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Die USA sind wie gemacht für einen Road Trip. Das Land ist riesig, die meisten Gebiete sind sehr weitläufig. Nicht nur zwischen den Ortschaften sind die Distanzen groß, auch innerhalb der Städte ist man ohne Auto oft aufgeschmissen. Es gibt nur wenig öffentlichen Nahverkehr und teilweise nicht einmal Fußwege. Deshalb legen auch die Einwohner jeden noch so kurzen Weg mit dem Auto zurück. Die USA sind die Vereinigten Staaten der Autofahrer. Wer damit kein Problem hat, sondern sich für Road Trips begeistern kann, ist hier genau richtig.
Ich war bereits fünfmal in den USA. Zweimal besuchte ich New York, wo ich auch ohne Auto zurechtkam. Doch bei den anderen Reisen hatte ich einen Mietwagen. Die meiste Zeit verbrachte ich im Südwesten der USA: Kalifornien, Nevada, Utah, Arizona. Im Jahr 2012 fuhr ich sechs Wochen mit einem Auto durch die Region. Damals legte ich weite Strecken zurück. Zwar sah die ursprüngliche Planung noch viel größere Wege vor, doch bei der Routenplanung in den USA verschätzt man sich leicht. Auf der USA-Karte sieht alles ganz klein aus. Deshalb wollte ich von Los Angeles bis nach New Orleans, weiter zu Mount Rushmore, zum Yellowstone Nationalpark und zurück fahren. Das wären 8.000 Kilometer gewesen – machbar in sechs Wochen, dachte ich.
Doch bei genauerer Betrachtung sah ich ein, dass diese Route nicht sehr clever sein würde. Am Wegesrand liegen viele Attraktionen, die ich sehen wollte, die mich aber von der eigentlichen Route abgebracht und die gesamte Strecke deutlich verlängert hätten. Also schränkte ich mich ein. Ich plante meine Route kleiner, sodass mir Google Maps nur noch 4.000 Kilometer anzeigte. Das Interessante daran war: Am Ende dieser Tour war ich in sechs Wochen dennoch 8.000 Kilometer gefahren! Der Südwesten ist so weitläufig, dass man über die groben Wegpunkte hinaus jeden Tag zusätzliche Strecken zurücklegen muss. Manchmal war das nächste Restaurant 20 Kilometer entfernt oder vom Motel bis zur Sehenswürdigkeit waren es noch 30 Kilometer. So kamen auch an Tagen, in denen ich in einer Region blieb, schnell 100 Kilometer zusammen.
Zwei Jahre nach meinem ersten USA-Road-Trip war ich erneut dort, dieses Mal für vier Wochen. Ich ließ es wesentlich ruhiger angehen und hielt mich nur in Kalifornien auf. Anstatt alle zwei Tage weiterzufahren blieb ich oft länger an einem Ort.
Aus beiden Reisen habe ich eine Reiseroute für einen Südwest-Road-Trip zusammengestellt. Diese Tour ist eine gute Kombination aus Großstädten und Nationalparks, in denen man die atemberaubende Natur genießen kann. Zur vertiefenden Lektüre über die jeweiligen Orte verlinke ich meine damaligen Artikel, sodass du nachlesen kannst, was genau ich in den einzelnen Regionen gemacht habe. Aus meiner Sicht ist dieser Road Trip in sechs Wochen gut zu schaffen und du solltest eine Fahrtstrecke von ca. 8.000 Kilometern einplanen.
Meine Südwest-USA-Reiseroute (Teil 1)
Die folgende Route durch den Südwesten der USA kann ich wärmstens empfehlen. Ich bin nicht die komplette Route in dieser Reihenfolge gefahren, da ich aus privaten Gründen meine Reisepläne umwerfen musste und ein paar Regionen erst im zweiten Anlauf sehen konnte. Doch würde ich noch einmal einen Road Trip durch den Südwesten der USA machen, das wäre meine Route:
1. Los Angeles
Mein Road Trip begann in Los Angeles. Da man in dieser extrem großen Stadt fast ohne öffentlichen Nahverkehr unbedingt ein Auto braucht, habe ich es gleich vom Flughafen abgeholt. Den Wagen hatte ich bei Billiger-Mietwagen.de vorab reserviert. Leider stand ich hier oft im Stau, was in L. A. zum guten Ton gehört.
