Falls bisher jemand verwirrt war, weshalb ich mal von Ho Chi Minh City und mal von Saigon geschrieben habe: Es ist ein und dieselbe Stadt. Bis 1975 hieß sie Saigon – ein schöner Name – und nach der Vereinigung von Nord- und Südvietnam wurde sie nach dem Revolutionär Ho Chi Minh benannt – kein so schöner Name. Inoffiziell wird die Stadt immer noch von vielen Saigon genannt.
Saigon ist mit etwas mehr als 7 Mio. Einwohnern die größte Stadt, aber nicht die Hauptstadt. Diese Ehre wird Hanoi in Nordvietnam zuteil. Ich muss gestehen, dass ich Saigon hier nur der Form halber erwähne, da wohl kaum ein Vietnamreisender um einen Besuch in Saigon herum kommt. Sehr wahrscheinlich fliegt man hier ins Land ein oder wieder raus oder beides. Und Saigon ist nicht mal eine schlechte Stadt. Ich finde sie wesentlich angenehmer als Hanoi.
Während Hanoi für mich ein kleiner Kulturschock war (aus Hong Kong kommend), fühlt sich Saigon irgendwie bekannt an. Wenn man gerade erst in Bangkok, Kuala Lumpur, Singapur und Hong Kong gewesen ist, dann ist Saigon ein bisschen Business as usual. Für vietnamesische Verhältnisse ist die Stadt sehr westlich mit etlichen Restaurants, Bars, Cafés und Hotels aller Preisklassen. Meine Hotels (ich war zwei mal für eine Nacht da) habe ich in einer Seitengasse der Bui Vien gefunden. Im Vorbeigehen hörte ich jemanden sagen, das sei die „Khao San Road“ Saigons. Auch wenn sie nicht ganz so wahnsinnig ist wie die berüchtigte Straße in Bangkok, so ist etwas Wahres dran. Die Straße ist vollgepackt mit Backpacker-Touristen. Ich möchte fast sagen, dass ich vorher in ganz Vietnam zusammengenommen nicht so viele Touristen gesehen habe. Saigon ist auch wesentlich teurer als der Rest Vietnams und es ist zumindest schwieriger, die billigen Restaurants zu finden, da alles voll ist mit Touristenläden.
Man könnte ein wenig Sightseeing betreiben, aber das habe ich weitgehend übersprungen. Nach vier beeindruckenden Wochen im oft ländlichen Vietnam stand mir der Sinn nicht nach einer eingewestlichten Großstadt. Schön war, dass ich am letztend Abend Bill und Ernie wiedergetroffen habe. In einer Bar haben wir bei „Buy 2 get 1 free“ Cocktails unsere Reisen Revue passieren lassen. Nicht jedes Wiedersehen in Saigon war allerdings so angenehm. Vietnam ist einfach prädestiniert dafür, sich immer wiederzutreffen und das hat auch einen Teil des Reizes ausgemacht.
Ich würde sagen, Saigon ist am Anfang einer Vietnamreise besser als am Ende. Also besser dort anfangen und in den Norden hocharbeiten. Dann ist auch der Schock in Hanoi nicht mehr so groß :-)
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Hallo Patrick,
ich reise mitte November nach Vietnam. Ankunft und Rückflug gehen von Saigon aus.
Geplant ist jedoch, dass ich von Nord nach Süd zu reisen. Ich bin mir jetzt etwas unsicher, ob ich erstmal 3 Nächte in Saigon bleiben sollte und ggf. Ausflug zum Tunnel mache oder ob ich direkt nach Hanoi weiterfliegen soll. Ankunft in Saigon ist auch erst um 18:30 Uhr, sofern Etihad keine Verspätung hat. Was macht mehr Sinn? Eine Nacht bleiben und am nächsten morgen weiter oder erstmal ankommen?
Gruß
Jenny
Hi Jenny,
beides möglich, aber ich persönlich würde wohl gleich weiterfliegen. Ist eh ein langer harter Tag. Dann würde ich die paar Stunden auch noch mitnehmen und hab danach meine Ruhe :)