Dass ich viel Zeit für mich selbst habe, ist eines der Dinge, die ich an meinem Lifestyle am meisten schätze. Im vergangenen Jahr nutzte ich diese Zeit, um ein paar gesunde Gewohnheiten zu etablieren.
Es begann im Sommer, als ich zwei Monate durch die USA reiste. Während dieser Reise arbeitete ich kaum. Stattdessen füllte ich die Zeit mit allerlei gesunden Aktivitäten: Sport, Lesen, Schreiben, Spazierengehen, Meditieren, Spanisch lernen, Gitarre spielen etc. Ich konnte mich so gut selbst beschäftigen, dass mir auch dann nicht langweilig wurde, als ich zunächst eine Woche im Wald und anschließend zehn Tage in einer kleinen Wüstenstadt verbrachte. Als ich wieder nach Hause kam, änderte ich auch noch meine Ernährung und etablierte ein regelmäßiges Bodyweight-Training.
Später stellte sich heraus, dass es ein paar Veränderungen zu viel auf einmal waren. Ich konnte nicht alle zur Gewohnheit machen. Noch nicht. Aber ich hatte die Zeit, mich mit meiner Gesundheit zu beschäftigen und all diese Dinge auszuprobieren. Viele davon sind für mich zur Selbstverständlichkeit geworden.
Leider nehmen sich die wenigsten Menschen Zeit für sich selbst. Klar, jeder versucht sich gesünder zu ernähren, sich mehr zu bewegen, hin und wieder ein Buch zu lesen. Doch meistens bleibt es bei halbherzigen Versuchen. Andere Dinge scheinen wichtiger zu sein. In unserem modernen Alltag haben wir so viele Optionen, dass wir oft gar nicht wissen, was wir zuerst machen sollen. Stets rennen wir irgendetwas hinterher. Einer Beförderung, einem neuen Auto oder einem Ideal, das unser Umfeld für uns vorsieht.
Nur die Grundlage eines glücklichen Lebens gerät in Vergessenheit: Für Gesundheit bleibt keine Zeit.
Stattdessen machen uns zahlreiche Zivilisationskrankheiten zu schaffen: Essstörungen, Diabetes, Allergien, Krebs, Depression – um nur einige zu nennen. Die Schuld dafür brauchen wir nicht bei anderen zu suchen. Die Ursache liegt in unserer Lebensweise: Ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Stress, Reizüberflutung, Einsamkeit usw.
Ich bin keine Ausnahme. Im Gegenteil, die meiste Zeit meines Lebens habe ich mich nicht um mich selbst gekümmert. Ich war stark übergewichtig, stand vermutlich kurz vor Diabetes, hatte keine Hobbys und auch emotional war ich oft angeschlagen. Mit zunehmendem Alter wäre das alles nur schlimmer geworden.
Ich bin froh, mir die Zeit genommen zu haben, mich mit meiner Lebensweise zu beschäftigen. Es geht mir heute körperlich so gut wie nie, ich lerne viel dazu (geistiges Wachstum) und auch emotional ist es besser geworden. Bei meinen Veränderungen habe ich erkannt, dass nicht alles so schwer ist, wie es oft gemacht wird. Von einigen meiner gesunden Gewohnheiten möchte ich dir heute erzählen. Es geht um Ernährung, Bewegung, emotionales Wohlbefinden und geistiges Wachstum.
1. Gesünder ernähren
Über Nahrung führen wir unserem Körper Energie zu. Was könnte also wichtiger sein als Essen? Trotzdem scheint es an Wert verloren zu haben. Es muss immer schnell gehen, einfach sein und billig auch noch.
Bei allen Gewohnheiten tendieren wir zu der Lösung mit dem geringsten Widerstand. Beim Essen bedeutet das, im Supermarkt eines der vielen fertigen Gerichte in den Einkaufskorb zu legen. Industriell produzierte Gerichte sind von vorne bis hinten optimiert: auf den Massengeschmack, auf die Kosten, auf den Anteil von Fett und Kohlenhydraten – aber nicht auf die Gesundheit. Das geht auch gar nicht, denn das gesündeste Essen wächst im Boden, an Sträuchern oder auf Bäumen und nicht in einer Fabrik.
