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„Indonesien ist eine niemals enden wollende Reise. Wenn ich jeden Tag eine der 17.000 Inseln Indonesiens besuchen würde, wäre ich 47 Jahre „non-stop“ unterwegs…“ [Melissa, Gründerin von Indojunkie.com]
Hier bist Du genau richtig, wenn Du als Backpacker zum ersten Mal nach Indonesien reisen möchtest. Zusammen mit Melissa Schumacher von Indojunkie.com habe ich hier die wichtigsten Informationen in brauchbarer Form zusammengefasst. Bei uns erhältst Du einen kompakten Überblick.
Folgende Themen werden hier besprochen:
- Warum solltest Du nach Indonesien?
- Ist Indonesien sicher?
- Komme ich mit Englisch durch?
- Wie kann man in Indonesien übernachten?
- Wie ist das Essen in Indonesien?
- Die beste Reisezeit
- Geld & Budget
- Fortbewegung in Indonesien
- Services und Produkte vor Ort
- Beliebte Reiserouten in Indonesien
- Backpacking Ausrüstung
- Vor der Reise zu erledigen
Warum solltest Du als Backpacker nach Indonesien?
Indonesien ist ein Land mit einer unglaublichen Vielfalt, einem überragenden Angebot an abwechslungsreichen Aktivitäten, üppiger Natur, spannenden Kultureinflüssen und sehr niedrigen Lebenshaltungskosten.
Viele Regionen Indonesiens (unter anderem Java und Bali) verfügen über eine relativ gute Infrastruktur für Touristen und immer geringeren Sprachbarrieren. In anderen Regionen könnten der Transport und die Verständigung etwas abenteuerlicher werden. Das sollte Dich aber nicht davon abhalten, diese Orte zu besuchen!
Durch sehr viele verschiedene kulturelle Einflüsse auf mehr als 17.000 Inseln reist Du zwar „nur“ in einem Land, nimmst jedoch Eindrücke von Tausenden mit! Wenn Du von einer Insel zur nächsten „hüpfst“, scheint es, als würdest Du jedes Mal in eine andere Welt eintauchen. Manchmal begegnest Du – in nur wenigen Kilometern Entfernung – einer komplett anderen Kultur, Sprache oder Religion. Backpacker haben die Chance ein unvergessliches Abenteuer mit dem Rucksack auf dem Rücken in Zügen, Fähren und Bussen von Java, über Bali, Flores, Sumatra bis nach zu erleben.
Es ist egal, was für eine Reisementalität Du hast. Indonesien bietet für jedes Bedürfnis eine passende Option. Und dafür stehen wir mit unseren Namen!
Sonnenanbeter erhalten auf den unzähligen Stränden in Bali oder Lombok ihre wohlverdiente Bräune.
Partyhengste können in Kuta mithilfe von Reiswein und Magic Mushroomshakes die Nacht aller Nächte erleben und sich bei Gitarrenklängen und Nelkenzigaretten auf Gili Trawangans Stränden von den Strapazen der letzten Nächte erholen.
Abenteurer und Naturliebhaber kommen bei einer Motorradfahrt durch die Regenwälder Sumatras oder durch die Vulkanlandschaften von Flores ganz auf ihre Kosten. Sie können sich aber auch in West-Papuas Dschungel wiederfinden, auf der Suche nach indigenen Völkern und unberührter Natur.
Für Aktive stehen überall in Indonesien unzählige Vulkane für den Aufstieg, Riffe zum Tauchen und endlose Wellen zum Surfen bereit.
Sicherheit
Die meisten südostasiatischen Länder sind sehr sicher. Auch Indonesien ist grundsätzlich ein sicheres Land zum Reisen. Wer mit Sinn und Verstand vorgeht, hat meist nichts zu befürchten.
Ein paar Vorsichtsmaßnahmen sollte man aber trotzdem beachten. Generell gilt es, nicht unnötig sein Hab und Gut zu präsentieren, die Traditionen des Landes zu respektieren und sich dementsprechend zu verhalten.
Dazu gehört, keine Menschen unnötig zu verärgern, auf seine Sachen zu achten und nicht unbedingt alleine Mushroomshakes zu konsumieren oder sturzbetrunken durch die Straßen zu irren oder gar mit dem Roller zu fahren. Auch im nüchternen Zustand sollte man beim Rollerfahren vorsichtig sein und sich der Tatsache bewusst sein, dass es in Indonesien keine Verkehrsregeln gibt und der Verkehr sehr chaotisch ist. Also lieber langsam und vorsichtig als schnell und unbedacht fahren! Nicht unbedingt mit Flip Flops, aber immer mit Helm fahren und so gut es Polizeikontrollen vermeiden (also nicht zu deutlich zeigen, dass man Tourist ist). Viele Polizisten haben es gerade auf Touristen abgesehen und versuchen sich durch unnötige Verkehrskontrollen etwas Geld dazuzuverdienen.
