Vom Zion Nationalpark aus ist es nur eine kurze Autofahrt (ca. 90 Minuten) bis zum nächsten Highlight Utah’s: Bryce Canyon. Der gesamte Canyon sowie ein umfassendes Gebiet um den Canyon herum ist ebenfalls ein offizieller Nationalpark. Hier darf man zwar mit dem Auto einfahren, jedoch wird auch hier ein Shuttle empfohlen. Dieser Empfehlung bin ich nachgekommen, da mir die Prozedur in Zion ja letztendlich doch gut gefallen hat. Außerdem spart man ohne Auto $13 beim Eintritt – kann dann allerdings auch nicht den gesamten Park sehen. Das war bei meinem nur kurzen Aufenthalt aber auch gar nicht notwendig, denn nach zwei Tagen habe ich den Canyon selbst wohl aus jeder erdenklichen Perspektive gesehen (und fotografiert).
Bryce Canyon ist einer dieser Orte, der von seinem WOW-Ausblick – oder auch WTF-Ausblick – lebt. Wenn man am Bryce Point dem Shuttle entsteigt und auf ca. 2.500 Metern Höhe ein paar Hundert Meter in den Canyon hinabblickt, kann man die vielen Eindrücke gar nicht so schnell verarbeiten. Erst nach einigen Stunden erschließt sich so einiges. Man kann entweder an der oberen Kante des Canyons entlangspazieren (das dürften um die 6-8 km sein) und dann wieder in ein Shuttle steigen oder an einigen Stellen auch in den Canyon hinabsteigen. Von unten wirkt Bryce ganz anders, manchmal wie ein Labyrinth. Die sogenannten „Hoodoos“ sehen von oben wegen ihrer Anzahl und von unten wegen ihrer Größe beeindruckend aus.
Hoodoos sind die langen, senkrechten Gesteinsformationen, die wie einfach so dahingewachsen aussehen. Sind sie aber nicht. An einigen Stellen des Canyons kann man ganz gut sehen, wie Hoodoos über die Jahrtausende entstanden sind. Während einst alles eine große Masse an Steinen aus unterschiedlicher Zusammensetzung war, sind die weniger stabilen Teile mit der Zeit durch Schnee, Wasser und Wind (kurz: Wetter) einfach erodiert. Ein gewisser Eisenanteil im Gestein führt zu der rötlichen Farbe (Rost). Et voila: Schon hast Du nach ein paar Hunderttausend Jahren einen schönen Nationalpark, der jedes Jahr zurecht mehr als 1 Mio. Touristen anzieht. Sehr schön!
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