Durch diese moderne Bequemlichkeit essen wir falsch. Das resultiert in Volkskrankheiten, z. B. Übergewicht. Ich weiß, wovon ich rede. Die größte Zeit meines Lebens war ich übergewichtig. Bis zu meinem 28. Lebensjahr wurde es immer mehr. Am Ende wog ich 150 Kilogramm. Kein Scherz.
Millionen Menschen leiden unter diesen Symptomen. Sie wollen schlank und gesund sein – aber bitte mit möglichst wenig Aufwand. Für Unternehmen ist das ein Big Business! Allerorten werden Lösungen empfohlen – Diäten, Medikamente, Bauchweg-Trainer –, die jedoch nicht an die Ursachen gehen.
Ich glaube nicht (mehr) an Diäten, die neueste Ernährungsphilosophie, Fitnesstrends oder Medikamente zum Abnehmen. Die Lösung liegt darin, uns mit dem Essen wieder mehr Mühe zu geben. Wir sollten uns auf die Grundlagen besinnen, Geld in Qualität investieren und uns Zeit nehmen bei der Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel. Wir sollten im Wesentlichen das essen, was die Natur für uns hergibt und nicht das, was für uns zusammengepanscht wird.
Seitdem ich mich (weitgehend) daran halte, ist Ernährung ganz leicht geworden. Nachdem ich mein Leben lang mit meinem Gewicht zu kämpfen hatte, war das alles plötzlich vorbei. Ohne es darauf anzulegen, nahm ich nach der Umstellung in wenigen Monaten acht Kilogramm ab und pendelte mich auf einem Gewicht ein, mit dem ich zufrieden bin. Ich muss mich nicht ständig wiegen, zähle keine Kalorien und keine Punkte, lese keine Nährwertangaben auf Verpackungen und ich hungere nicht.
Diese Umstellung gelang mir in drei Schritten:
1. Wasser trinken
Eine der wichtigsten Regeln für eine gesunde Ernährung ist auch die einfachste: Wasser trinken! Die einzige Flüssigkeit, die unser Körper braucht, ist Wasser. Alles andere, was im Supermarktregal steht, ist Wasser mit unnützen Zusätzen. Wasser ist zudem günstig und bei uns immer verfügbar. Kein Geld oder keine Zeit, um Wasser zu trinken, zieht also nicht! Eine gute Ergänzung für die Winterzeit ist Tee.
Limonaden habe ich seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr getrunken (auch keine Diätlimonaden), Säfte und Smoothies sind die Ausnahme und Alkohol trinke ich ohnehin selten. Ich trinke heute fast nur noch Wasser und was am Anfang langweilig wirkte, ist heute selbstverständlich. Ich vermisse nichts.
2. Frische Lebensmittel zubereiten
Nichts geht über frisches Obst und Gemüse. Sie sind so viel besser als verarbeitete Lebensmittel. Man kann auch frische Lebensmittel in relativ wenig Zeit zubereiten. Aber ich möchte dir nichts vormachen: Nichts geht so einfach und schnell, wie eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben oder eine fertige Lasagne in der Mikrowelle aufzuwärmen. Kochen ist aufwendiger. Die zusätzliche Zeit musst du dir nehmen.
Doch da der Faktor Zeit für viele Menschen eine Rolle spielt, kannst du den Aufwand optimieren. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die ich selbst erst lernen musste (auch wenn viele davon offensichtlich sind).
3. Zucker vermeiden
Zucker zu vermeiden, ist aus meiner Sicht der größte Hebel für eine gesunde Ernährung. Genau genommen, steckt er schon in den ersten beiden Tipps. Die meisten Getränke sind heute gezuckert. Wer hingegen nur Wasser trinkt oder ungezuckerten Tee und Kaffee, vermeidet eine große Mengen Zucker. Auch wenn du auf frische Lebensmittel setzt, kommst du mit viel weniger Zucker in Berührung. Der meiste Zucker steckt in verarbeiteten Lebensmitteln, von denen Schokolade, Eiscreme, Cookies & Co. nur die prominentesten Beispiele sind.
Ich habe meinen Zuckerkonsum stark reduziert. Trotzdem kann ich hin und wieder einen Schuss Motivation vertragen, vor allem nach Festtagen wie Weihnachten. Deshalb stecken wir bei Healthy Habits gerade in einer Anti-Zucker-Challenge. Gemeinsam mit unseren Lesern verzichten wir im Februar weitgehend auf Zucker.
