Anzeige – Wir wurden vom Arosea Hotel nach Südtirol eingeladen.
Mein letzter Winterurlaub lag fast neun Jahre zurück. In dieser Zeit war es mir nie in den Sinn gekommen, einen weiteren Urlaub in der Kälte zu verbringen. Doch meine Freundin liebt Schnee und in Leipzig fällt selten welcher. Deshalb zeichnete sich bereits vor einigen Monaten ab, dass wir bald einen Winterurlaub machen würden. Als ich gegen Ende des Jahres dann eine attraktive Einladung ins Ultental erhielt, war die Sache entschieden: Wir fahren nach Südtirol. Über die Region und eine Unterkunft mussten wir uns nicht einig werden, denn beides war mit der Einladung entschieden.
Lediglich um die Anfahrt sowie um wintertaugliche Ausrüstung mussten wir uns kümmern. Nach neun Jahren ohne richtigen Winter besaß ich nur die nötigste Kleidung für den Hausgebrauch. Folglich musste ich mich neu einkleiden. Ich brauchte wenigstens eine warme Hose, winterfeste Schuhe und Funkstionsunterwäsche. Ich kaufe sehr ungern Kleidung, vor allem, wenn ich sie nur wenige Tage im Jahr tragen würde. Doch ich fand zwei Kompromisse. Ich kaufte eine Trekkinghose sowie Wanderschuhe, die ich bei meinen nächsten Fernwanderungen gebrauchen kann. Für Ende April habe ich eine solche Wanderung geplant.
Anschließend mussten wir nur noch die Anreise regeln. Wir besitzen kein Fahrzeug, hätten also ein Mietauto leihen müssen. Doch die Aussicht, unzählige Stunden auf der Autobahn zu verbringen und mich um Schneeketten und Vignetten kümmern zu müssen, verdarb mir die Lust auf die Reise. Schließlich kamen wir auf die Idee, mit dem Zug nach Südtirol zu fahren. Ich hatte mir vorgestellt, wir würden ewig unterwegs sein und etliche Male umsteigen müssen, doch meine Befürchtung bestätigte sich nicht.
Wir nutzten die neue Berlin-München-Verbindung, an die auch Leipzig angeschlossen ist. In kaum mehr als drei Stunden waren wir in München, stiegen dort um, und fuhren weitere vier Stunden bis in die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Mit dem gleichen Zug wären wir noch bis nach Venedig gekommen! Doch wir hatten ja Winterurlaub gebucht. Deshalb wechselten wir in einen Regionalzug und erreichten nach einer halben Stunde Lana-Burgstall. Dort sammelte uns das Hotel-Shuttle ein. Von Tür zu Tür waren wir zehn Stunden unterwegs. Mit einem Auto wären wir auch nicht schneller gewesen und die Hinfahrt kostete uns zu zweit nur etwa 90 Euro (mit Sparpreis und BahnCard 25).
Das Ultental im Meraner Land
Unser Ziel war das Ultental. Von diesem hatte ich zuvor noch nie gehört, aber das liegt nicht nur an mir. Südtirolveteranen haben das Tal auf dem Radar, doch die meisten Winterurlauber zucken bei dem Namen nur mit den Schultern. Kein Wunder, denn das Ultental gilt als eines der letzten noch weniger erschlossenen Reiseziele in Südtirol. Bis ins Jahr 2009 wurden Besucher mit Bussen auf die Alm gefahren, denn eine Seilbahn gab es bis dahin nicht.
Heute, neun Jahre später, hat sich einiges verändert. Die Schwemmalmbahn bringt im Winter die Skifahrer und im Sommer die Wanderer auf die Schwemmalm. Um die Talstation herum entstanden ein moderner Skiverleih, ein elegantes Café sowie die Touristeninformation. Im Ultental dreht sich im Winter alles um diese Seilbahnstation. Zum Schneeschuhwandern und Skifahren fährt man von hier auf den Berg, die Langlaufloipe führt an der Haustür vorbei und die Eislaufbahn liegt auf der anderen Straßenseite.
