In den letzten Tagen ist es ruhig geworden in Australien. Das hat verschiedene Gründe, aber von vorn.
Von der Pinguin-Insel aus habe ich den Wilsons Promontory Nationalpark angesteuert. Der liegt auf der südlichsten Spitze des australischen Festlandes und ist der beliebteste Nationalpark im Staat Victoria. Große Wälder, ein paar Felsen, schöne Wanderstrecken, sehr viel Wildlife und das alles umgeben von rauer Küste und langen Sandstränden.
Bei meiner Ankunft wollte ich auf dem Campingplatz im Park einchecken – aber alle 484 Plätze waren schon vergeben! So beliebt ist der Park also.
Somit bin ich gar nicht erst eingefahren und habe mir außerhalb einen Caravan Park gesucht. Es war gerade mal Nachmittag und um mir die Zeit zu vertreiben, bin ich in die nahe gelegene Stadt Foster gefahren. Wie in Australien üblich, wurden dort gerade die Bürgersteige hochgeklappt und ich konnte nur noch ein paar Informationen im Visitor Centre einholen. Für die restlichen Stunden musste ich die Zeit noch irgendwie totschlagen. Das war der Tag, an dem ich vom Camping erst einmal genug hatte und für den nächsten Tag ein Motel angesteuert habe.
Am nächsten Morgen bin ich zeitig in den Nationalpark gefahren, habe ein paar Hiking Trails aufgespürt und bin losmarschiert. Der Park ist schon sehr schön – aber ich muss auch sagen: Nach vier Wochen Südaustralien ist auch Wilsons Prom nichts Besonderes mehr. Es sieht alles gleich aus. Am Nachmittag bin ich ins Motel eingecheckt und das habe ich dann auch nur noch für einen Abstecher in den Supermarkt verlassen.
Einen Moment lang habe ich noch überlegt, was ich an den kommenden Tagen machen wollte. Ursprünglich war der Plan, noch weiter gen Osten zu fahren und erst am Montag zum Abflug nach Melbourne zurückzukehren. Doch ich musste mir eingestehen, dass ich einfach keine Lust mehr hatte. Wie gesagt: Nach vier Wochen im Süden ist alles eine (wenn auch schöne) Soße.
So habe ich mich entschlossen, mir eine Unterkunft für Melbourne zu suchen. Die habe ich auch schnell gefunden und mich bei einer dreiköpfigen Familie in Port Melbourne einquartiert. Das Haus liegt nicht weit vom Strand entfernt und auch ins schöne St. Kilda kann man in einer guten Stunde laufen. Am zweiten Abend war ich an der Promenade entlang joggen. Naja. Ich habe die 13 km schadlos überstanden, aber bin deutlich langsamer als ich es mal war.
Den Rest der zweieinhalb Tage habe ich meinen Blog umgebaut, Inhalte geplant und Projekt X vorbereitet.
Am Montag ging es dann endlich nach Cairns. Ich musste schon zeitig am Flughafen sein, um das Auto abzugeben und hatte einige Stunden zur freien Verfügung. Die habe ich genutzt, um den erfreulich erfolgreichen Artikel zum Wachstum zu schreiben. Im Flugzeug habe ich das fortgesetzt und am Abend war er dann fertig.
In Cairns bin ich nun doch erstmal nicht zelten, sondern in einem Hostel untergekommen. Das Camping werde ich auch in den nächsten Tagen noch verschieben, denn es wird hier im Norden zeitig dunkel, es regnet fast ununterbrochen und es ist schwül-heiß. Keine idealen Campingbedingungen für meinen Geschmack.
Also freunde ich mich mit Schlafsälen an. Was das angeht, habe ich hier allerdings ideale Bedingungen vorgefunden. Es ist nur ein 3-Bett-Zimmer, die erste Nacht war ich allein, die zweite zu zweit und heute zu dritt. So kann man sich langsam wieder an Dorms gewöhnen.
Es regnet hier nahezu ununterbrochen und das ist keine Übertreibung. Daher habe ich von Cairns nicht viel gesehen – es gibt aber auch nicht viel zu sehen, außer einer netten Promenade mit einem riesigen öffentlichen Swimming Pool (siehe Foto). Man kann von hier aus einige Touren ins Umland buchen, aber bei Dauerregen ist das keine Option. So habe ich an den zwei vollen Tagen einfach nur Wäsche gewaschen, den Mietwagen geholt, erstmals seit langem wieder im Australien Reiseführer gelesen und viel geschrieben.
Vorhin bin ich im Kino gewesen und habe „Life of Pi“ gesehen. Wirklich sehr sehenswert mit wunderschönen Bildern und einem sinnvollen Einsatz der 3D-Technik (die ich ja an sich eher meide).
Von den Sehenswürdigkeiten her würde ein kleiner Schwenk in den Norden Sinn machen, doch die regenfreie Zone befindet sich ein paar Hundert Kilometer im Süden und dorthin breche ich morgen früh auf.
Life of Pi als Buch ist inhaltlich der Knaller, da kann der Film nicht mithalten, aber der ist aufgrund der Bilder visuell der Hammer. Das Buch ist also was fürs Gemüt, der Film was fürs Auge :)
Umso besser, wenn man sogar zweimal was davon hat :) Ich kenne das Buch nicht, habe aber gelesen, dass der Regisseur das Buch lange selbst für unverfilmbar gehalten hat. Wie macht man auch einen zweistündigen Film aus einem Jungen und einem Tiger auf einem Boot?! Aber dafür ist es sehr, sehr schön geworden.
Wilsons Prom, wie schön! Ich hoffe Du konntest Dir trotz Deines kurzen Aufenthalts Squeaky Beach anschauen oder besser Anhören, der Name ist Programm !
Der Strand von St Kilda ist wirklich ein schöner Platz zum Laufen, habe ich auch unzählige Male gemacht, immer mit einem Abstecher auf den Pier, um zu schauen, ob die Pinguine schon wach sind.
Ich selbst war nie in Cairns, aber wenn das meine Freundin, die von dort kommt lesen könnte würde sie Dir sicherlich direkt 10 Dinge aufzählen, die man dort machen kann und warum es so toll ist – Lokalpatriotismus ;)
Hi Carina,
beim Squeaky Beach war ich nicht, aber ich kann mir schon denken worum es geht: Am Whitehaven Beach ist auch jeder Schritt ein Quietscher :)
Ich liebe es :)