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Lange Flugzeiten sind ein notwendiges Übel bei Fernreisen. Doch es nutzt nichts, sich darüber zu beklagen. Es ist, wie es ist. Finde dich damit ab und mach das Beste daraus. Meine Erfahrung nach Jahren des Fliegens besagt: Alles geht einmal vorbei, und hinterher war es halb so schlimm.
Wie du einen langen Flug überstehst, erfährst du in den folgenden zehn Tipps:
1. Sei rechtzeitig am Flughafen
Du hast eine lange Reise vor dir. Da schadet es nicht, wenn du eine halbe Stunde eher dort bist als notwendig. Vor Langstreckenflügen bin ich mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen – oft auch noch bis zu einer Stunde eher. Das erspart mir einiges an Stress, da ich selbst dann noch rechtzeitig ankomme, wenn bei der Anfahrt irgendetwas schief läuft. Meistens läuft ja nichts schief, aber dann relaxe ich eben noch am Flughafen. Entspannt wirst du jeden Flug besser überstehen. Das gilt ebenso für viele andere Situationen auf Reisen.
2. Wähle einen guten Sitzplatz
Die meisten Airlines bieten einen Online-Check-in. Wenn möglich, solltest du diesen nutzen – es sei denn dafür wird ein Aufpreis berechnet – und dabei selbst einen Sitzplatz auswählen. Den größten Sitzabstand gibt es an den Notausgängen, doch diese Sitze werden häufig erst beim Check-in am Flughafen vergeben. Die Sitzreihen bei den Toiletten solltest du meiden, da sich dort ständig Menschen aufhalten (und der Geruch nicht immer neutral ist). Und falls du es ganz genau wissen willst: Die besten Sitzplätze für jedes Flugzeugmodell findest Du auf Seatguru.com.
In den meisten Flugzeugen gibt es 3er-Sitzreihen. Nach Möglichkeit solltest du die Mittelsitze vermeiden – vor allem, wenn neben dir nur Fremde sitzen. Für kurze Strecken bevorzuge ich einen Fensterplatz. Auf langen Strecken wähle ich einen Gangplatz, weil ich dann selbst entscheiden kann, wann ich aufstehe, und nicht erst zwei Leute darum bitten muss, mir Platz zu machen.
Wenn du nicht online eincheckst, kannst Du auch noch am Flughafen darum bitten, einen Gangplatz – oder sogar einen Sitz am Notausgang – zu bekommen. Übrigens: Falls dir ein großer Sitzabstand besonders wichtig ist, kannst du bei Fairliners die Sitzabstände der meisten Airlines vergleichen und entsprechend versuchen, eine Airline mit komfortablen Sitzen zu buchen.
3. Wähle deine Kleidung weise
Für einen langen Flug solltest du bequeme Kleidung anziehen. Viele Fluggäste tragen Jogginghosen, aber auch eine locker sitzende Jeans ist in Ordnung. Unbequeme Schuhe würde ich bei langen Flügen ausziehen, da die Füße leicht anschwellen. Außerdem solltest du flexibel sein: Die Temperatur innerhalb des Flugzeugs kann stark schwanken zwischen ziemlich warm und ganz schön kalt. Sei auf beides vorbereitet. Das ist ohnehin sinnvoll, da die Temperaturen am Abflugort vermutlich ganz andere sind als am Ankunftsort.
Tipp: Einige Leute schwören auf Kompressionsstrümpfe. Wenn du anfällig für dicke Beine oder gar Thrombose bist, könnte das eine gute Idee sein.
4. Nimm Snacks und Wasser mit
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Vor einem langen Flug solltest du nicht zu schwer essen, sondern leichte Kost. Steck dir ein paar Snacks ins Handgepäck. Außerdem solltest du immer eine kleine Flasche Wasser dabeihaben, da die Luft im Flugzeug sehr trocken ist. Zwar gibt es an Bord Trinkwasser, doch es ist nicht zu jeder Zeit verfügbar. Aber Achtung: Du kannst das Wasser nicht durch die Gepäckkontrolle nehmen. Also musst du das Wasser entweder am Flughafen nach der Gepäckkontrolle kaufen, oder du nimmst eine leere Flasche mit, die du im Waschraum auffüllst. Vergiss in der Luft nicht, das Wasser zu trinken bevor du dehydrierst.
5. Sorge für dein eigenes Unterhaltungsprogramm
Lange Flüge vergehen schneller, wenn für Unterhaltung gesorgt ist. Nimm Bücher, Magazine oder ein elektronisches Lesegerät mit in dein Handgepäck. Auch Musik, Hörbücher und Podcasts sind eine gute Möglichkeit, dir die Zeit zu vertreiben. Bei vielen Airlines gibt es einen Bildschirm am Sitz, auf dem Du Filme und Serien schauen kannst. Das Unterhaltungsprogramm ist mal besser, mal schlechter. Manchmal gibt es gar kein nennenswertes Programm. Und dann wird ein Flug endlos lang, wenn du nicht vorgesorgt hast.
6. Sei auf die trockene Luft vorbereitet
Die Luft ist trocken, und in einem Flugzeug herrscht ein anderer Umgebungsdruck als am Boden, daher ist man beim Fliegen etwas anfälliger für Kopfschmerzen. Wenn es mich erwischt, bin ich sehr froh, Kopfschmerzmittel im Handgepäck zu haben.
Die trockene Luft sorgt außerdem für spröde Lippen und ausgetrocknete Haut. Wenn dich das stört, steck dir am besten Creme und Lippenbalsam ein.
7. Steh auch mal auf
Einen zehnstündigen Flug solltest du nicht nur im Sitzen verbringen. Steh regelmäßig auf, und lauf ein bisschen durch den Gang. Am besten schon bevor du dich unwohl fühlst. Das tut nicht nur den Beinen gut, sondern dem ganzen Körper.
8. Versuche zu schlafen
Natürlich kannst du an Bord auch schlafen. Vor allem auf Nachtflügen solltest du es versuchen, um in deinem Rhythmus nicht völlig durcheinander zu geraten. Bring dafür am besten ein Nackenkissen, eine Schlafbrille und Ohrenstöpsel mit.
Doch nicht jedem gelingt es, im Flugzeug zu schlafen. Bei meiner Größe kann ich in den Sitzen einfach nicht entspannen. Es sei denn, mein Nachbarsitz ist frei.
Sorgst du dich bei der Heimreise ein wenig vor dem Jetlag, solltest du je nach Ankunftszeit nicht zu lange schlafen. Hier erfährst du, wie du den Jetlag schnell in den Griff bekommst.
9. Schau nicht ständig auf die Uhr
Wenn die ganze Unterhaltung nichts nutzt und du nicht schlafen kannst, wird die Zeit sehr langsam vergehen. Schau trotzdem nicht ständig auf die Uhr. Das macht es nur schlimmer.
10. Bei extremer Flugangst: Nimm Beruhigungsmittel mit
Falls du ein bisschen Flugangst hast, werden die ersten neun Tipps schon helfen und dich von deiner Angst ablenken. Bei extremer Flugangst könntest du zusätzlich ein paar Beruhigungsmittel einstecken. So wird der Flug nicht zur reinen Qual.
Gerade lange Flüge in sehr großen Flugzeugen verlaufen meiner Erfahrung nach jedoch überwiegend ruhig, so dass du es vergleichsweise leicht haben solltest, dich zu entspannen.
Guten Flug!
Übrigens: So findest du die günstigsten Flüge
Gute Tipps!
Kleiner Tipp: Seatguru ist unheimlich oft veraltet bzw. zeigt Pläne für ein Flugzeug generisch an und beachtet dabei nicht, dass Airlines die Flieger verschieden konfigurieren können. Ich habe mal einen vermeintlich guten Sitz dort ausgesucht und es war der schlimmste Flug den ich je hatte –> Der Sitz der vor meinem Platz fehlen sollte war doch da und dadurch war mein Freiraum gleich Null (letzte Sitzreihe).
Ich verlasse mich darauf lieber nicht mehr und buche einfach einen Sitz möglichst weit vorne und am Gang, da wird man selten böse überrascht und kann – wenn einer frei bleibt – schnell auf einen der Notausgangssitze hüpfen :)
Worauf viele Leute weiterhin schwören: Bose noice cancelling earphones. Die Dinger sind wirklich ganz fantastisch: Man muss nichtmal Musik hören um damit Ruhe zu ‚generieren‘.
Guten Flug allerseits…
Hi Marc,
danke für die Tipps!
Ich nehme das mit den Sitzen gar nicht so genau. Durch die viele Fliegerei bin ich ohnehin ganz entspannt geworden. Letztens hatte ich mal einen Mittelsitz erwischt. Pech gehabt, aber kein Drama.