Der größte Teil Indonesiens ist vom Islam geprägt. Demnach sollte man sich als Frau dementsprechend kleiden und verhalten. Man sollte in (abgelegenen) Gebieten außerhalb Balis, abends nicht unnötig alleine unterwegs sein und auch keine Ojeks (Motorradtaxis) nutzen.
Krankheiten, wie vor allem HIV und AIDS verbreiten sich auch in Indonesien immer mehr und viele streunende Hunde und Affen sind mit dem Tollwutvirus infiziert. Also lieber fernhalten, falls man nicht gegen Tollwut geimpft ist.
Es schadet natürlich nicht, die Website des Auswärtigen Amtes vor seiner Reise aufzusuchen, denn in West Papua, Aceh oder beispielsweise Kalimantan gibt es hin und wieder Unruhen. Die Touristengebiete sind meistens nicht von diesen Unruhen betroffen. Eine bedeutende Ausnahme stellte der Anschlag 2002 in dem touristischen Ballungsgebiet Kuta, in Bali, dar. Sonstige Do’s and Dont’s für deine nächste Reise nach Indonesien findest du hier.
Informationen des Auswärtigen Amts
Eine relevante Quelle für Informationen über die aktuelle Sicherheitslage ist das Auswärtige Amt. Allerdings solltest Du diese Aussagen nicht überbewerten. Es wird dort immer sehr konservativ und vorsichtig formuliert. Weitere Hinweise und Tipps zur eigenen Sicherheit in Indonesien findest Du in jedem Reiseführer. Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass die meisten Indonesier Touristen mögen und Fremden gegenüber sehr offen und aufgeschlossen sind – schließlich lebt ein großer Teil des Landes vom Tourismus, vor allem in Bali.
Indonesier sind zudem nette, höfliche Menschen und gehen Konflikten gern aus dem Weg. Gerade in Gebieten wie Bali, sind die Einheimischen sehr an den Anblick des „Bule“ gewöhnt und man kann auch als Frau problemlos im Bikini (nicht unbedingt aber oben ohne) am Strand liegen. Außerhalb Balis kann man dabei aber den ein oder anderen skeptischen Blick ernten.
Sprache
Die offizielle Landessprache in Indonesien ist Indonesisch. Da diese Sprache aber ein künstliches Konstrukt ist, das von der Regierung auf alle 17.000 Inseln verbreitet wurde, hat jede Insel noch ihre eigene(n) Sprache(n) behalten.
So sprechen die meisten Balinesen untereinander hauptsächlich Balinesisch, was dem Indonesischen gar nicht ähnelt. In Lombok wird Sasak gesprochen oder in Java je nach Region Ost-, West-, oder Zentral-Javanesisch. Für Indonesisch wird das lateinische Alphabet verwendet, was das Lesen im Vergleich zu der laotischen oder thailändischen Sprache erleichtert. Außerdem stammen einige Wörter aus dem Holländischen, was es für deutsche Muttersprachler erleichtert. So heißt zum Beispiel die Apotheke „Apotek“ oder der Helm „Helm“.
Indonesier, die in der Tourismusbranche arbeiten, sprechen zumeist ein brauchbares Englisch. Die Aussprache ist manchmal gewöhnungsbedürftig, aber mit Englisch wirst Du in Bali dennoch sehr gut zurechtkommen. Je weiter Du jedoch ins Landesinnere fährst und je weiter Du dich von Bali entfernst, desto schlechter wird das Englisch der Indonesier. Dann hilft nur noch eins: ein paar Brocken Indonesisch lernen oder Deine Füße und Hände zum Einsatz bringen. Wir empfehlen jedoch jedem Reisenden, der länger in Indonesien unterwegs ist, ein paar Sätze der Landessprache zu lernen. Die Sprache ist wirklich einfach und öffnet einem so viele Türen, die anderen Touristen verschlossen bleiben.
Falls Du für einen längeren Aufenthalt Indonesisch lernen möchtest, melde Dich hier bei Melissa.
Wie kann man in Indonesien übernachten?
Da dieser Abschnitt ziemlich lang ist, findest Du ihn in einem anderen Artikel.
Wie ist das Essen in Indonesien?