All das hatten wir überwiegend für uns, zumindest Ende Januar in der Nebensaison. Da ging im Ultental nicht gerade die Post ab und das ist auch schon eines der wichtigsten Verkaufsargumente. Für uns jedenfalls, denn wir wollen keine Après Ski Partys, keine langen Schlangen am Sessellift und kein Gedrängel am Frühstücksbuffet. Wir mögen es ruhig und waren damit im Ultental genau richtig. Dennoch braucht das Tal ein paar mehr Betten und Gäste, damit sich die Infrastruktur rechnet. Man wandelt auf einem schmalen Grat: ein paar mehr Besucher dürfen es schon sein, aber auch nicht zu viele, denn die Ruhe und die Abgeschiedenheit sind gleichzeitig das wichtigste Gut des Ultentals. Sie machen es weiterhin zu einem Geheimtipp in Südtirol.
Unser Hotel: Arosea Life Balance
Werberechtlicher Hinweis: Die Inhaber Anne Stauder und Thomas Gerstgrasser haben uns in ihr Hotel eingeladen.
Dass die Infrastruktur im Ultental in den letzten Jahren weiterentwickelt wurde, liegt auch am Arosea Hotel. Der Inhaber Thomas erzählte mir, wie seine Frau und er das Gebäude vor mehr als zehn Jahren auf der grünen Wiese errichten ließen. Damals hielten sie alle für verrückt, ein so großes Hotel mit gehobenem Anspruch in das abgeschiedene Tal zu bauen. Das würde sich nie rechnen! In den ersten Jahren sah es so aus, als sollten ihre Kritiker recht behalten. Die beiden Hoteliers standen zeitweise mit dem Rücken zur Wand. Nicht nur, dass ihr Hotel neu war und somit über keinerlei Stammgäste verfügte; auch das Ultental kannte niemand!
Deshalb sieht Thomas seine Aufgabe nicht nur darin, sein Hotel zu füllen, sondern auch Marketing für die Region zu betreiben. Viele seiner Gäste kämen wegen des Hotels und lernen auf diese Weise das Ultental kennen, erzählte er mir auf unserer gemeinsamen Schneeschuhwanderung. Er hatte mir angeboten, am ersten Tag mit mir zu gehen, weil ich bis dahin noch nie Schneeschuhe unter den Füßen hatte. Mit seinen Gästen in die Berge zu gehen, sieht er als Teil des Jobs. Er hat Spaß daran, mit Menschen zu arbeiten, ihnen eine gute Zeit zu bereiten und dabei Freunde zu gewinnen. Mit einigen Stammgästen ist er so gut befreundet, dass nicht sie ihn besuchen, sondern er sie.
Nach unserer Ankunft schlichen wir zunächst ehrfürchtig durch die Gänge des Hotels. Wenn wir nicht in unserem Zimmer waren, flüsterten wir, weil das in Zirbelholz gekleidete Gebäude eine große Ruhe ausstrahlte und diese auch von uns zu erwarten schien. Das Licht war gedimmt und auf manchen Etagen roch es nach ätherischen Ölen und nach Natur. In der Bar knisterte das Kaminfeuer ruhig vor sich hin.
Zum Abendessen begaben wir uns ins Restaurant, wo wir an einer langen Fensterfront mit Blick auf die Berge saßen. Die Küche ist gehoben, darauf ist Thomas stolz. Wären sie kein Hotel, sondern ein Restaurant, bekämen sie vielleicht einen Stern, meint er. Ich freute mich jeden Tag aufs Abendessen. Zuerst bediente ich mich am Salatbuffet, dann wählte ich eines von drei Menüs (für mich immer das vegetarische) und dazu tranken wir guten Wein.
