Was Du vor einer Reise nach La Réunion wissen solltest

Anzeige – Die in diesem Artikel beschriebene Reise wurde mir durch Einladung vom Fremdenverkehrsamt La Réunion, Air Mauritius und LUX* Resorts ermöglicht. Dennoch schreibe ich hier meine eigene Meinung.

Dies ist der vierte Artikel meiner kleinen Réunion & Mauritius Reihe. Die ersten drei Beiträge findest Du hier:

– Hinter den Kulissen meiner ersten Pressereise
– 9 Dinge, die Du auf La Réunion erleben kannst (Teil 1)
– 9 Dinge, die Du auf La Réunion erleben kannst (Teil 2)

Nun möchte ich einige Informationen teilen, die ich während meiner Reise aufgesaugt habe. Wer mit dem Gedanken spielt, einmal nach La Réunion (und Mauritius) zu reisen, sollte hier aufmerksam weiterlesen.

Die Lage La Réunions

Ich gebe zu, dass ich von La Réunion nie gehört hatte, bis ich zu dieser Reise eingeladen wurde. Nennt mich ignorant – egal. Heute weiß ich auch nicht mehr, wie mir diese Insel entgehen konnte.

La Réunion liegt im Indischen Ozean, östlich von Madagaskar und nicht weit von Mauritius. Wir reden hier von mehr als 10.000 km Entfernung oder guten 10 Stunden Flug von Europa aus. Und dennoch gehört La Réunion zu Europa. Irgendwie.

Zur groben Orientierung dient die folgende Karte:

La Reunion – fern auf einer größeren Karte anzeigen

Warum Réunion ein bequemes Reiseziel ist

Wenn wir die lange Anreise erst einmal außen vor lassen, ist La Réunion ein wirklich bequemes Reiseziel.

Réunion ist französisches Gebiet und das fällt sofort auf. Anstatt über holprige Straßen zu poltern, fährt man in Réunion auf der Autobahn.

Bezahlt wird in Euro, EC- und Kreditkarten sind überall gern gesehen. Das Preisniveau ist sehr hoch – nicht unüblich für eine abgelegene Insel mit hohem Lebensstandard.

Für die Einreise wird kein Visum benötigt, es reicht sogar der Personalausweis.

Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt nur zwei Stunden im Sommer bzw. drei Stunden in unserem Winter.

Für Réunion sind keine Impfungen notwendig, man kann alles essen und trinken, es gibt keine giftigen Tiere und ohnehin ist es auf der Insel recht sicher.

Selbst die Steckdosen sind bekannt und wir brauchen keinen Adapter (Achtung: Auf Mauritius gibt es britische Steckdosen – in unserem Hotel waren die Adapter jedoch schon in der Wand verbaut).

Vieles ist also vertraut, obwohl mehr als 10.000 km von zuhause entfernt. Die andere Seite der Medaille ist, dass es der Insel somit etwas an Exotik fehlt (die gibt’s dafür auf Mauritius).

Kulturell vielfältig

La Réunion ist ein Melting Pot. Hier leben Franzosen, Inder und Afrikaner neben- und miteinander. Réunionesen sind stolz auf ihre Insel und ihre kreolische Abstammung. Gleichzeitig sind sie froh, ein Teil Frankreichs zu sein.

Hauptsächlich wird französisch und kreolisch gesprochen. Doch als Tourist kommt man auch mit englisch gut zurecht und selbst deutsch ist kein großes Problem, wenn man etwas vorausplant und entsprechende deutschsprachige Touren bucht. Nach den Franzosen kommen die meisten Touristen aus Deutschland nach La Réunion.

Anreise von Deutschland nach La Réunion

Die Anreise ist der vielleicht unschönste Aspekt einer Reise nach Réunion. So viel vorab: Es gibt keine Direktflüge von Deutschland aus.

So sind wir angereist:
Unsere Gruppe kam aus ganz Deutschland und hat sich in Paris versammelt. Von dort ging es weiter mit Air Mauritius.

Air France ist der offizielle Zubringer für die Air Mauritius Flüge. Wer mit Air Mauritius aus Deutschland bucht, wird automatisch mit Air France nach Paris gebracht. Das funktioniert von 11 deutschen Städten aus. Das Gepäck kann direkt bis La Réunion durchgecheckt werden.

Air France Flug von Berlin nach Paris

Der Pariser Flughafen Charles de Gaulle treibt vielen Reisenden den Angstschweiß auf die Stirn. Doch der Umstieg war hier ein Kinderspiel. Die Air France Zubringer landen in Terminal 2F, Air Mauritius fliegt von 2E. Dazwischen liegen 15 Minuten Fußweg ohne weitere Sicherheitskontrollen.