In Los Angeles blieb ich drei Tage, doch etwas weniger hätte es auch getan. Die Stadt eignet sich bestenfalls für Filmfans (wie mich). Deshalb fuhr ich am ersten Abend gleich zum Hollywood Sign hinauf und besuchte später den Walk of Fame sowie die Warner Bros. Studios im Rahmen einer geführten Tour. Ansonsten lohnt ein Ausflug zu Venice Beach.
(2. San Diego)
Von Los Angeles aus fuhr ich nach San Diego, in den Süden Kaliforniens. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis Mexiko. San Diego gefiel mir besser als L. A., weil die Stadt entspannter und nicht so weitläufig ist. Allerdings kann ich diesen Stopp im Nachhinein nur bedingt empfehlen. Er bedeutete einen relativ großen Umweg auf meiner Reiseroute. Ein Umweg, den du dir nur leisten solltest, wenn du die Zeit dafür hast. Mangels Alternativen besuchte ich in San Diego nur den Zoo und den stillgelegten Flugzeugträger USS Midway. Es gibt aber auch ein Sea World und nette Strände.
3. Joshua Tree National Park (Yucca Valley)
Mein nächster Stopp war die kleine Stadt Yucca Valley. Wenn du San Diego auslässt, ist es bis hierher nur eine kurze Fahrt (ca. 200 Kilometer) von Los Angeles. Der Ort selbst ist relativ unspektakulär, hat aber ein charmantes Kleinstadtflair mit netten Cafés und Mini-Sehenswürdigkeiten.
Von Yucca Valley aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Joshua Tree Nationalpark, der nach den gleichnamigen Joshua Trees benannt wurde. In dem riesigen Park gibt es viele Wanderwege, die du am besten im Frühjahr und Herbst erkunden kannst. Während meiner Reise im Hochsommer beschränkte ich mich auf eine Wanderung am frühen Abend, als die Sonne nicht mehr so hoch stand.
Die Western-Kulisse Pioneertown
Nahe Yucca Valley befindet sich das Dorf Pioneertown, eine Western-Filmkulisse aus den 40er Jahren. Dort steht noch ein beliebtes Restaurant, Pappy & Harriet’s Pioneer Palace. Davon abgesehen wirkt das Dorf jedoch ausgestorben.
4. Las Vegas
Die Fahrt nach Las Vegas ist unkompliziert, aber langweilig. Für 350 Kilometer geht es auf einem Highway geradeaus durch die Wüste. Ich stand damals noch im Stau. Für dich läuft es hoffentlich besser. Aber es nutzt ja nichts. Eine Stadt, die fernab jeder Zivilisation mitten in der Wüste liegt, ist eben nicht anders zu erreichen. Dafür war ich sehr fasziniert, als Las Vegas aus dem Nichts am Horizont erschien.
Las Vegas selbst kann man mögen oder nicht. Wenn man noch nie dort war, ist es aus meiner Sicht aber ein Pflichtbesuch, gerade weil die Stadt so absurd ist. Außerdem lässt es sich dort gut wohnen. Unter der Woche sind auch gute Hotelzimmer äußerst preiswert. Ich habe im Cannery Casino Hotel damals nur 36 Euro pro Nacht gezahlt.
Red Rock Canyon nahe Las Vegas
Valley of Fire
Der berühmte Hoover Dam
Da ich mich abseits des Las Vegas Strips aber wohler fühlte, besuchte ich zunächst den Red Rock Canyon, der nur etwa 25 Kilometer entfernt liegt. Etwas weiter (ca. 75 km) ist es bis zum Valley of Fire, das nördlich der Stadt liegt. Ein Ausflug dorthin lässt sich gut mit einem Besuch am Lake Mead und dem bekannten Hoover Dam verbinden.