Ich halte mich zu 90 Prozent an diese drei Regeln und fahre damit ausgezeichnet. Ich hatte meine Ernährung nie besser im Griff.
Außerdem verzichte ich seit zweieinhalb Monaten auch wieder auf Fleisch, doch das ist eine andere Geschichte.
2. Mehr bewegen
Unser Alltag ist nicht darauf ausgelegt, uns zu bewegen. Jede Bewegung wird uns abgenommen: Dafür gibt es Autos, Fahrstühle, Rolltreppen, Fernbedienungen oder Online Shopping. Mein Alltag ist besonders extrem: Ich arbeite von zu Hause. Was ich zum Leben brauche, könnte ich online bestellen. Ich müsste das Haus nur selten verlassen.
In vielen modernen Jobs ist das ähnlich. Selbst wenn wir noch ins Büro gehen, dann sitzen wir eben da den ganzen Tag herum. Sehr bequem! Aber nicht so gut für unseren Körper, denn der will bewegt werden. Wenn wir ihm keine Bewegung gönnen, schwinden Kraft, Kondition und Beweglichkeit. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir krank werden.
Viele Menschen versuchen diesen Bewegungsmangel durch Sport auszugleichen, den sie hassen. Joggen ist der Klassiker. Dabei ist das noch nicht einmal ein effizienter Sport. Wer gern joggt, soll dabei bleiben, doch wer sich dazu überwinden muss, kann gleich wieder aufhören. Was du nicht auf lange Sicht durchhalten kannst, taugt nicht, um fit zu bleiben.
Bewegung ist viel leichter. Ich verfolge heute drei Ansätze, die für mich sehr gut funktionieren:
1. Alltägliche Bewegung
Das große Problem einer sesshaften Gesellschaft ist nicht, dass wir zu wenig Joggen gehen, sondern dass wir uns jeden Tag zu wenig bewegen. Unser Umfeld macht es uns leicht, Bewegung zu vermeiden. Dabei gibt es durchaus jeden Tag Gelegenheiten, in denen wir die sportliche anstatt der bequemen Lösung wählen können. Ein paar Beispiele:
– Die Treppe nehmen anstatt des Fahrstuhls
– Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren
– Zum Supermarkt laufen oder radeln
– Fitnessübungen beim Fernsehen machen
– Bewusst jeden Tag 20 Minuten Spazieren gehen
Das weißt du alles. Aber es ist schwer, sich das anzugewöhnen, da es nicht die bequemste Lösung ist. Ich suche mir heute bewusst die Gelegenheiten zur täglichen Bewegung. Das muss ich auch, denn im Home Office bewege ich mich nicht viel, wenn ich nicht darauf achte. Mir hilft dabei ein Schrittzähler, der mich an mein Ziel von durchschnittlich 10.000 Schritten pro Tag erinnert.
Zurzeit bin ich in Südafrika unterwegs, da sind die 10.000 Schritte selten ein Problem. Beim Reisen fällt mir die Bewegung leichter. Ich erkunde eine Gegend überwiegend zu Fuß. In Kapstadt sehe ich Wanderungen auf den Tafelberg oder Lion’s Head als bewusste sportliche Herausforderung und gehe lieber einmal öfter als einmal zu wenig.
2. Inidividuelles Bodyweight-Training
Seit ich mehr als 50 Kilogramm an Gewicht verloren habe, treibe ich vergleichsweise viel Sport. Aber ich tat mich über Jahre schwer damit, mein Gewicht zu halten. Ich joggte bis zu fünfmal die Woche, doch ich nahm wieder zu. Die oben erwähnte Ernährungsumstellung hat geholfen, das in den Griff zu bekommen. Doch ich bin davon überzeugt, dass es ebenso half, die Art meines Sports zu ändern. Anstatt nur auf Ausdauer zu trainieren, wollte ich mehr für meine Kraft tun.
