Was mit einer eingebildeten Flugangst begann, ist heute zur Routine geworden: Einchecken, Platz nehmen, ankommen. Doch je öfter ich fliege, desto häufiger stoßen mir an Flughäfen oder in der Luft ungewöhnliche Dinge zu. Mal schön, mal nervig, mal gefühlsneutral.
Also, ab geht’s: 12 Dinge, die mir beim Fliegen zugestoßen sind.
1. Toronto – Mailand: Der Hitman neben mir
Es geht von Toronto zurück nach Europa. Beim Platznehmen bittet mich ein Muskelpaket, Plätze zu tauschen, da er ein kaputtes Knie hätte. Na gut, da bin ich nicht so und setze mich auf den ungeliebten Mittelplatz.
Wenig später bemerke ich, dass es sich um Bret „Hitman“ Hart handelt. Muss man nicht kennen. Aber wer seine Kindheit in den 90er Jahren damit verbracht hat, Wrestling zu schauen, der weiß Bescheid. Der Hitman in seinem pinkfarbenen Badeanzug!
Später bot er mir seine TIME-Magazine zum Lesen an. Der Abo-Aufkleber hat’s bestätigt: Bret Hart aus Calgary.
2. Bangkok – Hong Kong: Manfred und seine Freundinnen
Wenn Du bei 101 Places schon länger mitliest, kennst Du Manfred. Falls nicht, dann lies hier nach. Mit Manfred an meiner Seite war der Flug von Bangkok nach Hong Kong sehr kurzweilig.
3. Amsterdam – Lima: Upgrade
Ich sitze in Amsterdam am Flughafen und warte auf den Anschlussflug nach Lima. Eine Stewardess steuert mich direkt an und lässt sich meine Bordkarte geben. Wenig später kommt sie mit einem neuen Ticket zurück. Der neue Sitzplatz liegt verdächtig weit vorne.
Beim Einsteigen wird klar: Business Class! Auf diesem Flug habe ich ganz bewusst nicht geschlafen. Ich wollte nichts verpassen.
4. Leipzig – Hurghada: Applaus, Applaus
Zweimal war ich in Ägypten zum Tauchen, zweimal im Rahmen einer Pauschalreise. Zweimal Applaus bei der Landung. Das hatte ich sonst noch nie.
5. Kuala Lumpur – Melbourne: Medizinischer Notfall
Die Strecke von KL bis in den Süden Australiens ist schon lang genug, doch durch eine Erkrankung an Bord wurde der Flug um drei Stunden verlängert. Wir mussten irgendwo im Nirgendwo in Nordwestaustralien zwischenlanden. Egal: Ich hatte eine Dreierreihe für mich und konnte gut schlafen.
6. Singapur – Bangkok: Alle noch mal raus
In Singapur sitzen alle Passagiere bereits im Flugzeug und warten wie in Trance nur noch darauf, dass wir endlich losrollen. Doch falsch gedacht! Ein Passagier war zuvor zweimal durch den Sicherheitscheck gegangen und das hat irgendwen verwirrt.
Also alle noch mal aussteigen und erneut durch den Sicherheitscheck. Mit zwei Stunden Verspätung geht’s dann los.
7. Berlin – Los Angeles: Einreise verweigert
Noch bevor meine kleine Weltreise überhaupt los ging, war sie schon beendet. So fühlte es sich jedenfalls an, als man mich in Berlin nicht einchecken ließ.
Wer in die USA einreist, muss einen Weiterflug nachweisen. Ich hatte einen Flug nach Mexiko gebucht. Doch die Amerikaner fühlen sich offenbar so sehr mit ihren Nachbarn verbunden, dass sie ein Ticket nach Mexiko nicht als Nachweis einer Ausreise gelten lassen.
Mit dem Smartphone habe ich am Flughafen sitzend einen Flug nach Asien gebucht. Fünf Minuten vor Schluss bin ich als letzter Passagier eingecheckt.
8. Paris – Havanna: Flüsterstreit
Der Flug mit Air France nach Havanna ist mir als einer der engsten in Erinnerung geblieben. Meine Knie klebten schon am Vordersitz. Meinem Vordermann hat das wenig imponiert. Er wollte am liebsten liegen. So stritten wir ein paar Stunden immer mal wieder im Flüsterton.
Später haben wir uns bei einem Becher Wasser versöhnt.
9. Berlin – Toronto: Ungeplante Übernachtung
Auf dem Weg nach Toronto flogen wir mit Alitalia über Mailand. Kurz zuvor wurde der ganze Flugplan umgeworfen. Wir mussten bereits am Vorabend fliegen und in Mailand übernachten. Man fuhr uns in einen Vorort Mailands. Alles grau, nass, kalt. Immerhin auf Kosten von Alitalia. Trotzdem habe ich Mailand seitdem nie bewusst angesteuert.
10. Sydney – Christchurch: Reisepass unlesbar
Die neumodischen Geräte der Immigration in Australien und Neuseeland kamen mit meinem Reisepass nicht zurecht. In beiden Ländern musste eine ältere Maschine im Hinterzimmer bemüht werden.
Immerhin: Dort wird das alles mit einem „G’day, mate“ hingenommen.
11. Rom – Berlin: Koffer weg
Auf dem Rückweg von Rom ging mein Koffer verloren und dass das passieren würde, war schon in Rom klar. Die Stewardess hat den Koffer geistesabwesend schon aufs Transportband geschickt, als noch kein Zettel dran klebte. Zwei Wochen später kam er in Leipzig an.
12. Madrid – Bogotá: Kein Geldautomat in Sicht
An den meisten Flughäfen dieser Welt stehen Geldautomaten und so sorge ich mich vor dem Abflug nie um die Fremdwährung, denn ich habe ja Kreditkarten. In Bogotá kam ich jedoch an irgendeinem Nebenschauplatz heraus, an dem es weit und breit keine Geldautomaten gibt.
Panisch krame ich in meiner Tasche und finde zum Glück noch einen letzten 50 Euro Schein, den ich zu einem schlechten Kurs eintauschen kann.
Das war’s auch schon. Alles halb so wild, doch ich bin gespannt, was noch auf mich wartet. Was ist Dir schon Schönes oder Nerviges beim Fliegen passiert?
Weitere Gechichten rund ums Fliegen bei der Jo Igele Blogparade.
Da sind einige Dinge darunter, auf die ich zumindest gerne verzichten könnte. Allerdings, bei einem Upgrade in die Business Class da würde ich auch keinesfalls nein sagen.
Pingback: Blogparade: Geschichten rund um`s Fliegen | Jo Igele Reiseblog
Nummer 3 ist am besten…
Zu Nummer 7 habe ich auch eine Geschichte: Wir starteten unsere Reise damals auf Hawaii und sind danach nach Mexiko weitergeflogen. Das Auswärtige Amt lies wissen auf der Webseite, dass man nach Ausreise nach Mexiko ein Visum benötige. Wir also zur Ami-Botschaft nach München und Visum beantragt. Als wir dann nach 2 Wochen unsere Reisepässe wieder abholten, klebte ein Visum für 10Jahre USA drin. Touché! Bis 2018 haben wir nun also beide ein USA-Visum – ohne Arbeiten, aber immerhin. Vielleicht brauchen wir es ja doch einmal… Und wenn ich arbeite, kriegen das die Amis eh nicht mit…
Haha.. ausgerechnet die Amis, die immer ganz genau hinschauen, vergeben 10-jährige Visa :)
War das die Begegnung mit Bret the Hitman Hart in der Holzklasse? Das fände ich schon schräg, so bekannt wie der war…
Jep, Economy. Vielleicht hat er das Geld für Frauen, Drogen und Partys ausgegeben und den Rest verprasst? ;-)
Wie geil ist das denn? Bret „The Hitman“ Hart? Ich als absoluter Wrestling-Fan (auch jetzt noch) beneide Dich darum! Aber Hallo!
„The best there is, the best there was, the best there ever will be!“
Mir ist da nur mal der Franz, der Beckenbauer, der Kaiser – am Flughafen begegnet… bis ich das gecheckt hab war der schon weg… aber ich bin halt kein Fußball-Fan.
Und die Schlagersängerin Michelle saß wohl auch mal mitsamt Kind im selben Flieger von Hamburg nach München… aber ohne Schminke hätte ich die nie erkannt. *lach*