Die Ruhe, das gute Essen, der Pool, die Saunalandschaft und die geräumigen Zimmer haben ihren Preis. In der Nebensaison kostet eine Übernachtung mit Halbpension ab 140 Euro pro Person. An manchen Wochenenden übernachtet der zweite Gast zum halben Preis. In der Hauptsaison wird es mehr. Für mich käme ohnehin nur die Nebensaison infrage. Nicht bloß aufgrund des Preises, sondern weil ich die Ruhe mag. Unter der Woche bewohnten nur 30 bis 40 Gäste das Hotel. Erst am Wochenende wurde es spürbar voller. Es gibt keine Beschränkung für den Tag der An- und Abreise bzw. der Aufenthaltsdauer, sodass es möglich wäre, dem Trubel zu entgehen, indem man am Sonntag anreist und bis Freitag bleibt. Wir blieben auch fünf Tage im Hotel.
Wintersport im Ultental
Zwar hatte uns das Hotel eingeladen, doch gekommen waren wir vor allen Dingen für den Wintersport im Ultental. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn der Winter zeigte sich von seiner besten Seite. Vor unserer Ankunft hatte es ordentlich geschneit. Als wir dort waren, schien an den meisten Tagen die Sonne. Dadurch konnten wir die schöne Landschaft und die Bewegung an der frischen Bergluft richtig genießen. Wir probierten fast alles aus, was das Ultental für uns an Wintersport bereithielt, wie du im Video sehen kannst.
1. Skifahren auf der Schwemmalm
Ich selbst fahre nicht Ski, deshalb ging nur meine Freundin auf die Piste. Vor zehn Jahren probierte ich es in der Schweiz und kam mit Verletzungen im Knie und am Sprunggelenk zurück. Damit war meine Skikarriere vorerst beendet. Heute kann ich es mir wieder vorstellen, müsste aber wenigstens eine Woche Unterricht nehmen. Eine Skischule zu besuchen lohnte sich für unsere Reise nicht, da wir nur vier volle Tage im Ultental waren. Außerdem gab es andere Aktivitäten, die ich ausprobieren wollte.
Das Skigebiet Schwemmalm liegt oberhalb der Ortschaft Kuppelwies am Ende des Zoggler Stausees. Die Talstation der Gondelbahn ist nur 400 Meter vom Hotel entfernt. Arosea bietet für seine Gäste einen Shuttle-Dienst an, doch das ist nur nötig, wenn man mit eigener Ausrüstung auf die Alm will. Wir gingen fast immer zu Fuß. Was wir an Ausrüstung brauchten, erhielten wir beim Skiverleih.
Das Skigebiet ist vergleichsweise klein, verfügt aber über insgesamt 25 Kilometer Pisten. Die meisten davon sind als mittelschwer (rot) gekennzeichnet. Nur die schwarze Mutegg-Piste ist eine größere Herausforderung für Skifahrer. Dennoch könnte die Schwemmalm auch für Anfänger geeignet sein, da hier so wenig Verkehr herrscht, dass man sich ausprobieren kann. Meine Freundin hatte nie Angst, von anderen umgefahren zu werden. Ein schöner Nebeneffekt des geringen Tourismusaufkommens sind die nicht vorhandenen Wartezeiten an den Sesselliften. Das Ultental wirbt sogar damit, nirgends anstehen zu müssen.
Während meine Freundin Ski fuhr, war ich mit Schneeschuhen unterwegs. Zur Mittagszeit trafen wir uns auf der Äußeren Schwemmalm, der zentral gelegenen Hütte auf 2.142 Metern Höhe. Wir aßen Kaiserschmarren sowie Spinat- und Käse-Nocken. Beides kenne ich von zuhause, doch ich hatte keine Vorstellung davon, wie gut es auf einer Hütte schmecken kann!
Preise für den Skipass: Ein Tagespass kostet unabhängig von der Saison 38 Euro. Meine Freundin kaufte einen der sogenannten Wahlskipässe. Ihren „2 in 3 Tagen“-Pass konnte sie innerhalb von drei Tagen an zwei Tagen verwenden. Dieser kostete in der „Vor- und Zwischensaison“ 67 Euro. In der Hauptsaison kostet der gleiche Pass 72 Euro. Eine Übersicht aller Preise findest du hier.