Im Sommer nahm mir vor, jeden Tag ein kleines Krafttraining mit meinem eigenen Körpergewicht durchzuführen. Ja, jeden Tag. Aber nur für 10 Minuten. Manchmal ging es sogar schneller. Es ist schwer, sich eine solche anstrengende Gewohnheit anzutrainieren, aber zwei kleine „Tricks“ halfen mir dabei: Ich habe das Training nicht den ganzen Tag vor mir hergeschoben, sondern gleich am frühen Morgen gemacht. Sobald ich aus dem Bett stieg, begann ich mit meinem Programm. Außerdem wusste ich ganz genau, wie mein Programm aussah, denn ich hatte es mir vorher überlegt. Dieser feste Termin und das Wissen, was zu tun ist, haben mir geholfen, diese Gewohnheit zu etablieren.
Als die Gewohnheit saß, habe ich das Programm umgestellt und trainiere seitdem nur noch alle zwei Tage – dafür länger und intensiver. Das ziehe ich beim Reisen konsequent durch. Zu Hause gehe ich lieber zweimal pro Woche in ein Bootcamp, das noch intensiver ist.
Da ich nun Muskeln aufbaue, habe ich nicht nur eine bessere Körperhaltung, sondern verbrenne mehr Energie – auch wenn ich nur herumliege. Mein Kalorienverbrauch ist demnach gestiegen, weil ich den Sport effizienter für mich nutze.
3. Sport, der Spaß macht
Bodyweight-Training ist sehr effizient und nach einigen Monaten musste ich mich nicht mehr allzu sehr überwinden. Aber so richtig viel Spaß macht es nicht, in meinem Wohnzimmer herumzuturnen (daher bevorzuge ich das Bootcamp). Noch lieber treibe ich Sport, der mir wirklich Spaß macht. Dazu gehört ein wöchentliches Fußballspiel (wenn ich in Leipzig bin) und etwas unregelmäßiger auch Basketball und Squash. Außerdem jogge ich heute „just for fun“, wenn ich mal an die frische Luft möchte.
Mit diesen drei Dingen bin ich heute sportlich gut unterwegs. Dabei kostet mich das noch nicht einmal viel Zeit. Die alltägliche Bewegung bekomme ich in meinem Alltag unter, indem ich ein paar mehr Umwege gehe oder die Treppe nehme. Der Kraftsport kostet mich dreimal in der Woche 20 Minuten und den restlichen Sport verbuche ich sowieso unter „Spaß“.
3. Besser fühlen
Gesund zu sein bedeutet für mich nicht nur körperliche Fitness. Ich möchte mich auch emotional gesund fühlen. Wenn Ernährung und Bewegung in einem stressigen Alltag schon hinten runterfallen, bleibt bei vielen Menschen erst recht keine Zeit, in sich hineinzuhören. Anstatt auf unsere Gefühle zu achten und entsprechend zu handeln, leiden wir bald unter Stress, Einsamkeit, einem geringen Selbstwertgefühl oder gar Depression. Es sind die Symptome unserer Zeit und eines ungesunden Lifestyles.
Mein Hausarzt fragte mich früher häufig, ob ich unter Stress stünde. Das war seine Diagnose. Zwar hatte ich keinen besonderen Stress, aber ich fühlte mich unwohl mit mir selbst und mein Gedankenkarussell stand selten still. Das sagte ich damals allerdings nicht, und ein Arzt muss auch nicht der richtige Ansprechpartner sein. Wir können schon viel selbst für unser emotionales Wohlbefinden tun.
Ich fühle mich spürbar besser, wenn ich auf die folgenden Dinge achte:
1. Freundschaften pflegen
Soziale Kontakte sind ein großer Glücks-Booster. Leider neigen wir dazu, uns zurückzuziehen, wenn es uns schlecht geht – gerade dann, wenn wir am nötigsten liebe Menschen um uns herum benötigen. Auch im Alltag wirkt alles andere dringender und wichtiger. Doch das sollte es nicht sein.
Als ich im Sommer zwei Monate am Stück unterwegs war, nahm ich mir vor, mich jeden Tag bei einem Freund oder Bekannten zu melden. In der Regel via Facebook, Whatsapp oder E-Mail. Das war ganz gut, um eingeschlafene Kontakte wiederzubeleben. Zumindest kurzfristig. Bei dieser kleinen Übung stellte ich fest, dass sich die meisten freuen, von mir zu hören. Nach meiner Rückkehr war ich vorübergehend gut mit Freundschaftsbesuchen beschäftigt. Aber kaum jemand macht sich den Aufwand, von sich aus „Hallo“ zu sagen. In ihrem Alltag geht das unter. Ich bezweifle, dass das gesund ist.
