Checkliste für deine Reiseapotheke

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Eigentlich hört sich alles traumhaft an: Ferne Länder bereisen, den Alltag vergessen, die Seele baumeln lassen. Leider sind wir Menschen auch im Urlaub nicht sicher vor Krankheiten und Verletzungen. Deshalb empfiehlt sich eine Reiseapotheke, die je nach Ziel und Dauer der Reise unterschiedlich bestückt sein kann.

Hier erfährst du, was du beim Zusammenstellen deiner persönlichen Reiseapotheke beachten solltest. Ich habe verschiedene Checklisten zusammengestellt.

• Allgemeine Tipps
  • Die Basis-Checkliste
• Checklisten nach einzelnen Beschwerden
  • Schmerzen und Fieber
  • Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit
  • Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen
  • Hauterkrankungen
  • Wunden und Verletzungen
  • Sonstiges
• Spezielle Hinweise
  • Flugreisen
  • Reisen in Malaria-Gebiete
  • Reisen als Diabetiker
  • Reisen mit Kindern

Allgemeine Tipps

Hinweis: Dieser Artikel kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Gerade bei speziellen Vorerkrankungen und Reisen in exotische Länder empfiehlt es sich, vorher mit einem Arzt über Impfungen und besondere Vorkehrungen zu sprechen.

Für jeden kann die Reiseapotheke unterschiedlich aussehen. Auf die Art und Dauer der Reise kommt es an. Eine dreimonatige Backpacking-Tour durch Südostasien ist etwas anderes als ein Wochenend-Trip in eine westeuropäische Stadt. Informiere dich also vorher, wie es mit der medizinischen Versorgung im Zielland aussieht. In westlichen Ländern wirst du wahrscheinlich eher Apotheken finden, die ähnliche Produkte wie in Deutschland anbieten. Die können aber auch teurer sein. In exotischen Ländern ist Vorsicht geboten. Dort kannst du schnell an gefälschte oder gepanschte Medikamente geraten. Außerdem ist der Apothekenbesuch in einem Land, dessen Sprache man nicht spricht, schwierig. Vielleicht kannst du gerade so mit Händen und Füßen verständlich machen, was dir fehlt. Aber die Einnahmehinweise und Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel verstehst du wahrscheinlich nicht mehr. Füll deine Reiseapotheke also lieber schon zu Hause auf.

• Orientiere dich an Produkten, die du auch zu Hause verwendest. Niemand möchte erst im Urlaub merken, dass er das Produkt eines bestimmten Herstellers nicht verträgt.
• Deine Reiseapotheke sollte nicht zu viel Platz einnehmen. Überleg vorher, was du wirklich brauchst. Du musst nicht immer die ganze Packung mitnehmen.
• Wenn du auf bestimmte Medikamente angewiesen bist, solltest du genug Vorrat einpacken. Vielleicht ist dein Rückflug verspätet oder du verlängerst deinen Urlaub spontan. Sorge lieber vor.
• Notiere dir Namen und Wirkstoffe von wichtigen Präparaten, falls du sie doch nachkaufen musst.
• Verstaue Arzneimittel und Verbandszeug in einer eigenen Tasche. Sie sollte wasserdicht sein. Erwartest du, dass es besonders sandig, staubig oder regnerisch wird, können sich wiederverschließbare Beutel lohnen, wie du sie bei Flugreisen für Flüssigkeiten nutzt.
• Bewahre deine Arznei im Handgepäck auf! So reduzierst du die Gefahr, dass sie verloren geht und behältst die Kontrolle darüber, bei welcher Temperatur sie lagert.
• Die Lagertemperatur ist wichtig. Viele Medikamente sollten keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden (oft nur bis 25 Grad). In sehr warmen Ländern ist das natürlich schwierig. Nutze wenn möglich Kühlschränke oder spezielle Medizin-Kühltaschen.
• Es kann sein, dass du die Notwendigkeit eines bestimmten Medikaments nachweisen musst, zum Beispiel, weil es zu den Betäubungsmitteln zählt, gespritzt wird oder als Flüssigkeit nicht den Handgepäckvorgaben auf Flugreisen entspricht. Besorg dir deshalb eine ärztliche Bescheinigung (Attest oder Rezeptkopie). Eine englische Ausfertigung kann dir im Ausland Stress ersparen.
• Wenn es eine flüssige und eine feste Version gibt, nimm lieber die feste. Tabletten sind robuster und leichter als ein Fläschchen mit Flüssigkeit. Zudem hast du weniger Schwierigkeiten mit den schon erwähnten Handgepäckbestimmungen.
• Ein Nachteil der Reiseapotheke ist, dass man in der Regel mehr kauft, als man wirklich braucht. Dann liegen die Medikamente bis zur nächsten Reise zu Hause ungenutzt im Schrank. Deshalb solltest du dich vor dem Packen vergewissern, dass nirgends das Verfallsdatum überschritten ist.
• Einige Medikamente müssen jeden Tag zu einer bestimmten Zeit eingenommen werden. Plane das bei einer größeren Zeitverschiebung ein. Vielleicht kannst du den Einnahmerhythmus schon in den Wochen vor der Abreise allmählich anpassen, damit du dir im Reiseland nicht mitten in der Nacht den Wecker stellen musst.
• Mach dich mit den Nebenwirkungen und Inhaltsstoffen vertraut. Einige Arzneimittel machen zum Beispiel die Haut sonnenempfindlicher. Das kann zu unschönen Ausschlägen führen.