Ich fuhr nur einmal mit der Gondelbahn hinauf und wieder herunter. Das kostet 14,50 Euro.
Preise für die Skiausleihe: Wir liehen ein Paar Skier für 18 Euro aus. Die Preisspanne – je nach Qualität der Skier – liegt bei 14 bis 35 Euro. Schuhe kosten 6 bis 8 Euro pro Tag. Ab sechs Tagen gibt es Rabatt.
2. Schneeschuhwandern im Ultental
Meine Entdeckung dieses Urlaubs ist das Schneeschuhwandern. An drei von vier Tagen war ich mit Schneeschuhen unterwegs. Die Ausrüstung gibt es kostenfrei im Hotel, man könnte sie aber auch beim Skiverleih ausleihen. Meine Schneeschuhe waren orangefarbene Plastiktreter, die sich mithilfe von Spikes in den Schnee gruben, ohne in ihm zu versinken. Meine neuen Wanderschuhe waren dafür genau das richtige Schuhwerk.
Unser Hotelier Thomas bot mir an, mich bei meiner ersten Wanderung zu begleiten, da ich noch keine Erfahrung hatte und auch das Gebiet nicht kannte. Unerfahrene Gäste würde er nie einfach losschicken, erzählte er mir. Gemeinsam fuhren wir im Shuttle zu einem geeigneten Einstiegspunkt, der mich nicht überfordern würde und der es uns erlaubte, zur Mittagszeit auf der Almhütte zu sein.
Unsere Wanderung begann ganz leicht, mit einem kleinen Anstieg auf ausgetretenen Pfaden. Nach ein paar Minuten bogen wir ab und es ging plötzlich recht steil bergauf. Der Neuschnee der letzten Tage war aber auch dort bereits plattgetreten. Später fragte er mich, ob ich Lust auf mehr Abenteuer hätte. Nachdem ich bejahte, stiegen wir in den Neuschnee hinein. Wir erschufen einen neuen Pfad, zuerst auf einem Forstweg, später quer durch den Wald. Einer muss es ja machen!
An manchen Stellen wurde es so steil, dass ich mehrmals zurückrutschte. Die Stöcke versanken einen halben Meter tief im Neuschnee. Ich schwitzte und war einigermaßen angestrengt. Ich war erstaunt, dass auch Thomas der Schweiß im Gesicht stand und er manchmal innehalten musste, um nach Luft zu schnappen. Kurz darauf sollte ich erfahren, weshalb er erschöpft war, obwohl er zweimal pro Woche wandern geht: Ich ging selbst ein Stück voran und verstand, wie schwer es ist, als Erster die Spur zu legen. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht! Mit jedem Schritt sank ich 30 cm in den Schnee ein und musste meine Beine wieder herausziehen.
Allerdings ging ich nicht lange voraus, denn nach wenigen Minuten rumste es heftig, als ich einmal stärker auftrat. Es klang, als würde eine große Schneemasse rutschen. Anschließend hielten wir uns nah am Wald und ich ließ Thomas vorangehen. Am letzten Anstieg gerieten wir an eine schwer zu überwindende Stelle. Ich brauchte mehrere Minuten, um dem tiefen Schnee zu entkommen und schwitzte aus allen Poren. Aber wir ließen uns Zeit. Zwischendurch erzählte er mir vom Ultental und vom Hotel, ich ihm von meiner Arbeit.
Letztendlich waren wir kaum zwei Stunden unterwegs, als wir oben auf der Hütte ankamen, meine Freundin wiedertrafen und uns ein herrliches Mittagessen gönnten.