2. Tiefe Gespräche suchen
Ein geselliger Abend mit Freunden ist die eine Sache, ein tiefes Gespräch aber ein ganz andere. Da ich mich auf natürliche Weise zu solchen Gesprächen hingezogen fühle, treffe ich mich nicht oft in großen Gruppen, sondern nur mit ein bis drei Leuten. Leider gelingt es mir nicht mit vielen Menschen, offen zu sein. Sogar nur mit sehr wenigen. Ich denke, auch das liegt in meiner Natur (wobei ich mich immerhin mehr bemühen kann). Obwohl ich einen für Introvertierte recht großen Freundeskreis habe, leide ich doch hin und wieder an der mangelnden Tiefe der Freundschaften. Dennoch ist es im letzten Jahr schon deutlich besser geworden. Durch die intensivierte Freundschaft mit Jasmin – meiner Co-Bloggerin auf Healthy Habits – habe ich viele tiefe Gespräche genießen können. In diesen bin ich offener als sonst.
Du siehst, für die emotionale Gesundheit bewerte ich Beziehungen sehr hoch. Diese nur schwer aufbauen zu können, ist jedoch eine meiner größten Schwächen. Ich fühle mich immer zum Alleinsein hingezogen. Entsprechend muss ich hier mehr Aufwand investieren als andere.
Mein Lifestyle kommt mir auf der einen Seite zugute, macht es mir in manchen Situationen aber auch schwerer. Hilfreich ist er, weil ich unterwegs und durch meine Blogs mehr Menschen kennenlerne. Allein in den letzten vier Wochen in Kapstadt habe ich mehr Leute kennengelernt, als ich es in einem ganzen Jahr in einem sesshaften Job könnte. Allerdings sind diese Bekanntschaften schnelllebig und lassen Tiefe vermissen. Dafür bräuchte ich mehr Zeit. Daher reizt es mich nicht, dauerhaft unterwegs zu sein, sondern ich möchte immer wieder längere Zeit am Stück zu Hause verbringen.
4. Geistig wachsen
Gesund zu leben bedeutet für mich auch, mich geistig weiterzuentwickeln. Ich möchte nicht stillstehen, sondern dazulernen – auch was meine Standpunkte betrifft. Ich finde es erstrebenswert, morgen etwas anderes zu denken als heute.
1. Lesen
Die Basis des Lernens ist für mich das Lesen. Auch wenn ich es nicht darauf angelegt habe, lese ich seit einigen Jahren durchschnittlich mehr als ein Buch pro Woche. Es macht mir einfach Spaß und tut mir gut. Sachbücher und Belletristik wechseln sich ab, wobei die Ratgeber deutlich führen.
Während ich diesen Artikel feinschleife, wohne ich auf einer abgeschiedenen südafrikanischen Farm. Da ich hier kaum abgelenkt werde, lese ich noch viel mehr als sonst.
Dass ich so viel lese, hat stark zu meinem persönlichen Wachstum beigetragen. Ohne zu lesen, würde ich heute weniger gesund leben, weniger erfolgreich im Business sein und ein weniger freies Leben führen. Lesen hat mir all das ermöglicht.
Falls du auch mehr lesen möchtest, haben wir hier ein paar Tipps, wie dir das gelingen kann.
2. Schreiben
Je mehr ich lese und je mehr Ideen sich in meinem Kopf stauen, desto mehr davon möchte ich aufschreiben. Schreiben hilft mir, meine Gedanken zu ordnen. Manchmal weiß ich selbst noch nicht so genau was ich denke, bis ein Artikel fertig ist. Das schwierige Thema Introversion wurde für mich immer klarer, als ich das Buch Kopfsache schrieb. Erst als ich eine Struktur für dieses Buch erstellte, verstand ich, was ich sagen wollte.
Außerdem kann ich beim Schreiben offener sein, als es mir von Angesicht zu Angesicht gelingt. Anschließend kann ich einen Teil dieser Offenheit in meine Gespräche hinüberretten.