5. Zion Nationalpark
Von Las Vegas aus fahren wir eine kleine Runde, an deren Ende wir wieder in Las Vegas ankommen. Es ist egal, in welche Richtung du fährst, doch lass uns im Zion Nationalpark beginnen.
Die Fahrt dorthin dauert nur zweieinhalb Stunden. An deren Ende kommst du nach Springdale, wo sich der Eingang zum Park befindet. Springdale und das davor gelegene Rockville sind wunderschöne und bestens gepflegte Dörfer. Dort findest du auch Unterkünfte, die allerdings recht teuer sind. Deshalb entschied ich mich fürs Zelten. Das ginge sowohl im Park, als auch auf der hinter dem Park gelegenen Ponderosa Ranch.
Der Zion Nationalpark gehört für mich zu den schönsten Fleckchen Erde auf dieser Welt. Zwar ist er nicht so spektakulär wie Bryce Canyon oder Monument Valley, aber einfach rundum schön. Vor Ort kannst du in den Sommermonaten nur mit einem Shuttle-Bus durch den Park fahren bzw. auch viele Wege zu Fuß zurücklegen. Es gibt viele ausgezeichnete Wanderwege.
6. Bryce Canyon
In Utah reiht sich ein Nationalpark an den nächsten, deshalb sind es bis zum Bryce Canyon nur 90 Minuten Autofahrt. Ich übernachtete in einem Motel in der nahe gelegenen Stadt Panguitch und fuhr mit dem Auto zum Park. Dort stieg ich jedoch in das empfohlene Shuttle um und ließ mich zwischen meinen fußläufigen Erkundungen mit dem Bus umher fahren.
Der Bryce Canyon ist ein atemberaubendes Naturschauspiel. Sowas kann nur die Natur, das kann sich kein Mensch ausdenken. Du kannst entweder an der oberen Kante des Canyons entlang spazieren oder auch hinabsteigen, was ich ganz klar empfehle. Erst unten werden die Hooloos – die senkrechten Gesteinsformationen – so richtig greifbar. Eine Wanderung durch den Canyon dauert nur wenige Stunden.
7. Arches Nationalpark
Der Arches Nationalpark ist der letzte Park dieser Reiseroute, der in Utah liegt. Für diesen kleinen Staat sind Zion, Bryce und Arches schon sehr beachtlich!
Von Bryce bis Arches fährst du etwa 400 Kilometer, solltest also mindestens einen halben Tag Fahrtzeit einplanen. Ich übernachtete damals in dem kleinen Ort Green River.
Der Arches Nationalpark ist bekannt für seine riesigen Bögen aus Felsgestein, die teilweise spektakulär aussehen. Der Park ist sehr weitläufig. Hier gibt es kein Shuttle. Stattdessen musst du alles selbst erfahren, kannst aber auch manche Wanderwege erlaufen. Dafür solltest du allerdings mehrere Tage einplanen. Ich war fünf Stunden lang nur mit Fahren, Bewundern und zwei kurzen Wanderungen beschäftigt.
8. Mesa Verde Nationalpark
Der Nationalpark Mesa Verde besticht nicht durch seine natürliche Schönheit, sondern durch seine indianische Geschichte. Als Geschichtsmuffel war Mesa Verde nicht so mein Ding, aber der Park liegt (fast) auf dem Weg zur nächsten Station dieser Reiseroute. Außerdem gefiel mir die Region sehr gut, deshalb erwähne ich Mesa Verde trotzdem.