Der zweite Tag: Am zweiten Tag hatte ich genug Vertrauen ins Schneeschuhwandern gewonnen, um allein loszugehen. Ich ließ mir an der Rezeption eine Wanderkarte der Region geben und wählte eine Strecke auf der Schwemmalm aus. Mit der Gondelbahn fuhr ich auf die Alm und folgte meinem Weg. Er war jederzeit leicht zu erkennen, da die Pfade bereits ausgetreten waren. Gut so, denn durch den Tiefschnee hätte ich mich allein nicht getraut.
Die Ruhe in den Bergen war an jenem zweiten Tag noch deutlicher zu vernehmen, da ich allein unterwegs war. Oft hielt ich inne und hörte nur ein laues Lüftchen wehen. Während ich lief, vernahm ich nichts weiter als den knirschenden Schnee unter meinen Füßen. Nach zweieinhalb Stunden war mein Ausflug beendet und wir trafen uns erneut auf der Hütte zum Mittagsschmaus.
Der vierte Tag: Einen Tag setzte ich aus, da wir etwas anderes vorhatten (siehe unten). Am vierten Tag ging ich wieder Schneeschuhwandern. Dieses Mal in einer Gruppe. Thomas hatte zehn Gäste zusammengetrommelt und führte unsere Expedition an. In einer Gruppe zu wandern sollte noch einmal ein ganz anderes Erlebnis werden. Wir hatten weniger Zeit um innezuhalten, konnten uns aber auch gegenseitig Mut zusprechen, wenn es mal anstrengender wurde.
Ich war überrascht, wie mühsam es war. Der Weg führte kontinuierlich bergauf und bald befanden wir uns auf 2.100 Metern Höhe – eine Größenordnung, die wir als Leipziger nicht gewöhnt sind. Allerdings war es die schönste Strecke, die ich während unserer Zeit im Ultental gelaufen bin. Unsere Mühen wurden mit einem schönen Ausblick belohnt sowie mit einem besonderen kleinen Abenteuer.
Nach etwa zwei Stunden schlug Thomas vor, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und durch den tiefen Schnee den Berg hinunterzusteigen. Das war ein Spaß! Mit großen Schritten stürzten wir uns den Hang hinunter. Mehrmals setzten wir uns dabei auf den Hintern. Mit der Zeit zehrte auch das an unseren Kräften, da die Strecke kein Ende zu nehmen schien. Bald spürten wir den halben Meter tiefen Schnee in unseren Beinen. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Der Abstieg endete vor den Türen einer gemütlichen Almhütte, die man direkt durch die Küche betrat. Wir setzten uns alle um einen großen Tisch und bestellten erfrischende Getränke, Brotsuppe und Kaiserschmarren für die gesamte Gruppe. In der Küche durften wir den Köchinnen über die Schultern schauen, als sie den Kaiserschmarren zubereiteten. Das wollten wir gern sehen, um das Rezept zuhause nachahmen zu können.
3. Ski-Langlauf im Ultental
Auch Langlauf war für mich eine neue Erfahrung. Dafür klappte es aber ganz gut. Um mich einzustimmen, sah ich mir vorab ein paar Youtube-Videos über klassischen Langlauf an. Das half mir über die ersten Minuten auf den Brettern hinweg.
Wir liehen jeweils ein Paar Skier bei der Talstation und überquerten die Straße, um zur Loipe zu gelangen. Diese führt am Arosea Hotel vorbei und um den Zoggler Stausee herum. Insgesamt 25 km Loipen befinden sich im Ultental. Davon fuhren wir vielleicht fünf oder sechs Kilometer ab. Von der Talstation aus liefen wir zunächst tiefer ins Tal hinein. Dort blieb es lange flach. Somit war die Strecke zunächst anfängerfreundlich. Erst später ging es vermehrt bergauf. Was grundsätzlich kein Problem war – bis wir wieder nach unten mussten. Häufig führten die Loipen um scharfe Kurven und da hatte ich den Dreh noch nicht raus. Wir hatten trotzdem viel Spaß und ließen uns Zeit, um Fotos und Filmaufnahmen zu machen.