Air Mauritius fliegt immer nachts. Dadurch verliert man weniger Zeit. Dennoch ist man von Tür zu Tür gute 24 Stunden unterwegs.
Air Mauritius fliegt von Paris allerdings nicht direkt nach Réunion, sondern landet in Mauritius. Der Flug nach Réunion ist dann mit 30-45 Minuten kurz.

La Réunion besitzt zwei Flughäfen. Der größere befindet sich in der Hauptstadt Saint Denis. Der kleinere in Saint Pierre (wird nur von Air Mauritius angeflogen).

Direkt von Paris: Es geht auch direkt von Paris nach La Réunion – mit den Airlines Corsair und Air Austral. Die wiederum haben keine offiziellen Zubringer von Deutschland nach Paris. Wer individuell nach Paris fliegen will, landet preislich schnell bei Easyjet. Doch die fliegen nicht nach Charles de Gaulle, sondern nach Orly. Von dort fliegt wiederum Air France nach Réunion.

Von Deutschland direkt nach Mauritius: Eine Alternative ist der Direktflug von Frankfurt nach Mauritius mit Condor. Der Weiterflug nach Réunion muss dann allerdings separat mit einer anderen Airline gebucht werden (kostet hin und zurück etwa 250 Euro).

Flugpreise: Ihr seht schon, wie man es dreht und wendet, die Anreise ist nicht ganz leicht. Und auch nicht ganz billig. Wer in der absoluten Nebensaison fliegt (Juni + September) und zeitig bucht, kommt wohl mit 1.000 Euro hin und zurück. Wenn es weniger günstig läuft, kann man aber auch schnell bei 1.500 Euro landen.

Die Alternative: Über einen Reiseveranstalter buchen. Ich habe mir sagen lassen, dass es äußerst üblich ist, mit einem Reiseveranstalter nach La Réunion zu fliegen. Sowohl Flüge als auch Hotels seien so deutlich günstiger (die einzelnen Preise sind im Paket allerdings auch intransparent). Eine umfassende Liste von Anbietern findet ihr beim Fremdenverkehrsamt.

Transfer auf Réunion

Auf Réunion muss man ein bisschen herum kommen, sonst braucht man dort gar nicht erst hin. Es gibt viel zu tun (mindestens neun Dinge), doch die Erlebnisse verteilen sich über die gesamte Insel. Ich sehe vor allem drei Möglichkeiten, die Insel zu erkunden.

1. Ein Auto mieten

271 km Straße umrunden die Insel. Und damit nicht genug. Einige der Highlights befinden sich im Landesinneren. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, es gibt sogar Autobahnen. Man fährt auf der rechten Straßenseite und der europäische Führerschein reicht völlig aus.

Klar, dass ein Mietwagen die größtmögliche Flexibilität bedeutet. Autovermieter gibt es auch genug, darunter viele alte Bekannte. Eine Automiete ist auf Réunion gar nicht mal so teuer. Ein kurzer Check bei billiger-mietwagen.de zeigt, dass man in Saint Denis einen Kleinwagen für weniger als 30 Euro am Tag erhält.

2. Linienbusse

Soweit ich das beurteilen konnte, verfügt Réunion über ein gutes Netz an Linienbussen. Nicht nur Küstenorte werden angefahren, sondern auch abgelegene Talkessel wie Cilaos. Ich bezweifle allerdings, alle Attraktionen mit öffentlichen Bussen erreichen zu können. Fahrpläne findest Du hier.

Kleines Schmankerl: Um dem Busfahrer zu signalisieren, dass er beim nächsten Stopp anhalten möge, musst Du zwei mal in die Hände klatschen. Einen Stopp-Knopf gibt es nicht.

3. Einen Reiseleiter buchen

Die wohl teuerste Alternative: Vor Ort einen Reiseleiter buchen, der Euch über die Insel bringt. Darin sehe ich zwei Vorteile: Es ist sehr bequem, denn man muss sich um nichts kümmern. Aber vor allem wird man dabei so viel lernen, wie es allein gar nicht möglich wäre.

Wir waren mit „Pascal L’Allemand“ (Pascal, der Deutsche) unterwegs. Pascal ist Franzose, spricht fließend süddeutsch und lebt seit 8 Jahren auf Réunion. Er hat ein unfassbares Wissen über die Insel. Selbst im Botanischen Garten kann er noch eine Geschichte über mindestens jede zweite Pflanze erzählen.