Ich nahm mir ein Motel in dem Dorf Mancos, da die Unterkünfte dort günstiger sind als im näher am Park gelegenen Cortez. Mancos ist ein gemütlicher kleiner Ort, in dem ich ein paar Tage ausruhen konnte. Außerdem unternahm ich von dort aus eine Tour auf einem Bio-Bauernhof, die mich damals sehr inspirierte. Die James Ranch liegt nahe der Stadt Durango, der man auch einen kurzen Besuch abstatten kann.
9. Monument Valley (Navajo Nation)
Der nächste Stopp liegt genau genommen nicht in den USA, sondern in der Navajo Nation, einem Indianerreservat. Tatsächlich fühlte es sich nicht nach USA an, sondern mehr nach dritter Welt. Leider erinnert das Gebiet nicht an Indianerkulturen, sondern an ziemlich armen Menschen, die den Anschluss an die westliche Gesellschaft nie geschafft haben.
Ich wollte unbedingt das Monument Valley besuchen, das ich von zahlreichen Bildern kannte. Schon auf dem Highway erkannte ich die Gesteinsformationen wieder. Ich blieb zunächst eine Nacht auf dem nahe gelegenen Campingplatz, da Unterkünfte hier rar (und überteuert) sind. Am nächsten Morgen fuhr ich in den offiziellen Park. Die Infrastruktur in dem Park ist eher schlecht – keine Shuttles, keine befestigten Wege – aber der Ausblick ist gewaltig. Hier entstanden viele schöne Fotos, von denen eines heute in meinem Wohnzimmer hängt.
Anschließend gönnte ich mir noch etwas Indianisches, indem ich eine Nacht auf dem Spider Rock Campground in einem Hogan verbrachte. Es war eine unangenehme Nacht, aber eine, die mir in Erinnerung blieb.
10. Grand Canyon
Anschließend fuhr ich weiter zum Grand Canyon. Für die Strecke musst du etwa 300 Kilometer einplanen. Außerdem solltest du dir rechtzeitig Gedanken über deine Schlafstätte machen. Zwar liegt das Grand Canyon Village gleich vor der Tür des Nationalparks, allerdings sind Unterkünfte dort unverschämt teuer. Für diese Preise könntest du eine ganze Woche in Las Vegas übernachten. Deshalb entschied ich mich für die nächst gelegene Stadt Flagstaff. Dort kosten Motels nur $50 – allerdings sind es 130 Kilometer bis zum Canyon. Falls du dort noch Zeit totschlagen musst, empfehle ich die Lava River Cave als kleines Abenteuer.
Den Canyon selbst habe ich auf einem Fahrrad besichtigt, das ich mir vor Ort ausgeliehen hatte. Die Ausleihe ist zwar nicht ganz billig, aber für das weitläufige Gelände ist das Fahrrad ein gutes Fortbewegungsmittel, wenn man nicht immer wieder in die Bus-Shuttles ein- und aussteigen möchte. Wenn du mehrere Tage Zeit mitbringst, kannst du auch in den Canyon hinabsteigen.
11. Las Vegas
Mit dem Grand Canyon beenden wir unsere kleine Runde durch Utah und Arizona und fahren etwa vier Stunden lang zurück nach Las Vegas, um dort preiswert zu übernachten. Anschließend geht es weiter mit Teil 2 dieses Road Trips. Da Google Maps leider nur 10 Stationen auf einer Karte erlaubt, habe ich die Route in zwei Etappen unterteilt. Hier ist die Karte zu Teil 1:
Meine Südwest-USA-Reiseroute (Teil 2)
Weiter geht’s von Las Vegas aus:
12. Death Valley
Gute zwei Stunden von Las Vegas entfernt liegt das Death Valley. Es ist nicht besonders schön anzuschauen, aber der Nationalpark wird seinem Namen gerecht: Die Landschaft sieht tot aus. In den Sommermonaten kann es hier um die 50 Grad Celsius warm werden. Entsprechend schwer fiel es mir, immer wieder aus dem Auto zu steigen, um mir die Highlights anzuschauen. Aber die Erfahrung möchte ich trotzdem nicht missen.
Nach wenigen Stunden und einer Mittagspause am Furnace Creek kann man den Death Valley Nationalpark auch wieder verlassen und weiter in Richtung Norden fahren. Bei meinem ersten Besuch in der Region übernachtete ich anschließend in dem kleinen Dorf Independence. Dieses liegt übrigens schon in Kalifornien.
13. Bishop, Mono Lake & Bodie
Wenn du etwas zeitiger dran bist, fahre ruhig weiter hoch bis nach Bishop. In der kleinen Stadt verbrachte ich zwei Jahre später eine ganze Woche. Viel zu tun gibt es dort zwar nicht, aber ich habe mich dort in einem AirBnB-Häuschen sehr wohl gefühlt.
Meine Unterkunft in Bishop
Von Bishop aus kannst du – bevor du in den Yosemite Nationalpark fährst – einen Abstecher zum Mono Lake machen, einem Salzsee, aus dem das Salz schon säulenartig herausragt.
Der Mono-Lake
Die verlassene Goldgräberstadt Bodie
45 Minuten weiter nördlich erreichst du Bodie, eine längst verlassene Goldgräberstadt. Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier bis zu 10.000 Menschen – heute allerdings niemand mehr. Ich fand es sehr interessant, durch diese Geisterstadt zu laufen.
14. Yosemite Nationalpark
Um ehrlich zu sein, habe ich den Yosemite Nationalpark bei meinen beiden Besuchen in der Region nicht mitgenommen. Es hat beide Male nicht so richtig gepasst. Stattdessen habe ich das Gebirge beim ersten Mal über den nördlichen Sonora Pass überquert. Beim zweiten mal fuhr ich noch weiter in den Norden (siehe nächster Stopp).
Foto vom Sonora Pass, nahe Yosemite Nationalpark
Doch du lässt dir den weltberühmten Park wahrscheinlich nicht entgehen. Nimm dir ein paar Tage Zeit, um den Half Dome und andere Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Zum Schlafen ist es wahrscheinlich am einfachsten zu zelten.
15. Lake Tahoe
Bei meiner zweiten Reise durch Kalifornien fuhr ich hoch bis zum Lake Tahoe, einer der beliebtesten Urlaubsregionen der Kalifornier. Die zum See gehörige Stadt South Lake Tahoe ist äußerst touristisch, das muss ich zugeben. Das ließ sich nur für zwei Tage aushalten, sonst wäre es über meine Schmerzgrenze hinaus gegangen. Doch wenn man die Stadt verlässt und die Gegend um den See erkundet, findet man schnell ruhige Ecken.
Wer wenig Zeit für seinen Road Trip hat, kann sich den Umweg zum Lake Tahoe aber auch sparen.
16. Sacramento
Das Gleiche gilt für Sacramento. Wenn du schon da „oben“ bist, kannst du in der Landeshauptstadt ruhig einen Stopp einlegen, doch falls du nicht zu viel Zeit hast, fahre besser gleich vom Yosemite Nationalpark nach San Francisco.
Keine Lust zu fotografieren: Mein einziges Foto aus Sacramento
In Sacramento blieb ich zwei Nächte und wurde dort von meinen AirBnB-Gastgebern wärmstens empfangen. Das trug in jedem Fall dazu bei, dass ich die Stadt in guter Erinnerung behalten habe.
17. San Francisco
Ganz klar, ein Abstecher nach San Francisco darf bei einem Südwest-Road-Trip nicht fehlen. Zweimal bin ich in dieser schönen Stadt gewesen, insgesamt mehr als zwei Wochen. Auch hier habe ich ein kleines Zimmer über AirBnB gefunden und wurde von meinem Gastgeber an die Hand genommen. Er lud mich zu Dinner Partys ein, wir gingen gemeinsam ins Fitnessstudio, Segeln und auch mal zu ihm zur Arbeit.
Noe Valley: „Mein“ Stadtteil in San Francisco
In San Francisco habe ich mich äußerst wohl gefühlt und selbst als ich die touristischen Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatte, gab es immer noch genug für mich zu tun, und wenn es nur darum ging, den entspannten Lifestyle mitzumachen. Die Highlights sind hier die Golden Gate Bridge und Alcatraz. Auch Fisherman’s Wharf, der Coit Tower, die Cable Cars und China Town sind bei Besuchern sehr beliebt.
18. Monterey / Carmel-by-the-Sea
Nun geht es langsam wieder zurück in Richtung Los Angeles, wo der große Road Trip vor knapp sechs Wochen begonnen hat. Auch der kürzeste Weg von San Francisco nach L. A. ist mit 600 Kilometern ziemlich lang. Schön ist er auch nicht. Daher empfehle ich, zumindest ein Stück an der Westküste entlang zu fahren. Nicht weit von San Francisco entfernt liegen die hübschen Orte Monterey und Carmel-by-the-Sea.
Beide Fotos: Point Lobos State Reserve
Leider fuhr ich dort ausgerechnet an einem Wochenende durch. Da schießen die Preise für Unterkünfte in die Höhe. So hoch, dass es mir eine Übernachtung nicht wert war. Deshalb blieb ich auf meiner Durchreise lediglich ein paar Stunden, ging an einen Strand und schlenderte durch die Straßen. Falls du unter der Woche hier bist, gönne dir ruhig ein bis zwei Tage. Nahe Monterey liegt das Point Lobos State Reserve. Dort kannst du an der rauen Küste entlang schlendern und das faszinierende Zusammenspiel von Meer und Land beobachten. Der Park ist bekannt für seine Seehunde, und auch wenn du sie nur aus der Ferne siehst, kannst du sie überall hören.
(19. Sequoia Nationalpark)
Ich vor einem Mammutbaum
Wenn du das Autofahren jetzt noch ertragen kannst und die Zeit noch nicht zu knapp ist, mach doch auf dem Weg nach L. A. einen Abstecher zum Sequoia Nationalpark. Er liegt nicht direkt auf dem Weg, aber so nah kommst du sonst wahrscheinlich nicht mehr an ihn heran. In diesem Nationalpark stehen die riesigen Sequoia Bäume, die auf deutsch auch Riesenmammutbäume heißen. „Riese“ und „Mammut“ in einem Wort? Das ergibt durchaus Sinn, wenn du diese unfassbar großen Bäume siehst, die teils schon mehrere tausend Jahre alt sind.
20. Los Angeles
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kannst du langsam wieder in Los Angeles einfahren. Dein Road Trip durch den Südwesten der USA endet nun dort, wo er begonnen hat. Da ich diese große Stadt am Ende meines Trips nicht mehr sehen wollte, nahm ich mir für die letzte Nacht ein Motel in der Nähe des Flughafens.
Abschließend siehst du hier die Karte des zweiten Teils:
Meine Kosten für diesen Road Trip
Ich bin auf meinem Road Trip durch die USA allein unterwegs gewesen. Deshalb war die Reise für mich ziemlich teuer. Ein großer Teil der Kosten wäre nur halb so hoch ausgefallen, wenn ich sie mir mit jemandem hätte teilen können. Das betrifft vor allem den Mietwagen und die Unterkünfte, denn Motels und Hotels zahlt man immer pro Zimmer – egal, ob eine Person oder vier Personen darin wohnen.
Kosten für den Mietwagen: Ich hatte meinen Mietwagen über die Website Billiger-Mietwagen.de bei dem Autoverleiher Thrifty gemietet. Für die sechs Wochen zahlte ich umgerechnet ca. 1.600 Euro für das Auto. Hinzu kamen 500 bis 600 Euro für Benzin. Zwar sind die Benzinpreise in den USA sehr gering, aber die Fahrzeuge verbrauchen deutlich mehr Sprit als bei uns in Deutschland. So findest du einen Mietwagen für die USA.