Die Bose Kopfhörer sind sicher klasse, hab auch mal welche aufgehabt. Aber auch nicht billig und mir ein bisschen zu klobig zum Reisen.
Ich muss gestehen, dass ich mich immer wieder auf Langstreckenflüge freue. Im Flieger habe ich das Gefühl, dass mich nichts und niemand stört. Ich bin ganz für mich, habe keine Ablenkung und damit
viel Zeit zum Lesen, Entspannen oder Arbeiten. In keiner anderen Situation bin ich so produktiv wie bei langen Flügen.
Mein Tipp: nimm dir etwas für den Flug vor und freue dich auf die ungestörte Zeit ;)
Hi Sebastian,
Arbeiten klappt für mich im Flieger nicht so gut. Das geht nur, wenn ich einigermaßen Platz habe – also wenn niemand neben mir sitzt. Im Zweifel ist es aber zu eng, vor allem wenn die Leute vor mir noch ihren Sitz zurück klappen. Da habe ich keine Chance. Aber ich bin in der Luft auch oft zu schläfrig.
Ungestörte Zeit habe ich zum Glück aber auch so oft genug :-)
Mit der ungestörten Zeit meinte ich auch eher die wenigen Ablenkungen, die es gibt, besonders durch das nicht vorhandene WLAN (auch wenn das in Fliegern seltener wird).
Bei deiner Größe ist das wahrscheinlich etwas schwerer aber mir reicht der Platz bei den meisten Fluglinien aus ;)
Ich würde noch einen Tipp aufführen, für all diejenigen, die wich ich sehr leicht „seekrank“ werden. Auf jeden Fall vor dem Abflug eine Tablette nehmen, die 24h lang wirkt. Ich hatte einmal einen Flug auf dem mir so schlecht wurde … das war kein Spaß. :(
Und das mit der trockenen Luft ist echt schlimm. Ich trage immer eine Gesichtsmaske, wie es bei uns in Asien üblich ist. Das hält meine Schleimhäute befeuchtet und trocknet meine Atemwege nicht so schnell aus.
Unbedingt Handcreme und Gesichtscreme bereithalten. Notfalls in kleine Behälter abfüllen, weil man Flüßigkeiten ja nur in bestimmter Menge mitführen darf. Ich denke, das gilt auf bei Cremes.
Danke dir für den Tipp!
Übelkeit auf Flügen ist mir völlig unbekannt. An sich gibt’s ja wenig Bewegung im Flugzeug, aber ich schätze, die Spucktüten liegen da nicht umsonst :-)
Super zusammengefasst.
Vielleicht noch als kleine Ergänzung zum ersten Punkt – ich versuch im 24h vorher online einzuchecken, was bei sehr vielen Airlines mittlerweile möglich ist – gibt ein sicheres Gefühl (grad in punkto – was, wenn ich mal zu spät zum Flughafen komme) und man ist ganz vorne dabei, bei der Sitzplatzwahl.
Ich bestell außerdem ein Sonderessen (VGML, AVML, VLML) – zum einen weil ich wirklich Vegetarierin bin, zum anderen weil ich die Specials meist etwas besser als das Standardessen finde & man bekommt es oft auch vor allen anderen.
Super Tipps! Danke dafür, Patrick :-) einen hätte ich auch noch betreffend trockener Luft: Nasenspray! Wenn ich ne trockene Nase habe, krieg ich ne’n Reizhusten, was echt mühsam ist weil ich dann nicht schlafen kann. Aber mit Nasenspray ist das Problem gelöst! :)
Tolle Tipps Patrick :)
Auf einem Langstrecken-Flug kribbelten meine Beine die ganze Zeit und ich bin tatsächlich fast 6 Stunden die Gänge rauf und runter gegangen. Die Leute fragten mich dann bei einem Zwischenstopp, was denn da los sei.
Ist schon ein wenig lustig, wenn dich jeder anspricht und dir die Gesichter gar nicht alle aufgefallen sind. Denn sich bewegen machen in der Tat recht wenige.
