Rotorua – das vulkanische Wunderland

Rotorua liegt in der Mitte des vulkanischen Streifens auf Neuseelands Nordinsel. Die Stadt ist bekannt für ihre natürlichen Hot Pools, Geysire, Krater – und den Geruch von Schwefel. Wenn es um Rotorua herum „qualmt“, muss man sich zumeist nicht sorgen. Es ist nur Wasserdampf.

Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

In der Region um Rotorua gibt es einige vulkanische Hot Spots und die Neuseeländer wissen, wie sie damit Geld verdienen. Sie machen einfach einen Park daraus und schon haben sie ein gut laufendes Business. Doch zugegeben: Touristen einfach so unkontrolliert zwischen Geysiren, Hot Pools und brodelndem Schlamm laufen zu lassen, wäre ohnehin zu gefährlich.

Der wohl beliebteste Park ist Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Er liegt etwa 30 km südlich von Rotorua.

Das Vorzeigespektakel des Parks soll der Lady Knox Geysir sein. Jeden Morgen um 10:15 Uhr steigt eine Wasserfontäne in die Höhe. Ich wusste nicht, dass Geysire so regelmäßig und pünktlich hoch gehen?! Naja, tun sie auch nicht.

Um kurz nach 10 Uhr füllen sich die Sitzplätze (!) rund um den Geysir und ein Park Ranger erzählt ein wenig aus dem Leben eines Geysirs. Dann schüttet er eine große Tüte an Chemikalien hinein und ein paar Sekunden später kommt die Wasserfontäne. Der Geysir wird also manuell „ausgelöst“. Irgendwie finde ich das wenig magisch, aber die Menge kreischt und johlt. Nach einer Minute ist auch schon alles vorbei, denn nach der langen Trockenzeit in Neuseeland war der Wasserpegel niedrig.

Danach bin ich die drei Kilometer durch den Park gewandert. Gestresste Touristengruppen können den Rundgang auch abkürzen. Es gibt etliche kleine Krater, ein paar Hot Pools, überall steigt Wasserdampf in die Höhe, es blubbert an jeder Ecke und die Gesteine sind mal grau, mal grün und mal knallgelb. Der Geruch von Schwefel (übersetze: faule Eier) liegt in der Luft.

Eines der Highlights ist der Champagne Pool. Ein großer natürlicher Hot Pool, dessen Wasser zwischen 60 und 80 Grad heiß ist. Über dem Wasser liegt eine einzige Wand aus Dampf.

Zum Schluss gibt es noch ein paar Mud Pools. Hier blubbert der graue Schlamm vor sich hin und wird hin und wieder in die Luft geschleudert. Vom Geysir bis zu den Mud Pools ist man für etwa zwei Stunden beschäftigt. Dann habe ich das thermale Wunderland wieder verlassen.

Waikite Thermal Pools

Anschließend fuhr ich zur nahe gelegenen Therme und habe mich dort für eine gute Stunde entspannt. Die Therme verfügt über mehrere Becken mit Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad.

Das Wasser kommt aus natürlichen Hot Pools und fließt auf dem Weg in die Therme über große Steine, um an der Luft abzukühlen. Ein nur kleiner Strom fließt dann in die jeweiligen Pools und ist immer noch so heiß, dass man das Wasser kaum berühren kann.

In der Therme riecht es zur Abwechslung einmal nicht nach Schwefel. Das trägt natürlich zur Entspannung bei.

Redwoods Forest

Am Nachmittag fuhr ich zurück nach Rotorua, um in dem Redwoods Forest etwas wandern zu gehen. Das ist einer der schönsten Wälder in ganz Neuseeland. Der Redwoods Forest hält tolle Wander- und Mountainbike Strecken bereit und der Parkplatz war auch gut belebt.

Ich habe mir den längsten Track (12km) ausgesucht und war dann drei Stunden unterwegs. Auf den längeren Strecken braucht man keine Sorge haben, zu viele Leute zu sehen.

An einem Aussichtspunkt sah ich zufällig in der Ferne einen Geysir hoch gehen. Der war wesentlich spektakulärer als Lady Knox am Morgen. Als ich nach 20 Minuten weiter lief, schoss immer noch Wasser in die Höhe. Ich weiß nicht, ob auch dieser Geysir künstlich „angeworfen“ wurde. Ich befürchte es.

Die Redwoods sind so schön und ruhig, dass ich dort stundenlang gedankenverloren durch die Gegend laufen kann. Am nächsten Tag war ich noch einmal dort.

Rotorua

Die Stadt Rotorua selbst ist in meinen Augen kein Highlight. Doch sie eignet sich gut als Basis für viele Ausflüge ins Umland. Wer wenig Zeit mitbringt, kann Rotorua für Tagesausflüge nach Taupo, Waitomo Caves, Matamata oder White Island nutzen.