Die Basis-Checkliste

Du entscheidest selbst, was in deine Reiseapotheke kommt. Manche sind vorsichtiger und nehmen lieber mehr mit, andere kommen mit einer Minimalausstattung gut aus. Teilweise gibt es schon fertige Medikamentensets für die Reise. Das ist praktisch, wenn du nicht alles einzeln kaufen willst. Überleg trotzdem, ob die dort enthaltenen Produkte deinen Bedürfnissen entsprechen.

Folgende Checkliste ist eine gute Basis für deine Reiseapotheke:

Checklisten nach einzelnen Beschwerden

Die folgenden Checklisten sind nach spezifischen Beschwerden sortiert. Du wirst keinesfalls alles davon benötigen, aber je nach Gesundheitszustand und Reiseziel wird das eine oder andere nützlich sein. Letztendlich wirst du selbst entscheiden müssen, was in deiner Reiseapotheke nicht fehlen darf.

Checkliste: Schmerzen und Fieber

Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Zahnschmerzen kommen meistens zum ungünstigsten Zeitpunkt. Wenn du zu Hause schon von solchen Beschwerden geplagt wirst, solltest du auf jeden Fall vorsorgen. Aber auch wenn du sonst kaum Kopfschmerzen hast, können sich Temperatur- oder Höhenunterschiede auf der Reise auswirken.

Checkliste: Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit

Kaum hast du etwas Falsches gegessen, schon spielt dir deine Verdauung einen Streich. Oder du bist in einem Land, in dem die Hygiene nicht den europäischen Standards entspricht und fängst dir einen Keim ein. Magen-Darm-Probleme können einem die Reiselust schnell verderben. Die Grundregel lautet natürlich: Alles Schädliche muss raus. Aber nicht immer ist eine Toilette in der Nähe. Dafür gibt es Präparate, die den Darm beruhigen und dich zum Beispiel eine längere Busreise überstehen lassen. Für gewöhnlich sollte ein einfaches Durchfallmittel genügen. Falls du bereits eine Vorgeschichte hast oder dir besondere Sorgen machst, nimm etwas mehr mit.

Checkliste: Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen

Nicht nur Erkältungen können dir auf Reisen zu schaffen machen. Auch das Fliegen ist für manche sehr unangenehm, weil sie bei der Landung Ohrenschmerzen bekommen. Abschwellende Nasensprays und bestimmte Ohrstöpsel können helfen, den Druck auszugleichen.

Checkliste: Hauterkrankungen

Deine Haut muss viel mitmachen. Ist sie zu viel Sonne ausgesetzt, verbrennt sie, bei Kälte kann sie erfrieren. Und dann sind da noch Mücken, Wespen und Co., die sie durchlöchern wollen. Deshalb solltest du deine Haut vor Schäden schützen und ihr helfen, sich zu erholen.

Checkliste: Wunden und Verletzungen

Wunden, Prellungen und Verstauchungen bekommst du gut in den Griff, wenn du die betroffene Stelle nicht gleich wieder belastest. Das ist bei Ausflügen in abgelegene Gegenden nicht immer möglich. Dafür brauchst du eine Erste Hilfe-Ausrüstung. Praktisch sind gut sortierte Reisesets (bei amazon ansehen). Aber natürlich kannst du dir die Hilfsmittel auch selbst zusammenstellen.

Checkliste für Sonstiges

Manches lässt sich nicht in eine der anderen Kategorien einteilen und ist doch genauso wichtig. Wenn du zum Beispiel in neuer Umgebung schlecht schläfst, könnte ein Schlafmittel helfen. Oder du bist in einer so abgelegenen Gegend, dass es dort kein sauberes Trinkwasser gibt. Dafür kannst du dir ein spezielles Desinfektionsmittel besorgen. Die folgenden Dinge könnten wir in speziellen Situationen weiterhelfen:

Spezielle Hinweise

Einige dieser Hinweise hast du schon im vorigen Abschnitt gelesen. Hier gibt es für bestimmte Situationen noch ein paar ausführlichere Informationen.

Flugreisen

Verstaue deine Medikamente im Handgepäck und mach dich mit den Sicherheitsbestimmungen vertraut. Gegebenenfalls brauchst du für rezeptpflichtige Arzneimittel eine ärztliche Bescheinigung.