Reis bildet die Grundlage für die meisten Gerichte in Indonesien. Bei einem längeren Aufenthalt kann das Essen allerdings als nicht sonderlich abwechslungsreich erscheinen, da Du am häufigsten mit Gerichten wie „Nasi Goreng“, „Nasi Campur“ und „Mie Goreng“ konfrontiert wirst. Wenn Du jedoch von Beginn an einige Gerichte beim Namen kennst, wirst Du auch in Indonesien einige Gaumenerlebnisse verzeichnen können.
Preislich sind die Mahlzeiten sehr erschwinglich. Abseits der Touristengebiete wirst Du unter 2 Euro schnell satt. In Bali kann es auch schon mal teurer werden. Dort verlangen einige Restaurants 5-10 Euro für eine Mahlzeit mit Getränk, allerdings ist dort die Auswahl an „westlichem“ Essen auch viel größer.
Für die Süßen unter uns gibt es hier meine absoluten Lieblingssüßspeisen aus Indonesien, die auch Du unbedingt probieren solltest.
Außerdem lohnt es sich mit den Früchten des tropischen Inselparadieses zu experimentieren. Vor allem Papayas gibt es das ganze Jahr über. Auch sehr leckere Mangos (Mangga) bekommt man in etwa von September bis Dezember. Ansonsten hat man eine große Auswahl an Mangosteen (Manggis), Rambutan und kleinen Bananen (Pisang). Die abenteuerlichste Frucht ist wohl Durian, die als „Königin der Früchte“ einen sehr interessanten und gewöhnungsbedürftigen Geruch verbreitet und die Weltbevölkerung in Durian-Liebhaber und Durian-Hasser teilt!
Magenprobleme vermeiden
Es ist normal und kann immer mal wieder vorkommen, dass Du im Verlauf Deiner Reise Magenprobleme durch das indonesische Essen bekommst. Das kann eine Phase der Anpassung an das ungewohnte Klima und die asiatische Küche sein (zu viel Chili!). Es ist aber auch möglich, dass eine Speise zu lange in der Sonne gelegen hat, die Dame in der Garküche nicht vernünftig ihre Hände gewaschen hat oder die Zutaten mit unsauberem (Leitungs-) Wasser gewaschen wurden.
Die beste Reisezeit in Indonesien
Das indonesische Inselreich liegt in den Tropen und die Temperaturen liegen deshalb das ganze Jahr über zwischen 25 und 30 Grad. Es gibt in Indonesien zwei Jahreszeiten. Von April bis Oktober herrscht die Trockenzeit, was auch generell als die beste Reisezeit angesehen wird. Zwischen November und März tobt jedoch der Monsun.
Der Regen fällt meistens gegen Ende des Tages. Es gibt jedoch auch Zeiten, an denen es auch über Tage hinweg durchregnet. In dieser Zeit kann es aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit am Nachmittag sehr schwül werden. Dies kann für kurze Urlaube als störend empfunden werden. Bei Langzeitreisenden ist der Monsun eine wunderbare Abwechslung zur ewig strahlenden Sonne. Zudem kühlt sich die Luft nach dem starken Regen am Abend etwas ab, was sehr angenehm sein kann, wenn man nicht Freund der wahnsinnigen Hitze ist. Ein weiterer Vorteil der Monsunzeit besteht darin, dass es ruhiger als in der Hochsaison ist und Du die Strände teilweise für Dich alleine hast.
Ab März nimmt die Luftfeuchtigkeit spürbar ab. Zudem sind die Temperaturen noch niedriger als in den darauffolgenden Monaten. Dieses Wetter ist für viele Reisende das angenehmste. Da Indonesien ein riesiges Land ist, unterscheiden sich auch die Regenzeiten in den verschiedenen Regionen.
Java
Auf Java ist von November bis März Regenzeit, in der der Regen hauptsächlich am Nachmittag fällt. Im Westen und im Südwesten kann es allerdings auch in der Trockenzeit regnen, während dagegen im Osten von Java in der Trockenzeit oft kaum Regen fällt. Die meisten Menschen erachten die Monate zwischen Mai und September als die beste Reisezeit für Java.
Sumatra und Sulawesi
Die Hauptregenzeit auf Sumatra und Sulawesi ist zwischen Ende Oktober und Mitte April. Reisen wird dann auch recht schwierig. Als beste Reisezeit für diese beiden Inseln empfehlen wir daher die Zeit zwischen Mitte April und Mitte Oktober.
