Im letzten halben Jahr habe ich eine Menge Backpacker gesehen. Viele von ihnen tragen die gleichen Klamotten, machen die gleichen Dinge und reden das gleiche Zeug. Es gibt so vieles, das sich ständig wiederholt, dass ich mich gefragt habe, ob sich daraus nicht ein paar Regeln ableiten lassen: How to be a Backpacker!
1. Erzähle jedem, dass Du nicht auf dem Touri-Trail sein willst (und dann sei es doch)!
Wie oft habe ich Backpacker getroffen, die einzigartig reisen und bloß nicht auf dem gefürchteten Touri-Trail sein wollen? Sie mögen keine Touren, wollen keine Touristen sehen, lassen sich treiben. Üblicherweise erzählen sie das während sie auf dem Touri-Trail reisen. Oder sind sie doch abseits des Trails, aber da alle Backpacker abseits reisen wollen, treffen sich dort wieder alle und bilden einen neuen Touri-Trail? Ich hab’s noch nicht ganz durchschaut.
2. Trage ein Muskelshirt (mit Biermotiv)!
Ein echter Backpacker braucht nicht mehr als ein Muskelshirt. Ich dachte das tragen nur Menschen, die gedanklich noch in den 90ern stecken, aber unterwegs erlebt das Muskelshirt eine Renaissance. Wirklich authentisch bist Du jedoch nur mit einem Biermotiv (Chang, Leo, Singha, Tiger..) und einem umgedrehten Basecap auf dem Kopf.
3. Trage Flip Flops bei jeder Gelegenheit!
Reise am besten nur mit Flip Flops. Egal, ob Du am Strand abhängst, in der Stadt unterwegs bist, einen Berg besteigst oder Dich beim Mountainbiking verausgabst: Ein echter Backpacker trägt immer Flip Flops.
4. Für Frauen: Lass‘ Dich fotografieren, während Du am Strand hochspringst!
Bildquelle: © The Photos – Fotolia.com
Eine echte Backpackerin braucht mindestens ein Foto davon wie sie am Strand in die Luft springt. Und zwar eines pro Strand. So ein Foto hat schließlich sonst niemand!!
5. Flippe vor Freude aus, wenn es ein gratis Bier gibt!
Hat jemand Free Beer gesagt? Wooohoooo!!
6. Sei Deutscher. Oder wenigstens Holländer.
Bildquelle: © WoGi – Fotolia.com
Deutsche und Holländer machen das Finale um die Backpacking-Weltmeisterschaft unter sich aus. Natürlich sind mehr Deutsche unterwegs, aber gemessen an der Einwohnerzahl schicken auch die Niederlande eine beeindruckende ZAhl an Backpackern um die Welt. Alle anderen Länder sind chancenlos. (Wir Deutsche sind vor allem in Australien und Neuseeland omnipräsent!)
Backpacker-Fazit
Ich erfülle nur eines von sechs Kriterien für Backpacker. Tja, dann bin ich wohl keiner :)
Habt ihr mehr Anhaltspunkte, was einen richtigen Backpacker ausmacht?
:D Großartig! Vieles davon kommt mir sehr bekannt vor ;) Wohooo!
(-: Sehr cool. Eine meiner Beobachtungen:
7. Trage einen Reiserucksack und hänge daran Socken, Badesachen, Handtücher etc. auf!
8. Gehe nirgendwohin ohne einen Lonely Planet (und verrate dadurch deine Muttersprache…)!
Hehe, das ist wahr, dabei sind die englischsprachigen Lonely Planets doch viel billiger als die deutschen buchpreisgebundenen ;-)
Hehe, sehr schöne Zusammenstellung:D Also bis auf Punkt 4 und 5 hat es mich wohl „voll erwischt“, hatte ich egtl. vorher gar nicht so sehr realisiert, dass ich so sehr in diese Schublade passe…aber ich kann auch anders: z.B. ganz ohne Muskelshirt:P
Macht ja nichts ;-)
Ich hatte vor längerer Zeit einmal eine intensive Diskussion darüber was ein „Backpacker“ und ein „Reisender“ sei. Und die Unterschiede. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich das eigentlich gleichgesetzt. „Rucksackreisender“, so wie es auch die Definition ist.
Nachdem bei mir auch viele der Backpacker-Eigentschaften nicht wirklich zutreffen, bezeichne ich mich lieber als Reisender, auch wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin.
Hmm… und Punkt 1 mit den Zielen – das ist so eine Sache. Klar, möchte man gerne individuelle Erlebnisse haben und die hat man auch wenn man sich ein bisschen darum bemüht. Aber an den „Klassikern“ eines Landes kommt man auch nicht ganz vorbei. Ich denke, da muss jeder für sich entscheiden, was für einen OK ist. Ich mag eine Mischung aus beidem. Clubs zum Ausflippen, Khaosan Road und Pub Streets sind nicht so ganz mein Fall.
Weiterhin gute Reise! :-)
Es ist eine gute Idee, das einfach umzudeuten bzw. das Wort „Reisender“ zu verwenden. Das klingt neutraler und ruft nicht so viele Assoziationen hervor. Einen Rucksack kann man ja trotzdem dabei haben :)
Letzten Endes überschneidet und mischt sich doch alles wieder. ;-)
Haha, sehr coole Liste! Dem kann ich aus eigener Beobachtung nur zustimmen. Speziell Punkt 1 ist etwas was mich schon seit Jahren verwundert. Immer wenn Bekannte nach Thailand reisen, heisst es: „Wir machen einen Backpackertrip durch Thailand, aber zu DIr nach Phuket kommen wir nicht, da ist es viel zu touristisch“ Und wo fahrt ihr dann hin? „Khao San Road, Koh Tao, Full Moon Party, Koh Phi Phi….Was an diesen Orten nicht touristisch sein soll habe ich noch nicht verstanden….
„Reisender“ gefällt mir eigtl. auch ganz gut; wobei jemand âuf einer meiner Touren mal meinte, dass ich ein echter „Cowboy“ sei – wobei der gar nicht wissen konnte, dass ich tatsächlich in einem echten Kuhdorf aufgewachsen bin:D
Hehe, Cowboy ist eine ganz originelle Bezeichnung! Cowboy kann ich auch http://www.101places.de/21-monument-valley ;-)
Cooler Artikel. Ja es gibt solche und solche. In manchen Gegenden sind die Backpacker nicht besser als Massentouristen. Ich nehm Punkt 3, die Flipflops ;)
Vor Jahren habe ich an der Uni an einem Germanistikseminar eine recht lustige Szene mitbekommen. Die möchte ich hier kurz einbringen, obwohl sie sich nicht so gut nacherzählen lässt. Es wurde irgend ein Buch besprochen, in dem der Protagonist Backpacker war. Da meinte eine Studentin: „Aber was ist denn dieser Mann? Er betont ja ausdrücklich auf Seite 123, dass er KEIN Tourist ist.“ Darauf der Professor: „Das ist doch eben genau das wichtigste Merkmal, dass er einer ist.“ Darauf gabs Gelächter.
Schöne Anekdote. Da hatte der Professor wohl durchaus recht. Jeder will sich doch von der Masse abheben und ist darin ja wieder Teil der Masse :-)
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Wie hieß es noch gleich?
Sie sind vor lauter Individualismus ganz uniform. :)