Pascal, der Deutsche

Pascal’s Website sieht etwas traurig aus. Sein Flyer (Scan) dafür umso fröhlicher.

Unterkünfte

Kommen wir zu den Unterkünften. Wir haben in den beiden LUX* Hotels an der Westküste übernachtet. Zunächst im 3-Sterne-Haus Le Recif, später im 5-Sterne-Hotel Ile de La Réunion. Beide Hotels sind sehr ansprechend und vor allem die Lage in Saint Gilles ist ideal, denn das Wetter ist dort am besten und die Strände sind schön.

Hotel LUX* Le Recif (3 Sterne)

Hotel LUX* Ile de la Réunion (5 Sterne)

5-Sterne-Hotels sind für Réunion nicht sehr üblich. Wer sich mit Luxus verwöhnen lassen möchte, tut das am besten anschließend auf Mauritius. Réunion ist eine aktive Insel, auf der man nicht allzu viel Zeit im Hotel verbringt.

Neben den großen Hotels gibt es überall auf der Insel auch Pensionen und Gästezimmer, die wesentlich günstiger sind. Preislich unschlagbar dürften die sogenannten Gîtes sein. In diesen gibt es auch Mehrbettzimmer. Man findet sie – nicht nur, aber vor allem – in den Bergen in Form von Wanderhütten.

Einen Überblick über all diese Unterkünfte gibt es bei der Reservierungszentrale des Fremdenverkehrsamtes Réunion.

Das Klima auf Réunion

Auf Réunion ist es tropisch und ganzjährig warm. Es gibt keine echte Regenzeit und auch der Winter (Juni bis August) hat nichts mit dem zu tun, was wir uns unter Winter vorstellen.

Bei unserem Besuch Ende Juni war das Klima für mich hervorragend. Warm genug, um in luftiger Kleidung herumzulaufen und auch um zu baden, aber nicht so heiß, dass man ständig schwitzen würde.

Dennoch wichtig zu wissen: Auf Réunion gibt es unzählige Mikroklimata. Das heißt, das Wetter kann je nach Ort sehr unterschiedlich sein und manchmal reichen wenige Kilometer bereits aus, um vom Regen in die Sonne zu kommen. An der Westküste in Saint Gilles gibt es mehr als 300 Sonnentage im Jahr. Von dort aus konnten wir öfter die Wolken über den Bergen hängen sehen – näher kamen sie jedoch nicht.

Auch bei unserem Helikopterrundflug wurden die vielen Klimazonen deutlich. An der Küste war der Himmel strahlend blau – doch den Vulkan konnten wir nicht überfliegen, da das Inland von Wolken verhangen war.

Eben noch sonnig an der Küste..

Kurz darauf wolkenverhangen in den Bergen

Die beste Reisezeit

Auch wenn es ganzjährig warm ist, soll das beste Wetter laut der Einheimischen von Oktober bis Dezember vorherrschen (Frühling). Entsprechend reisen relativ viele Touristen in dieser Zeit nach Réunion.

Auch im Juli und August ist die Insel aufgrund der europäischen Schulferien gut besucht.

In den Monaten Juni und September ist auf Réunion am wenigsten los. Es gibt keine Ferien und viele Urlauber sind vom „Winter“ abgeschreckt. In dieser Zeit sind aber die Flüge am billigsten und auch die Hotels sind schlecht gefüllt und damit günstiger. Das beste Preis- / Leistungsverhältnis gibt es aus meiner Sicht also in diesen beiden Monaten.

Bleibt noch zu klären, wie viel Zeit man für Réunion einplanen sollte. Wir waren nur vier Tage auf der Insel und das war deutlich zu wenig. Wir konnten vieles nur anreißen und waren trotzdem 10-12 Stunden am Tag unterwegs.

Eine Woche ist Minimum und auch zwei Wochen sind aus meiner Sicht überhaupt kein Problem – wenn man sich auch fürs Wandern begeistern kann. Nach einer aktiven Zeit auf Réunion legen viele Urlauber im Anschluss noch eine Woche Strand- und Luxusurlaub auf Mauritius ein (mehr dazu im nächsten Artikel).

Reiseführer

Ein Urlaub auf Réunion muss vorausgeplant werden. Es ist nicht das typische Backpacker-Ziel, in dem man landet und dann mal schaut was passiert. Ich bin mir sicher, dass dabei nichts Gutes heraus kommt. Dafür ist die Infrastruktur nicht ausgelegt. Ohne Planung würde ich also nicht nach Réunion fliegen.

Wer sich nicht alle Informationen im Internet zusammensuchen möchte, wird in den folgenden Reiseführern fündig: