Koh Tao ist die letzte Insel auf meiner Thailand-Reiseroute. Sie ist vergleichsweise klein und gilt als Paradies für Taucher. Der Reiseführer beschreibt sie als die letzte touristisch erschlossene Insel in der Samui-Phangan-Tao Reihe. Wenn dem so sein sollte, merkt man davon heute nichts mehr. Auf Koh Phangan bin ich schon länger geblieben (vier Nächte anstatt vorgesehene zwei), da es mir dort gut gefallen hat und erste Koh Tao Recherchen Zweifel daran aufkommen ließen, dass es mir hier so gut gefallen würde wie zunächst gedacht.
Richtig warm geworden bin ich mit Koh Tao tatsächlich nicht. Sie erinnert am ehesten an Koh Phi Phi, wenn auch noch etwas weniger party- und tattoolastig. Es gibt hier ein paar Strände, an denen es einige Unterkünfte gibt, viele davon aber schlecht zu erreichen und abgelegen. Möglich, dass man dort auch ein paar traumhafte Gegenden findet – ich habe schon das Gefühl, hier auch etwas verpasst zu haben, weil ich nicht das für mich Richtige gefunden habe.
Tripadvisor hat dieses mal nicht weitergeholfen, da die meisten Bewertungen der Hotels und Bungalows vergleichsweise schlecht waren. Ein kleines Resort stach etwas heraus. Da es nicht online zu buchen war und wir immer noch in der Nebensaison sind, bin ich auf gut Glück dort aufgetaucht. Es war allerdings nichts mehr frei, das zu meinen Preisvorstellungen gepasst hat.
Also habe ich mir etwas anderes gesucht und einen Bungalow gefunden – allerdings bin ich da nach einer Nacht wieder ausgezogen. War zwar billig, aber hässlich und ohne Charme, nicht ganz sauber und mit gleichgültigen Betreibern. Für die nächsten drei Tage bin ich in einer Art Hotel gewesen. Nicht billig, aber ich habe mich wohler gefühlt. Das sollte sich später noch als ganz gute Entscheidung erweisen.
Am ersten vollen Tag auf Koh Tao bin ich Tauchen gegangen – schließlich ist das ja hier Diver’s Paradise. Heißt aber auch, dass es hier mehr als 50(!) Tauchbasen gibt und letztendlich alles Massenabfertigung ist. Viele Tauchspots liegen direkt vor der Insel, so gibt es keine langen Fahrten auf den Booten und viele Tauchshops fahren daher am Vormittag und Nachmittag raus und können so doppelt so viele Tauchgänge verkaufen. Entsprechend ist das Tauchen hier ziemlich billig. 45 Euro inkl. allem für zwei Tauchgänge finde ich ziemlich unschlagbar. Das Tauchen an sich war auch ziemlich gut. In jedem Fall besser als was ich die letzten Jahre in Lateinamerika oder Florida erlebt habe – aber nicht so gut wie Ägypten. Wobei das auch an der Saison liegen kann. Die Sicht war noch nicht ideal. Die Ausrüstung war trotz der geringen Preise sehr gut, abgesehen von den Flossen. Diese haben mir schmerzhafte Blasen verpasst, so dass ich am zweiten Tag erstmal aussetzen musste.
Die Tauchanfänger scheinen hier auch zu überwiegen. Die meisten Leute machen hier ihren Tauchschein – ist ja auch preiswert. Der Hotelpool ist den ganzen Tag mit Tauchkursen belegt.
Am Abend des zweiten Tages hat es mich dann erwischt: Ich dachte schon beinahe, ich wäre immun geworden, aber früher oder später gibt’s die Magen- / Darmprobleme. War immerhin sechs Wochen lang in Asien gut gegangen (abgesehen von kleinerem Grummeln). Entsprechend habe ich heute den ganzen Tag nur in meinem Zimmer verbracht. Nun hat es sich wirklich bezahlt gemacht, ein ordentliches Zimmer zu haben. Die Klimaanlage braucht man nachts nicht, aber tagsüber wird’s hier doch heiß. Auch, dass ich zum ersten Mal seit drei Wochen einen Fernseher mit drei englischsprachigen Sendern habe, hilft an so einem Tag. Aktuell läuft Bayern München gegen Lille – steht 5:0 ;-) So langsam geht’s auch wieder. Ich denke morgen wieder fit zu sein. Wäre auch besser so, denn ich habe etwa 11 Stunden Reise nach Bangkok vor mir.
Tja, so richtig gut gelaufen ist es für mich auf Koh Tao nicht. Gefallen haben mir allerdings die zahlreichen Strandbars, die direkt am Wasser liegen und wahrscheinlich hat Koh Tao noch mehr Potential, wenn man seinen persönlichen Ort findet.
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