Kosten für Übernachtung: Die meisten Nächte habe ich in Motels verbracht, da diese bequem sind und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten. In Las Vegas leistete ich mir ein Hotel, manchmal wohnte ich in AirBnB-Wohnungen und ein paar Nächte verbrachte ich im Zelt. Für 46 Nächte gab ich 2.200 Euro aus. Das sind weniger als 50 Euro pro Nacht. Für zwei Personen wäre es pro Kopf nur die Hälfte gewesen.
Sonstige Kosten: Alle weiteren Kosten – vor allem Eintritte für Nationalparks und Sehenswürdigkeiten sowie Verpflegung – habe ich nicht genau aufgeschrieben. Doch es dürften weitere 2.500 Euro gewesen sein. Ich habe allerdings fast jeden Tag mehrmals in Restaurants gegessen und mir damals wenig selbst gekocht. Hier hätte ich deutlich sparen können.
Falls du einen Reisepartner hast und dir eine ähnliche Reise mit gleicher Bequemlichkeit leisten möchtest, musst du mit etwa 3.500 Euro pro Kopf für 6 Wochen rechnen (+ Flug). Billiger geht’s natürlich immer, wenn du es darauf anlegst. Vor allem, wenn du häufig zeltest und dich im Supermarkt selbst verpflegst, kannst du viel Geld sparen.
Tipps für deinen USA-Road-Trip
Zum Abschluss möchte ich dir noch ein paar Tipps aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben:
- Am besten fährst du auf deinem Road Trip eine Runde, sodass du dort wieder ankommst, wo du losgefahren bist. Anderenfalls musst du bei den Autovermietern eine One-Way-Gebühr bezahlen.
- Die beste Reisezeit für den Südwesten der USA sind der Frühling und der Herbst. Ich war zweimal im Sommer unterwegs – das geht auch, aber es war nicht optimal. In einigen Regionen wird es richtig heiß. Das Thermometer in meinem Mietwagen hat bis zu 47 Grad Celsius gemessen. Gerade in großen Städten wie Los Angeles oder Las Vegas lässt es sich bei diesen Temperaturen nur schlecht aushalten.
- Beim Mietwagen solltest du nicht am falschen Ende sparen. Da du viel Zeit in der Wüste verbringen wirst, sollte dein Fahrzeug möglichst zuverlässig sein. Außerdem ist es sinnvoll, auf ein gutes Versicherungspaket zu achten. Wenn du über Billiger-Mietwagen.de buchst, ist dieses meist inklusive. Weitere Tipps zur Mietwagenbuchung in den USA findest du hier.
- Lass dir vom Autovermieter kein Navigationsgerät andrehen. Das ist nur unnötig teuer. Es ist besser dein Smartphone als Navi zu verwenden. Besorge dir einen Smartphone-Halter fürs Auto und lade dir entsprechende Apps herunter. Ich habe gute Erfahrungen mit Skobbler gemacht.
- Wenn du im Ausland Auto fährst, solltest du nicht nur deinen Führerschein dabei haben, sondern dir einen Internationalen Führerschein ausstellen lassen. Den gibt’s für ca. 15 Euro bei der Führerscheinstelle. Er ist drei Jahre gültig.
- Falls du nicht mit dem Auto, sondern mit einem Wohnmobil durch die USA fahren möchtest, findest du hier passende Informationen.
- Es ist nicht unbedingt nötig zu zelten, aber falls es für dich in Frage kommt, kannst du viel Geld sparen, wenn du aufs Zelt ausweichen kannst. Unterkünfte, die nah an den Nationalparks liegen, sind oft völlig überteuert. Das kann einem schon mal den Spaß verderben.
- Meide Las Vegas und typische Urlaubsorte wie Monterey oder South Lake Tahoe am Wochenende. Plane deinen Road Trip so, dass du von den günstigeren Preisen unter der Woche profitierst.
