Von den Cameron Highlands aus bin ich mit dem Bus auf die Insel Penang gefahren und dort für ein paar Tage in der Weltkulturerbe-Stadt Georgetown geblieben. Ich meinem Kopf wird Penang schön asiatisch „Pinjang“ ausgesprochen. In der Realität heißt es aber einfach nur „Penäng“.
Die Busfahrt war die bisher schlechteste, was aber auch nur an einer Mitreisenden lag, die ganz klar einen Schuss hatte und den ganzen Bus genervt hat.
In Georgetown habe ich mir mal ein kleines Hotel gegönnt (Chulia Heritage Hotel), das aber auch Gemeinschaftsbäder hatte (die typischen kleinen Nasszellen, aber alles schön neu und sauber). Das Zimmer war äußerst schlicht, aber trotzdem war das Hotel irgendwie schön: Alles war komplett in weiß und mit etwas Gold abgerundet. In den letzten Wochen habe ich auch nirgends so gut geschlafen wie dort, auch wenn das wohl nicht mit weiß und Gold zusammenhing. Ein Hotel ist aber natürlich wesentlich unpersönlicher als die vorausgegangenen Gästehäuser.
Georgetown hatte ich mir ähnlich wie Melaka vorgestellt. Beide Städte hatten ihren historischen Höhepunkt als Handelsstätten zur gleichen Zeit und beide sind Teil des Unesco Weltkulturerbes. Eine gewisse Ähnlichkeit gibt es auch tatsächlich, wobei Georgetown doch ein ganzes Stück größer ist und der Verkehr hier ein bisschen mehr an die Nerven geht.
Es gibt allerdings ein paar mehr touristische Highlights als in Melaka und so kann man hier ohne Probleme zwei gute Tage verbringen.
Das meiste liegt direkt im historischen Zentrum und kann somit erlaufen werden. Zum einen gibt es hier mehr Tempel als man sehen kann/will. Hervorzuheben wäre z.B. Khoo Kongsi in der Cannon Street, in dem noch ein kleines Museum untergebracht ist. Von dort kann man gut zu den Clan Jetties laufen. Das sind kleine Straßen, die im Prinzip nur aus Stegen bestehen, an denen sich viele kleine Häuser oder Hütten entlang reihen. Die Leute wohnen hier als direkt am bzw. über dem Wasser. Weiter geht’s dann in das Pinang Peranakan Museum, das mal gut für eine halbe Stunde ist. Danach habe ich mich einen Moment ausgeruht und gegessen bevor ich mit dem Bus zum Kek Lok Si Tempel gefahren bin, der weit außerhalb der Innenstadt liegt. Die kleine Straße, die zum Tempel hinauf führt, ist eine typische Touristenfalle, durch die man einfach blind und mit „No, thank you“ durch muss. Oben hat man dann seine Ruhe, vor allem am späten Nachmittag ist nicht mehr viel los. Von hier kann man auch die Aussicht auf Georgetown genießen. Tempel interessieren mich aber einfach nicht genug, als dass ich mehr dazu schreiben könnte.
Von Georgetown aus bin ich dann weiter nach Batu Ferringhi gefahren, eine weitere kleine Stadt auf der Insel, die aber noch mit dem lokalen Bus zu erreichen und sogar ziemlich gut angebunden ist. Hier reihen sich am langen Strand entlang die großen Hotels, so dass man vom Wasser nichts sieht (man kann aber durch die Hotels durchlaufen). Der Ort an sich ist ziemlich unanschaulich und wenig spektakulär aber drum herum gibt es viel schöne Natur.
Zudem bin ich hier wieder in einem schönen Gästehaus untergebracht – „Annie’s Homestay“, mit dem Anspruch ein „home away from home“ zu sein, der auch erfüllt wird. Hier sind nur wenige Gäste, die meisten älter. Einige kommen jedes Jahr hierher. Darunter auch ein Australier, mit dem ich schon mal ein wenig die Australien-Route vorgeplant habe (so kann ich mich auch schon mal an den schwerer verständlichen Dialekt gewöhnen). Die Gastgeber mischen sich unter die Gäste. Ein Frühstück ist hier auch inklusive und bei so viel Persönlichkeit kann ich auch mal auf die Klimaanlage verzichten (das erste mal seit Rawa). Nur die Internetverbindung ist hier so schlecht wie bisher nirgends. Daher schreibe ich das alles vor und werde dann alle Artikel veröffentlichen, wenn ich das nächste Mal bei McDonald’s bin ;-)
Um Batu Ferringhi herum gibt es noch einen Spice Garden (etliche natürliche Gewürze – extrem schwülwarm dort), eine Schmetterlingsfarm (spare ich mir, hatte ich erst) und einen sehr schönen Nationalpark (siehe separater Bericht).
Auf der Insel befindet sich ein kleiner Flughafen, von dem aus ich am Montag nach Phuket fliege. Ursprünglich hatte ich schon einen Flug von Kuala Lumpur aus, aber der Gedanke dorthin wieder fünf Stunden zurückzufahren (die falsche Richtung, wenn man nach Phuket will), hat mich sehr genervt, zudem dort die Unterkünfte 30 Euro statt 10 Euro kosten, eine teure Taxifahrt zum Flughafen notwendig gewesen wäre und der Flug um 07.30 morgens gegangen wäre. Das ist alles zu viel für mich ;-)
Mit dem verfallenen Flug habe ich jetzt 30 Euro Minus gemacht (gesparte Busfahrt, Taxi und Unterkunft berücksichtigt), aber weniger nervigen Transfer.
Von hier aus hätte man eigentlich auch mit dem Boot oder irgendwie umständlich mit dem Bus nach Thailand einreisen können, doch dann erhält man nur eine 14-tägige Aufenthaltsgenehmigung und das reicht mir nicht. Per Lufteinreise gibt’s 30 Tage.
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Hört sich sehr gut an! Wir haben vor, ab Juli von Thailand bis Singapur zu reisen. Den Flug von Penang nach Phuket hast du dann entsprechend erst vor Ort gebucht, oder? Hast du das dann in einem der hiesigen Reisebüros gemacht oder online? Für uns wäre Phuket – Penang sehr interessant, da wir uns dann eben die längere Busfahrt sparen können. Ich habe mir schon viele Tipps für unsere Tour rausschreiben können, vielen Dank dafür! :) Viel Spaß in Neuseeland und Grüße aus Bayern!
Hallo Madeleine,
den Flug habe ich online gebucht, genau (www.skyscanner.de). Das ist auch kurzfristig gar kein Problem. Das Ticket kannst Du im Hostel ausdrucken lassen (und eigentlich braucht man’s gar nicht). Reisebüro geht aber sicher auch ganz unkompliziert.
Ich kann den Flug auch nur empfehlen. Das auf dem Landweg und/oder mit Fähren zu machen, kam mir gar nicht erst in den Sinn ;-)
Viel Spaß auf Eurer Reise!