie etwas mit Joghurt zu tun wie wir ihn in Deutschland kennen. Ich hatte hier jedenfalls noch keinen mit ansatzweise säuerlichem Geschmack. Ein paar Ice Cream Angebote gibt’s aber dennoch. In der Noe Valley Gegend in SF steht man total auf die Bi-Rite Creamery. Das Eis hat dort wirklich nicht schlecht geschmeckt, aber ich würde sagen nicht so gut wie bei einem einigermaßen guten Italiener in Deutschland (oder Italien). Trotzdem bilden sich lange Schlangen vor der Ladentür. Hier überzeugt wohl vor allem das Konzept: Drei Hipster scheinen den Laden selbst zu führen und schenken bei cooler Musik zufällig Ice Cream aus. Dazu gibt’s das Zeug auch abgepackt im schönen Ben & Jerry’s Format und auch die schönen Zutaten kann man extra kaufen. Das Eis war gut, aber das Geschäftsmodell noch besser :)
San Francisco wird mir auch kulinarisch in guter Erinnerung bleiben. Für den Rest meines USA-Aufenthalts erwarte ich keine solchen Highlights mehr, doch dann kommt ja bald Asien.
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