Sunda-Inseln
Die Sunda-Inseln östlich von Bali erleben jeweils einen höheren Unterschied zwischen Trocken- und Regenzeit. Am trockensten ist es meist im Juli, August und September, während es im Dezember, Januar und Februar am meisten regnet. Wie lange die jeweilige „Jahreszeit“ dauert, hängt von der Region ab, in der Du dich befindest. Lombok, Sumbawa und Flores sind vom Klima her Bali sehr ähnlich.
Bali
Trockenzeit auf Bali ist von April bis September, Regenzeit von Oktober bis März. Da außer im Dezember und Januar meist nur am Nachmittag Regen fällt und sich auch sonnige Tage zwischen den regenreicheren finden, kann man in Bali auch in der Regenzeit gut reisen. Allerdings besuchen die meisten Reisenden Bali am liebsten in den trockenen Monaten von April bis Oktober, da in der Zeit auch die bekannten Surfspots die besten Wellen bieten.
Geld & Kosten & Budget in Indonesien
1. Indonesische Währung
Die Währung in Indonesien ist die Indonesische Rupiah (IDR/Rp.). Zurzeit (Februar 2014) entsprechen 16,390 IDR etwa einem Euro. Den aktuellen Wechselkurs kannst Du bei Oanda nachschlagen.
2. Bargeld & Kreditkarten
In jedem Fall solltest Du mindestens eine Kreditkarte dabei haben – besser zwei. Während es sich nicht empfiehlt, damit in Restaurants und Hotels zu bezahlen (die preisgünstigeren, familienbetriebenen Restaurants und Hotels würden sie eh nicht akzeptieren), kannst Du damit an jedem Geldautomaten Geld abheben. EC-Karten funktionieren an einigen Automaten auch, aber Kreditkarten sind wesentlich gängiger. Ich empfehle die DKB Cash VISA Card und die 1plus VISA Card der Santander Bank. Einen ausführlichen Artikel dazu findest du hier.
In touristischen Gebieten ist es kein Problem, Geldautomaten zu finden. Allerdings solltest Du beim „Insel-Hopping“ beachten, dass es vor allem auf den kleineren Inseln rund um Bali (z.B. Nusa Penida) und weniger touristischen Gebieten, wie z.B. Flores, keine bis wenige Geldautomaten gibt. Bring deshalb genug Bargeld mit, wenn Du in „unbekannte Gefilde“ aufbrichst, da sich die Situation schlagartig ändern kann.
Beachte auch, wie viel Gebühr die jeweilige Bank erhebt und wie hoch das Limit ist, welches man in einem Zug abheben kann. Indonesische Rupiah ist eine sehr „große“ Währung, man wird also schnell zum Millionär, womit allerdings manche Automaten nicht umgehen können und dir oft maximal nur 1,5 Millionen (ca. 90 Euro) geben können.
Auch an den großen Flughäfen findest Du Geldautomaten. Daher ist es nicht notwendig, schon vor der Anreise Indonesische Rupiah zu besorgen. Da das „Visa on Arrival“ jedoch nur in bar bezahlt werden kann, empfiehlt es sich hier die USD 25 in bar in US-Dollar, Euro oder Rupiah bei sich zu haben.
3. Budget für Indonesien Backpacker
Du fragst Dich bestimmt, wie viel Budget du für eine Reise durch Indonesien einplanen musst. Das kommt natürlich ganz darauf an, welchen Lebensstil Du pflegen möchtest und vor allem zu welchen Orten Du reist. Aufgrund der Tatsache, dass Indonesien ein Land mit sehr günstigen Lebensunterhaltskosten ist, verleitet es viele Reisende dazu, sich äußerst viel zu gönnen.
Du kannst aber selbst in Bali als Budget-Reisender alleine gut mit 25-30 Euro pro Tag zurechtkommen. Dafür kannst Du gut (wenn auch einfach) wohnen, essen und reisen aber keine größeren Touren machen oder Tauchen gehen bzw. einen Surfkurs machen. Surfboard ausleihen geht schon!
In anderen Regionen Indonesiens (wie z.B. Flores, Lombok oder Java) kannst Du auch oftmals mit 15-20 Euro pro Tag mit allem Drum und Dran zurechtkommen.
Wenn Du einen Surf- oder Tauchkurs machen oder in einem Surfcamp wohnen willst, musst Du allerdings mindestens 60 Euro pro Tag einrechnen. Die Preise hängen aber erheblich von der jeweiligen Schule oder vom Lehrer ab. Es gibt „Freelance“ Surflehrer, die man am Strand trifft und die Surfstunden für ca. 10-20 Euro anbieten.
Mit 40 – 60 Euro am Tag kann man sich schon ein „netteres“ Zimmer leisten, größere Strecken auch mit Shuttlebussen zurücklegen oder ganze Tagesausflüge machen.