Schreiben ist für mich zur wichtigen Gewohnheit geworden. Ich mache es nicht jeden Tag und ich klammere mich nicht an 1.000 tägliche Wörter oder ähnliche Regeln. Der Wunsch, zu schreiben, kommt spätestens nach ein paar Tagen Pause ganz von allein. Und damit verdiene ich auch noch mein Geld. Wunderbar!
3. Genug haben
Genug zu haben, mag keine Gewohnheit sein, aber es ist eine Einstellung, die ich erst in den letzten Jahren gelernt habe. Ich bin weiterhin nicht vollkommen genügsam, aber ich muss nicht mehr Millionen verdienen (ja, das war einmal mein Ziel) und ich bin sehr vorsichtig bei den Dingen, die ich mir anschaffe.
Mein Lifestyle unterstützt mich dabei, diese Genügsamkeit durchzusetzen. Wenn ich nicht weiß, wie ich ein zusätzliches Ding in meinem Gepäck unterbringen soll, überlege ich mehrmals, ob ich es wirklich brauche. Außerdem habe ich heute nicht mehr mit Online Marketern und Startups zu tun, sondern mit Lifestyle-Designern, denen Lebensqualität wichtiger ist als das Bankkonto.
Hier in Südafrika merke ich, wie wenig mich Reichtum interessiert, da es in einigen Gegenden so viel Luxus gibt. Ich möchte ein gutes Auskommen haben, um bequem leben zu können, aber ich wüsste nicht, was ich mit einer Villa und Pool oder einem großen Auto sollte. Das, was ich habe, ist genug.
All diese Gewohnheiten und Einstellungen sind Investitionen in meine Gesundheit, meinen Erfolg, mein Glück, meine Zukunft – Investitionen in mich selbst.
Kannst du das auch?
Viele Menschen denken, das wäre alles schön und gut, aber sie hätten gar keine Zeit dafür. Keine Zeit zum Kochen, keine Zeit für Bewegung. Keine Zeit für Freunde oder zum Lesen. Das hören wir bei Healthy Habits jetzt schon und werden es in Zukunft noch häufig zu hören bekommen.
Ich möchte gar nicht erst versuchen, deinen Alltag auseinanderzunehmen. Ich bin mir zwar sicher, dass ich Zeit finden würde, aber bei „keine Zeit“ handelt es sich um eine Denkweise, die tief in dir verankert ist und die nur du überwinden kannst.
Ich hatte auch mal „keine Zeit“. Ich hatte irrsinnig lange Fahrtwege zur Arbeit. Später hatte ich einen Job, der lange Arbeitszeiten erforderte. Er machte mir Spaß, aber viel freie Zeit blieb nicht und was übrig war, habe ich in noch mehr Arbeit investiert. Anschließend hatte ich eine Agentur mit 20 Mitarbeitern, in der es immer etwas zu tun gab. Ich wurde immer dicker und kranker und unzufriedener. Ich unterwarf mich den Umständen. Es war meine Entscheidung, so zu leben. Und es war auch meine Entscheidung, nach und nach Veränderungen an meinem Leben vorzunehmen.
Wenn niemand Zeit hat, was soll dann die Lösung für Übergewicht, körperliche Einschränkungen, Unzufriedenheit, Burnout & Co. sein? Wer weitermacht wie bisher, erhält die gleichen Ergebnisse wie bisher. Etwas anderes zu erwarten, wäre (laut Einstein) verrückt. Wer körperlich, emotional und geistig gesund sein will, muss sich die Zeit dafür nehmen. Es gibt keinen anderen Weg. Das betrifft vor allem die Zeit, sich überhaupt erst mal mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Die Gewohnheiten selbst müssen nicht viel Zeit kosten. Für die meisten meiner Gewohnheiten brauche ich keine oder nur wenig zusätzliche Zeit. Wasser zu trinken und auf Zucker zu verzichten ist keine Zeitfrage. Die alltägliche Bewegung bekomme ich mit kleinen Umwegen hin, mein Kraftsport kostet mich eine Stunde pro Woche (3 x 20 Minuten). Freundschaften zu pflegen ist schon aufwendiger, aber was wäre das Leben ohne Freunde?