Gute Tipps. Allerdings ist die Sache mit den Special Meals (Tip von Genuss Touren) ein zweischneidiges Schwert. Denn manchmal sind die auch nicht ausreichend an Bord. Und dass diese besser sind, kann ich leider nicht bestätigen.
ich bin glücklicher Besitzer einer sehr großen Leinendecke (ja, echtes Leinen). Sie ist locker gewebt und dadurch leicht transparent, man kann sie auf die Größe eines A5-Buches (3 cm hoch) zusammenfalten, man kann sie sich zum Schlafen 1-2lagig über den Kopf hängen und sich so eine luftige Höhle schaffen und von den Nachbarn abschotten, wenn es kalt wird (mir eigentlich immer) um den Körper oder nur um die Beine wickeln, und sie ist eben so klein und leicht, daß man sie gut mitnehmen kann. Ich möchte sie nicht missen und sehe sie als sinnvolle Ergänzung zu den dünnen fleece-Decken an, die im Flugzeug liegen (tun sie das immer oder nur bei Lufthansa?).
Zur Beschäftigung meine ich, daß es die innere Einstellung ist. Schafft man es, einfach rumzusitzen und die Gedanken kreisen zu lassen, ohne sich aufzuregen… Ich persönlich sitze am liebsten nur da und schlafe oder hänge meine Gedanken nach, sorge aber im Vorfeld trotzdem immer für Abwechslung: lesen, schreiben, hören, gucken, knobeln, lernen, denken oder unterhalten lassen, von jedem etwas vorbereiten. Dazu ist das netbook oder ein tablet ein praktischer Begleiter, und ein gutes Buch in der nächsten Fremdsprache auch ohne Strom nutzbar.
Hallo Viola,
danke für den Decken-Tipp!
Auf den meisten Langstreckenflügen gibt es diese dünnen Fleece-Decken. Die sind ganz gut, aber manchmal ein bisschen klein oder eben dünn.
Es sind schon spannende Tips mit dabei aber von einem würde ich dringend abraten. Ich fliege regelmäßig nach Bali. Bei Langstreckenflügen würde ich nie einen Gangplatz nehmen. Klar kannst du jederzeit unkompliziert aufstehen, aber wenn du versuchst zu schlafen und die beiden anderen neben dir sich alle zwei Stunden die Beine vertreten wollen war es das mit schlafen.
Hi Adrian,
das ist glaube ich Geschmacksache. Da ich im Flugzeug ohnehin kaum schlafen kann, sitze ich gern am Gang.
Auch nach einem Online Check-In frage ich bei der Gepäckabgabe am Flughafen gerne noch einmal nach, ob nicht eventuell noch eine komplette Reihe leer ist und lasse mich dann ggf. umsetzen. Bisher hab ich dadurch bereits einige Male super viel Platz für mich gehabt :)
Dieses Portal ist Super ,ein bißchen zum Schmunzel weil es der Warheit entspricht. 5 Jahre lang fliege ich Langstrecken.BKK. o. Manila . Den Tipp am Vortag eine Abschiedsparty zu machen ist absolut in Ordnung , weil man sich nach Schlaf sehnt. Allerdings nur nicht den Flieger verpassen .Ein kleiner Tip . Buche ein Ticket von deinem nächst gelegenem Flughafen. Ich z.b. musste erst immer nach Frankfurt mit dem ICE düsen. Nach ca. 4 Std. fahrzeit u. 2 Std. einchecken war ich wie immer im Flieger. Mein Wohnort ist Wolfsburg .Schaut bitte immer auf die Preise Täglich die verändern sich sehr oft täglich. Bei großen Fluggesellschaften meist nicht. Ich bin von Hannover nach Manila geflogen mit einer Kompletten Reisezeit von unter 20 Stunden. da der 1 Stopp nur 2 Std dauerte. Flugzeit Inkl. umsteigezeit 17 Std. Tip für Raucher , so wenig wie möglich Bierchen o.Kaffe trinken im Flieger dann gibt es auch keine Entzugserscheinungen , und diese Zeit, solltet ihr alleine fliegen nutzen,um mal nachzudenken ,über sich , oder anderes .
An alle älteren Reisenden: unbedingt Kompressionsstrümpfe anziehen, öfter aufstehen. Beides habe ich auf meinem 12-Stundenflug nicht gemacht, stattdessen mich auf meinem Fensterplatz mit Lesen, aus dem Fensterschauen und Schlafen wohl gefühlt. Das Resultat: nach 8 Tagen lag ich mit einer schweren Thrombose und Lungenembolie im Krankenhaus. Alles ist gut gegangen, die mexikanischen Ärzte haben mich prima versorgt, nur leider konnte ich nicht mehr soviel fahren wie geplant und muss in Deutschland noch aufwändig kurieren. Doch wer weiß, vielleicht dich noch mal hin nach Mexiko?