Falls du länger als einen Monat in Indonesien bleiben willst, solltest du zwischen USD 25 und USD 50 pro Monat für die Visaverlängerung mit in dein Budget einrechnen.
Grundsätzlich schonst du deine Nerven, wenn du neben deinem Budget noch über einen Notgroschen verfügst, auf den Du zurückgreifen kannst.
Fortbewegung in Indonesien
In Indonesien gibt es die verschiedensten Arten der Fortbewegung und alle sind sie wesentlich billiger, als wir es in Europa gewohnt sind. Außerdem ist alles unkomplizierter, als Du vielleicht denkst. Und manchmal ist die Fortbewegung selbst bereits pures Abenteuer!
Wer durch Indonesien reist, kann die komplette Bandbreite an fahrbaren Untersätzen mitnehmen. Mit dem Zug einmal quer durch Java fahren, auf der öffentlichen Fähre von Bali nach Lombok den Sonnenuntergang miterleben, auf dem Dach einer „Bemo“ (Kleinbus) in Flores vulkanische Landschaften an sich vorbei ziehen sehen oder mit dem Roller durch Balis Hauptstadt Denpasar brettern.
Mit dem Schnellboot zu den Gili-Inseln fahren und dort ein paar Tage „transportlose“ Erholung genießen oder mit Hilfe eines „Ojeks“ (Motorradtaxi) in West-Timors Hauptstadt den Nachtmarkt entdecken. In Yogyakarta kann man mit einer Rikscha Sehenswürdigkeiten abklappern oder auf der Ladefläche eines Pick-Ups in Sulawesi per Anhalter fahren.
1. Zug
Indonesien besteht aus mehr als 17.000 kleinen Inseln. Hier kann die Fortbewegung schon mal zu einer Herausforderung werden. In Java, der Hauptinsel Indonesiens, ist die Infrastruktur jedoch sehr gut ausgebaut. Hier kannst du wunderbar stundenlang mit dem Zug von Jakarta bis Yogyakarta fahren und einen Großteil der Strecke über Landwege meistern. In Indonesien ist Zug fahren mehr als eine reine Fortbewegungsmaßnahme. Zug fahren bedeutet in die Kultur des Landes einzutauchen und einen unglaublichen Kontaktaustausch mit den Einheimischen zu erleben.
2. Flugzeug
Indonesien ist riesig. Ja, riesig! Deswegen macht es manchmal Sinn von A nach B zu fliegen. Wenn Du beispielsweise in Jakarta bist, und gerne nach Flores reisen würdest und nicht so viel Zeit hast, bleibt Dir keine andere Möglichkeit als die Strecke mit dem Flieger zu bestreiten. Es gibt sehr günstige Möglichkeiten sich innerhalb Indonesiens mit lokalen Flugzeugen fortzubewegen, wie beispielsweise mit den Fluggesellschaften Lion Air, Batik Air, Air Asia oder Merpati. Achtung: Einige von ihnen stehen wegen mangelnden Sicherheitsvorkehrungen auf der schwarzen Liste der weltweiten Fluggesellschaften!
Flüge nach Indonesien kannst Du übrigens auf meiner liebsten Flugsuchmaschine Skyscanner.de finden.
3. Bus
Es gibt einige sehr günstige Langstreckenbusse, die teilweise sogar von Insel zu Insel fahren. „Wie soll das funktionieren?“, denkst Du dir jetzt wahrscheinlich. Nein, die Busse können nicht über Wasser fahren, sondern werden lediglich auf eine Fähre gepackt. So kannst Du beispielsweise von Surabaya in Java nach Denpasar in Bali fahren. Auf den Inseln außerhalb Javas gibt es meistens nur lokale Busse, die kürzere Strecken zurücklegen.
Tipp: Wenn du eine längere Strecke mit dem Bus zurücklegen möchtest und dabei mit einer Klimaanlage gesegnet wirst, solltest Du dir ein paar warme Sachen einpacken, denn die Klimaanlagen sind oft übertrieben kalt eingestellt.
4. Minibus
Eine etwas teurere Alternative sind Minibusse, die meist über Reiseagenturen gebucht werden können. Diese transportieren etwa 10 Menschen und sind etwas schneller als öffentliche Busse – allerdings auch teurer und unbequemer. Auf einigen Strecken ohne direkte Busverbindung, ist der Minibus jedoch die unkomplizierteste Lösung. Minibusse bieten sich zum Beispiel an, wenn Du vom Süden Balis in den Norden schnell und unkompliziert reisen möchtest.