Als Anfänger freute es mich, dass wir nur wenigen Langläufern begegneten. So hatte ich nicht das Gefühl, jemandem im Weg zu sein. In den zweieinhalb Stunden, die wir unterwegs waren, sahen wir vielleicht zehn Langläufer. Die meisten von ihnen nutzten nicht einmal die Loipe, sondern fuhren skatend nebenher.
Beim nächsten Mal würde ich gern wieder Langlaufen gehen, vorab aber eine Stunde Unterricht nehmen, um besser um die Kurven zu kommen und das Skaten zu lernen.
Kosten für Skiverleih und Tickets: Für Skier, Schuhe und Stöcke zahlten wir jeweils 13 Euro für einen Tag. Zusätzlich mussten wir eine Tageskarte kaufen, um die gut präparierten Loipen benutzen zu dürfen. Das Ticket gibt es gleich neben dem Skiverleih im Touristenbüro für 3,50 Euro.
4. Die letzte Aktivität: Eislaufen
Nach unserem Langlaufexperiment wärmten wir uns mit Tee und Kaffee in der schicken sea.wies-Bar. Etwa eine Stunde warteten wir darauf, dass der Eislaufplatz Kuppelwies öffnen würde. Diese Eislaufbahn gegenüber der Talstation ist für die Öffentlichkeit an jedem Nachmittag für ein paar Stunden geöffnet.
Eislaufen kann man auch in Leipzig. Trotzdem hatte ich es seit mehr als zehn Jahren nicht getan und das sah man mir auch an. Die einheimischen Kinder und Jugendlichen um uns herum glitten mit wesentlich mehr Leichtigkeit übers Eis. Aber es war trotzdem schön, es mal wieder probiert zu haben.
Preisinfo: Wir zahlten 3 Euro pro Person, um die Eisfläche nutzen zu können, sowie 2 Euro für die Schlittschuhe.
Es wird nicht der letzte Winterurlaub gewesen sein
Nach fünf Nächten traten wir die Heimreise an. Einerseits würde uns das Ultental mit seiner Winterlandschaft fehlen. Auf der anderen Seite ist das Tal überschaubar, sodass die Zeit genügte, um alles auszuprobieren, was es uns anbot. Wären wir länger geblieben, hätten wir vermutlich mal einen Ausflug nach Meran gemacht. Bei einer Woche oder mehr hätte sich für mich auch ein Skikurs gelohnt.
Am Morgen unserer Abreise schlemmten wir ein letztes Mal am wunderbaren Frühstücksbuffet, bevor das Shuttle uns zum Bahnhof nach Lana-Burgstall brachte. Von dort nahmen wir den Regionalzug nach Bozen. Leider fuhren die Züge an jenem Sonntag nur unregelmäßig, da sich einige Mitarbeiter der italienischen Bahn im Streik befanden. Deshalb verpassten wir unseren Anschlusszug in München. Doch das konnte unsere Laune nicht trüben und ich würde mich auch beim nächsten Mal fürs Zugfahren entscheiden.
Nach diesem Schnupperausflug in den Winterurlaub lautet mein Fazit: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein! Hoffentlich wird es dann wieder so entspannt wie im Ultental.
Sehr schöne Beschreibung deines Urlaubs.
Wir fahren schon seit Jahren nach Südtirol. Es ist unsere 2te Heimat geworden.
LG aus Braunschweig
Danke – viel Spaß beim nächsten Urlaub dort :-)
Hallo!
Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung deines Urlaubs. Ich mag auch keinen Winterurlaub. Aber von so einer aufregenden Reise nach Südtirol hätte ich nicht abgewiesen. Ich würde gerne diese Schneeschuhe tragen und das Schneeschuhwandern unternehmen!!! Es muss toll und wahnsinnig hart sein))
Eines Tages werde ich es versuchen und meine Schlussfolgerungen ziehen.