Noch bevor die eigentliche Reise überhaupt begonnen hat, habe ich meinen ersten „Place“ gefunden. In den letzten fünf Tagen bin ich in der Toskana gewesen und habe dort in Sant’Anna in Camprena eine tolle Zeit verbracht. Sant’Anna ist ein ehemaliges Benedektiner Kloster aus dem 15. Jahrhundert. Heute ist Sant’Anna ein sogenanntes Argiturismo, also eine touristische Unterkunft in ländlichem Umfeld. In sehr einfachen Zimmern (aber alles in sehr gutem Zustand) lässt sich erkennen, dass auch der moderne Mensch nicht viel mehr braucht, als ein Bett und vielleicht noch einen Schrank. Zumindest im Urlaub.
Das Kloster liegt etwa 6 km vom nächstgrößeren Ort (ca. 2.000 Einwohner) Pienza entfernt und ist nur mit dem Auto zu erreichen. Alternativ kann man sich bei 37 Grad Außentemperatur natürlich auch mit dem Fahrrad auf den Weg machen. Der Ort ist also einigermaßen abgeschieden und eignet sich somit bestens zum Abschalten. Wer mal wieder richtig herunterkommen möchte, der sollte ein paar Tage (oder länger) in Sant’Anna verweilen, mit einem guten Buch ein schattiges Plätzchen aufsuchen und hin und wieder den Blick in die weite Toskana schweifen lassen.
Weitere Highlights sind einige (nicht alle) umliegende Restaurants mit hervorragendster italienischer Küche. Hier wird das Leben so richtig entschleunigt, wenn ein Mittag- oder Abendessen nicht mehr 20 Minuten sondern zwei Stunden andauert.
Sant’Anna in Camprena ist ein sehr besuchenswertes Fleckchen Erde. Nicht so sehr geeignet, um mal schnell 10 Minuten durchzulaufen, sondern um ein paar Tage zu bleiben und „la dolce vita“ zu finden. Sant’Anna ist nur etwa 120 km von Florenz und 210 km von Rom entfernt.