5. Private Fahrer
Gerade in weniger touristischen Gebieten, wie z.B. Flores, wo die Infrastruktur noch relativ bedürftig ist, stellen private Fahrer eine gute Alternative zu anderen Transportmitteln dar. So kannst Du beispielsweise von Labuan Bajo bis Maumere mit einem privaten Fahrer, der gleichzeitig Dein Tour Guide ist, gefahren werden.
Tipp: Je mehr Personen Du zusammen getrommelt bekommst, desto günstiger wird die Strecke für jeden einzelnen.
6. Schnellboot
Wer von Insel zu Insel `hüpfen´ will, kommt ums Bootfahren nicht herum. Es gibt unzählige Schnellboote die Bali von Sanur oder Padangbai aus mit den Gili Inseln, Nusa Lembongan, Nusa Penida oder Lombok verbinden. Wenn Du nicht so viel Zeit hast, kannst Du ganz einfach eine Tour in Deinem Hotel oder in der nächsten Reiseagentur buchen, wirst dann von Deinem Hotel abgeholt, direkt zum Hafen gebracht und auf die Insel Deiner Wahl `verschifft´. Preise liegen in etwa um die 50 – 70 Euro für Hin- und Rückfahrt mit Abholung vom Hotel.
7. Fähre
Die billige Alternative um beispielsweise von Bali nach Lombok zu reisen, ist die Fähre von Padangbai in Ost-Bali nach Lembar in West-Lombok. Die Überfahrt dauert zwar ca. 6 Stunden und ist oft auch nicht sehr bequem, aber man verbringt die Zeit überwiegend mit Einheimischen und kann seinen Roller mitnehmen. Der Preis liegt momentan zwischen 2 und 10 Euro pro Person oder Roller. Die Fährverbindungen für die meisten Hauptdestinationen in Indonesien sind sehr verlässlich. Viele Stecken werden mehrmals täglich angeboten. Je weiter es Dich jedoch in den Osten von Indonesien verschlägt, desto unsicherer werden die Fahrpläne. In der Monsunzeit kann es auch schon mal vorkommen, dass sich die Fähren nur wöchentlich oder alle zwei Wochen in Bewegung setzen.
Fortbewegung vor Ort (kurze Strecken)
1. Roller
Die einfachste (und mutigste, aber auch schönste) Methode, um vor Ort unabhängig und mobil zu sein, ist das Rollerfahren. Um einen solchen zu mieten, braucht man nur seinen internationalen Führerschein, ein paar Rupiah und einen Pfandgegenstand. In Kuta (Bali) gibt es unzählige Roller für ca. 3-5 Euro pro Tag. Je länger man mietet, desto bessere Deals bekommt man.
Unbedingt immer mit Helm fahren und auch den Führerschein immer dabei haben! Je weniger die Menschen um einen herum (und vor allem die Polizei) sehen können, dass man weiß und Tourist ist, desto besser! Also lange Haare im Helm verstecken und wenn möglich (auch wegen der Unfallgefahr!) lange Kleidung und Schuhe tragen, die die Zehen schützen. Beim Selbstfahren ist vor allem auch zu beachten, dass es in Indonesien keine Verkehrsregeln gibt und jeder so fährt, wie er will! Man hupt, um auf sich aufmerksam zu machen und beim Überholen.
Tipp: Wegen der Luftverschmutzung in den größeren Städten ist es auch ratsam, eine Maske oder ein Tuch vor Mund und Nase zu tragen. Ansonsten einfach losfahren und genießen!
2. Taxi
In vielen Orten (v.a Kuta/Bali) wimmelt es von Taxis. Ständig wird man danach gefragt, ob man „Transport“ benötigt und man hat deshalb meist auch keine Probleme ein Taxi zu finden. Allerdings ist darauf zu achten, von welcher Firma das Taxi ist, welches man besteigt. Am besten sind die „Blue Bird“ Taxis in Bali, die man auch telefonisch vorbestellen kann. An weniger frequentierten Orten oder nachts kann es etwas schwieriger werden ein Taxi zu bekommen. Deshalb am besten nur tagsüber reisen oder telefonisch vorbestellen.
3. Ojek
In vielen Gebieten (z.B. Flores) wirst Du oftmals Einheimische auf dem Motorrad rufen hören: „Transport?“. Dies zeichnet meistens so genannte Ojek-Fahrer aus. Dies sind zweirädrige Taxis (Rollertaxis). Für kurze Strecken am Tag innerhalb von Städten ist diese Art der Fortbewegung sehr günstig und praktisch. Du musst den Preis vor Ort direkt mit dem Fahrer aushandeln. Ich würde jedoch keiner Frau empfehlen, Ojeks bei Nacht und in abgelegenen Gebieten zu nehmen.