Im Flugzeug herrscht trockene Luft, die die Augen reizt. Augentropfen helfen. Kontaktlinsenträger, die keine Brille aufsetzen wollen, sollten bei langen Strecken Nachbenetzungsflüssigkeit mitnehmen.

Für Allergiker und Asthmatiker kann die Flugzeugluft ebenfalls Folgen haben. Sie sollten ihre Notfallmedikamente griffbereit haben. Während eines Anfalls ist es eher schwierig, das Asthmaspray von ganz unten aus der Tasche zu kramen, die eingeklemmt im Handgepäckfach liegt.

Eine lästige Begleiterscheinung beim Fliegen ist der Druck auf den Ohren. Wer mit einer HNO-Erkrankung fliegt oder anderweitig empfindlich ist, spürt den Schmerz noch heftiger. Manchmal kann das Hörvermögen noch einige Stunden danach beeinträchtigt sein. Zum Druckausgleich dienen abschwellende Nasensprays und spezielle Ohrstöpsel. Du solltest sie rechtzeitig einsetzen. Im Zweifelsfall fragst du das Flugzeugpersonal, wann die Landung beginnt.

Das lange Sitzen auf engem Raum kann zu einer Thrombose führen. Wenn du zu einer der Risikogruppen gehörst, solltest du besonders vorsichtig sein (mehr Infos hier). Mit einigen Übungen kannst du während des Fluges die Durchblutung in deinen Beinen anregen. Außerdem kannst du Kompressionsstrümpfe tragen. Möglicherweise solltest du vor dem Flug ein Medikament wie Heparin nehmen. Frag deinen Arzt.

Wenn dir auf Reisen schnell schwindlig oder übel wird, kannst du ein Medikament gegen Reisekrankheit nehmen. Die gibt es als Kaugummi, Tabletten, Tropfen und sogar Pflaster.

Im Flugzeug sitzen hunderte Menschen auf engem Raum. Desinfiziere ggf. deine Hände und die Dinge an deinem Platz, die du anfasst. Wie viele Hände vor deinen wohl schon unter die Gurtschnalle gefasst haben?

Reisen in Malaria-Gebiete

Vor Ort solltest du dich gut gegen Mückenstiche schützen, um eine Ansteckung mit Malaria zu vermeiden. Nutze ausreichend Insektenspray, das du am besten vor Ort kaufst. Besorg dir undurchlässige Kleidung sowie ein Moskitonetz. Ein Fieberthermometer ist ein Muss. Eventuell ist ein Breitbandantibiotikum empfehlenswert sowie sterile Spritzen und Kanülen, falls die medizinische Versorgung in der Region zu wünschen übrig lässt.

Lass dich von einem Tropenmediziner beraten, wie groß die Ansteckungsrisiko in deiner Zielregion ist. Er kann dir noch genauere Hinweise geben. Mehr Informationen gibt es zum Beispiel beim Robert-Koch-Institut.

Reisen als Diabetiker

Du weißt natürlich am besten, welche Medikamente du brauchst und wie du deine Werte überwachst. Sprich mit deinem Arzt über besondere Vorkehrungen auf Reisen und lass dir eine Bescheinigung über deinen Insulinbedarf ausstellen, damit du bei der Gepäckkontrolle keine Schwierigkeiten bekommst.

Du solltest das nötige Zubehör im Handgepäck haben, also zum Beispiel Insulinpen und Ersatznadeln, reichlich Insulin, Blutzuckermessgerät und Ersatzbatterien. Denk daran, dass Reisen auch anstrengend sind und sich dein Körper an eine neue Situation gewöhnen muss. Kontrolliere deinen Blutzucker häufiger und packe dir für den Notfall Traubenzucker ein. Für den sicheren Transport von Insulin gibt es spezielle Kühltaschen, denn der Stoff sollte vor besonders hohen und besonders niedrigen Temperaturen geschützt werden.

Reisen mit Kindern

Die Reiseapotheke für Kinder ist der von Erwachsenen recht ähnlich. Kinder haben aber häufiger kleine Beschwerden wie Ohrenschmerzen, Durchfall oder Fieber. Nimm also lieber etwas mehr für die Jüngsten mit. Dabei solltest auf die Dosierung der einzelnen Medikamente achten. Manche Präparate gibt es speziell für Kinder. Bei anderen wird einfach weniger genommen. Du solltest die Dosierungshinweise vom Beipackzettel also jeweils gut kennen oder ihn sogar mitnehmen. Ansonsten hilft es sicher auch, ein paar Pflaster mehr mitzunehmen. Schließlich will die Welt auch von den Kleinsten entdeckt werden. Da sind kleine Stürze und Unfälle kaum zu vermeiden.

Tipp: Allgemeine Packlisten für verschiedene Reiseziele findest du hier.

• Backpacking-Packliste
• Winterurlaub-Packliste
• Städtereise-Packliste