In den letzten Tagen bin ich in Yucca Valley gewesen. Diese kleine Stadt liegt – wie der Name schon sagt – in einem Valley mitten in der riesigen Mojave Wüste (in der z.B. auch Las Vegas liegt). Die Zeit dort war die bisher beste in den USA. Ich würde sagen, Smalltown USA hat auch seinen Reiz, aber vor allem die Wüstenlandschaften sind sehr beeindruckend.
Yucca Valley wirkt zunächst als hätte es kaum mehr als ein paar Hundert Einwohner, dabei sind es wohl eher um die 20.000. Der Eindruck täuscht wohl vor allem deshalb, weil die ganze Stadt sich kilometerlang an einem Highway entlang zieht. Die Musik spielt nur an dieser Hauptstraße, alles andere ist Pampa. Wegen dieser Länge geht hier ohne Auto überhaupt nichts. Nicht einmal zum 800 Meter vom Motel entfernten 7-Eleven ging es ohne Auto, da es am Highway keine Fußwege gibt.
Meine Unterkunft war in diesem Fall das örtliche Travelodge. Ausgestattet mit einem recht großen Pool und riesigen Räumen. Viele Wohnungen sind kleiner als diese Motelzimmer. Auch kulinarisch ist dieses kleine Städtchen (gemessen an amerikanischen Verhältnissen) ziemlich gut dabei. Bei Kimi Grill, Paradise Cafe, Pappy & Harriet’s Pioneertown Palace und Ma Rouge Coffee House lässt sich wirklich gut essen.
Der Grund meines Abstechers nach Yucca Valley war aber nicht das Kleinstadtflair, sondern die schöne Umgebung – allem voran der Joshua Tree Nationalpark. Der Park wurde nach den Joshua Trees benannt – einer Art Yucca Palme – die in der Gegend millionenfach zu finden sind. Für $15 kann man mit einem Fahrzeug sieben Tage lang ein- und ausfahren. Wer sich diese Gebühr sparen möchte, sollte nach 17 Uhr dort auftauchen, da dann nicht mehr abkassiert wird.
Der Park ist riesig und bietet eine Menge präparierter Hiking Trails zum ausgelassenen Wandern. Allerdings sollten Hiking-Junkies besser im Frühjahr im Joshua Tree Nationalpark auftauchen. Aktuell reden wir von 35-40 Grad tagsüber. Abends kühlt es auch mal auf angenehme 28-30 Grad ab. Stundenlanges Wandern steht so zumindest nicht auf meiner Tagesordnung. Am frühen Abend lassen sich bis zum Sonnenuntergang aber wunderschöne Aussichten genießen.
Ein paar Kilometer von Yucca Valley entfernt liegt Pioneertown. Diese kleine Stadt (eigentlich ein Dorf) wurde 1946 künstlich aus dem Boden gestampft. Sie diente als Kulisse für mehr als 200 Wild West / Cowboy Filme und Serien. Gleichzeitig haben die Darsteller in den Gebäuden der Kleinstadt gelebt. Heute ist in Pioneertown nicht mehr allzu viel los. Es gibt allerdings noch ein gutes Restaurant (oben erwähntes Pappy & Harriet’s) und sogar ein Post Office. Abgesehen von diesen beiden „Hotspots“ habe ich jedoch keine weiteren Menschen gesehen.
Die ganze Gegend hat einen sehr guten und hoffentlich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Allerdings habe ich nach drei Tagen auch wirklich alles gesehen und bin weitergefahren (viele Stunden Fahrt durch die weite, weite Wüste).