4. Bemo
Bemos sind kleine lokale Minibusse. Sie sind super günstig und bieten eine tolle Möglichkeit, um in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Oftmals sind sie restlos überladen und voll gepackt mit Markteinkäufen. Manche Bemos legen längere Strecken zurück (z.B. von Nord- bis Südbali) und andere wiederum verbinden nur ländliche Regionen mit den Städten. Auf jeden Fall ist eine Fahrt in einem Bemo-Bus ein wahres Abenteuer. Die Busse fahren meist erst ab, wenn alle Sitzplätze belegt sind.
Eine Person fährt und ein anderer hängt meist an der offenen Tür und sucht nach Leuten auf der Straße, die noch mitgenommen werden können. Es gibt keine richtigen Haltestellen. Du stellst dich einfach an die Straße und wartest dass eine Bemo vorbei kommt und hältst sie an. Wenn Du Glück hast, gibt es noch einen Platz. Wenn Du Pech hast ist der Bus bereits restlos überfüllt. Da wäre jedoch immer noch die Möglichkeit auf dem Dach der Bemo Platz zu finden. Aber Vorsicht! Das ist nicht ungefährlich.
Services und Produkte vor Ort
In Gegenden, die von vielen Touristen besucht werden, findest Du alle denkbaren Produkte und Services, die Du während Deiner Reise benötigen könntest.
An jeder Straßenecke gibt es kleine Wäschereien (“Laundry”), bei denen Du Deine Wäsche morgens abgeben und am Abend wieder abholen kannst. Deine Wäsche wird gewaschen, getrocknet und auf Wunsch auch gebügelt – alles ohne Aufwand für Dich.
Außerdem findest Du überall kleine Reiseagenturen, bei denen Du Touren, Tagesausflüge oder Dein nächstes Busticket buchen kannst und das oft ohne Aufpreis und vor allem sehr gut organisiert. Dies trifft jedoch lediglich auf die touristischen Regionen zu. Außerhalb dieser kann man teilweise vergeblich nach Reiseagenturen suchen.
Wenn Du das Internet benutzen möchtest, so ist das in vielen Unterkünften und Cafés kostenlos möglich. Wifi gehört, vor allem in Bali, zur Standardausstattung, auch wenn es nicht immer funktioniert. Natürlich gibt es auch überall Internet Cafés, in denen Du für wenig Geld einen Computer nutzen und etwas ausdrucken kannst.
Zusätzlich empfiehlt sich der Kauf einer indonesischen Handykarte. Eine monatliche Internetflatrate für dein Handy kostet beispielsweise knapp 10 Euro. Wir empfehlen hier den Anbieter Simpati, welcher auch günstige Konditionen für das Anrufen nach Europa bietet.
Produkte des Tagesbedarfs kannst Du in den lokalen „tokos“ (Minisupermärkte) kaufen. Hier gibt’s Snacks, Getränke, Zigaretten, Hygieneartikel – und alles, was man eben so braucht.
Reiserouten durch Indonesien
Indonesien besteht aus so vielen Inseln, dass es zunächst unüberschaubar erscheint. Wenn Du Dich erst einmal in die Materie vertieft hast, ist es gar nicht mehr so schwer. Die beliebteste Reiseroute findest Du auch hier im Blog: Reiseroute für Bali. Für einen längeren Abstecher nach Lombok und auf die Gili Islands empfehle ich den Lombok Insel-Guide von Home is where your bag is.
Backpacking Packliste für Indonesien
Grundsätzlich nehmen Backpacking-Einsteiger zu viel mit. Wer nur das westliche Leben gewöhnt ist, weiß gar nicht mehr, wie wenig man zum Leben eigentlich braucht. An Kleidung wirst Du in Bali kaum mehr tragen als T-Shirts, Shorts, Badehosen und Sandalen oder Flip Flops.
Nachts kann es beim Rollerfahren und vor allem im Juli und August schon etwas kühler werden, weshalb wir schon empfehlen einen Pulli und eine leichte lange Hose einzupacken. Außerhalb Balis sollte man zusätzlich mehr längere lockere Hosen und längere luftige Jacken einpacken, da diese Gebiete muslimisch sind und Du die Kultur respektieren solltest.
