Laos ist in etwa genauso groß wie Großbritannien – also gar nicht mal so klein. Viele Regionen sind jedoch kaum besiedelt und hauptsächlich mit Regenwald bedeckt. Demzufolge ergibt sich die Reiseroute überwiegend von selbst.
Im zentralen Laos liegen die besiedelten Orte relativ dicht beieinander. Trotzdem musst Du hier mit langen Fahrtzeiten rechnen, da sich alte Busse auf schlechten Straßen durch die kurvenreichen Berge quälen.
Im Süden wird es flacher und die Busse kommen schneller voran. Doch die Strecke zwischen der Hauptstadt Vientiane und den nächst größeren Orten im Süden muss erst auf einer langen Busfahrt überwunden werden.
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Einige Touristen bleiben daher nur im Zentrum und begnügen sich mit den Regionen um Luang Prabang, Vang Vieng und Vientiane. Für diese kleine Rundreise solltest Du etwa 10-14 Tage einplanen.
Möchtest Du anschließend in den Süden solltest Du dafür mindestens eine weitere Woche vorsehen. Dazwischen liegen (etwas abgelegen) Phonsavan und die Kong Lor Höhle. Beides ist schnell erkundet, doch die Anfahrt kostet viel Zeit.
In Laos ist alles etwas langsamer und es ist am besten, wenn Du Dich anpasst. Auch wenn es so wirkt, als könntest Du in zwei Wochen das ganze Land sehen, kann ich das nicht empfehlen. Du wirst mehr Freude haben, wenn Du Dir Zeit nimmst. Drei Wochen sollten es schon sein, um die meisten Highlights mitzunehmen.
So kann eine Laos Rundreise aussehen
Die genaue Reihenfolge der Route hängt auch davon ab, wo Du in Laos einreist. Von Deutschland aus kannst Du nicht direkt nach Laos fliegen. Die Nachbarländer bedienen vor allem die Hauptstadt Vientiane, aber auch Luang Prabang und andere Flughäfen. An vielen Grenzübergängen kannst Du auch auf dem Landweg einreisen.
Ich bin von Chiang Khong in Nordthailand ins laotische Huay Xai gereist (hier gibt es Informationen dazu). Darauf baue ich diese Reiseroute auf:
- Im Grenzort Huay Xai ist nichts los. Nach einer Nacht ging es am nächsten Morgen mit dem Slow Boat in Richtung Luang Prabang. Die Fahrt ist etwas unbequem aber die Alternative einer 15-stündigen Busfahrt durch die Berge ist auch nicht besser. Übernachtet wird in Pak Beng.
- Luang Prabang ist eine der schönsten Städte in Südostasien. Auf einer Reise durch Laos ist ein mehrtägiger Stopp absolute Pflicht. Entsprechend ist die französische Kolonialstadt ein echter Touristenmagnet. Ein Tempel reiht sich an den nächsten und dazwischen siehst Du die schöne restaurierte französische Architektur. Auch das Essen ist in Luang Prabang ein absolutes Highlight.
- Als nächstes steht Vang Vieng auf dem Reiseplan. Dieser kleine Ort liegt umgeben von unzähligen Karstbergen, wunderschönen Höhlen und Reisfeldern. Bis vor einiger Zeit war Vang Vieng die Hochburg besoffener und bekiffter Backpacker, doch das ist vorbei. Anfang 2013 fand ich einen ruhigen Ort vor, dessen Umgebung man bestens auf Fahrrädern und Motorollern erkunden kann. Etwas außerhalb der unansehnlichen Innenstadt gibt es tolle Bungalows in ruhigen Gartenanlagen zu Preisen von 6 Euro pro Nacht.
- Als ich mich von Vang Vieng lösen konnte, ging es für mich weiter in die Hauptstadt Vientiane. Mit 300.000 Einwohnern kommt hier nicht gerade Großstadtgefühl auf. In Vientiane gibt es eine Reihe von Tempeln, die es zu besuchen lohnt und viele Restaurants. Nach zwei Tagen reicht es aber auch bereits.
- An dieser Stelle möchte ich zwei Ziele einstreuen, die ich selbst nicht besucht habe: Phonsavan mit den Plain of Jars (riesige Tonkrüge) ist kulturell sehr interessant, liegt jedoch etwas abseits der üblichen Route. Phonsavan kannst Du von Luang Prabang oder Vang Vieng aus erreichen. Der zweite Tipp ist die Kong Lor Cave: Ein absolutes Highlight für Höhlenliebhaber. Eine Anreise ist nur von Vientiane aus sinnvoll. Von der Höhle aus kann man die Weiterreise in den Süden organisieren.
- Ich fuhr von Vientiane aus direkt nach Pakse. Am besten nimmst Du dafür den Sleeper Bus, der angeblich nur 10 Stunden benötigt. Realistisch sind jedoch 14 Stunden. Pakse selbst gibt nicht viel her, doch es ist eine hervorragende Basis für das Umland: Zum Beispiel der Vat Phu in der Nähe von Champasak. Am besten machst Du mit dem Motoroller einen Tagesausflug.
- Pakse ist zudem ein sehr guter Ausgangspunkt für einen Besuch auf dem Bolaven Plateau. Dort gibt es vor allem Kaffee und unzählige Wasserfälle. Ideal ist eine Motorollertour von 2-3 Tagen mit einem Stopp von 1-2 Nächten in dem Dorf Tad Lo. Bislang gibt es hier nicht mehr als 20 Reisende pro Nacht, doch das wird sich bald ändern.
- Zurück in Pakse wartet das nächste Highlight: Weit im Süden, kurz vor der Grenze zu Kambodscha liegen die 4.000 Islands: Der Mekong geht hier stark in die Breite und legt kleine Inseln frei. Touristen verirren sich vor allem auf den beiden Inseln Don Det und Don Khone. Im Norden Don Det's befindet sich die Backpacker-Partyszene (im Mai war es jedoch extrem ruhig). Zwei Kilometer südlich wirst Du jedoch eine traumhafte Idylle vorfinden: Direkt am Mekong reihen sich einfache Bungalows, vor denen Wasserbüffel und andere Haustiere grasen.
- Danach ist es vorbei mit Laos. Von den 4.000 Inseln aus kannst Du nach Kambodscha weiterreisen oder auch eine Busfahrt nach Bangkok buchen (über Pakse).
Viel Spaß beim Zusammenstellen Deiner persönlichen Route! Hier findest Du übrigens meine Reiseberichte aus Laos.