Überlege dir mal, wie du Zeit in dich selbst investieren könntest. Ich kann dir nur zeigen, was für mich funktioniert. Das mache ich gemeinsam mit Jasmin bei Healthy Habits. Bevor wir das Projekt starteten, war sie einige Monate zu Hause. Krankgeschrieben, weil sie keine Zeit mehr für sich selbst hatte und daran kaputtging. Vielleicht helfen dir unsere Erfahrungen weiter. Schau mal bei uns vorbei und abonniere unseren Newsletter, in dem wir dir jede Woche eine Anekdote aus unserem Leben erzählen, die dich hoffentlich motiviert, dir ebenfalls Zeit für dich zu nehmen.
Hallo Patrick,
toller Artikel! DANKE! So vieles was du sagst klingt so einfach und es ist toll zu lesen, wie es dir gelungen ist. Selbst stehen einem immer so viele kleine Teufel im Weg und es ist schön zu lesen, wie es bei anderen erfolgreich läuft.
Ich glaube im Part 3 Besser fühlen bin ich am weitesten, ob Freunde oder Genügsamkeit, ich werde immer besser darin und das Schreiben und mein Reiseblog und die Menschen, die es in diesem Umfeld gibt, helfen mir dabei ungemein. Schön auch, dass gerade auf 101places wieder so viel passiert. Das macht sehr Spaß.
Part 1 und 2 lese ich noch ein paar Mal als Motivation!
Alles, alles Liebe
Tanja
Hallo Tanja,
schön, dass dir der Artikel gefällt. Er hat ein bisschen Mühe gekostet :-)
Ich freue mich selbst, dass ich gerade wieder mehr Lust habe, hier zu schreiben. Das liegt ganz klar daran, dass ich zurzeit unterwegs bin. Die nächsten Wochen ist für genug Themen gesorgt.
Viele Grüße,
Patrick
stimmt!
Ich denke etwas ganz wichtiges an einem zufriedenen Leben ist mit sich selbst im Reinen zu sein. http://kunstecht.blogspot.de/2015/01/die-kunst-der-gelassenheit.html
Gruß Sylvia
Hallo Patrick,
da hast Du einen wirklich gelungenen Beitrag geschrieben! Und man erkennt sich doch schnell ein Stück darin wieder. Vor kurzem noch habe ich selbst darüber nachgedacht und habe gesagt, dass man sich einfach viel zu wenig Zeit für sich selbst nimmt und für Dinge, die einen glücklich machen. Man sollte einfach mal genau überlegen, was einem gut tut und dies dann einfach umzusetzen. Für viele ist das sicherlich noch ein weiter Weg. Aber man merkt doch schnell, wie gut es einem tut, wenn man den ersten Schritt in diese Richtung wagt.
Liebe Grüße
Jessie
Hallo Patrick,
(Hab grad gesehen, dass du auch einen MACBook Air hast;-)
Ich finde schön, dass du das Schreiben mit aufgenommen hast
Für mich kommt noch hinzu:
Bewußte Ruhe. Einen Ort haben, der für meine innere und äussere Stille steht.
Ansonsten ein ganz klasse Überblick! DAnke
Hallo Susanne,
bewusste Ruhe ist auch eine gute Gewohnheit!
Davon habe ich relativ viel :)
Hallo Patrick :)
Top Artikel!
Ich bin oft erschrocken darüber, wie wenige Leute tatsächlich auf diese Dinge acht geben, obwohl sie so wichtig sind. Und zum Argument „keine Zeit“,welches du oft erwähnt hast: Seit ich besser auf mich acht gebe, habe ich das Gefühl mehr Zeit zu haben und allgemein produktiver zu sein. Es besteht wohl ein Zusammenhang ;)
Liebe Grüsse,
Fatima
Hallo Patrick,
sehr schöner Artikel. Hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mir ausgedruckt habe und sicher noch das ein oder andere Mal lesen werde.
Ich stimme dir in allen Punkten zu, nur die Umsetzung fällt schwer. Bei mir ist das größte Problem die mangelnde Zeit. Mir ist schon klar, dass ich mich selbst für einen Job entschieden habe, der mir so viel Zeit klaut, vor allem durch die wöchentliche Pendelei zwischen Wohn- und Arbeitsort. Allerdings ist es in einem Bereich, wo man im Grunde froh sein muss, überhaupt einen Job zu finden, nicht so einfach, das Optimum zu finden, wo wirklich alles passt. Das ist für mich auf jeden Fall einer der Punkte, an dem ich arbeiten muss. Denn ohne Zeit geht nichts: kein Sport, kein Einkaufen (von guten Lebensmitteln), kein Kochen, keine Freundschaftspflege.. Zeit zu leben eben.
