Zur Einstimmung auf Laos habe ich das Buch Another Quiet American gelesen. Die Erzählung eines Amerikaners, der Ende der 90er Jahre in Vientiane gelebt hat. Er berichtet von einer Hauptstadt, die kaum befestigte Straßen hat und auch nur eine einzige Ampel – damals die einzige Ampel in ganz Laos.
Nun ja, davon konnte ich heute nicht mehr viel wieder erkennen. Es hat sich viel getan in den letzten 15 Jahren. Vor allem die unmittelbare Nähe zu Thailand fällt hier sofort auf, denn es gibt von allem einfach mehr als im Rest des Landes. Vientiane ist die westlichste Stadt, die man in Laos finden kann.
Das heißt allerdings auch nicht sehr viel, denn Weltstadtflair sucht man in Vientiane vergebens. Letztendlich ist sie die Hauptstadt eines der 20 ärmsten Länder der Welt und mit gerade einmal 350.000 Einwohnern nicht allzu groß.
Viele Reisende winken bei Vientiane gleich ab – lohnt nicht, langweilig, hässlich. Entsprechend motiviert war ich bei meiner Anreise, doch ich kann sagen: So schlimm ist es nun auch wieder nicht!
Ja, Vientiane ist nicht wahnsinnig spektakulär und mehr als zwei Tage muss man hier sicherlich nicht verbringen, doch es sind immerhin zwei gute Tage. In dieser Zeit kann man sich die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt ansehen und als digitaler Nomade eine kleine Auswahl an klimatisierten Cafés mit Wifi nutzen.
Für mich als deutschen Fussball-Fan kam Vientiane gerade recht. Denn in den zwei Nächten hatte ich unbeabsichtigt das einzige Mal in Laos einen Fernseher auf dem ich tief in der Nacht die beiden Champions League Spiele der Bayern und der Dortmunder verfolgen konnte. Die hohen Siege gegen die Spanier waren schon noch ein größeres Highlight als Vientiane selbst.
Mehr habe ich zu Vientiane auch schon nicht zu sagen und deshalb gibt es hier vor allem Fotos:
Die nicht mehr ganz frische Bibliothek
Nationalmuseum: Nur von außen gesehen, da Mittagspause
Patou Xai: Ein Arc de Triomphe Abklatsch. Französisches Erbe.
Pha That Luang: Das Nationalsymbol von Laos
Schade… bei meinem letzten Südostasien-Trip im Jänner und Februar habe ich es wieder nicht nach Laos geschafft. Aber wird schon mal werden und dieses Land bleibt auf meiner „Liste“. ;-)
Weiterhin gute Reise!
Ich kann es nur wärmstens empfehlen!
„Nicht so schlimm“? Ich finde Vientiane eine grossartige Stadt. Man kann recht viel unternehmen, es gibt tolle Kneipen, Bars, Restaurants. Ganz toll finde ich auch, am Mekongufer grillierten Fisch zu essen. Ebenfalls ganz toll ist es, in eine dieser grossen Bierkneipen am Stadtrand zu fahren, wo man ganz unter den Laoten ist und viele Leute kennenlernen kann.
Übrigens, ich finde diesen laotischen Triumphbogen auch recht interessant. Warst du oben? Er ist zwar nicht besonders schön – beim Aufstieg hat man das Gefühl, als würde man eine Tiefgarage durchqueren – aber man recht gut sehen, bis wo die Arbeiten fertig wurden. Denn offenbar wurde das Land während der Bauzeit unabhängig und das junge Laos hat wohl nicht genügend Geld, um den Bau fertigzustellen.
Nein, oben drauf bin ich nicht gewesen, sondern habe mich nur unten drunter von der Hitze erholt. An Treppensteigen wollte ich nicht denken (auch wenn es nicht allzu viele sein können).
Wenn du noch dort bist, solltest du noch kurz raufgehen. Du hast auch eine gute Aussicht auf die Kreuzung. :)