Vor zwei Tagen bin ich mit drei Jungs (Schweizer, Engländer, Franzose) per Moped von Dalat nach Mui Né gefahren. Während die drei ihre eigenen Motorräder besitzen (und in Kürze wieder verkaufen), habe ich mir eines geliehen. In Mui Né hat bei unserer Ankunft schon jemand auf mich gewartet und das Moped wieder zurückgefahren. Solchen Luxus kann man sich auch nur in Asien leisten.
Mit Pausen waren wir etwas mehr als sechs Stunden unterwegs. Mindestens eine halbe Stunde haben wir in einer Werkstatt zugebracht. An den billigen Schrottkisten der Jungs muss alle 2-3 Tage irgendetwas repariert werden. Zum Glück gibt’s hier aber an jeder Straßenecke jemanden, der das kann. Auch heute wurde wieder an allen drei Motorrädern etwas geschraubt. Mir wäre das wohl zu aufwendig, aber diese Art des Reisens ist natürlich sehr interessant und unschlagbar billig, denn in der Regel wird man das Motorrad zum Kaufpreis auch wieder los (wenn man es auf dem Weg durch Vietnam nicht gerade übel zurichtet).
Die Jungs schwören auf diese Art des Reisens, ich bin zumindest skeptisch. Es macht auf jeden Fall viel Spaß und für ein paar Tage finde ich es klasse. Ich weiß aber auch, was die drei alles nicht gesehen haben, obwohl wir im Wesentlichen die gleichen Orte besucht haben. Wer alles auf eigene Faust macht, verpasst auch vieles. Eine Easy Rider Tour mit einem Local kann das eben nicht ersetzen.
In Mui Né angekommen haben wir uns wieder billige Zimmer gesucht ($15 für ein DZ) und den Rest des Tages mehr oder weniger am Strand verbracht. Am Abend waren wir gut Essen und Trinken.
Mui Né selbst gibt nicht wahnsinnig viel her und so haben wir heute eigentlich alles gemacht, was sich hier machen lässt. Dafür braucht man nur ein paar Stunden. Es gibt aber sehr viele Touristen, die ihren gesamten Urlaub hier verbringen, denn Mui Né ist ein ganz schönes Strand Resort. Der Ort zieht sich über 10 km an einer Küstenstraße entlang und bietet lange Strände, gutes Essen und gilt vor allem als Paradies für Kitesurfer.
Am Vormittag bin ich den „Fairy Stream“ entlanggelaufen – ein kleiner Fluss, der sich durch Sanddünen und Felsen schlängelt. Später sind wir per Motorrad etwas weiter raus zu den roten Sanddünen, die noch wenig beeindruckend waren (viel Müll). Wer etwas weiter fährt, kommt zu den weißen Sanddünen und kann dort eine Runde mit den Quads drehen. Das haben wir auch gemacht, wobei es mir nicht gefallen hat. Entweder waren die Quads Mist oder sie sind einfach nicht für Sanddünen geschaffen. Ständig bleibt man stecken oder kommt die Dünen gar nicht erst hoch. Auf der Rückfahrt hatte ich meinen ersten kleinen Motorradunfall, wobei das dramatischer klingt, als es war, da wir kaum mehr als 5 km/h gefahren sind ;-) Für ein paar Schrammen hat’s aber gereicht.
Ein weiteres – wenn auch zweifelhaftes – Highlight in Mui Né ist das Straußenreiten. Die Action dauert keine 20 Sekunden und kostet $5. Chris und Valentin wollten es unbedingt machen, für mich hat es sich nicht richtig angefühlt. Sieht aber lustig aus.
Morgen früh heißt es Abschied nehmen. Die drei fahren mit ihren Motorrädern nach Saigon, wo sie die Räder hoffentlich loswerden. Ich fahre die gleiche Strecke mit dem Bus. In Saigon bleibe ich voraussichtlich erstmal nur einen Tag.
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Erstmal Glückwunsch zu deiner sehr informativen Website. Ich plane grade meine Reise von Süden nach Norden und gehe deine Route rückwärts durch. Mui né wirkt von deinen Erzählungen her nicht verlockend. Da ich nur gute 2 Wochen für den Trip habe überlege ich Mui né zu überspringen. Strandurlaub gibt es nämlich anschließend in Thailand. Oder waren die Dünen doch einen Stop wert? Gab es dort zufällig Sandsurfen?
Hallo Marina,
ja, Sandsurfen gab es da, aber ich fand die Dünen trotzdem enttäuschend, da sie ziemlich verdreckt sind.
Wenn Du nur zwei Wochen für Vietnam hast und anschließend nach Thailand an den Strand fährst, ist die Sache für mich klar: Mui Né kannst Du ruhigen Gewissens überspringen :)
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
ich bins nochmal :D die Fragen zu Vietnam überschlagen sich einfach, wenn man ganz intensiv deine Reiseberichte liest. Also Frage Nummer 2:
Bei deiner Easy-Rider Tour warst du am Ende nicht so begeistert von Mui Né (bzw. Marina könnte drauf verzichten deiner Meinung nach). In den Kommentaren zu deiner Reiseroute bist du allerdings auch von Nha Trang als Strandziel nicht so begeistert (und empfiehlst statt dessen dann doch Mui Né).
???
Wenn du eine Empfehlung aussprechen müsstest, würdest du sagen es lohnt sich am Ende einer 4-wöchigen Vietnamreise (ca. 8. Oktober) noch 2 Tage an einem dieser beiden Strände auszuspannen?
Unsere Reiseroute ist bisher nur auf den Ankunftsort Saigon und den Anschlussflug nach Phu Quoc „festgelegt“, danach wollen wir uns von Süden nach Norden hocharbeiten. Jetzt suche ich quasi noch nach einem Abschlussstrand zum Sufen, Schnorcheln, etc bevor wir das Land verlassen. Eine Idee?
Sorry für die verschachtelten Sätze :D aber wenn man die tollen Erfahrungen liest die du gemacht hast und auch noch die Bilder dazu sieht… da kann ich nicht anders als aufgeregt sein :)
Also schonmal vielen Dank fürs Lesen. Freue mich auf eine Antwort von dir.
Gruß Annalisa
P.S.
Hué hat dir nicht so gut gefallen? Darf ich fragen warum? Die Bilder der Pagoden und begrünten Tempel laden mich eigentlich total ein sie zu besuchen O_o
lohnt das nicht???
xin cám on
Hi Annalisa,
Mui Né ist okay. Aber Marina hatte nur zwei Wochen in Vietnam. Ich hatte vier. Wenn ich zwei Wochen bleibe, würde ich auf Mui Né verzichten. Aber ich muss auch sagen: Wenn man nicht gerade auf die Insel Phu Quoc fliegt, wird es in Vietnam nicht besser was Strände angeht. Nha Trang hat ähnliche Strände, aber das ist eine Sauf-Party-Stadt. Das ist nicht mein Ding. Daher würde ich Mui Né immer vorziehen (wenn genug Zeit ist). Für den Abschluss einer längeren Reise durch Vietnam finde ich das eine gute Location. Aber vermutlich kommt sie an Phu Quoc nicht heran (dort war ich nicht, höre aber nur Gutes).
Hué hat nichts außer der alten Stadt mit den Pagoden. Da ist man in zwei Stunden aber auch durch, und wenn man schon viele Pagoden und Tempel gesehen hat, ist es nicht der Rede wert. Wenn man aber einmal längs durch das Land fährt, kommt man da eben durch und es ist ein sinnvoller Stopp für eine Übernachtung.
Beste Grüße,
Patrick