- Suche vorab im Internet nach preiswerten Unterkünften. Ich habe damals häufig Tripadvisor verwendet und mit den Empfehlungen der Nutzer gute Erfahrungen gemacht. Außerdem mag ich Booking.com, um Motels und Hotels zu buchen. Private Zimmer buche ich am liebsten über AirBnB. Einmal habe ich eine Hütte über HomeAway gefunden.
- Nimm immer genug Wasser mit. Vor allem, wenn du im Hochsommer unterwegs bist. In der Wüste zieht dir die Sonne förmlich das Wasser aus dem Körper. Für Notfälle solltest du immer ein paar Liter Wasser zusätzlich im Kofferraum haben.
Ich denke das genügt an Tipps für deinen USA-Road-Trip. Falls du weitere Fragen hast – auch zur oben beschriebenen Route – kommentiere einfach unter diesem Text. Ich kann nicht alles beantworten, aber ich werde es versuchen.
Sollten wir uns nicht mehr lesen, wünsche ich dir viel Spaß on the road.
Moin Patrick!
Freut mich, dass de nochmal einen Artikel rausgehauen hast. Und dann gleich so einen langen! Wie kam das denn?
Beim Lesen habe ich gleich Lust auf einen Road Trip bekommen! Ich würde ihn wahrscheinlich etwas anders planen. San Francisco, Las Vegas und Grand Canyon wären aber auf jeden Fall dabei!
Wann geht es für dich das nächste mal hin? ;)
Gruß
Christoph
Hi Patrick, dachte du machst erstmal Feierabend auf 101places? ;)
Den Artikel hab ich mir gespeichert für einen ruhigen Moment, der ist zu lang und zu gut bebildert für kurz drüberlesen, aber ich freu mich drauf!
Lg, Christoph
Hallo Patrick,
Deine Routen-Kombi finde ich super für Ersttäter. Es macht auch absolut Sinn, sich genügend Zeit überall zu lassen, denn sonst stellt man fest, daß man nochmal hinfahren muss. Ich hätte noch einen Alternativ-Tipp für die Strecke zwischen Bryce Canyon und Moab: Highway 12 über Escalante und dann Highway 24 durch den Capitol Reef NP und über Hanksville nach Green River. Eine landschaftlich unglaublich schöne Strecke.
Und als Ergänzung zu Deinen allgemeinen Tipps: statt Geld in Restaurants auszugeben, lohnen sich die heißen Theken einiger Supermärkte, inbesondere Whole Foods, der mit Bio-Lebensmitteln ausgestattet ist. Auch super sind 7 Eleven Läden.
LG
Silke
hallo silke, highway 12 durch das capital reef ist absolut krass!!! eine ganz toller NP! klein aber fein. wir sind da 1997 durchgefahren. und haben ihn für uns neu endeckt. würde darin gerne mal zelten und wandern. mit übernachtung im np direkt!!! natur pur. es gibt dort alle erdenklichen steinfarben. prächtig und ich glaube, auch cowboy und indianer land… ;)
Hallo Patrick,
vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel! Für mich geht es nächstes Jahr auch endlich auf einen Roadtrip durch den Südwesten der USA. Dein Artikel wird mir bei der Reiseplanung eine große Hilfe sein. :-)
Viele Grüße
Lukas
Ach Patrick, ich freue mich, dass du wieder so ein bisschen zurück bist. Wir haben eine ähnliche Strecke im September abgerissen, knapp 4000km in zwei Wochen. Das war deutlich zu straff und wir mussten unterwegs bereits gebuchte Hotels verfallen lassen, weil wir es nicht geschafft haben. Klassischer Anfängerfehler, fürs nächste Mal wissen wir es besser.
Der Südwesten der USA ist auf jeden Fall unglaublich und die Liste der sehenswerten Orte ist beinahe endlos. Keine Ahnung, ob wir jemals damit „fertig“ werden.
Viele Grüße,
Katrin