Dass der Weg, den du beschreibst, funktioniert, sieht man schon an den Fotos. Ich habe noch das Bild von dir im Kopf, auf dem du dein Maximalgewicht hattest.. Die Unterschiede sind echt enorm, du wirkst hier so fit und durchtrainiert und mit dir selbst im Reinen… das motiviert ungemein, Veränderungen anzugehen.
Alles Gute weiterhin und viel Spaß noch in Cape Town!
Leonie
Hey Leonie,
gleich ausgedruckt? Wow, das freut mich zu hören :-)
Die viele Zeit schätze ich ja so an meinem Lifestyle. Zu wenig davon ist echt ein Problem. Vermutlich könnten die meisten Menschen aus ihrem Alltag noch mehr (produktive) Zeit für sich selbst herausholen, aber mit einem Vollzeitjob und Pendelei ist auch da irgendwann Schluss. Das kann ich verstehen, aber andererseits kann es nicht die langfristige Antwort sein. Es ist ja dein Leben.
Kennst du eigentlich das Buch „Choose Yourself“ von James Altucher? Ich finde die Einstellung, die er vertritt, ganz wunderbar. Wenn du nicht gleich ein Buch lesen willst, tut es auch sein Blog: http://www.jamesaltucher.com
Viele Grüße,
Patrick
Lieber Patrick,
dieser Artikel spricht mir aus der Seele… Ich schaffe es auch die meiste Zeit leider nicht auf diese Kleinigkeiten zu achten, die eine gesündere Lebensweise ausmachen würden. Vielleicht mal ein paar Wochen, aber dann rutsche ich immer wieder in meine alten Gewohnheiten zurück. Ich muss da echt dran arbeiten! Und weißt Du, was jetzt gleich meine erste Aktion sein wird? In Facebook bei Healthy Habits auf gefällt mir drücken, damit ich jeden Tag wieder dran erinnert werde, dass ich was ändern möchte!
Ganz liebe Grüße,
Melanie
Merci für diesen tollen Überblick!
Deine zwei Monate USA – beneidenswert!! Ich löse mich jedes Jahr für 1 Woche und mache einen Backpack – Urlaub. Nur mit Schlafsack und per Anhalter in ein mir unbekanntes Land.
DAs ist auch schon mal was.
Im Alltag muss ich immer wieder vom „Kopf“ in die „Sinne“ kommen. Da hilft mir ein Barfuss-Spaziertgang in den Feldern.
Also – neben manch anderen Dingen sind das die Rituale, die mir schon mal sehr helfen.
Danke für deine tollen Tips, weiter so ;-)
Jan
„Zeit haben“ ist ja immer eine Frage der Prioritäten, oder?
Wenn wir keine Zeit zum Sport haben, aber abends drei Stunden TV sehen (oder in meinem Fall lesen), dann haben wir sehr wohl Zeit, wir setzen nur Prioritäten, wie wir damit umgehen. Und TV oder Lesen hat dann die höhere Priorität als Sport.
Mit einigen Dingen kämpfe ich noch – etwa dem regelmäßigen Sport. Das schaffe ich eine WEile lang und dann – zack! – vorbei, ohne dass ich sagen könnte, warum.
Immerhin hab ich kein Auto und bewege mich damit sowieso viel zu Fuß oder mit dem Rad.
Wasser trinken ist auch so ne Sache. Ne Weile gehts gut, dann wirds mir fad und ich kauf doch wieder die Säfte. Na, aber der Wille zählt :D
Eine schöne Möglichkeit, um Zeit zu gewinnen: TV abschaffen… ich hab so viel Zeit dazubekommen, die ich vorher mit zappen verschwendete.
hey, hast du ein paar Buchtipps für mich ?? Lese derzeit auch viel um mich persönlich weiterzuentwickeln. Danke, Olli
Hi Oliver,
hier sind meine Buchtipps: http://healthyhabits.de/buchempfehlungen/