Da es in Indonesien kurzzeitig heftig regnen kann, empfehlen wir eine dünne regenfeste Jacke. Du kannst jedoch auch einfach bei Bedarf eine vor Ort kaufen. Regencapes (ind.: Mantel) gibt es so gut wie an jeder Ecke, da Rollerfahrer oft vom plötzlichen Regen überrascht werden und dann immer eine neue kaufen. Dieses vor allem in der Regenzeit äußerst nützliche Utensil kostet in etwa zwischen 1 und 5 Euro.
Weitere Tipps für eine Backpacking Packliste findest Du hier.
Vor der Reise zu erledigen
Eine Indonesienreise muss nicht von langer Hand vorbereitet werden. Doch an ein paar Dinge solltest Du vor der Abreise gedacht haben.
1. Reiseführer
Vor der Reise solltest Du Dir erstmal einen Reiseführer besorgen. Investiere die paar Euro, denn Du wirst viel mehr aus Deiner Reise herausholen können. Da die meisten Reiseführer für Indonesien alle Inselgruppen des indonesischen Inselreichs beinhalten, macht es manchmal Sinn, wenn Du dir nur Kopien von jenen Kapiteln machst, welche für Deine geplante Reise spannend sind. Wir wollen doch unnötiges Gewicht vermeiden.
2. Einreisebestimmungen prüfen
Bei Deiner Einreise nach Indonesien erhältst Du ein Visa-On-Arrival, das 30 Tage gültig ist. Trotzdem solltest Du die aktuellen Einreisebestimmungen beim Auswärtigen Amt prüfen und auch, ob Dein Reisepass bei Antritt der Reise noch mindestens 6 Monate gültig ist!
Wenn Du von Beginn an planst länger als 30 Tage in Indonesien zu bleiben, macht es Sinn von Deutschland aus ein Visum für 60-Tage zu beantragen. Hier benötigst Du lediglich zwei Passfotos, Deinen Reisepass, eine Kopie Deines Reisepasses, die Hin- und Rückflugtickets und das ausgefüllten Anmeldeformular. Das Visum sollte spätestens (!) ein Monat vor Abreise beantragt werden.
Einen ausführlichen Artikel zum Indonesien Visum haben wir hier für Dich.
3. Auslandskrankenversicherung
Während Du die meisten Versicherungen, die man abschließen könnte, nicht brauchst, ist eine Auslandskrankenversicherung absolute Pflicht. Die kannst Du in Deutschland bei unzähligen Anbietern online abschließen und kostet Dich nicht mehr als 8-10 Euro im Jahr. Falls Du länger als 6 Wochen bleibst, solltest Du eine monatliche Krankenversicherung abschließen, die sich auf rund 30 Euro im Monat beläuft.
4. Impfungen
Auch ein paar Impfungen können nicht schaden. Während es keine Pflichtimpfungen gibt, empfehlen sich ein paar Impfungen immer bei einer solchen Reise. Diese Standardimpfungen halten viele Jahre – davon profitierst Du also auch bei späteren Reisen noch: Hepatitis A+B, Typhus, Polio, Diptherie, Tetanus. Informationen dazu gibt es auch beim Auswärtigen Amt und im Zweifel kannst Du auch einfach einen Arzt fragen. Zusätzlich ist dringend Malaria-Prophylaxe zu empfehlen. Gerade auf den Gilis, in Lombok, Java oder Flores gibt es Malaria-Mücken. Rede mit deinem Arzt, ob es Sinn macht die Prophylaxe vor der Reise einzunehmen oder lediglich auf Vorrat dabei zu haben. Deshalb auch unbedingt darauf achten, dass man überhaupt gar nicht erst von Mücken gestochen wird. Gute Anti-Mückenmittel gibt es meist vor Ort (DEET oder Citronella!). Aufgrund der vielen Hunde und Affen in Indonesien könnte man zusätzlich über eine Tollwut Impfung nachdenken.
Hier findest Du einen ausführlichen Artikel über Impfungen für Südostasien.
5. Reisestecker
Für Indonesien benötigst Du keinen Adapter. Die Steckdosen nehmen die Eurostecker auf, wie wir sie aus Deutschland kennen.
Über die Autoren
Diese Inhalte wurden von Melissa Schumacher und Barbara Nickl von Indojunkie.com geschrieben. Sie sind leidenschaftliche Backpacker. Neben Laos, Thailand, Vietnam und Malaysia verbrachten sie die meiste Zeit inmitten des indonesischen Inselreichs. Mit diesen Inhalten und dem eBook möchten sie ihre intensiven, vielfältigen und zahlreichen Erfahrungen als Backpacker in Indonesien teilen. Falls Du Fragen hast, kannst Du sie hier an Melissa richten. Da ich selbst nicht in Indonesien war, werde ich sie nicht beantworten können.